Thomas Zangerl

Die Passage

Thomas Zangerl

Die Passage

 

Moderne Zeitrechnung: Jahr 2244 oder 200 Jahre nach dem dritten Weltkrieg. Erstmals wagte es die Allianz des Systems A ein Schiff in das 30000 Lichtjahre entfernte Sternbild Schütze abzusenden. Um diese große Distanz zu überleben reiste die Crew über 3 Monate mit annähender Lichtgeschwindigkeit. In der Allianz des Systems A sind inzwischen 300 Jahre vergangen. Vom Raumschiff wurde ein Kapsel abgesandt, um die Gaswolken in der Nähe des Schwarzen Loches Sagittarius A zu untersuchen.

„Shuttle ruft Basis. Die Gaswolken bestehen zu 90% aus Kohlenwasserstoff, 5 % Stickstoff und 5% andere Gase. Vermutlich stammen sie von Sonnen, die zu nahe an das Gravitationsfeld des schwarzen Loches wagten. Wir halten 3 Millionen Kilometer Sicherheitsdistanz. Ca. 500 kg Gravitationsschwere lasten auf unserem Bug. Ab 1 Million Kilometer wird es gefährlich!“

„O.K. Explorer. Kehren sie zum Schiff zurück. Wir führen dann weitere wissenschaftliche Analysen durch!“

„O.K. Roger.... Moment, was ist das?“

„Was sehen sie?“

„Asteroiden! Sie werden vermutlich vom schwarzen Loch angezogen! Schutzschilde aktivieren! Kraftfelde aktivieren! Sicherheitssysteme aktivieren! Ich glaube, wir haben Pech! Computer, wie stehen die Chancen unbeschadet ein Asteroidenfeld zu durchqueren?“

„Laut neuesten Berechnungen 1:75000!“

„Da haben wir ja gute Chancen! Lieutenant, versuchen sie das Schiff mit einem Traktorstrahl zu erfassen!“

„Wir können das Asteroidenfeld nicht durchdringen! Asteroiden erreichen uns in 10...5...1 Sekunden. Schutzschilde durchdrungen. Antrieb beschädigt! Gravitation ausgefallen! Wir schweben jetzt! Das Asteroidenfeld ist vorbei!“

„Klar, unsere Gravitation ist ausgefallen! Aber die von dem Ding da nimmt zu!“

Er deutete auf das Schwarze Loch.

„Entfernung?“

„2 Millionen Kilometer!“

„Aktivieren sie sofort die Notagregate!“

„Ich versuche an den Computer heranzukommen. Die Gravitationskräfte gleichen sich aus! Ich aktiviere die Notgravitation. O.K. Computer aktiviere Notgravitation. Autsch! Jetzt aktiviere Notagregate für Antrieb!“

„Meldung von Bordcomputer 2001: Error! The requestet system could not be activated by automatic code. Outline energy system damaged!“

„Ich hasse diese Computerstimme!“

 

Hauptschiff der Expedition: „Commander, unser Shuttle kehrt nicht wieder zurück!“

„Was ist hier los? Trotz der zunehmenden Gravitation des schwarzen Loches scheinen sie sich immer mehr zu verlangsamen!“

„Dies scheint nur so! Durch die vollkommen starke Gravitation des Loches verlangsamt sich die Zeit des Beobachters. Je näher sie zum Loch kommen, desto langsamer erscheinen sie für uns! Wenn sie an seinem Rand stehenbleiben, sind sie verloren!“

„Aktivieren sie den Traktorstrahl. Wir müssen sie an Bord ziehen!“

„Unmöglich Sir. Der Traktorstrahl funktioniert innerhalb des Gravitationsfeldes nicht mehr. Die Kräfte heben sich gegenseitig auf. Wir können nichts mehr für sie tun!“

 

„Entfernung?“

„1 Million Kilometer. Ich habe den Schaden an den Notagregaten repariert. Computer, Notagregate aktivieren.“

Die Gravitation des schwarzen Loches befand sich im Kampf gegen eine andere Gravitation: Die Beschleunigung. Die Notagregate aktivierten sich. Der Lieutenant schaltete sie auf volle Leistung. Das Schiff bewegte sich ein paar Meter vorwärts, als rote Lampen zu blinken begannen. Eine Computerstimme  meldete sich: „Warnung. Treibstoff im roten Niveau. Leck in der Treibstoffzufuhr.“ Der Zeiger der Treibstoffanzeige fiel unter Null, die Triebwerke hörten auf zu arbeiten. Das Schiff bewegte sich aus der Sicht der Passagiere immer schneller zum schwarzen Loch, Sagittarius A, vom Hauptschiff aus immer langsamer. Das Schiff hatte bereits eine Geschwindigkeit von 50000 Kilometer die Sekunde erreicht. „Oh verdammt!“ schrie der Lieutenant „soeben passierten wir den Ereignishorizont in 10000 Kilometer Entfernung vom schwarzen Loch. Nun kann ich nichts mehr retten Commander. Aber irgendwie habe ich mir gewünscht zu erfahren, was passiert wenn eine Barriere wie Lichtgeschwindigkeit durc....“  Seine Stimme klang wie die von einem defekten Kassettenrecorder. Das Schiff hatte bereits auf 200000 Kilometer die Sekunde beschleunigt. Es erreichte den Eingang des schwarzen Loches. Alle Dinge an Bord begannen sich zu verzerren. Nun erreichten sie eine Geschwindigkeit von exakt 299792458 Metern die Sekunde. Ein Knall.

„Sind sie es Lieutenant?“ Commander Burton kam langsam wieder zu sich.

„Wo sind wir?“

„Es sieht so aus, als wären wir in einer Art altmodischen Kanalisation!“

Lieutenant Carter schweifte mit der Taschenlampe umher. Schwache Lichtstrahlen fielen durch die Ritze in den Wänden. Ratten, die vom Lichtstrahl getroffen wurden flüchteten. In der Mitte schwammen verschiedenste Flüssigkeiten, die sich aus Giftmüll und Chemikalien zusammensetzten.

„Wo und wann und weshalb sind wir hier?“ wiederholte sich Commander Burton.

„Zu ihrer ersten Frage, ich weiß es nicht, zu ihrer zweiten dasselbe und zu ihrer dritten ebenfalls. Lassen sie uns einmal diesen Gang hier entlanggehen und sehen wohin er uns führt.“

Sie gingen geradeaus und öffneten einen Kanaldeckel über ihren Köpfen. Sie gelangten zu einer belebten Straße inmitten einer Stadt, die erdenähnlich war. Commander Burton wandte sich an eine Person: „Wie nennen sie diesen Planeten, und welches Jahr schreiben wir nach ihrer Zeitrechnung?“

„Wollen sie mich veralbern, oder wie? So eine komische Frage hat mir noch niemand gestellt!“

„Die Frage ist ernst gemeint!“

„Nun gut, wir befinden uns auf der Erde und schreiben den 13.7.2040 . Sonst noch was?“

„Schon gut!“

Commander Burton wandte sich an Lieutenant Carter. „Die Erde im Jahr 2040. Wie ist das möglich?“

„Ich glaube, ich habe eine Erklärung, Sir. Nachdem wir die Passage des schwarzen Loches überwunden hatten, flogen wir für einige Sekunden mit Überlichtgeschwindigkeit, um dann in ein Wurmloch zu gelangen, welches uns in eine Parallelgalaxie beförderte. Wir befinden uns hier auf der Parallelversion der Erde, 2040. So gut ich mich geschichtlich auskenne, gab es da einen schweren Atomkrieg zwischen Kuba, der U.S.A. und Frankreich.“

Ich muss in eine Computerzentrale, um das zu überprüfen. Carter wandte sich an eine ältere Dame und fragte sie: „Wissen sie, wo ich hier eine öffentliche Bibliothek mit Computerzugang finden?“

„Gleich um die Ecke links. Aber wo haben sie ihre ID Karte?“

„ID Karte?“

Zwei Männer in Uniform näherten sich Carter und Burton.

„Gibt es Probleme meine Dame?“

„Diese zwei hier haben keine ID Card oder wollen sie mir nicht zeigen!“

„Sie sehen nicht so aus, als würden sie hier hereinpassen. Dürfte ich bitte ihre DNA  Identifikationskarte sehen?“

„DNA Identifikationskarte?“

„Tut mir leid, ich muss sie leider mit aufs Revier nehmen. Wir müssen ihre Identität prüfen. Sollte diese in Ordnung sein, werden wir sie nicht länger belästigen. Sie können sich das aber auch sparen, wenn sie uns jetzt ihre ID Card zeigen!“

Der Polizist legte Burton und Carter die Handschellen an und führte sie in einen Polizeiwagen. Die Handschellen verursachten bei jeder Bewegung einen Elektroschock. Schließlich kamen sie zu einem Wolkenkratzer, der die Polizeizentrale zu sein schien. Der Lieutenant und der Commander wurden in einen drei Meter hohen Raum geführt. Carter sah sich um. Der Raum war komplett kahl. Keine Bilder, keine Spiegel, keine Fenster, nur eine Schiebetür in einer Wand des Raumes, die mittels Identifikation des Fingerabdruckes geöffnet werden konnte. Einer der Polizisten setzte sich an den Computer.

„Wie heißen sie und für wen arbeiten sie?“

„Lieutenant Carter und Commander Burton. Wir arbeiten für die Allianz des Systems A, Carter ist Wissenschaftler und ich sein Vorgesetzter!“

Der Polizist tippte die Worte in seinen Computer ein.

„Sie wollen mich wohl verarschen, wie? Laut unserer Datenbank existieren die Namen Ltd. Carter und Cmd. Burton nicht. Die Datenbank kennt nur einen Dr. Anakin Burton für Gynäkologie in Südafrika. Und was bitte ist die Allianz des Systems A. Sind das neue Codewörter, die Kuba benützt?“

„Das sind unsere richtigen Namen und wir gehören einer friedlichen Wissenschaftsvereinigung der Allianz des Systems A an!“

„Ich warne sie, wir greifen härter durch. Welcher Organisation gehören sie an? IUA oder FAD?“

„Das sind unsere richtigen Namen und wir gehören der Allianz des Systems A an!“

Der Polizist nickte dem anderen zu. Dieser holte zwei Kabel riss die Jacken der beiden auf und befestigte sie. Die andere Seite schloss er am Computer an. Der eine Uniformierte tippte ein paar Wörter in den Rechner. Auf einmal spürten beide extreme Schmerzen. Die Umgebung fing an blau und rot zu blinken. Der Officer tippte einen Satz in den Computer ein: „Wer sind sie. Für wen arbeiten sie?“

Die Sätze erschienen vor den Augen der Wissenschaftsoffiziere. Der Uniformierte nahm eine Spritze und spritzte sie unter den Augen in die Körper der beiden. Ihnen wurde schwindlig. Immer wieder erschien die Frage „Wer sind sie? Für wen arbeiten sie?“ Die Umgebung begann im rotblauen Licht zu schimmern. Mit widerhallenden Echo tönte der Satz in Carters Gehirn: „Sie können sich nicht wehren! Wir kontrollieren ihre Gehirnmuster und Nervenzellen. Sie arbeiten für IUA!“ Automatisch, ohne sich wehren zu können antwortete Carter: „Wir arbeiten für IUA!“ Er brach zusammen.

Langsam wurde das Bild wieder klarer. Carter und Burton befanden sich in einer Gefängniszelle. Burton rüttelte ihn wach. „Wachen sie auf, Carter! Mensch Carter, wieso sagten sie, wir würden für IUA arbeiten?“

„Ich konnte mich nicht wehren. Es geschah automatisch!“

Er betrachtete seine Umgebung. Der Raum ähnelte dem Verhörzimmer. Keine Fenster, keine Betten, keine Einrichtung, eine Wand, die nur aus Stahlplatten und Spiegeln bestand, und eine Tür mit ID Button und Passwordcomputer. Man brauchte also die richtigen Fingerabdrücke, eine Karte und das richtige Passwort, um hier auszubrechen. Eines war klar: Mit der Zeit würde man hier durchdrehen.

„Wir müssen hier herauskommen. Es ist zwar fast unmöglich, aber einen Trumpf haben wir!“ meinte Ltd. Carter.

Er zog seinen Pullover aus und zerriss das Innenfutter. Er holte einen kleinen Taschencomputer heraus.

