Karin Ernst

Freude und Hoffnung

Cornelia spielt vor dem Haus, während sie auf ihre Mutter wartet. Beide wollen zusammen zum Krankenhaus fahren.

 

"Mama, kommst du jetzt endlich?", ruft das Mädchen ihrer schwangeren Mutter zu.

 

"Ich bin gleich da", ruft diese zurück, "ich habe nur den Hausschlüssel gesucht."

 

Schwerfällig kommt sie zum Auto. Als beide angeschnallt sind, fahren sie los.

 

Eigentlich sollte das Baby schon da sein, deshalb müssen sie zum Krankenhaus. Die Mutter soll untersucht werden, ob alles in Ordnung ist.

 

"Wenn ich bei dem Doktor im Behandlungszimmer bin", sagt die Mutter zu Cornelia, "bleibst du bitte im Warteraum. Es wird nicht lange dauern."

 

"Ich war schon einmal mit, weißt du noch, Mama? Da haben sie etwas mit Schall gemacht. Ich habe vergessen, wie das heißt."

 

Ihre Mutter lacht. "Du meinst Ultraschall", sagt sie. "Davon habe ich doch das kleine Foto in meiner Handtasche, worauf dein Schwesterchen zu sehen ist.“

 

Cornelia erinnert sich, dass die Mutter ihr das Bild gezeigt hat. Aber ein richtiges Foto ist das für sie nicht. Doch sie weiß, dass das Baby auch ein Mädchen ist. Dann kann sie später immer mit ihr spielen. Sie freut sich schon riesig darauf.

 

"Hoffentlich kommt Linda jetzt bald", erzählt sie der Mutter. Die ganze Familie hat sich auf diesen Namen geeinigt.

 

Im Krankenhaus angekommen, fahren Mutter und Kind mit dem Fahrstuhl in die dritte Etage. Cornelia mag Fahrstuhlfahren. Sie darf auch auf den Knopf drücken, der anzeigt, zu welcher Etage sie fahren. Oben angekommen, meldet sich ihre Mutter bei einer Krankenschwester. Danach bringt sie Cornelia in das Wartezimmer.

 

"Tob nicht zu viel herum und störe die anderen Leute nicht", bittet sie ihre Tochter. "Du hast doch dein Bilderbuch mitgenommen?", fragt sie. "Sieh es dir an. Ich bin bald zurück."

 

"Jaha, Mama, du hast doch gesehen, dass ich es eingepackt habe", antwortet das Töchterchen lahm. Immer dieses Nachfragen.

 

Die Mutter geht langsam zum Behandlungsraum und Cornelia schaut aus dem Fenster. Kein Mensch außer ihr ist hier. Viel zu sehen gibt es nicht und das Buch, welches sie mitgenommen hat, kennt sie auswendig. Sie hat Langeweile. Auf einem Baum vor dem Fenster beobachtet sie gerade ein kleines Vögelchen, als sie hinter sich ein Geräusch hört. Cornelia dreht sich vom Fenster weg und sieht sich nach dem Geräusch um.

 

Eine Frau kommt und schiebt ein eigenartiges Gerät auf Rädern vor sich her. An einer hohen Stange hängt eine durchsichtige Flasche, von der aus ein dünner Schlauch zum Arm der Frau läuft. Fasziniert schaut das Kind erst auf das Wägelchen, dann auf die Frau.

 

"Hallo", sagt die Frau und Cornelia antwortet auch mit einem "Hallo".

 

Die Frau hat einen dicken Bauch. Wie ihre Mama. Sicher bekommt sie auch ein Baby.

 

"Wie heißt du denn, mein Kind?", wird sie nun mit leiser Stimme gefragt.

 

"Cornelia", antwortet sie.

 

"Das ist aber ein hübscher Name", erwidert die Frau.

 

"Und wie heißt du?", fragt nun Cornelia.

 

Die Frau lacht und sagt: "Mein Name ist Anna Meier. Aber du darfst ruhig Anna sagen."

 

Da platzt es aus Cornelia heraus: "Anna, sag, kriegst du auch ein Baby?"

 

Erschrocken hält sie sich die Hand vor den Mund, denn sie soll nicht immer so vorlaut sein. Vor allen Dingen sieht sie jetzt deutlich das Gesicht von Anna und wundert sich. Anna hat zwar einen sehr dicken Bauch, aber das Gesicht ist schon so alt wie bei Cornelias Oma.

