Als ich
wieder aufwachte, war es noch immer hell. Vielleicht habe ich auch die ganze
Nacht durchgeschlafen, überlegte ich. Ich hatte keine Ahnung. Von meiner
rechten Hand ging ein dumpfer, pulsierender Schmerz aus. Ich betrachtete sie
und musste feststellen, dass die beiden Finger geschwollen waren und sich nicht
mehr bewegen ließen. Das Durstgefühl war schier unerträglich. Ob ich doch von
dem Flusswasser trinken sollte? Vielleicht war es nur in der Nähe des Ufers
ungenießbar gewesen. Vorsichtig kostete ich davon. Diesmal fehlte der faulige
Geruch und ich begann vorsichtig zu trinken. Ich hielt die rechte Hand noch
einige Zeit ins kalte Wasser, um den Schmerz zu lindern. Plötzlich spürte ich
etwas Scharfes, Spitzes an meiner Hand und riss sie erschreckt aus dem Wasser.
Ein dunkler Schatten schwamm knapp unter der Wasseroberfläche vom Floß weg.
Hoffentlich geht das Floss nicht unter, dachte ich. Sonst werde ich womöglich
von den Tieren die in diesem Fluss leben, aufgefressen.
Es verging
keine Stunde und mir wurde so übel, dass ich mich übergeben musste. Nun stellte
ich auch noch fest, dass das Flussufer außer Sicht gekommen war. Wer weiß,
wohin dieser Fluss führte. Womöglich war ich schon aufs offene Meer hinausgetrieben.
Mir wurde schwindlig und ich legte mich hin und schloss die Augen. Einsam, hungrig
und von Durst gequält, trieb ich einem ungewissen Ziel entgegen.
Es war
Nacht, als ich wieder zu mir kam. Wieder wurde mir übel und ich musste mich
übergeben. Mein Magen war schon leer, aber der Brechreiz wollte nicht
nachlassen. Das Flusswasser würde ich auf keinen Fall mehr trinken. Es war
wieder eiskalt geworden. Es fiel mir schwer, mich aufzurichten. Ich wollte mich
umsehen, aber alles begann sich um mich zu drehen und ich legte mich wieder
hin. Wenn nur nicht dieser Durst wäre, dieser quälende Durst. Meine Zunge war
angeschwollen und mein Mund so ausgetrocknet, dass ich nicht mehr schlucken konnte.
Ich lag auf meinem Rücken und betrachtete die Sterne über mir, bis sie durch
meine Tränen verschwammen. Irgendwo dort draußen ist... Ich hatte den Namen
vergessen. Was war nur mit mir geschehen?
Am nächsten
Tag geriet ich mit dem Floß in einen Strudel. Das Floß begann sich immer
schneller zu drehen. Die Sonne schien noch kräftiger zu sein, als an den vorherigen
Tagen. Ich versuchte mich aufzurichten, war aber schon so schwach, dass meine
Arme einknickten und ich wieder niedersank. Das ist Ende, dachte ich und mein
Bewusstsein schwand.