„Woher haben sie denn den. Alle diese Dinger wurden von der Regierung im Jahre 2231 während des Kampfes des Diktators Srovov gegen die westlichen Staaten konfisziert!“

„Klar, aber ich war Botschaftsübermittler der damals noch unterlegenen Allianz des Systems 5. Ich war noch jung, 19 Jahre alt und brauchte den Nervenkitzel. Ich übermittelte verschlüsselte Computercodes von Spionen. Heute habe ich den Computer umgerüstet. Er ist jetzt Träger der wichtigsten geschichtlichen Taten der letzten drei Jahrtausende. Die 15 Gigabytes Speicher habe ich damit leicht ausgelastet. Ich tippe jetzt das heutige Datum ein: 13.7.2040! Mal sehen.“

Der Computer schrieb mehrere Zeilen auf dem Desktop. „Versuch eines Anschlages auf ein Kernkraftwerk. Anschlag fehlgeschlagen, da die zwei Polizisten Bender und Neel zwei kubanische Spione festgenommen hatten. Die Polizisten erfuhren bereits früher, dass ein Anschlag mit Lenkraketen auf den Reaktorkern geplant war.“

Ltd. Carter begann plötzlich langsam zu Burton aufzusehen.

„Die beiden Polizisten, die uns festnahmen hießen Bender und Neel. Sie hatten uns für die kubanischen Spione gehalten, da wir keine ID Karte hatten. Das heißt die wahren Spione sind noch auf freiem Fuss. Der Anschlag begann in zwei Stunden. Wir müssen hier rauskommen und sie aufhalten, sonst sind wir verantwortlich für den Tod tausender Menschen.“

„Und die Ortschaft wird später auf der Erde nicht mehr existieren!“ fügte Burton hinzu.

„Nein, sie irren sich. Vergessen sie nicht, wir sind in einer Parallelgalaxie, aber es wird zum Tod zehntausender Menschen beitragen, wenn wir nichts unternehmen!“

„O.K. unser einziger Ausweg ist der Ventilationsschacht. Aber alle zwei Minuten fließt radioaktives Wasser durch diesen Schacht. Wir haben also eine Minute und dreißig Sekunden, um durch den Schacht zu gelangen!“

Die beiden kletterten in die Höhe und betraten den Anfangsteil des Ventilationsschachtes. Sie befanden sich nun in einer Röhre und blickten in die Tiefe in eine Kanalisation.

„Das Wasser fließt hier runter. Sowie die Flüssigkeit in die Kanalisation geflossen ist springen wir in die Röhre und klettern so schnell wir können nach oben!“

Es begann zu rauschen. Das Rauschen wurde immer lauter, bis ein Schwall radioaktiver Flüssigkeit nach unten rann. Die beiden sprangen hielten sich an einer Sprosse einer Leiter fest und kletterten nach oben. Noch eine Minute. Sie kletterten an einem Ventilator vorbei. Noch dreißig Sekunden! Carter blickte nach oben. „Das schaffen wir nie, Sir!“

„Sie haben recht. Improvisieren sie etwas!“

Carter klopfte gegen eine Metallplatte. Es klang ziemlich hohl. Er klappte aus seinem Computer einen kleinen Schraubenzieher aus und begann die erste Schraube herauszudrehen.

„Was sie auch vorhaben, beeilen sie sich bitte!“

Noch zehn Sekunden. Carter setzte an der zweite Schraube an. „Sir, ich glaube ich kann’s schaffen!“

Noch fünf Sekunden. Die dritte Schraube fiel aus der Fassung. Noch drei Sekunden. Das mächtige Rauschen des radioaktiv verseuchtem Wassers war bereits zu hören. Carter war nicht gefasst, dass die Stahlplatte der Röhre auf ihn drauf fallen. Er rutschte ab und fiel einen halben Meter nach unten. Burton reichte ihm die Hand. Das Wasser ergoss sich bereits einen halben Meter über ihnen. Carter schloss die Augen. Es war aus mit ihnen.

Doch er spürte das radioaktive Wasser nicht über ihn. Er öffnete die Augen und fand sich wieder, wie er mit rasantem Tempo nach unten rutschte. Burton hatte ihn im letzten Moment hochgezogen. Sie befanden sich im an den Ventilationsschacht angrenzenden Lüftungsschacht. Er war wie eine Rutschbahn angelegt. Die beiden gewannen immer mehr an Tempo. Plötzlich gelangten sie zu einer Abzweigung.

„Wohin? Links oder rechts!“

„Biegen sie links ab!“

„Ich versuch es ja, aber wir werden nach rechts gezogen!“

Carter hielt sich an einem Griff auf der Abzweigung fest. Burton hielt sich an ihm fest, rutschte aber immer weiter nach unten. Am Ende des rechten Ganges befand sich ein riesiger Ventilator. Burton war inzwischen zu den Schuhen von Carter gerutscht.

„Dort unten ist ein Schalter! Versuchen sie ranzukommen!“ schrie Carter.

Burton streckte seine Hand danach aus. Carter rutschte immer weiter ab. Jetzt hielt er sich nur mehr mit den Fingerspitzen an dem Haltegriff. Er holte ein Seil aus der Hosentasche und band es fest. Er rutschte ab und hielt sich im letzten Moment am Seil fest. Der Ventilator drehte sich einen Zentimeter vor Burton’s Nasenspitze.

Er hatte den Schalter fast erreicht. Das Seil begann zu reißen. Es riss. Beide wurden nach unten gezogen und mit einen Ruck nach oben geschleudert. Burton hatte den Schalter im letzten Moment noch betätigt. Sie fielen jetzt in die linke Bahn und rutschten weiter nach unten, fielen durch einen Schacht und landeten in einem Raum mit einem Schreibtisch in der Mitte. Eine Alarmanlage aktivierte sich und in Bruchteilen von Sekunden hatte sich eine ganze Armee von  Wachen in dem Raum eingefunden. Carter und Burton hoben die Hände.

„Sie dachten also, sie könnten aus dem ausbruchsichersten Gefängnis der Welt ausbrechen? Ich muss zugeben, so weit wie sie ist noch niemand gekommen. Die besten sind im Luftschacht gestorben, die meisten allerdings in der Ventilationsröhre. Tut mir leid, ihr Ausbruchsversuch deutet leider darauf hin, dass sie wirklich kubanische Spione sind. Im Namen der Vereinigten Staaten Amerikas muss ich sie exekutieren!“

Er zog aus dem Gürtel eine automatische Pistole und deutete Burton sich niederzuknien. Er legte an und schoss. Der Wachposten hinter Burton krümmte sich. Der Schuss ging in seinen Bauch, nachdem sich Burton zur Seite gewälzt hatte. Carter schlug dem Officer die Pistole aus der Hand und legte sie an seinen Kopf.

„Eine Bewegung von jemanden von euch und der Officer stirbt. Lasst die Waffen fallen!“

Die Wachposten ließen ihre Waffen von den Gürteln sinken und hoben die Hände. Burton hob eine Waffe auf und richtete sie auf sie.

„O.k. Wir werden jetzt langsam gehen. Sollte sich einer bewegen, stirbt der Officer.“

„Passen sie auf Burton!“

Carter ließ den Officer fallen und stieß Burton zur Seite. Ein Schuss drang in die Wand ein. Die beiden rannten so schnell sie konnten aus dem Raum und den Gang entlang. Im ganzen Gebäude tönten Alarmglocken umher. Carter und Burton hatten den Gefängnishof erreicht. Die Scheinwerfer schwenkten umher und Dobermänner begannen zu bellen.

„Jetzt sitzen wir in der Klemme!“ stammelte Burton.

Das Gefängnistor schloss sich. Burton und Carter befanden sich in der Falle. Die Militärs rannten bereits auf sie zu. Doch plötzlich kam Carter eine Idee. Das Kanalnetz! Natürlich! Der Kanal war die einzige Möglichkeit zu entkommen.

„Burton, ich habe eine Idee. Wir sprinten jetzt zum Kanaldeckel dort und klettern in das Kanalnetz des Gefängnisses. Auf drei. Drei!!!“

Die beiden rannten los. Nach zehn Metern wurden sie von den Scheinwerfern erfasst. Die Wachen begannen von den Türmen aus auf sie zu feuern. Carter machte einen Vorwärtssalto, weswegen ihn eine Kugel gerade noch verfehlte. Burton wurde am Arm getroffen und stürzte zu Boden. Carter zerrte ihn schnell weg und öffnete den Kanaldeckel. Die beiden stürzten sich nach unten. Burton verriegelte ihn mit einer Eisenstange. Die Wachen begannen sofort darauf zu schießen.

„Lange wird das nicht halten. Wir müssen weiter.“ schrie Carter durch den Lärm der Maschinengewehre, „wie geht es ihrer Wunde am Arm?“

„Glatter Durchschuß!“ murmelte Burton.

Die beiden rannten dem Kanal entlang. An den Wänden hingen elektrische Leitungen, von denen Funken in die bräunlich – schwarze Brühe am Boden spritzten. Alte verrostete Schilder an den Wänden warnten vor den 220 Volt Drähten, an denen an manchen Stellen die Isolierung fehlte. Moose und Algen hingen von den schwarzgefärbten Wänden.  An manchen Stellen fiel spärliches Licht durch vereinzelte Kanalluken, die alle von verschiedenen Zellen kamen. Schließlich erreichten die beiden einen point of no return. Ein Abgrund. Darunter eine zwei Meter breite und fünf Meter tiefe Schlucht. Eine Echo von Schritten und Stimmen der Wachen war bereits wieder zu hören. „Wir müssen springen. Die Wachen haben den Kanaldeckel bereits gesprengt. Ich werde zu erst springen!“ Burton nahm Anlauf und wagte den Sprung. Er hielt sich am Rand der anderen Seite fest. Carter folgte ihm. Er landete einen Meter tiefer und konnte sich gerade noch in einer Ritze festhalten. Seine Kräfte schwanden an der glitschigen feuchten Wand. Er blickte nach unten. Orangeweiße Funken spritzten zu ihm herauf. Die Kabel waren ohne Isolierung mit 310 Volt und er war durch und durch durchnäßt. Burton versuchte ihm die Hand zu reichen. Ein Schuß landete genau zwischen ihnen. Die Wachen hatten sie inzwischen eingeholt. Ein Wache zielte auf Carter und drückte ab. Carter schwang sich zur Seite, rutschte allerdings weiter ab. Die Schüsse verfehlten ihn. Burton zog seine Maschinenpistole und richtete sie auf die Wache und schoss in seine Knie. Der Wache stürzte ab und landete in den Stromleitungen. Ein langgezogener Schrei... er war tot. Die anderen Wachen zogen alle ihre Maschinenpistolen und zielten auf Ltd. Commander Burton. Als sie schossen zog sich Burton hoch. Die Schüsse verfehlten ihn. Burton schoss mit seiner Maschinenpistole und erschoss die Wachen. Carter rutschte immer weiter ab. Seine Zehenspitzen berührten schon fast die Leitungen. Burton versuchte nach unten zu klettern. Er rutschte ebenfalls ab und landete ein wenig über Carter. Carters Stiefel berührten schon die Leitungen und Funken spritzten nach oben. „Geben sie mir ihre Hand Lieutenant!“

Carter reichte Burton seine Hand. Dieser versuchte ihn hochzuziehen, rutschte aber ebenfalls ab. Schließlich gelang es ihm doch noch Halt zu finden und kletterte mit Carter hoch. Als sie den Rand der Schlucht erreichten sagte Carter: „Wissen sie was, Sir. Ich hasse Elektrizität.“

„Glauben sie mir, wenn ich sage, dass es der Kerl dort unten auch hasst.“ Er deutete auf den Wächter, über dem immer noch Funken flogen. Die beiden rannten weiter. Nach weiteren fünf Minuten erreichten sie eine Panzertür. Rechts von der Tür befand sich ein Passwortcomputer. Carter versuchte einen Code. Der Computer reagierte mit einem „Error“ und mit einem Stromschlag. „Aau. Du Scheiß Ding!“ Carter trat mit voller Kraft gegen die Konsole. „System Override!“ Die Tür öffnete sich. „Nun ja...“ murmelte Carter. Die beiden betraten eine enge Kammer, über der ein Kanaldeckel lag. Burton öffnete ihn und beide kletterten die Leiter hoch. Sie landete vor dem Gefängnis. Der Weg hatte sie in die Freiheit geführt. Doch sie benötigten eine neue Identität.... und in einer Stunde würde es zum Supergau kommen.