 

Nun antwortet die Frau: "Das wäre sehr schön, Cornelia, wenn in meinem Bauch ein Baby wäre. Aber dafür bin ich zu alt. Ich habe schon ein Enkelkind, das ungefähr so alt ist wie du."

 

Cornelia ist das Enkelkind ihrer Oma, darum weiß sie, was ein Enkel ist. Sie kann es sich nicht verkneifen, Annas Bauch anzustarren.

 

"Weißt du", erzählt diese nun weiter und vorsichtig wählt sie ihre Worte, "in meinem Bauch ist etwas krank. Weil das so ist, wächst es. Deshalb habe ich diesen dicken Bauch."

 

Erschrocken schaut Cornelia wieder auf Annas Bauch. "Tut es sehr weh?" An Bauchweh kann sie sich gut erinnern. Als sie einmal zu viel Schokolade gegessen hatte, litt sie drei Tage lang unter Bauchschmerzen.

 

"Es tut weh, aber nicht sehr", antwortet Anna. "Ich bekomme Medikamente." Anna zeigt auf das Gerät, an dem die Flasche hängt. "Das ist eine Infusion, so nennt man die. In der Flasche ist eine Medizin, die meinen Bauch wieder dünner machen soll", erklärt sie Cornelia.

 

Die schaut sich das Wägelchen, an dem die Flasche hängt, jetzt genau an. "Wohin geht denn der Schlauch?", fragt sie Anna und verfolgt dessen Weg.

 

Anna schiebt den Ärmel ihres Bademantels hoch und zeigt, dass eine kleine Nadel in ihrem Arm steckt. "Siehst du, die Medizin läuft direkt durch die Vene in mein Blut. Von dort geht sie in meinen Bauch."

 

Cornelia findet es schlimm, dass eine Nadel in Annas Arm steckt. Dann erinnert sie sich an etwas. "Eine Spritze habe ich auch schon ein paar Mal bekommen", erzählt sie. "Da bin ich geimpft worden."

 

Beide schweigen jetzt. Man sieht Cornelia an, dass sie nachdenkt.

 

"Auf wen wartest du hier?", unterbricht Anna das Schweigen.

 

"Auf meine Mama. Sie ist bei dem Doktor im Zimmer, weil sie ein Baby bekommt. Ein Mädchen", fügt sie voller Stolz hinzu. "Ich weiß das schon. Meine Mama hat mir ihr Schallbild gezeigt. So genau kann ich das aber nicht erkennen."

 

"Deine Mutter bekommt doch nicht in diesem Moment ihr Baby?", fragt Anna zurück und lächelt.

 

"Nein, nein, sie soll nur untersucht werden. Das Baby sollte schon da sein. Mama sagt aber, es lässt sich Zeit", antwortet Cornelia.

 

"Habt ihr denn auch schon einen Namen für das Baby?", fragt Anna.

 

"Es soll Linda heißen", antwortet Cornelia.

 

"Das ist aber ein hübscher Name", entgegnet Anna.

 

"Finde ich auch", sagt Cornelia. "Ich durfte ihn auswählen. Meine Eltern hatten ganz viele Namen und konnten sich nicht entscheiden."

 

In diesem Moment kommt Cornelias Mutter zurück. "Hat Cornelia Sie auch nicht gestört?", fragt sie Anna. "Meine Tochter redet sehr gerne. Und hat viel Fantasie", fügt sie noch hinzu.

 

"Nein, nein. Sie ist ein liebes Mädchen, auf das Sie stolz sein können." Anna lacht und will sich Cornelias Mutter vorstellen. Doch Cornelia kommt ihr zuvor.

 

"Das ist Anna, Mama. Sie kriegt aber kein Baby. Ihr Bauch ist nur krank. Dafür muss sie die Medizin kriegen. Die macht sie dann wieder gesund." Schnell sprudelt es aus der Kleinen hervor.

 

Ihre Mutter schaut Anna ein wenig traurig an, diese lächelt zurück.

 

"Wird schon werden. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich um eine Operation herum komme", erzählt sie leise Cornelias Mutter.

