27.12.2007
Kategorie "Einfach so zum Lesen und Nachdenken" (Kurzgeschichten)
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Arztpraxis Buben Vater Jagd Schweiß

Norbert Wittke

Nette Kinder

Wartezimmer in einer Arztpraxis hier in der Gegend. Viele Patienten

knubbeln sich in Erwartung der Dinge, die da kommen.

Ein Paar Ende Zwanzig mit zwei Buben von drei und fünf Jahren

tritt ein. Mutter soll untersucht und geröngt werden. Vater und

Buben warten.

Und schon geht sie los die Jagd durch die langen Flure der Praxis.

Auch die Treppe zum 1. Stock hat es ihnen angetan.. Rennen, laufen,

krabbeln auf allen Vieren. Viel Geschrei und Getöse. Vater ruft beide

zu sich.

"Dieses ist eine Arztpraxis. Hier wird nicht gelaufen und Lärm gemacht!"

Ihr setzt euch da bitte ruhig hin." - Kurzes Intermezzo. -

Die Jagd geht weiter. Flur auf und ab, immer wilder.

Wiederholung von 1. "Dieses ist eine Arztpraxis............"

Der Kleine schaut seinen Vater mitleidig an. Wie bei Filmaufnahmen.

Nächste Klappe. Über zehnmal dieselbe Szenerie. Dem Vater steht

der Schweiß auf der Stirn.

Ich habe doch etwas Mitleid mit ihm, der so total hilflos wirkt.

"Ihre Kinder sind ja sehr nett und anscheinend sehr gesund. Aber

gehorchen tun sie wohl nicht so, wie sie es möchten."

Mich trifft sein gepeinigter Blick. Doch dann erscheint die Mutter.

Fertig. Anziehen. Abmarsch. Ruhe.

27.12.2007 Norbert Wittke

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.12.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Leserkommentare (6)

… und was sagt uns die Geschicht –
kranke Mütter darf es geben nich'.

Gut, das holper-reimt sich schlecht,
aber entspricht der realen ab-hauslichen
Verfügungsgewalten-Teilung …

(wie war das bei deinen dreien,
mit Dir und Ihnen wie sie klein waren?

HE-HE HO-HO
Nachweinnachtlichen Gruße
vom Egbert

Bert27.12.2007

Hallo Norbert,
Dieses kann man oft beobachten. Die lieben Kleinen dürfen alles. In den meisten Fällen liegt es wohl an einer zu laschen Erziehung, also liegt es oft an ihren Gen Trägern, die als Kind wohl ähnlich waren.

Liebe Grüße,
Karl-Heinz

Goslar27.12.2007

das erlebt man immer mehr und manchmal rege ich mich auch darüber auf. die eltern ziehen den kindern keine grenze mehr und irgendwann trampeln sie ihnen auf dem kopf herum. die kinder brauchen regeln und grenzen und das geht immer mehr in vergessenheit und dann wundern sie sich in der pubertät. sonnengrüße v. der zauberfee

Herta Marie28.12.2007

Hier sage ich, Schmunzelgrüße Dir nach Ems
Franz

FranzB28.12.2007

Du siehst - und das wurde gut - rübergebracht - lieber Norbert, die Autorität der Frau war es, die alles richtete! Herzlich grüßt RT

rainer28.12.2007

Ja dann ist es still, wenn
keine Kinder mehr da sind.
Wahre Geschichte Norbert.
Lieb grüßt Margit

mkvar18.11.2008

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