 „Na gut, unter diesen Umständen sehen wir uns fast gezwungen zu bezahlen!“ antwortete Burton missgelaunt. Carter betrachtete die Umgebung. Sie befanden sich in einer Bar in der es von kriminellen Typen nur so wimmelte. Blinkende Neonreklamen „verzierten“ die Wände. Die Tische waren alle voller Zigarettenstummel, Fettspritzer, schmutzigen Geschirr und Gläsern und Saucenresten. Hinter der alten Decke mit zerschlissenen Hockern stand ein dicker Barkeeper, der noch nicht viel von Ordnung gehört hatte. „O.K. Ich gebe ihnen die ID und DNA Cards, mit denen sie ins Atomkraftwerk gelangen können und sie überlassen mir unter dafür ihren Geschichte-Computer!“ Carter blickte über die professionell replizierten Pässe hinweg auf die zwielichtige Gestalt mit Zigarette und Sonnenbrille vor ihnen. „Nur weil es nicht anders geht!“

„O.K. Folgen sie mir zur Toilette. Dort erhalten sie die gefälschten ID Cards . Burton und Carter folgten dem Kriminellen in eine Räumlichkeit, die entfernt an ein WC erinnern sollte.

Hier sind ihre Ausweise. Plötzlich öffneten sich die WC Türen. „Hände hoch, Pittsburgh Police Departement!“

„Tut mir leid.“ entgegnete der vermeintliche Kriminelle, „aber von denen werde ich besser bezahlt als von ihnen. Und den Computer schnappe ich mir auf jeden Fall.“

„Ja, mir auch!“ gab Burton kurz zurück und zog ein Maschinengewehr vom Typ AK 47 Kalaschnikov und schoss dem Dokumentfälscher damit in den Arm. Dieser brach sofort zusammen. Carter zog eine Magnum und zielte damit auf ihn. „Mit Verlaub, der gehört mir!“  Er schnappte sich den Computer. Burton zielte mit dem Maschinengewehr nun auf die Polizisten. Lassen sie die Waffen fallen! Die Polizisten befolgten den Befehl. Carter sammelte sie ein und fesselte die Polizisten mit ihren eigenen Handschellen an die WC Tür. Beide verließen so schnell wie möglich das Gebäude. Ein Polizist beugte sich zum Boden und hob ein Funkgerät mit dem Mund auf. Er drückte mit den Zähnen den Einschaltknopf: „Die zwei Ausgebrochenen Häftlinge besitzen jetzt gefälschte ID Cards. Sie sind ausgestellt auf die Namen Hallingway und Westwood. Jeder, der ID Cards mit diesem Namen trägt wird verhaftet. Und schicken sie ein paar Männer ins Pop Restaurant in Downtown.“

„So, wie kommen wir da rein?“

Die beiden Kühltürme des Atomkraftwerkes ragten in die Höhe. „Zuerst schleichen wir uns einmal über das Gelände an!“ Burton kletterte über den Zaun.

„Es ist 22 Uhr. Ich glaube nicht, dass sich noch allzuviele Wachen hier befinden !“

„Wir sollten aber trotzdem besser aufpassen. Ich glaube, dass am Atomkraftwerk viele Sicherheitsvorrichtungen angebracht sind, um es vor terroristischen Akten zu schützen. Und ich weiß nicht, warum sie sich so anstrengen!“

Er ging zwei Schritte seitwärts und durchschritt das offene Tor zum Kraftwerk. Die beiden eilten gebückt zu einem der Reaktoren.

„Achtung, Kamera!“ schrie Burton. Carter setzte sie mit einem gezielten Schuss außer Gefecht.

„Ich weiß, wie wir da reinkommen. Können sie der rostigen Leiter da folgen? Sie führt zu einem Fenster des Sicherheitsbüros. Wenn wir da drin sind, wird es nicht mehr schwer sein zu den Sichterheitskontrollen zu kommen.“ meinte Carter.

Die beiden  kletterten der Leiter entlang des Kühlturmes entlang und hangelten sich zu dem Fenster des Sicherheitsbüro hinüber. Er benutzte den Kolben seines Gewehres, um das Fenster einzuschlagen. Die beiden betraten einen Raum voller Computer. Carter sah sich um, entdeckte etwas in dem Wandspiegel und hob die Hände.

„Hände hoch, Mr. Hallingway und Westwood, oder soll ich sie bei ihrem richtigen Namen nennen?“

Der Blick Carters schweifte über den Schreibtisch des Sicherheitschefs über ein paar Bilder zu einem Mann, dessen Größe wohl kaum mehr als 1, 55 Meter betragen würde.

„Das Federal Bureal of Investigations wird sich freuen. Wir hatten schon immer etwas gegen Saboteure!“

„Jetzt hören sie mir einmal zu. Es gibt da etwas, das sie wissen sollten. Die Geschichte mag zwar verrückt klingen, aber haben sie schon einmal etwas von Wurmlöchern und Antimaterie gehört?“

„Schluss jetzt!“

„Da gibt es noch etwas, das sie wissen sollten! Auf Teppichen zu stehen ist gefährlich!“

Carter ließ sich auf den Boden fallen und zog am Ende des Teppichs. Der Mann fiel zu Boden und feuerte einen Schuss in die Decke. Carter stieß ihm die Waffe aus der Hand. Burton rannte zur Pistole und wollte sie aufheben. „Das lassen sie besser!“ Eine schwer bewaffnete Wache zielte mit einem Maschinengewehr auf Burton. Carter  deutete Burton sich zu ducken und trat mit voller Kraft gegen den Brustkorb der Wache. Diese flog mit voller Kraft gegen die Wand und  gab eine Salve aus dem Maschinengewehr in Burtons Richtung ab, die ihn um einige Zentimeter verfehlte. Sie sackte bewusstlos zusammen. Carter nahm sich die Munition und setzte sich vor den Computer. „Was tun sie da?“ fragte Burton.

„Wir müssen den Reaktorkern sichern. Laut Geschichtsbüchern erfolgt der Angriff in 10 Minuten.

„Computer, Manual Input!“

„Legen sie ihre ID Card ein!“

Burton beugte sich zu dem bewusstlosen Sicherheitschef , durchstöberte seine Brieftasche und legte schließlich seine ID Card in den Scanner.

„Identifikation abgeschlossen, warte auf ihre Befehle Sicherheitschef Marley!“

„Computer, sofort Alarmstufe Rot geben. Hüllenbruch des Reaktorkernes droht. Systeme abschalten, Zentralarea evakuieren und versiegeln!“

Das Licht schaltete sich ab und wechselte über in ein rotgelb blinkendes Licht.

„Könnten sie mir sagen, was das soll?“ fragte Burton.

„Der Zentralbereich ist versiegelt und die Systeme abgeschaltet. Verraten sie mir, wie es so gelingen soll einen Atomunfall herbeizuführen?" antwortete Carter.

Der Computer unterbrach sie: „Warnung! Ein Kampfflugzeug vom Typ Zerstörer befindet sich über dem Grundstück des Atomkraftwerkes. Seine Waffensysteme sind ausgefahren!“

 

„Das Atomkraftwerk ist direkt vor uns, Sir. Die Raketen haben das Gebäude mit dem Reaktor anvisiert!“

„Gut! Kuba wird diesen Krieg gewinnen. Sie feuern auf mein Kommando. Nachdem sie das getan haben, schicken sie das Team runter, das das Kraftwerk endgültig zerstören wird. Näher ran, Näher ran, Feuer!!!!!“

 

„Verdammt, sie haben geschossen! Computer, können wir einen Raketenangriff abwehren?“

„Tut mir leid, Sicherheitschef Marley, solange die Betonhülle den Reaktor umgibt ist das leider unmöglich!“

Die Rakete schlug ein.

„Computer, Schaden?“

„69% der Betonhülle sind zerstört und Reaktorbruch droht in 5 Minuten. Noch kein radioaktiver Strahlenaustritt. Warnung: Reaktor bricht in 4 Minuten 50!“

„Computer, gibt es irgendeine Möglichkeit das zu stoppen?“

„Ja. Sie können die Uranstäbe vom Netz nehmen!“

„Kommen sie mit! Beeilen sie sich!“ schrie Carter. Die beiden rannten in den Computerkontrollraum.

Carter setzte sich vor den nächstbesten Computer. „Verdammt! Ich brauche dazu ein Passwort!“

„Können sie das nicht übergehen?“

„Ich kann es, brauche dazu aber mindestens drei Minuten.“

„Warnung: Jemand macht sich am Reaktorkern zu schaffen!“

„Um die kümmere ich mich!“ entgegnete Burton. Er lud einmal durch und rannte zum Reaktorraum. Dort beobachtete er zwei Männer in Schutzanzügen, die sich an der Elektronik zu schaffen machten. Er begab sich hinter die beiden und zielte auf sie. „Okay,  meine Herren. Das Spiel ist aus!“

„Ich würde eher sagen, ihr Spiel ist aus!“ Einer der beiden trat ihm mit dem Fuß das Maschinengewehr aus der Hand und schlug ihm ins Gesicht. Burton fiel rückwärts über ein Armaturenbrett Richtung Reaktor. Der zweite zog eine Pistole und schoss in seine Richtung. Burton hüpfte zur Seite, rollte sich über den Boden und hob das Maschinengewehr auf. Der eine der beiden Männer zog ein Wurfmesser und warf es in die Fässer neben Burton. Benzin rann aus. „Die Reaktoren sind gut gesichert, nicht wahr? Doch ein kleines Feuer wird ihn trotzdem detonieren lassen!“

Er nahm einen Lappen, zündete ihn an und warf ihn in das Benzin. Eine riesige Flamme entzündete sich.

„Sie werden auch sterben!“ knurrte Burton.

„Das ist uns egal. Wir wurden darauf vorbereitet. Amerika nicht!“

„Ach ja!“

Burton zielte auf den Wassertank und schoss. Das Wasser ergoß sich durch den Raum, wodurch das Feuer gelöscht wurde.

„Jetzt werden wir sehen, wie bereit sie zum Sterben wirklich sind!“

Burton zielte auf eine elektrische Leitung, schoss und kurz nachdem ihr Ende ins Wasser gefallen war sprang er zu einem Haltegriff und hielt sich fest. Der elektrische Strom durchströmte den Boden und elektrisierte die Männer. Burton schoss in den Tank mit Kühlwasser. Die Wachen vereisten und auf den Boden bildete sich ein dünner Eisfilm.

Burton hörte die Computerstimme: „Reaktorbruch in 10 Sekunden. 9...8...7...6...5...4...3....

Uranstäbe vom Netz genommen.“

Kurz darauf erschien Carter und betrachtete die vereisten Saboteure: „Wie ich sehe, hast du Freundschaft mit diesen jetzt wirklich coolen Typen geschlossen!“

Burton lächelte und sagte: „Wir könnten jetzt ja gehen, aber vorher muss ich noch etwas erledigen! Computer, visiere Kampfflugzeug an und schieße es ab!“

„O.K. Hände hoch! Lieutenant Bender, nehmen sie die beiden Männer fest. Anklage: Sabotageversuch an einem Atomkraftwerk!“

„Sie verstehen das miss, Sir! Die richtigen Saboteure fliegen da.“

„Computermeldung an Sicherheitschef Marley. Das Kampfflugzeug ist zerstört!“

„Wollte sagen, sind da geflogen.“

„Wissen sie was, ich glaube ihnen kein Wort. Nehmen sie die beiden fest.“ schrie Neel.

Bender kam auf ihn zu: „Sir, wollen sie die Videoaufnahme sehen? Ich glaube, diese beiden Männer sagen die Wahrheit!“

 

Ein halbes Jahr später. „Weißt du Dave, irgendwie habe ich kein gutes Gefühl. Wir passen irgendwie nicht in diese Zeit!“ meinte Chris Hallingway (Com. Burton)

„Ach was, die Namen Hallingway und Westwood passen doch irgendwie zu uns. Und unsere Jobs als Fußbodeninspektoren sind doch gar nicht so schlecht. Ach was rede ich! Es ist zum Heulen!“

 

Kapitel 2:

19. Dezember 2040, 320. Stock des Hjumo Towers, Los Angeles.

„Burton, kommen sie schnell, das müssen die sich sofort ansehen! Schnell!“

Commander Burton rannte aus dem Badezimmer, rutschte auf dem Stück Seife am Boden aus und fiel auf den nassen Boden, von wo aus er ins Wohnzimmer neben Lieutenant Carter rutschte. Commander Burton fand, dass der Schnauzbart, den sich Carter wachsen hatte lassen nicht gerade gut zu seinen neuerdings rot gefärbten Haaren und den Kontaktlinsen mit dem Geldschein – Motiv passte. Carter deutete mit dem Zeigefinger auf die Nachrichtensendung, die zur Zeit gerade übertragen wurde. Burton setzte sich nieder und blickte in den Fernseher.