 

"Vielleicht treffen wir uns hier noch einmal. Ich werde in den nächsten Tagen bestimmt wiederkommen", antwortet diese.

 

Dann verabschieden sich alle voneinander. Anna winkt Mutter und Kind hinterher. Cornelia winkt heftig zurück, dann stürmt sie voran.

 

Zwei Tage später wundert sich Cornelia. "Papa, musst du heute gar nicht zur Arbeit?", fragt sie ihn, als sie morgens in die Küche kommt. "Und wo ist Mama?" Sie schaut sich um, doch ihre Mutter ist nicht zu sehen.

 

"Ich habe Mama heute Nacht ins Krankenhaus gebracht. Unsere Linda ist nun angekommen", erzählt ihr Vater glücklich. "Du hast gar nichts gehört? Ich hatte Hanna von nebenan gebeten, dass sie herüberkommt. Du weißt, wir hatten es vereinbart, falls Mama während der Nacht ins Krankenhaus muss. Sie ist wieder nach Hause gegangen, als ich vom Krankenhaus zurück war."

 

Cornelia staunt. Sie soll eine Schwester haben? Sie kann's noch gar nicht glauben. Zögernd fragt sie: "Geht's der Mama gut? Und dem Baby?“

 

Papa lacht und antwortet: "Ja, alles bestens. Beiden geht's sehr gut. Ein richtiger kleiner Schreihals ist deine Schwester. Aber du kannst sie nachher selbst sehen. Wir fahren ins Krankenhaus."

 

Cornelia kann es gar nicht erwarten, bis der Frühstückstisch abgeräumt ist. Heute beeilt sie sich mit dem Anziehen besonders schnell. Dann überlegt sie: `Ich will mich heute richtig schick machen. Meine neue Schwester soll einen guten Eindruck von mir bekommen.` Ihr schönstes Kleid holt sie aus dem Schrank. Ihre Lackschühchen möchte sie ebenfalls anziehen, doch die sind nicht sauber. "Ach was, das muss heute so gehen", murmelt sie. Mit etwas Spucke reibt sie die Schuhe blank und freut sich über das Ergebnis.

 

Auch der Vater hat sich herausgeputzt. "Du siehst richtig schick aus", lobt die Tochter ihn.

 

"Du bist aber auch eine feine junge Dame, meine Kleine", antwortet dieser. "Ach nein, meine Große muss ich ja ab jetzt sagen."

 

Beide lachen. Endlich können Papa und Töchterchen ins Auto steigen.

 

"Auweia, Papa. Einen Moment noch. Ich habe etwas vergessen", ruft Cornelia.

 

Sie flitzt zurück ins Haus. In ihrem Schrank findet sie die kleine Papiertüte. Als die Oma vor kurzem zu Besuch war, ist sie mit ihr einkaufen gegangen. Ein winzig-kleines Kuscheltierchen hat Cornelia für ihr Schwesterchen gekauft. Das möchte sie ihr jetzt mitnehmen.

 

Im Auto denkt Cornelia nach. Jetzt ist sie also Papas Große. Wie das Schwesterchen wohl aussieht? Ob sie den ganzen Tag nur brüllt? Und ob sie im Krankenhaus vielleicht Anna wiedersieht?

 

In der Klinik angekommen, kann Cornelia gar nicht schnell genug zum Fahrstuhl eilen. Heute ist es ihr egal, ob sie den Etagenknopf drücken darf. Sie will zum Baby. Und zur Mama.

 

Oben angekommen, sagt sie: "Nun trödle doch nicht so, Papa", und zieht ihn an der Hand hinter sich her.

 

Sie erreichen das Zimmer, in dem die Mama liegt. Zaghaft klopft Cornelia an die Tür. Sie möchte das Baby nicht wecken. Als sie vorsichtig den Raum betritt, stutzt sie. Im letzten Bett am Fenster sieht sie ihre Mutter. Aber ..., sie schluckt. "Wo ist das Baby?", ruft sie, hält sich jedoch sofort die Hand vor den Mund. Sicher muss man hier sehr leise sein.

 

Cornelia läuft zum Bett der Mutter und umarmt sie ganz doll. Auch Papa nimmt sie in den Arm.

 

"Wie geht's dir?", fragen beide gleichzeitig.

 

"Ach, wunderbar! Seht ihr doch", antwortet sie und strahlt.

