Langsam wurde es hell! Ein warmer, roter Schein breitete sich aus, noch bevor der glühende Ball am Horizont aus dem Meer tauchte. Es würde ein warmer Sommertag werden. Goldene Strahlen Ließen das Meer in allen Farben leuchten, die Wellen schlugen gleichmäßig gegen die Klippe.
Niemand würde sie vermissen. Niemandem würde es auffallen, wenn sie heute nicht bei der Arbeit erschien. Sie war überhaupt noch nie aufgefallen.
Geblendet von dem gleißenden Licht, der immer schneller aufgehenden Sonne, schloss sie die Augen. Bis auf einige entfernte Möwenschreie und das Brechen der Wellen war nichts zu hören.
Ihr Blick senkte sich nach unten, versuchte ungefähr die Höhe der Klippe abzuschätzen auf der sie stand. 20, vielleicht 25 Meter. Mehr nicht. Sie setzte sich auf den steinigen Boden und zog sich das Tuch enger um die Schultern. Ihr war kalt. Der Wind war kalt. Er ließ ihre Haare flattern, fuhr ihr über die nackten Arme und hinterließ eine Gänsehaut.
Lange saß sie noch so da, zusammengekauert, den Blick übers weite Meer schweifend.
Dann stand sie langsam auf und wandte ihren Blick über die Schulter zu der kleinen Stadt hinter ihr, in der sie so lange gelebt hatte.
Ein spöttisches Lächeln glitt ihr über das Gesicht. Gelebt. Hatte sie wirklich jemals gelebt?
Seufzend wandte sie sich jetzt wieder dem Meer zu. Die Sonne war nun vollkommen aus den Wellen aufgetaucht und strahlte mit ihrer ganzen Kraft hinunter. Sie spürte die Wärme auf ihrer Haut, spürte wie Tränen über ihre Wangen rannen. Sie wich einige Schritte vom Abgrund zurück.
Dann schloss sie die Augen und lief. Lief, bis sie endlich den Boden unter den Füßen verlor und fiel. Und zum ersten Mal fühlte sie eine Welle des Glücks durch ihren Körper fahren. Dann schlug sie mit dem Kopf auf etwas hartem auf, spürte noch wie das Wasser ihren Körper umgab und verlor das Bewusstsein.
Eine Wolke hatte sich gerade vor die Sonne geschoben.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.12.2007.
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