„Meine Damen und Herren, nun eine Sondermeldung. Astronomische Beobachtungen zeigen, dass sich das schwarze Loch Sagittarius A mit zunehmender Geschwindigkeit der Erde nähert. Es besteht kein Grund zur Beunruhigung, Sagittarius A ist 30000 Lichtjahre von der Erde entfernt und würde mit der derzeitigen Geschwindigkeit von 23000 km/h Jahrtausende brauchen um die Erde zu erreichen. Die Astronomen halten die Annäherung von Sattigarius A für eine gravitationelle Auswirkung, die durch einen Stern hervorgerufen wurde, der sich neulich zu einem weißen Riesen entwickelt hat.“

„Commander Burton, wie schnell hat sich das Schwarze Loch im Jahr 2240 bewegt?“

„Zwischen 5000 und 6000 km/h.“

„Wenn die Zeit wirklich parallel zum parallelen Universum verlaufen würde, dann dürfte sich das schwarze Loch doch nicht mit zunehmender Geschwindigkeit nähern. Es befindet sich derzeit bei den Koordinaten 67/45/24. Wo befand es sich bei unserem Kontakt?“

„Bei 63/51/48.“

„Es müsste sich aber bei den Koordinaten 66/47/30 befinden. Burton, die Entfernung zwischen diesen beiden Punkten beträgt mehr als 500000 Kilometer. Das heißt, dass sich das schwarze Loch seit mehr als drei Wochen auf die Erde zubewegt. Der weiße Riese ist aber erst vor drei Tagen entstanden! Irgend etwas zieht das Loch hierher. Und höchstwahrscheinlich haben wir etwas damit zu tun. Hierbei könnte es sich um Tachyonen Partikel handeln, die sich immer in Überlichtgeschwindigkeit befinden. Genau genommen gibt es keine wissenschaftliche Erklärung. Noch niemand vor uns ist zuerst durch ein schwarzes Loch und dann durch ein Wurmloch geflogen, woraufhin er 200 Jahre in der Vergangenheit gelandet ist.“

Das Läuten an der Wohnung der beiden unterbrach ihn. Er ging zu der Kunststofftür und betätigte den ‚Videokamera aktivieren‘ Knopf und betrachtete die auf dem 4050*2340 Pixel Bildschirm die Personen, die sich vor der Haustür eingefunden hatten, sprang auf und holte Commander Burton herbei, der nachdenklich auf die korrekt gekleideten Personen starrte. „Aktivieren sie den Infrarot Scanner! Nach deren Aufmachen zu urteilen, stammen die von der NSO oder dem FBI.“ 

„Tatsächlich Burton, THO, Ausweis. Dann würde ich sagen, wir sollten die Gentlemen hereinbitten.“

Zwei Personen mit Anzügen betraten den Raum und blickten sich um.

„Commander Burton und Lieutenant Carter nehme ich an. White und Irons von der National Security Organisation, wie sie bestimmt schon wissen.“

Commander Burton blickte White ins Gesicht: „Und was verschafft uns die Ehre ihres Besuches?“

„Nun, wie sie bestimmt schon gehört haben, bewegt sich ein Black Hole mit enormer Geschwindigkeit auf diesen Planeten zu, Sattigarius A, wie sie bestimmt schon wissen.“

„Wieso gehen sie immer davon aus, dass wir alles vor ihnen wissen?“

„Nun, Mr. Carter, für die NSO ist es ganz offensichtlich, dass sie eine temporale Passage passiert haben und zwar mit Hilfe des erwähnten Sattigarius A, dass sich jetzt offensichtlich in die Richtung einer temporale Anomalie bewegt. Und die NSO geht davon aus, dass es sich bei der temporalen Anomalie um sie handelt, vollgesaugt mit Tachyonen Partikeln aus Rückständen in dem Wurmloch.“

„Und was sollen wir dagegen tun?“

„Die NSO wäre glücklich über ihre Kooperation. Sie sollen uns in das NSO Hauptquartier begleiten, Sun Valley, Idaho.“

„Und was wenn wir es nicht machen?“

„Dann haben sie noch 3 Sekunden Lebenszeit!“

Burton blickte auf die 2015er 40mm mit Laserzielvisier, die auf seinen Kopf gerichtet war. 

„Ich warte auf ihre Entscheidung, Gentlemen!“

„Die Antwort ist: Nein!“

Burton sprang hinter das Sofa in der Mitte des Raumes, in dessen Polstern sofort drei Kugeln steckten. Er sprang weiter hinter das Fernsehgerät, schnappte sich die Fernbedienung und drückte auf „Schusswaffenalarm“. Drei Schüsse trafen das Fernsehgerät und hinterließen nur ein durchschossenes Wrack. Burton hatte seine Deckung verloren, ein Schuss streifte ihn und hinterließ eine Blutspur am Teppich. Er war zum Handeln gezwungen, stürzte auf den NSO Mann zu, schlug ihm die Waffe aus der Hand und brachte ihm zum Stürzen. Irons, der zweite NSO Mann, wollte die Waffe aufheben, als ihm Carter auf die Hand stieg und mit ihm mit seinem Knie ins Gesicht trat. Der Mann stürzte um und riss Carter mit sich woraufhin sie über den Teppich zur Glasscheibe rollten. Burton stürzte auf White zu, der sich die Waffe geschnappt hatte und auf Burton schoss, der zur Seite sprang, sich abrollte und White die Waffe aus der Hand trat, die über den Boden schlitterte. Die Glasscheibe zum Balkon wurden von White‘s Kugeln getroffen und zersplitterte. Carter wurde von Irons hinausgedrängt und blickte 200 Meter in die Tiefe. Irons packte ihm beim Hals und versuchte ihn hinunterzudrücken, wodurch Carter keine Luft mehr bekam. Irons sprach in das Mikrofon in seinem Anzug: „Mike, jetzt!“ Mike, der Scharfschütze war am gegenüberliegenden Haus positioniert und blickte durch das Zoom zum Balkon. Er stellte es auf 800prozentige Vergrößerung und erblickte auch schon Carter’s Kopf. „Schön ruhig, Junge. Gleich habe ich dich.“ Der Kopf befand sich im Zentrum des Fadenkreuzes, das nun rot zu blinken begann. „Nach rechts, ja. Gut, Junge!“

Das Fadenkreuz leuchtete mit dem Befehl „Shoot“ rot auf. Mike hatte das wochenlang in Sun Valley trainiert. Jetzt musste er schießen. Carter glaubte ersticken zu müssen, bis er Irons gegen das Schienbein trat und mit der Faust ins Gesicht schlug. Mike, wartete, bis der rote Punkt genau den Hinterkopf Carter’s zu berühren schien. Jetzt! Er drückte ab. Carter befreite sich vom Griff Irons, rollte sich auf ihn und drückte ihn nach unten. Zwei Kugeln schlugen in seinem Kopf ein.

Mike blickte auf. Verdammt er hatte den falschen erwischt! Er folgte den Richtungspfeilen am Display, bis er Carter’s Kopf im Visier hatte und feuerte zweimal schnell in Folge. Carter sprang in die Wohnung hinter die Mauer, schnappte sich die am Boden liegende Waffe und gab zwei Schüsse auf den Sicherungskasten ab. Das Licht ging aus. Burton nützte den Überraschungseffekt, schlug White nieder und sprang mit Carter hinunter in das untere Stockwerk.

„So, Burton, nun erzählen sie mir einmal wie wir 319 Stockwerke hinuntergelangen, bevor die uns abknallen!“

Burton rannte zum Fahrstuhl und betätigte eine Taste.

„Mein Gott, Burton, der befindet sich im 110. Stock und braucht 4 Minuten bis der hier ist. Wir benötigen eine Alternative!“

Carter schoss die Tür der Wohnung ein, sprintete auf die Fensterscheibe zu, schoss bis sie zersplitterte, sprang hindurch und hielt sich am Fensterrahmen fest. Er versuchte einen Haken am Fenster zu befestigen.

Mike der Scharfschütze witterte doch noch Hoffnung. Er bewegte sein Zielvisier den Pfeilen nach, bis er in der flackernden roten Umrahmung den Kopf Carters erblickte, der am 319. Stock baumelte.

„Q1 an White. Ziel in Sicht und erfasst. Erbitte Abschusserlaubnis!“

„Ja, Q1, zum Teufel, feuern sie. Beeilen sie sich!“

Carter hatte das Seil gerade befestigt, als die Beine unter ihm Halt verloren. Burton beugte sich beim Fenster heraus, packte Carter am Ärmel und versuchte ihn festzuhalten. Carter wickelte das Seil schnell um seinen Gürtel, befestigte es und versuchte Ruhe zu bewahren.

Q1 hatte freie Sicht auf Zielperson 1. Shoot blinkte rot auf und er war sicher, dass nur ein Atemzug Zielperson 1 vom Jenseits trennen würde. Er drückte ab.

Carter riss Burton mit sich, woraufhin beide schreiend am Seil hängend nach unten stürzten. Q1 hatte Zielperson 1 wieder verfehlt und versuchte die Zielpersonen im Fall zu verfolgen, schaltete das Gewehr auf Automatik um und feuerte beinahe ziellos in die Richtung der beiden. Burton wurde am Arm getroffen, das Seil riss ab und beide stürzten in eine Wohnung irgendwo zwischen dem 100. und 200. Stockwerk.

„Q1 haben sie die Zielpersonen eliminiert?“

„Negativ. Eine Person verletzt. Zielpersonen befinden sich im 153. Stock.“

„Nun gut. Jeremy wir schreiten zu Plan B vor. Wie weit ist unser Satellit?“

„Ich benötige noch eine Minute.“

„Eine Minute, die wir nicht haben. Beeilen sie sich!“

„Wir reden hier von einem Nanoliter mehr Adenin in der Desoxyribonukleinsäure der Zielpersonen. Der Satellit benötigt noch 5 Sekunden um die Personen aus dem Umfeld herauszufiltern. Satellit bereit!“

„Lebenszeichen orten!“

„153. Stockwerk. Sie betreten den Lift und werden in einigen Minuten auf der Straße sein!“

„Q1, das ist ihre letzte Chance, sonst sitzen sie in einer Woche bei der NSO Zentrale in Alaska eingeteilt zur Spätschicht als Wache im Freien!“

Carter und Burton verließen den Lift und stellten sich vor die Tür in Warteposition.

„Was glauben sie? Ob uns der Scharfschütze diesmal verfehlen wird?“

„Wenn wir Pech haben, dann haben sie den Satelliten schon auf unsere Adeninkonzentration in der DNS kalibriert und die nötigen Modifikationen vorgenommen um unsere DNS Unterscheidung herausfiltern zu können!“

„Und nun noch einmal, Carter, so dass ich es verstehe!“

„Wenn wir Pech haben, dann haben wir eine ziemliche Scheiße am Hals. Also, wer geht zuerst da hinaus?“

Brüllende Stimmen näherten sich vom Stiegenhaus her und ließen den beiden keine Wahl.

„Also Burton, Alter geht vor Schönheit, sie gehen voraus!“

Er schubste Burton nach draußen und sprang ihm nach. Q1 hatte die beiden wieder im Visier, zögerte diesmal nicht und drückte sofort ab. Carter sprang hinter einen Müllcontainer, zielte auf das Schloss eines Autos, schoss zweimal und sprang mit Burton in das Fahrzeug.

„Woher wissen sie denn, wie man so ein Ding kurzschließt?“ fragte Burton und ging erneut vor einem Schuss von Q1 in Deckung.

„Während meiner Spionagezeit gegen Diktator Srovov 2231.“

Das Auto sprang mit einem leichten Knattern an und setzte sich in Bewegung.

White stand mit rotem Gesicht im 320. Stock des Hijumo Towers und brüllte in sein Mikrofon: „Verdammt, schicken sie den Scharfschützen nach Alaska. Nehmen sie die Verfolgung mit einem Hubschrauber auf die beiden auf. Und etwas dalli, oder will hier noch jemand nach Alaska?“

Burton blickte in den Rückspiegel.

