SUPERNOVA
Der seltsame Mann der manchmal in meinen Träumen erscheint und von mir
als "der blonde Trekker" genannt wird ist mir wieder in einem Traum
erschienen.Es war ein sehr plastischer Traum so reell und
wirklichkeitsnah,dass ich behaupten kann,dass es nicht nur Kopfkino der
besten Sorte war,sondern,dass es für mich sich wie eine
andere,parallele Realität fühlte.Es ist zutreffender über solche Träume
als andere Wirklichkeiten zu sprechen in welcher jeder Geruch,jedes
Geräusch,jede Stimme und alle Gefühlsschwankungen genau so
intensiv,unverfälscht und echt sind wie in der Dimension in welcher wir
leben.Auch jede Träne,jeder Schmerz und alle Eindrücke sind in den
"Luziden Träumen" (wie Tarek S.sie nennt) so lebensnah,dass sogar
einige Stunden nach dem Aufwachen die Welt in welcher ich mich befinde
mich wie ein billiger,müder Abklatsch vorkommt von dem was im Reich der
luziden Träumen sich abspielte.
Ein bekannter von mir sagte ein Mal: "Gott gibt den alten Männer
Visionen und der Jugend gibt er Träume" und in der Bibel spielen Träume
(vor allem im alten Testament) eine nicht unwichtige Rolle als
verschlüsselte Botschaften Gottes.
Der blonde Trekker der nicht zum ersten Mal mir im Traum begegnet ist
sprach zu mir als ich auf einer Bank irgendwo in einer unbekannten
Kleinstadt sass.Er stieg aus seinem Wagen und sagte kurz: "Willst du
etwas ganz tolles sehen?".Ich antwortete: "Da bin ich aber ganz
gespannt,was ist es diesmal?".
-"Lass dich überraschen,aber wenn du es sehen willst musst du mit mir in die Wüste fahren".
Und weil ich Wüstenlandschaften sehr mag sagte ich sofort "ja",dann fuhren wir los.
Den Weg den wir zurücklegten war kurz aber ziemlich holprig und wir
sagten kein einziges Wort während unserer kurzen Reise.Es war sehr
dunkel und ich vertraute den blonden Trekker obwohl ich ihn nie zu
meinen Freunden machen würde,falls es ihm in der Wirklichkeit gäbe.In
meinen Träumen habe ich ihm immer vertraut und war sicher,dass er mir
etwas zeigen würde was bestimmt unvergesslich sein musste.
Als wir die Stadt verliessen und weit weg genug waren,konnten wir durch
die Windschutzscheiben die Sternen in einem pechschwarzen Himmel
sehen.Wir waren die einzigen auf der Autobahn unter diesem herrlichen
Himmel aus fernen Himmelskörper,Dunkelheit und trockener Wüstenluft in
welchem jeder Stern als leuchtender,scharfer Punkt erschien und uns ein
vages Gefühl der fast unendlichen Weiten des Kosmos vermittelte.Der
blonde Trekker bog und verliess die Autobahn und so fuhren wir mit
seinem Wagen quer durch die Wüste,durch sanfte Dunen und ausgetrocknete
Flüssen.Unsere Reise mutete zwar sonderbar an aber in keinem Augenblick
war ich beunruhigt,denn meine Neugierde schien grösser zu werden mit
jedem Kilometer den wir uns von der Autobahn entfernten die an diesem
Abend phantasmagorisch einsam war.Als ich die Sternen durch die
Windschutzscheiben beobachtete dachte ich,dass seit den Tagen im Land
meiner Kindheit ich nicht mehr ein solches Spektakel genossen hatte.
Bald waren wir an einem Ort angekommen wo es weit und breit keine
Dunen,Hügel oder Wolken gab die uns den Sicht in den Horizont oder in
den Himmel versperrten,dieser Ort war vollkomen eben,platt,ich
dachte,dass wir uns auf einer Salzwüste uns befanden aber das war nicht
der Fall gewesen.Dann sagte der blonde Trekker: "Steigen wir aus,es ist
fast so weit".
-"Du schaust die Sternen gerne,ich weiss es",fügte er hinzu,ich
erweiderte,dass er eine gute Idee hatte,denn der Ort um Sternen
anzuschauen nicht besser hätte sein können.Man konnte fast jeden
Himmelsklörper sehr deutlich sehen und ich sah sogar 2 Sternenschuppen
so klar und umrissen,dass ich mit einem Zeigefinger den Verlauf hätte
verfolgen können.Aber der Trekker hatte etwas anderes im Sinne.Er
sagte,dass das beste würde noch kommen und zeigte mit dem rechten Arm
ausgestreckt in den Himmel auf Augenhöhe:
-"Siehst du diesen Stern gerade vor mir?". Und obwohl der Himmel über
uns und vor uns regelrecht mit Sternen übersät war wusste ich sofort
vom welchen Stern er sprach,das war als ob ich für einen flüchtigen
Augenblick seine Gedanken lesen konnte und dieser Augenblick musste
lang genug sein nur damit ich rechtzeitig erfahren konnte was für ein
Stern er meinte.
-"Dieser Stern wird bald sterben,er wird zuerst in sich
zusammenbrechen,dann explodieren und die Energie die der Tod des Sterns
freisetzen wird werden wir spüren."
In den folgenden Minuten und wie durch ein mächtiger Zauber gezwungen
hatte ich nur Augen für diesen Stern in den letzten Augenblicken seiner
Existenz.Und so,vor meinen Augen die kaum glaubten was sie gerade sahen
schien der Stern zu einem noch winzigeren Punkt zusammenzuschrumpfen
wobei seine weiss-glühende Farbe ins gelbliche zu wechseln schien.Bald
gab es kein gelber Punkt mehr,gar nichts mehr aber dann erschien an der
selben Stelle noch ein Punkt und zwar ein weisser Punkt der immer
grösser wurde und dessen Zentrum eine leichte blaue Färbung annahm,der
Punkt wuchs zu einem kleinen Kreis und aus dem Kreis wurde ein
Ring,fast so gross wie der Mond über uns und dieser Ring ebenfalls
wurde immer grösser und kam auf uns direkt zu.Bald war der Ring so
gross,dass ich die verschiedenen Blautöne auf seine äussere Fläche zu
erkennen glaubte,der Ring sollte bald uns erreichen dachte ich nicht
ohne eine gewisse Sorge.Als der Ring vor uns so gross war wie ein
riesiger,nächtlicher Regenbogen aus einer anderen Welt bebte die Erde
leicht unter unseren Füssen und ich sah am Horizont dieser perfekten
Traumwüste wie eine sehr lange Mauer aus Sand und aufgewirbelten Staub
sich auch auf uns zubewegte.Der Ring erreichte uns mit grosser
Geschwindigkeit bis ich ihn zuerst als riesiger Halbkreis und
schliesslich als ein unendlich langer weiss-blauer Streifen direkt über
meinem Kopf erkennen konnte.Gleichzeitig spürte ich jede auch noch so
leichte Zuckung des Bodens und wie ein warmer Wind mich umwehte und wie
der aufgewirbelte Sand gegen mein Gesicht und Hände flog und
klebte.Dann sagte der blonde Trekker:
-"Und wie war's?"
-"Unvergesslich...es war eine ausgezeichnete Idee hierher zu kommen."
Antwortete ich obwohl ich mehr,viel mehr dazu sagen wollte ohne die
passende Wörter dazu zu finden.
Als wir zurückfuhren fragte ich mich ob irgendwann ein anderer Stern
oder Himmelskörper den Platz des Sterns einnehmen würde der vor meinen
Augen starb.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.01.2008.
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