 

Cornelia schaut sie an. "Wo ist denn mein Schwesterchen?", fragt sie ein wenig ängstlich.

 

"Warts ab, du wirst sie gleich sehen", erwidert Mama. Sie liegt im Jogginganzug auf dem Bett und steht nun auf. Cornelia schaut auf Mamas Bauch. Der ist wieder ganz dünn. Aber sagen möchte sie nichts dazu. Lieber will sie jetzt endlich zum Baby.

 

Sie läuft voraus, öffnet die Zimmertür und die Eltern kommen hinterher. Wo die Babys untergebracht sind, weiß sie. Dann nimmt sie doch lieber Mamas Hand, denn allein traut sie sich nicht dorthin.

 

Als sie in der Neugeborenenstation ankommen, schaut Cornelia ganz verdutzt. "Die Jalousien sind runtergezogen. Wir können gar nichts sehen", ruft sie enttäuscht.

 

Mama beruhigt sie: "Wir können klingeln, dann kriegen wir unser Baby."

 

Cornelia darf auf die Klingel drücken und eine Krankenschwester kommt durch eine große Glastür.

 

"Du bist also die Schwester der kleinen Linda", begrüßt sie Cornelia. "Na, dann sage ich herzlichen Glückwunsch. Linda wird sich freuen, eine so große Schwester zu haben", fügt sie hinzu und Cornelia wird ganz rot, so stolz ist sie.

 

Mama geht mit der Schwester in die Station hinein. Cornelia wartet mit Papa vor der Tür. Ganz zappelig ist sie.

 

"Da! Sie kommen", ruft sie plötzlich und kann es gar nicht abwarten. Sie bekommt große Augen, als die Mutter mit einem winzigen Wägelchen durch die Glastür kommt. Wie ein Puppenbett sieht es aus, mit einem Stoffhimmel darüber.

 

Langsam wagt Cornelia sich an das Babybettchen heran und schaut hinein. "Ach, wie allerliebst", ruft sie voller Entzücken. "Wie klein sie ist!"

 

Staunend betrachtet sie das kleine Schwesterchen. Sieht man gar Freudentränchen in ihren Augen?

 

"Darf ich das Händchen anfassen?", fragt sie die Mama.

 

"Aber ja", sagt diese lächelnd. "Linda ist nicht zerbrechlich."

 

Kaum glauben kann es die große Schwester. Das Baby schläft fest. Zärtlich nimmt sie das Händchen, das sich sofort um einen Finger Cornelias schließt.

 

Nun erinnert sich Cornelia an ihr Mitbringsel. Vorsichtig, damit die Tüte nicht raschelt, wickelt sie das mitgebrachte Kuschelentchen aus und legt es sachte ins Babybettchen. Die Mama hat dort schon ein kleines Häschen hingelegt.

 

"Das ist aber lieb", freuen sich die Eltern.

 

Auch Cornelia freut sich, dass sie der kleinen Schwester etwas mitgebracht hat. "Wenn sie größer ist, kann sie damit spielen", erklärt sie und fragt: "Darf ich das Bettchen schieben?"

 

Die Eltern erlauben es, und gemeinsam gehen sie zurück in Mamas Zimmer. Stolz und voller Freude schiebt die große die kleine Schwester.

 

Am nächsten Tag kommt Cornelia mit ihrem Vater wieder zu Besuch ins Krankenhaus. Doch bald ist es ihr zu langweilig, immer nur im Zimmer zu sein. Draußen regnet es, so dass sie nicht in den Krankenhausgarten gehen können.

 

"Darf ich Linda auf dem Flur spazieren fahren?", fragt Cornelia.

 

"Gerne, nur lauf nicht so schnell mit dem Bettchen. Hier sind noch Kranke", antwortet der Papa und öffnet seiner Tochter die Tür.

 

Das kleine Bettchen schiebt sie stolz bis zum Wartezimmer. Dort sitzt Anna. Beide begrüßen sich, und Anna sieht sich Linda an.

 

"Ach, ist das ein niedliches Baby", sagt sie.

 

"Das kleine Entchen habe ich ihr geschenkt", erzählt Cornelia, "und das Häschen ist von der Mama."

 

Allerliebst liegt die Kleine in ihren Kissen. Beide können sich nicht satt sehen.