„Sie werden es mir nicht glauben, Carter. Zwei Hubschrauber der NSO verfolgen uns. Nein warten sie – drei Hubschrauber und zwei Autos, alle schwer bewaffnet! Und vor uns ist eine Polizeisperre errichtet worden.“

„Dann drehen wir eben um!“

Carter trat auf die Bremse, riss das Lenkrad herum und raste den beiden NSO Autos entgegen. Die Hubschrauber flogen etwas tiefer um dem Auto den Weg zusätzlich zu versperren.

„Sind sie verrückt Carter? Da kommen wir nie durch!“

„Glauben sie?“

Er schaltete auf den 6. Gang und erhöhte die Geschwindigkeit auf Maximum. Als er die beiden Autos erreichte, splitterte der Lack und sie wurden zwischen den beiden NSO Mobilen festgeklemmt.

„Okay, sie haben Recht, da kommen wir nie durch!“

Er betätigte die Bremse und das Lenkrad zugleich, wodurch das Auto abrupt nach rechts gerissen wurde und ein NSO Mobil zur Seite geschleudert wurde, durch die Leitschiene fuhr und die Klippe hinunter stürzte.

„Zeit wieder Gas zu geben!“

Carter riss an der Gangschaltung und beschleunigte wieder. Die Hubschrauber begannen jetzt mit den Maschinengewehren auf das Auto zu feuern, durchdrangen das Blech und zerstörten die Glasscheiben des Autos.

„Burton, Situationseinschätzung. Wir werden von drei Hubschraubern und einem Auto mit schweren Automatikwaffen auf einer engen Straße verfolgt und rasen mit 180 km/h auf eine Straßensperre zu. Uns bleibt nur noch eine Alternative.“

Er drückte das Bremspedal mit aller Kraft durch, so dass das Auto stehenblieb, die Hubschrauber mit enormer Geschwindigkeit vorbeiflogen und Carter das Gaspedal wieder mit aller Kraft durchdrückte. Er näherte sich den Hubschraubern, deutete Burton die Tür zu öffnen und hinauszuklettern, tat dasselbe, klemmte einen Stock zwischen Lenkrad und Gaspedal fest, kletterte aufs Dach und sprang auf einen der Landekufen der Hubschrauber.

„Burton, sind sie auch hier?“

„Habe ich ihnen eigentlich jemals gesagt, dass ich Höhenangst habe?“

„Sie sagen es mir jetzt ungefähr zum 20. Mal.“

Das Auto fuhr weiter und explodierte mit einem lauten Knall in der Polizeisperre.

Der Helikopterpilot sah das Auto in die Polizeisperre fahren und griff schnell zum Mikrofon. „C3 an M4.“ Ein Rauschen sagte alles

„C3 an Basis. M3,4 und 5 sind tot. Erbitte sofortige Ortung der Adeninwerte!“

„Hier Basis. Die Lebenszeichen befinden sich...unter ihnen. Aktiviere Zoom auf 3000fache Vergrößerung. C3, sie hängen an den Landekufen von ihrem Helikopter und bewegen sich jetzt aufwärts!“

Doch es war schon zu spät für den Pilot. Er verspürte nur noch einen dumpfen Schlag auf den Hinterkopf.

„Carter, jetzt erzählen sie mir bloß, sie wüßten auch noch, wie man so ein Ding fliegt.“

„Nun zu der Zeit, in der ich Spionageaktionen gegen Diktator Srovov geführt habe...“

„Gut, fliegen sie einfach!“

 

20. Dezember 2040 Raketenstartplattform der NSO in Sun Valley

„Und sie glauben wirklich, dass wir da reinkommen?“

„Ich bin mir ganz sicher!“

„Und wie?“

Kaum hatte Burton diese Worte ausgesprochen steuerten zwei Boden – Luft Raketen auf den Hubschrauber zu. Carter versuchte ihn zur Seite zu reissen und drehte eine dreifache Schraube nach oben. Die zweite Rakete streifte den Hubschrauber und brachte ihn zum Absturz. Der Helikopter prallte auf den Boden, begann Feuer zu fangen und als Carter den Kopf aus dem Cockpit streckte erblickte er bewaffnete NSO Einsatztruppen, die auf in seine Richtung rannten.

White trank schon den vierten Kaffee an dem Tag, als er von der Tasse zu Burton aufblickte.

„Ich hätte sie vom NSO aus schon lange exekutieren lassen sollen. Wissen sie eigentlich, dass sich Sattigarius A in einer gefährlich nahen Distanz zu unserem Sonnensystem befindet? Wissenschaftler geben der Erde noch einen Tag!“

Er zog eine 8 Millimeter Pistole aus seinem Halfter.

„Und genau deswegen werde ich sie exekutieren müssen!“

In dem Moment sprang Burton auf White zu und schlug ihm die Waffe aus der Hand, hob sie auf und zielte auf den Kopf des NSO Beamten.

„Sie werden jetzt diese Tür öffnen!“

White schritt zur Tür vor und öffnete diese.

„Und jetzt ganz ruhig – wo befinden sich die Reaktorkontrollen des NSO?“

„Sektion 23C.“

Burton rannte weg und folgte der Beschriftung zu den Sektionen 23. White löste den Alarm aus und begab sich zu den Computerkontrollen.

„Kamera der Sektion 23C aktivieren. An den Sicherheitsdienst: Alle verfügbaren Einheiten sofort zur Sektion 23C!“

Carter ging der Atem aus und er wurde gezwungen stehenzubleiben.

„Was soll das? Jetzt wissen sie genau, wo wir hinwollen!“

„Nein, eben nicht. Wir wollen zu den Ionenantriebsraketen. Die warten jetzt alle in Sektion 23C.“

White erblickte keinen Menschen in Sektion 23C. Er aktivierte den Satelliten und ließ nach Lebensformen mit erhöhtem Adenin in der Desoxyribonukleinsäure suchen. Schnell lief er zum Mikrofon. „Befehl widerrufen. Alle verfügbaren Einheiten sofort zu Sektion 15A!“

Carter sprang über die Absperrung und rannte auf das Cockpit einer Ionenantriebsrakete zu. Burton sicherte den Weg und verschloss die gepanzerte Sicherheitstür, folgte Carter und sprang ins Cockpit, welches sich durch die Kalibrierungsgeräte bereits auf die Antriebssektion der Rakete zubewegte.

Carter wirkte sichtlich nervös. „Sauerstoffvorrat O.K., Außenhülle O.K., Antrieb zu 80% einsatzbereit. Für weitere Diagnosen fehlt uns die Zeit!“

„Sind sie sicher, dass das Ding sicher ist?“

„Kaum. Es wurde wegen Störanfälligkeit ausgemustert. Außerdem weiß ich nicht, wie man so ein Ding fliegt. Aber die Steuerung kann sich ja nicht allzusehr von der unsrigen unterscheiden!“

Das Cockpit wurde auf die Antriebssektion aufgesetzt und begann langsam mit dem Andocken, während sich White in der NSO Zentrale ärgerlich die Hände rieb.

„Sir, wir können die versiegelte Tür nicht vor einer Zeitspanne von zwei Stunden öffnen. Sie steht unter NSO Stufe 1 Sicherheitstechnologie. Wir können sie nur mit

Software umgehen!“

„Gut, aktivieren sie die Halteklammern für die Rakete und schließen sie das Startschott!“

Burton blickte nach oben. „Carter, ich habe schlechte Nachrichten für sie. Die Halteklammern sind aktiviert worden und das Startschott hat sich geschlossen!“

„Von den Halteklammern werden wir uns wohl losreißen können. Wir sind in 10 Minuten startbereit, ich aktiviere Vorbrenner Sequenz.“

Die gigantischen Antriebsaggregate der Rakete begannen Feuerfunken nach unten zu sprühen.

Carter setzte sich an seinen Geschichtecomputer, den er immer noch bei sich führte.

„Gut, dass ich die Geschichtedaten gelöscht habe und statt dessen Computer Überbrückungscodes eingespeist habe. Ich beginne damit das Startschott zu öffnen.“

White beobachtete das Geschehen von den Bildschirmen der installierten Videokamera aus.

„Sir, sie haben den Antrieb aktiviert und werden gleich auf maximaler Kraft sein.“

„Sobald sie auf maximaler Kraft sind lösen sie die Halteklammern, lassen das Startschott aber geschlossen! Da ihre Bremssysteme nicht funktionieren wird das ein kurzer Flug werden.

Carter blickte zufrieden auf den Computer. „Ja, ich habe es geschafft. Die Überbrückungscodes sind auf die Raketensysteme übertragen worden und ich brauche nur noch diesen Knopf zu drücken und wir verlassen den Erdboden! Antriebe haben maximale Kraft erreicht!“

Plötzlich lösten sich die Halteklammern und die Rakete wurde nach oben geschleudert, wodurch Carter nach hinten gezogen wurde und rückwärts hinunter hing, durch das Sichtfenster nach oben blickend. Er sah das Startschott auf die Rakete zurasen. Nur noch wenige Meter trennten das Startschott und die mit Überschall fliegende Rakete. Nur ein Knopfdruck... und doch war es beinahe unerreichbar, dass das Startschott sich öffnete. Er versuchte mit der Hand so weit wie möglich nach vorne zu gelangen, schaffte es aber nicht und rutschte noch weiter nach hinten. Noch 200 Meter bis zum Startschott. Mit Mach 25 eine sehr kurze Strecke. Aus seiner Position konnte er den Schalter nicht mehr erreichen. Er gab es auf und wollte schon die Augen schließen, als Burton von seinem Sitz heruntersprang, mit unübersehbarer Geschwindigkeit in Carter’s Richtung flog und mit seinem Fuß auf den Knopf stieß. Das grün blinkende Licht verriet Carter, dass sich das Schott öffnen müsste. Er blickte nach oben. Die eisernen Schlösser des Schottes rührten sich nicht. Noch 25 Meter. Das Schott sprang 2 Meter auseinander, blieb stehen, setzte sich allerdings wieder in Bewegung und blieb nach 10 Metern wieder stehen. Die Rakete würde nicht durchpassen, flog allerdings unbeirrbar nach oben und durchflog das halboffene Schott. Ein flammendes Inferno, bei dem Carter gar nicht zusehen wollte. Der linke und rechte Flügel wurde weggerissen, wobei die Funken einen Teil des Bugs in Brand setzten, der allerdings wieder erlosch und Gasfunken auf die Abschussbasis freisetzte, die sich mit dem Raketengas mischten und die NSO Sektion 15A explodieren ließ, deren Reste wie Tentakel um sich griffen und die fliegenden brennenden Teile die Umgebung in Brand setzten.  

Carter schaffte es gerade noch den Geschwindigkeitsschalter zu betätigen und auf Mach 5 abzubremsen. Er und Burton konnten sich nun in der Rakete wieder frei bewegen und er stellte sich neben Burton hin und blickte auf die brennende Basis.

„Burton, die Hülle hält noch, wir haben Glück gehabt. Allerdings bricht sie nach einer weiteren Berührung vollkommen auseinander! Wir verlassen in 12 Minuten die Erdatmosphäre!“

„Wie weit hat sich das schwarze Loch an unser Sonnensystem angenähert?“

„Wenn wir uns nicht beeilen wird es bald Pluto, Neptun, Uranus und Saturn verschlingen. Ich denke wenn wir hindurchfliegen wird der gesamte Effekt rückgängig gemacht werden und Sattigarius A wird wieder ins Sternbild Schütze zurückkehren.“

 

Inzwischen hatte White Zornesfalten auf seiner Stirn bekommen während er auf den Monitor blickte, der ihm Bilder der brennenden Sektion 15A lieferte.

„Sofort Boden-Luft Raketen starten!“

„Sie sind schon zu weit entfernt, Sir!“

„Dann hetzen sie ihnen unsere F-28 Sparrowhawks auf den Hals!“

„Unmöglich, Sir, sie sind zu schnell für Kampfflugzeuge der Stufe 5.“

„Dann ist unsere letzte Gelegenheit sie zu erwischen der Kampfsatellit Interceptor. Positionieren und ausrichten!“

 

Burton blickte auf den Radarschirm.

„Carter, wir haben ein weiteres Problem! Die Interceptor, der gefürchtetste Kampfsatellit des 21. Jahrhunderts. Scheinbar hat er sein Ziel nie verfehlt.“

„Dann müssen wir das Gegenteil beweisen! Zu dieser Zeit dürfte er noch gar nicht vollkommen fertiggestellt sein!“

„Carter, jetzt wird es ernst! Wir verlassen die Erdumlaufbahn. Ich habe die Interceptor mit dem Radar erfasst, welches mir sagt, dass sie auch uns erfasst hat. Wir leuchten wie ein Weihnachtsbaum. Wie sieht ihr Plan aus?“

Carter setzte sich an die Steuerung und reduzierte die Geschwindigkeit auf Mach 2.

„Jetzt muss ich mich auf mein Gefühl verlassen!“

Er reduzierte die Geschwindigkeit auf Mach 1,9 und drehte die Geschwindigkeitskontrolle abrupt auf Mach 29 vor, legte den Finger auf den ‚Bestätigen‘ Knopf und blickte auf den mächtigen Kampfsatelliten. Die Laserspule lud sich auf 100% Feuerkraft auf, richtete sich aus und verfolgte die Rakete. Die Funken sprühten aus dem voll aufgeladenen Laserschacht, Carter tippte nervös auf den ‚Bestätigen‘ Knopf herum, sah den gelben Energieblitz im Satelliten, schrie auf und drückte sofort den ‚Bestätigen‘ Knopf. Der Laserblitz schoss aus dem Satelliten, im selben Moment als die Rakete beschleunigte, strahlte nach rechts, streifte den Antrieb, in dem sofort Tausende kleine Explosionen stattfanden, wodurch die Rakete durch das Weltall geschleudert wurde. Die Antriebssektion begann zu brennen, wurde weggerissen und der gesamte hintere Teil der Rakete begann zu brennen, Explosionen fanden bis zum Cockpit statt, Carter und Burton wurden in die Sitze geschleudert, näherten sich dem schwarzen Loch, während die Rakete durch einen Hagel von Explosionen, die ihre gesamte Satellitenkommunikationsanlage zerstörte, hindurchflog, durch die gigantische Druckwelle nach vorne direkt in das schwarze Loch geschleudert wurde.

White konnte seinen Augen nicht trauen. Soeben hatte er die Neuigkeit erfahren, dass sich Sattigarius A wieder im Sternbild Schütze befand und alle Planeten, die es verschlungen hatte wieder an ihrer alten Stelle waren. Er hätte Burton und Carter doch trauen sollen....

Für einige Sekunden erfolgte nur ein greller Lichtblitz, bis sich die Rakete wieder in der Umlaufbahn der Erde befand.

„Carter, sind wir schon wieder zurück in der Zukunft?“

„Weiß ich nicht, ich weiß nur, dass wir mit enormer Geschwindigkeit auf die Erde zurasen, unser Antrieb sowie unsere Spitze brennt und ich das Hitzeschild nicht ausfahren kann.“

„Sie haben gesagt sie können das Hitzeschild nicht ausfahren? Dann haben wir wirklich ein riesiges Problem!“

Er schnappte sich einen Feuerlöscher und versuchte die Stichflammen, die ins Cockpit schlugen, auszulöschen. Die Flammen verstärkten sich jedoch nur, die Wände begannen zu glühen, die Frontscheibe zersplitterte und die Schrauben lösten sich von den Wänden.

„Diese Rakete steht zehn Sekunden davor vollkommen auseinanderzubrechen! Carter sie übernehmen die Steuerung, ich versuche das Hitzeschild wieder hinzukriegen!“

„Welche Steuerung. Ich kann das Ding sowieso nicht lenken. Wir fliegen einfach nur horizontal auf die Erde zu!“

Burton rannte in die Antriebssektion, wo Hüllenbrüche die Wand verzierten, sich elektrische Ladungen entluden und Explosionen die letzten Teile des Antriebs wegfetzten. Er zog seine Pistole zielte auf den Einrastungsmechanismus des Hitzeschildes und feuerte mehrere Schüsse ab. In dem Moment erschütterte eine letzte Explosion den Antrieb, Burton wurde durch die Luft geschleudert, die Rakete zog die Nase auf einmal nach oben, Burton hing rückwärts hinunter, versuchte weiter hinauf zu kommen, angetrieben durch die Explosion.

„Burton, die Rakete explodiert jeden Moment!“

„Verstanden!“

Er beugte sich in die andere Richtung und gab noch einen Schuss auf den Mechanismus ab, rutschte dadurch ab, versuchte sich am Rand festzuhalten, rutschte ab und wurde durch die Explosion hindurch aus der Rakete in den freien Fall geschleudert. Die Rakete fiel nach einem Looping wieder nach unten und Burton hielt sich am Rand fest, die Nase neigte sich schräg, wodurch Burton nach vorne in die Rakete geschleudert wurde. Er rutschte über den Boden nach vorne und wurde durch den Sitz abrupt abgebremst. Stöhnend richtete er sich auf.

„Burton, was haben sie so lange gemacht. Während sie herumgetrödelt haben, habe ich die Kontrolle über das Hitzeschild wiedererlangt, da nun der Einrastungsmechanismus wieder funktioniert.“

Burton gab kein Kommentar ab, setzte sich auf den Kopilotensessel und gurtete sich an.

„Wir erreichen den Boden und haben soeben das gesamte Heck samt Antrieb verloren! Es sieht aber nicht nach unserer Zeit aus. Die schießen mit Latnanium Hülsen auf uns. Wir fliegen zu horizontal auf den Boden zu. Springen wir hinten hinaus!“

Die beiden kletterten zum abgesprengten Heck der Rakete und sprangen als diese fünf Meter über dem Boden war hinaus.

Carter sah sich um.

„Militärlager, definitiv 23. Jahrhundert. Latnanium wurde erst 2215 entdeckt!“

Drei militärische Personen rannten auf die beiden zu.“

Carter wollte schon stehenbleiben, als er den Kreis und die Viper sah.

„Das Diktat von Srovov. Wir befinden uns im Jahre 2231! Na viel Glück!“

„Sie kommen mit uns. Sie sind unsere Kriegsgefangene!“

„Was nehmen sie sich eigentlich für eine Frechheit heraus? Wir kommen von einem Waffentest angeordnet von der höchsten Befehlsebene. Autorisierungscode Beta C-273305-Omega. Wir sind unterwegs zu einer Aufklärungsmission über den Waffenstatus der Allianz des Systems 5!“

„Gut sie können passieren!“

Die beiden bewegten sich über die Entmilitarisierte Zone und Burton sah Carter fragend an.

„Woher haben sie denn deren Zugangscodes?“

„Burton, jetzt werden sie meine Geschichten über meinen Kampf gegen den Diktator Srovov einmal Live erleben!“

 

Kapitel 3:

„Glück gehabt, Burton! Sie wissen wahrscheinlich nicht, mit wem wir es zu tun hatten?“

„Nein, aber ich wette, dass sie es wissen.“

„Das war ein Oberprätor, ein ziemlich hohes Tier. Er wird als taktischer Planer bei enorm wichtigen Missionen eingesetzt! Er arbeitet nur unter dem direkten Befehl des Oberdiktatsoffizieres, der sich 7 Dienstgrade höher befindet. Die zweite Wache kenne ich. Das ist Destructor Decker. Er war 2231 als extrem sadistischer Zerstörungsmissionsleiter bekannt. Er soll angeblich alles zerstört und getötet haben, was ihm unter die Finger kam, Frauen und Kinder eingeschlossen. Wären wir erwischt worden, dann hätten wir keinen Tag überlebt. Der Dritte war ein Assimilator. Seine Aufgabe ist es...“

„Carter, ich habe keine Personenbeschreibung angefordert. Sagen sie mir nun endlich, was zum Geier wir hier machen!“ 

„Nun wir gehen zum Lager der CCC, um dort weitere Informationen zu beschaffen und dass ich den dortigen Computerterminal benutzen kann. Es liegt gleich da vorne.“

Carter und Burton erreichten das Lager nach einem kurzen Fußmarsch und betraten schließlich eine schäbig aussehende Bar, die irgendwie an die nach ihrem Gefängnisausbruch erinnerte: Neonreklamen, Zigarettenrauch, dichte Nebelschwaden, ein fetter Barmann hinter der Theke und ausschließlich alkoholische Getränke. Hier versuchten die demotivierten CCC Kämpfer ihre Sorgen in Alkohol zu ertrinken. Agenten, Lieutenants, Soldaten, man konnte jeden hier antreffen, die meisten jedoch schon unzurechnungsfähig. Carter drehte sich zu Burton um.

„Sie reden am besten niemanden an, fassen nichts an und bestellen nichts! Ich bin gleich wieder da!“

Burton sah Carter zu, wie er sich zu dem Terminal bewegte, als ihn plötzlich eine Hand an der Schulter fasste. Burton blickte in das vernarbte Gesicht eines CCC Offiziers, dessen linkes Auge durch ein elektronisches Sehgerät ersetzt wurde, da er sein natürliches Auge wahrscheinlich im Kampf verlor.

„Junge, dich kenne ich noch gar nicht. Du bist neu hier. Weißt du was? Ich kann Neulinge nicht ausstehen!“

Burton blickte auf den Dienstgrad des betrunkenen Offiziers.

„Nun, Gallery Lieutenant, ich will keinen Streit beginnen, ich weiß auch nicht wieso ich ihnen zu nahe getreten bin, also lassen sie mich in Ruhe!“

Der Gallery Lieutenant schubste Burton, der durch den kräftigen Stoß in die Ecke geschleudert wurde und umfiel. Burton hatte genug. Er sprang auf und schlug dem einäugigen mit der Faust ins Gesicht. Dieser hatte eine blitzschnelle Reaktion, packte Burtons Arm und schleuderte ihn auf den Boden. Er kniete sich nun auf Burtons Hals.

„Du lässt dich leicht provozieren, Junge. Wir könnten so einen wie dich gut brauchen.“

Carter blickte vom Terminal auf. Er sah Burton in einer Schlägerei mit Gallery Lieutenant Eagle Eye, einem alten Freund von ihm. Plötzlich sah er die jüngere Version von ihm selbst auf einem Barstuhl sitzen. Durch die Tür näherten sich zwei Gestalten in Kutten.

„Burton, ich habe ihnen gesagt sie sollen sich nicht einmischen!“

Carter ahnte Schlimmes. Er sprang sofort vom Terminal weg und rannte auf sein früheres Ebenbild zu. Er schlug den Waffenschrank ein und riss ein Gewehr heraus. Durch einen Sprung versuchte er neben dem früheren Carter zu landen, nahm das Maschinengewehr in Anschlag und zielte auf die Gestalten. Doch es war zu spät. Die Kutten der beiden fielen herunter, darunter befanden sich zwei Zerstörungssoldaten von Srovov, die das Maschinengewehr schon angelegt hatten. Mehrere Schüsse ertönten und der frühere Carter wurde tot, mit mehreren Einschusslöchern, zu Boden geworfen.

Lieutenant Carter sprang sofort zu einer glasbedeckten Vitrine und schlug das Glas ein. Er holte ein spezielles Maschinengewehr heraus, schaltete auf Laser um und feuerte zweimal auf jeden der Zerstörungssoldaten. Die beiden kippten tot um. Er beugte sich über den früheren Carter und fühlte seinen Puls.

„Er ist tot!“

Gallery Lieutenant Eagle Eye kam sofort auf ihn zugelaufen und beugte sich über Carter. Carter blickte zu Eagle Eye auf und sagte: „Es tut mir leid. Ich kann nichts mehr für ihn tun.“

Er zog Burton beiseite und führte ihn in eine Ecke.

„Burton, ich sagte doch, sie sollten sich nicht einmischen. Gallery Lieutenant Eagle Eye rettete 2231 mein Leben. Er erkannte die Zerstörungssoldaten sofort. Doch jetzt war er dank ihnen abgelenkt. Ich sage ihnen etwas: Meine Mission 2231 war überlebenswichtig für die Allianz des Systems A. Jetzt, da ich in dieser Paralleldimension tot bin, müssen wir meinen Auftrag ausführen.“

„Ist ja kein Problem, sie haben es 2231 auch geschafft.“

„Ja, aber ich verrate ihnen etwas. 2231 hatte ich unbegrenzte Zeit für diese Mission. Ich habe am Terminal herausgefunden, dass es sich bei unserem Besuch hier nur um eine Koordinationsinterferenz handelt. Nach 5 Stunden Aufenthalt hier, von jetzt an gemessen, verschwinden wir automatisch in das Jahr 2244 zum schwarzen Loch Sattigarius A. Das heißt wir haben nur noch 5 Stunden Zeit, um den Auftrag zu erfüllen.“

Das rot aufblickende Alarmlicht riss Carter aus seinem Gespräch mit Burton.