 

Anna setzt sich auf einen Stuhl. Cornelia hat ein Buch mitgebracht. Das Kinderbettchen steht zwischen ihnen.

 

"Ich möchte meiner Schwester vorlesen. Stört dich das?", fragt Cornelia.

 

Anna lächelt und antwortet: "Nein, das stört mich ganz gewiss nicht. Dann gewöhnt sich dein Schwesterchen gleich an deine Stimme."

 

Cornelia betrachtet Anna einen Moment aufmerksam und denkt, dass sie heute müde aussieht. "Geht’s dir schon besser?", fragt sie jetzt.

 

"Vielleicht ein bisschen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf", erwidert Anna mit leise Stimme.

 

Cornelia hat ihr Lieblingsbuch mitgebracht. Darin sind Elfen und Engelchen. Auf einer Seite ist ihr Lieblingsengel abgebildet. Das ist ihr Schutzengel. Die Oma hat erzählt, dass jeder Mensch einen Schutzengel hat. Feen kommen in dem Buch auch vor. Lesen kann Cornelia noch nicht, aber das stört sie nicht. Sie denkt sich die Geschichten selbst aus. Eine Fee hat sie besonders gern. Diese trägt ein wunderschönes Kleid. Lila mit silbernen Sternen. Passend dazu einen silbernen Zauberstab.

 

Linda schläft weiter. Cornelia fängt mit leiser Stimme an, dem Baby etwas zu erzählen. Gewissenhaft schaut sie dabei in ihr Buch. Von Elfen und Engelchen erzählt sie. "Und dann, liebe Engelchen, wünsche ich mir für meine kleine Schwester auch einen Schutzengel. Sagt bitte im Engelhimmel Bescheid."

 

Anna blickt verstohlen herüber und freut sich über die Fantasie des kleinen Mädchens.

 

"Ihr alle zusammen sollt gut auf Linda aufpassen“, erzählt Cornelia weiter. “Wir wollen sie bald nach Hause holen, der Papa und ich. Bis dahin soll sie es hier gut haben." Fürsorglich streicht sie die Zudecke ihrer Schwester glatt und nimmt das Buch wieder auf.

 

Anna ist ein wenig eingenickt, jetzt aber wird sie hell wach, denn sie vernimmt die kleine Mädchenstimme: "Und du, Lieblingsfee. Bitte, bitte mach doch, dass die Anna wieder gesund wird. Vielleicht kannst du mit deinem silbernen Zauberstab ihren kranken Bauch wieder dünn zaubern. Dann braucht sie keine Medizin mehr."

 

Anna ist so gerührt, als sie diese Worte hört, dass ihr eine Träne übers Gesicht läuft. Vorsichtig wischt sie diese weg.

 

"Ich muss jetzt wieder zurück ins Zimmer", sagt Cornelia fröhlich. Sie nimmt das Kinderbettchen und schiebt los. "Tschüss, Anna. Morgen komme ich wieder."

 

Am nächsten Tag sollen Mutter und Linda entlassen werden. Papa macht sich nach dem Frühstück mit Cornelia auf den Weg zum Krankenhaus. Wie sehr freut sie sich, dass ihre Mama nun endlich mit dem Baby nach Hause kommt. Als sie ins Krankenzimmer kommen, hat Mama schon alles gepackt.

 

"Wir brauchen jetzt nur noch Linda von der Station abholen, dann können wir heimfahren", sagt sie.

 

Gemeinsam gehen sie zur Säuglingsstation und legen Linda vorsichtig in den mitgebrachten Tragekorb.

 

Als sie auf dem Weg zum Fahrstuhl am Wartezimmer vorbeikommen, sitzt Anna dort.

 

"Darf ich ihr auf Wiedersehen sagen?", fragt Cornelia. Ihre Mutter begleitet sie.

 

"Geht es Ihnen ein wenig besser?", fragt sie Anna.

 

"Sie werden es nicht glauben. Heute hat der Arzt gesagt, er kann es sich nicht erklären. Seit gestern geht es mir schon viel besser", antwortet sie. "Ich glaube, es ist ein Wunder geschehen", lächelt Anna und sieht dabei Cornelia an.

 

Cornelia lächelt zurück ...



***E N D E***




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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.10.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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