„Verdammt. Srovov’s Männer greifen an!“

Er warf Burton eine der Waffen zu.

„Diese Waffe hat drei Funktionen. Der erste Knopf ist ein normales 30 mm Maschinengewehr, der zweite Knopf ein zerstörerischer Laser, der dritte eine schnellfeuernde Laser Mini Gun. Srovov’s Zerstörungssoldaten und Invasionstruppensoldaten können sich tarnen. Sie tauchen wie aus dem Nichts auf.“

Zwei Invasionstruppen tauchten in der Ecke des Raumes auf und schossen auf Burton. Dieser sprang hinter den Tisch, schaltete sein Gewehr auf Mini Gun und feuerte auf die beiden. Diese wurden durch die Mini Gun zerrissen.

„Burton, seien sie vorsichtig, das waren erst die Aufklärungstruppen.“

Plötzlich wurden eine ganze Einheit der Invasionstruppen in dem Raum sichtbar. Sie verteilten sich auf alle Seiten. Burton wusste nicht, wohin er hätte feuern sollen. Maschinengewehre begannen zu feuern, Tische wurden umgeworfen, ein Gefreiter trat vor seinen Augen auf eine Mine und wurde durch die Luft geschleudert. Die gesamte Situation war außer Kontrolle geraten. Er verkroch sich immer tiefer hinter dem Tisch, der langsam von Kugeln durchschossen wurde. Plötzlich spürte er einen Handschuh in seinem Genick. Ein Kommando packte ihn mit eiserner Faust am Hals und drückte seine Gurgel mit voller Kraft zu. Burton konnte sich nicht umdrehen. Das Kommando zog eine Pistole aus seinem Gürtelhalfter und Burton fühlte den eisernen Lauf an seinem Rücken hinaufgleiten und an seinem Kopf stehenbleiben. Doch plötzlich stürmte ein inkompetenter Invasionstruppensoldat auf beide zu und warf eine Handgranate in ihre Richtung, wodurch das Kommando für kurze Zeit abgelenkt war, Burton die Situation ausnutze und ihm einen Schlag mit dem Ellenbogen in den Bauch verpasste. Das Kommando ließ die Waffe fallen, taumelte einen Schritt zurück, fiel auf den Boden, zog Burton mit sich und beide wurden durch die Explosion der Granate nach hinten geschleudert. Burton hatte schon sein Messer aus dem Gürtel gezogen und wollte auf das Kommando einstechen, als dieser jedoch blitzschnell reagierte und mit der Klinge seines Messers die von Burton berührte. Beide Männer drückten mit aller Kraft die Arme gegeneinander, die Klingen rutschten mit einem metallischem Geräusch voneinander ab und Burton stach zu. Das Kommando jedoch, hatte seine Arme gepackt, wirbelte Burton durch die Luft, sodass er am Boden lag und stach zu. Burton schrie laut auf. Er hatte das Messer des Kommandos in seinem Arm stecken und konnte nur zusehen, wie er es wieder herauszog, um damit auf einen wichtigeren Körperteil einzustechen. Das Messer jedoch wurde ihm aus der Hand geschleudert und er wurde von einem Lasergewehr getroffen. Er fiel um und blieb bei den zahlreichen Verwundeten liegen. Gallery Lieutenant Eagle Eye lächelte ihm mit rauchendem Lasergewehr in der Hand zu.

Burton verband den Arm provisorisch und hob das Gewehr wieder auf. Mehrere Schüsse abgebend, erkannte er die Hoffnungslosigkeit der Lage. Die Invasionstruppen richteten ein Blutbad an und würde nicht bald jemand Rückzug anordnen, wären die Soldaten verloren. Er stürmte vorwärts, gab einen Laserschuss ab, der eine Invasionstruppe streifte und sprang sofort hinter die Deckung des nächsten Soldaten.

„Verraten sie mir sofort, wer hier das Kommando hat!“

Mehrere Schüsse flogen über der Deckung vorbei.

„Nun, der ranghöchste Offizier ist Gallery Lieutenant Eagle Eye. Aber die Befehlsgewalt hat Special Fähnrich Asin.“

Burton sprang aus der Deckung, rollte sich mit seinem Maschinengewehr schießend zur Seite, sprang auf, trat auf eine Trittmine und sprang sofort weg. Die Mine explodierte hinter ihm und tötete einen Zerstörungssoldaten. Burton hörte neben sich einen Mann ächzen. Beide Beine des Mannes waren durch Kugeln durchlöchert und aus seinem Bauch rann Blut.

„Helfen sie mir! Sie wissen was zu tun ist. Bitte! Erschießen sie mich!“

Burton blickte auf sein Gewehr und auf den leidenden Soldaten, schaltete schließlich auf Maschinengewehr um und erlöste ihn durch einen Kopfschuss. Nun reichte es ihm endgültig. Er sprang auf, gab mehrere schnelle Lasersalven ab und stürzte auf den Special Fähnrich zu. Einer von Srovov’s Soldaten enttarnte sich neben Burton, steckte einen schnellen Faushieb ins Gesicht ein, stürzte zu Boden und wurde schnell durch einen Kopfschuss von Burton getötet.

„Special Fähnrich Asin? Was tun sie hier? Sie hätten schon lange den Rückzug anordnen müssen. Sie schicken diese Männer in den Tod und ich werde dafür sorgen, dass sie wegen Fahrlässigkeit vor dem nächsten Kriegsgericht landen werden. Sie nehmen es hier mit einem Gegner auf, den sie nicht besiegen können und das wissen sie!“

„Wer sind sie eigentlich, dass sie es wagen, in so einem Ton mit mir zu reden. Ich bin Special Fähnrich Asin und sie müssten mindestens Commander sein, um mir was zu befehlen.“

„Darf ich mich vorstellen. Commander Burton, Allianz des Systems A.“

Burton streckte ihm seinen Ausweis vor die Nase.

„Der Rückzug wird angeordnet. Ich gebe ihnen und ihren Männern Feuerschutz, während sie durch dieses Tor hier verschwinden. Wir haben genug Leute für einen Tag verloren.“

Burton stand auf und feuerte mehrere Lasersalven auf die Truppen Srovov’s ab. Die

Soldaten zogen sich langsam durch die sich schließende Tür zurück.

Burton wich zurück und blickte noch einmal auf die völlig zerschossene Bar. Alle Tische waren umgeworfen und zertrümmert, Rauch stieg auf, der Boden war übersät von Splittern der Gläser und toten Soldaten, die Wände hatten Einschusslöcher und eine Garde mit Zerstörungssoldaten schritt auf sie zu. Burton feuerte noch einen Schuss aus dem Gewehr und sprang durch die sich schließende Tür.

 

„Commander Burton, sie sind nirgends in unseren Dateien registriert. Ein gleichnamiger Commander arbeitet für die Raumflotte der Allianz. Doch sie sind noch nie in der CCC aufgetaucht und erteilen trotzdem einem Special Fähnrich einen Befehl. Dafür sollte ich sie verhaften lassen.“

„Sir, es war die einzig richtige Entscheidung. Special Fähnrich Asin hätte ihre Soldaten in den Tod geschickt. Irgend jemand musste etwas tun.“

„Commander, Special Fähnrich Asin erwies sich stets als loyaler Offizier. Ich bin mir sicher, dass er geglaubt hätte das Richtige zu tun. Commander, weil sie diesmal die richtige Entscheidung getroffen haben, verzichte ich auf ein Verfahren im Kriegsgericht gegen sie. Sollten sie jedoch noch einmal gegen die Richtlinien der CCC verstoßen, dann sehe ich mich gezwungen sie exekutieren zu lassen. Wegtreten!“

„Zu Befehl, Secondary General!“

„Und nun zu ihnen Special Fähnrich. Sie hätten sehen müssen, dass der Feind in der Überzahl war. Sie haben eine Fehlentscheidung getroffen und hätten ihre Männer in den Tod geschickt. Sie werden zum Kommandierenden Fähnrich degradiert. Trotzdem muss ich sie für die Mission, die eigentlich Agent Carter übernehmen hätte sollen, einsetzen, da ich keinen geeigneten Ersatz für ihn habe. Wegtreten!“

„Gallery Lieutenant Eagle Eye, sie werden wegen des Schlagens eines ranghöheren Offiziers für zwei Wochen suspendiert. Treten sie mir aus den Augen!“

 

„Natürlich mache ich es, aber das kostet sie eine Menge. Das wird nicht billig werden. Wo ist das Einsatzgebiet?“

„Das Grenzlager von Srovov!“

„Srovov’s Lager? Hören sie, mit dem Kampf gegen Srovov nehme ich eine ganze Menge Probleme auf mich. 5000 Cers, mein letztes Angebot.“

„Sie bekommen jetzt 1000 und die restlichen 4000 wenn der Auftrag erledigt ist.“

„Abgemacht!“

Söldner Stone stand auf, setzte sich seinen Hut und seine Sonnenbrille auf, schulterte das Gewehr und verließ den Laden. Burton blickte ihm nach.

„Ich hätte nicht gemeint, dass wir uns nach der Bar im Jahr 2040 noch einmal mit solchem Gesindel abgeben hätten müssen.“

„Glauben sie mir. Wenn wir hier auf eigener Faust das Lager Srovov’s stürmen müssen, um die Pläne zu finden, dann können wir froh sein, wenn wir zu dritt sind.“

„Irrtum, zu viert!“

Gallery Lieutenant Eagle Eye trat hinter die beiden.

„Ich traue diesem Special Fähnrich Asin nicht einmal zu über die Grenze zu kommen, geschweige denn, dass er fähig wäre die Pläne zu beschaffen. Ich glaube ihr wärt würdige Nachfolger für Agent Carter, Commander Burton und äh... Wie heißen sie eigentlich?“

„Tja, ähm, Westwood, ja Westwood!“

„Nun, wann kann die Party steigen?“

 

Carter zog sich die Tarnkappe über den Kopf und robbte sich ein Stück vorwärts. Er konnte den Grünton der Nachtsichtgeräte schon gar nicht mehr sehen.

„Die Grenzwache kommt in Abständen von 3 Minuten hier vorbei, der Scheinwerfer schwenkt alle 2 Minuten vorbei. Wir müssen zuerst die 2. Wache in dem Haus ausschalten. Laser auf Betäubungsschuss!“

Burton wartete, bis der Scheinwerfer zur Seite schwenkte und stürmte geduckt vor. Er ging hinter dem Fenster vom kleinen Grenzhäuschen in Deckung.

„Söldner Stone, die Wache dreht sich in regelmäßigen Abständen in alle Richtungen. Feuern sie auf die dritte Wache in 3, 2, 1, jetzt!“

Ein Schuss ertönte, die Wache im Häuschen wollte zum Alarm springen, als Burton vor dem Fenster aufsprang, „Überraschung“ schrie und einen betäubenden Laserschuss auf sie abgab. Er blickte auf die Uhr. 1 Minute 30, bis die Wache ankam. Er schlug sofort das Glas des Fensters ein, öffnete seinen Koffer, holte die Spritze hervor und verpasste der Wache ein starkes Betäubungsmittel. Noch eine Minute 15. Burton kramte schnell den DNA Scanner aus seinem Koffer und ließ ihn mehrmals über die Augen der Wache fahren.

„Carter, und sie sind sicher, dass dieses Ding das Gesicht und die Fingerabdrücke der Wachen perfekt simuliert?“

„Burton, vertrauen sie doch in die High Tech des CCC. Jeder müsste dich dann für die Wache halten.“

Der Countdown von 20 Sekunden begann, die das Gerät benötigte, um die DNA Informationen zu entnehmen. Burton hatte noch eine knappe Minute.

„Na komm schon, na komm schon!“ Das Gerät war fertig und Burton entnahm den Stoff, den es produzierte, mit einer Spritze, die er sich sofort injizierte.

„Ihre Zellen müssten gleich mutieren. Dies sollte dann für 2 einhalb Stunden halten. Wir haben noch 3 einhalb Stunden Zeit, um unseren Auftrag auszuführen.“

Burton verwandelte sich langsam äußerlich zu der Wache. Er hatte noch 15 Sekunden. Schnell streifte er sich die Uniform über und steckte die Wache in den Schrank in der Ecke. Die Tür öffnete sich und Burton drehte sich um.

„Rühren, Grenzwache. Ist bei ihnen alles in Ordnung. Ich dachte mir, dass ich Schüsse gehört hätte.“

„Sir, dass ist die Einsamkeit hier. Die Ohren spielen einem Dinge vor.“

„Ich werde sie ablösen. Von nun an gehen sie Patrouille.“

„Ja Sir. Und noch etwas Sir.“

„Was denn, Soldat?“

„Schlafen sie gut!“

Burton hatte den Laser auf Betäubung auf ihn gerichtet und drückte ab.

Carter und Eagle Eye stürmten das Gebäude. Burton war aufgefallen, dass Carter bereits das Aussehen und die Uniform von einer der Grenzwachen hatte.

„Eagle Eye, beeilen sie sich! Der hier ist für sie! Wir werden in 10 Minuten abgelöst und fahren dann zur Basis des Lagers. Söldner Stone, sie bleiben hier und geben uns Rückendeckung!“

Eagle Eye nahm das Aussehen der Grenzwache an und half Burton und Carter, die Wachen in einem Kasten zu verstauen, den sie daraufhin abschlossen. Burton hörte ein leises Motorengeräusch und sprang aus dem Grenzhäuschen. Der Jeep mit den Wachen, die sie ablösen sollten kam an. Burton salutierte, als er sah, dass die Wache einen Stern mehr hatte als er.

„Sir, es gab keine besonderen Vorkommnisse. Hier ist es so ruhig wie auf den Massengräbern der CCC Soldaten.“

„Gut. Begeben sie sich mit ihren Männern zurück zur Basis. Sie werden dort erwartet!“

Burton, Carter und Eagle Eye sprangen in den Jeep. Ihr Plan hatte geklappt. Der Jeep bewegte sich auf genau vorgegebenen Bahnen zum Lager, wo sie ein Wächter schon erwartete.

„Bitte weisen sie sich aus!“

Burton legte seine Handfläche auf den Scanner und hoffte, dass der DNS Imitator wirklich so gut funktionierte wie Carter gesagt hatte.

„Identität bestätigt.“ krächzte eine tiefe Stimme aus dem Computer.

„Sie können passieren.“

Burton drehte sich zu Carter und flüsterte ihm ins Ohr.

„Toll, jetzt sind wir im Lager Srovov’s. Und was machen wir nun?“

„Wir haben noch 3 Stunden Zeit, bis wir in die korrekte Zeitlinie zurückkehren. Das sollte ausreichen. Alles, was wir tun müssen ist in den Raum mit den Computerplänen zu den neu entwickelten Kampfjets mit Tarnfunktionen zu gelangen, diese auf eine Diskette zu kopieren und die Daten über eine sichere Leitung zum CCC zu transferieren.“

„Ach ja, klingt ganz einfach.“

Der Jeep stoppte, die Männer stiegen aus und begaben sich zu einem Umkleideraum. Srovov’s Soldaten legten hier ihre Uniformen ab und schlüpften in Zivilkleidungen, wobei diese auch mehr an Militärkluften erinnerten, als an zivile Kleidungen. Carter näherte sich einem der Oberprätoren.

„Sir, es ist mir eine Ehre, Sir!“

Der Offizier nickte ihm kurz zu und begann sich, wie Carter, seine Zivilkleidung anzulegen. Eagle Eye trat von der anderen Seite an ihn heran und stellte ihm eine Frage. Der Offizier drehte sich um und Carter durchwühlte schnell die Taschen seiner Uniform, holte eine kleine, runde Bestätigungskarte hervor und signalisierte Eagle Eye, dass er sie hatte. Eagle Eye trat von dem Offizier weg und beide verließen den Raum.

„Und du bist sicher, dass sie hier sind. Woher willst du das eigentlich wissen?“

Eagle Eye blickte Carter neugierig an.

„Vertrau mir einfach. Es ist, als wäre ich schon einmal hier gewesen.“

„Wo ist eigentlich dieser Commander Burton?“

„Der kommt schon alleine zurecht. Und jetzt leise!“

Die beiden schlichen auf die Tür zu. Eagle Eye stellte sich direkt frontal vor die Tür, um nötigenfalls den Weg zu sichern.

Carter drückte auf den ‚Tür öffnen‘ Knopf. Wieder krächzte eine Computerstimme.

„Klasse 13 Identifikation benötigt.“

Carter schob hastig die Bestätigungskarte durch den Schlitz und huschte durch die sich öffnende Tür.

„Hier haben wir ja das Terminal. Und jetzt, Baupläne, kommt zu Daddy!“

Schnell begab sich Carter vor Tastatur, schob die Solid State Karte in das dafür vorgesehene Laufwerk und kopierte die Daten.

„Eagle Eye, wir haben es fast geschafft! Wir müssen jetzt die Daten nur noch von hier aus absenden!“

Carter betätigte den ‚Senden‘ Knopf.

„Zum Absenden von diesem Terminal benötigen sie mindestens eine Klasse 19 Identifikation.“

Carter wurde nervös.

„Davon habe ich nichts gewusst. Ich schwör’s!“

„Ja und ich schwöre dir, dass wir jetzt ein mächtiges Problem am Hals haben!“

Kaum hatte Eagle Eye diesen Satz zu Ende gesprochen, als auch schon Oberdiktatsoffizier Exe mit einer Truppe auftauchte.

„Sie suchen eine Stufe 19 Identifikation. Nun, ich habe eine. Fangen sie, Gallery Lieutenant Eagle Eye!“

Er holte die runde Scheibe aus der Tasche, warf sie Eagle Eye zu und schoss sie ihm im selben Moment mit der Laser Mini Gun aus der Hand.“

Eagle Eye sackte zu Boden und drückte den Stoff seiner Handschuhe gegen die blutende Handoberfläche.

Exe blies den Rauch von seiner Mini Gun.

„Ach, ich liebe doch das Gefühl Leute quälen zu können. Ergreift sie Männer!“

Carter warf den Computertisch um und zog sofort die Pistole, die an seinem Gürtel hing.

„Laser auf betäuben!“

Er sprang auf und gab mehrere Schüsse auf die Soldaten ab, die auf sie zustürmten. 2 von den vier fielen um.

„Eagle Eye, wir müssen durch die Tür. Exe bekommt laufend Truppen nachgeschickt.“

Carter sprang auf, betäubte die zwei weiteren Wachen, die auf sie zurannten und rannte zur weißen Tür auf der Seite zu. Ein schneller Laserschuss auf das Schloss wurde abgefeuert und die Sicherung sprang auf. 4 weitere Exekutionskommandos betraten den Raum und stellten ihre Gewehre auf Maschinengewehrmodus um. Carter hatte gerade noch Gelegenheit zu springen, als die Wachen zu feuern begannen und die Schüsse hinter ihm auf die Wand prallten und Einschusslöcher hinterließen. Die Schüsse rückten Millimeter um Millimeter näher und Carter hatte schon das Gefühl von ihnen erfasst zu werden, als seine Beine den Boden berührten und er die einzige Gelegenheit fand sich abzurollen. Die Kugeln konzentrierten sich auf den Boden, prallten an dem harten, kalten Metallboden ab und streiften Carter’s Arm, wo sie eine blutende Wunde hinterließen. Carter war zu abgelenkt um zu beurteilen, ob sie ernst war. Das einzige, das er wahrnehmen konnte waren die beinahe unerträglichen Schmerzen die sie verursachte. Carter dachte, dass ihn der nächste Kugelhagel erwischen müsste, als er sich im letzten Moment mit einem Hechtsprung rettete, im Sprung die weiße Tür mit der Hand aufschlug und sich im Raum abrollte, als er weiteren Sicherheitskräften gegenüberstand. Blitzschnelle Reaktion veranlasste ihn auf die Kamera zu feuern und sich mit einem Seitwärtssprung aus dem Feuer der Feinde zu entziehen. Schnell sprang er in die Höhe und konnte mit gut gezielten Schüssen den Großteil der Feinde außer Kraft setzen. Blut tropfte immer noch von seinem Handgelenk auf den Boden. Falls er fliehen würde konnte der Oberdiktatsoffizier leicht den Spuren folgen. Die alte Computerstimme riss ihn aus seinen Gedanken.

„Keine Stufe 19 Identifikation vorhanden. Solid State Karte mit 8,3 Gigabytes Speicher wird formatiert. Bitte warten.“

Überlebenswichtige militärische Daten waren im Begriff formatiert zu werden. Carter musste etwas unternehmen. Er schlitterte wieder durch die Tür zurück in den vorigen Raum, sprang wieder durch die Luft, zielte mit der Mini Gun und schoss sofort auf den Ausschalteknopf des Computers. Carters Mini Gun überhitzte sich, begann wild durch die Gegend zu feuern und wurde glühend heiß. Carter war gezwungen es fallen zu lassen. Er landete neben Eagle Eye auf den Boden und zog sofort die Solid State Karte aus dem Rechner. Eagle Eye blickte ihn mit dem ‚Jetzt sitzen wir in der Tinte‘ Blick an. Carter war zuerst verwundert, bis er nach oben blickte. Vier Gewehre waren aus verschiedenen Richtungen auf sie gerichtet. Exe neigte sein Gesicht über ihn.

„Jetzt unterhalten wir uns über den CCC, Mr. Carter! Ich glaube sie haben mir ein paar interessante Dinge über ihre Technik zu erzählen!“

Eagle Eye und Carter wurden von einer der Wachen von Oberdiktatsoffizier Exe in einen riesigen Raum gestoßen. Eagle Eye sah sich um. Der Raum erinnerte ein wenig an das alte Ägypten. Die Wände bestanden aus riesigen Steinquadern und waren mit ägyptischen Symbolen versehen. Die Bodenfließen bestanden aus einem komplexen Schwarzweißmuster, dass auf die abgeflachte Wand mit riesigen Aussichtsfenstern wies, durch die die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen drangen. Der ganze Raum erstrahlte in diesem Moment nur in gelb-rötlichen Farben. Eagle Eye blickte auf die Decke und stellte fest, dass die Kuppeln aus Gold bestanden und teilweise leicht transparent waren und so weitere Sonnenstrahlen durchließen. Er drehte sich zu Carter.

„Dieser Raum muss ein Vermögen gekostet haben. Wozu dient dieser Raum?“

„Wahrscheinlich ist dies hier ein Privaträumlichkeit eines Großinquisitors.“

„Großinquisitor?“

„Ja, sie hatten nach Srovov den höchsten Einfluß und stimmten über neue Gesetze ab. Sie hatten auch die Angewohnheit sich Privatsklaven zu halten!“

Hallende Schritte rissen sie aus ihren Gespräch. Eagle Eye blickte den Boden entlang und richtete seine Augen auf einen etwa 50jährigen Mann mit schwarzem Umhang. Erst jetzt erblickte er die bewaffnete Eskorte von etwa 30 Personen. Der Mann stoppte vor dem Tisch in der Mitte des Raumes und befahl der Eskorte den Raum zu verlassen. Alle Personen, bis auf eine etwa 20jährige Frau und einen 40jährigen Mann verließen den Raum.

„Meine Herren, mein Name ist Großinquisitor Hamill. Das sind Assimilator Chang und Leutnant Luthor, zwei meiner persönlichen Offiziere. Nun, sie haben sich der Spionage schuldig gemacht. In Srovov’s Diktat kennen wir dafür nur eine Strafe: Den Tod. Allerdings sollten sie eines wissen: Srovov’s Diktat hält sich nicht mehr lange. Interne Streitigkeiten, Machtkämpfe, Misstrauensanträge, Demonstrationen und Bürgeraufstände stehen hier an der Tagesordnung. Das Diktat war in dem Moment verloren, in dem Srovov die Macht übernommen hat. Das Reich wird früher oder später untergehen und die Allianz des Systems A wird die Herrschaft übernehmen. Und da ich ein weitsichtiger Mensch bin, sichere ich mir lieber jetzt schon eine Position in der Allianz. Meine Herren, ich habe vor zu ihnen überzulaufen. Ihre Exekution wird wie befohlen durchgeführt, daran ist nichts zu ändern. Allerdings werden meine beiden Offiziere hier anwesend sein und ihnen bei der Flucht behilflich sein. Verstanden?“

Carter nickte kurz, nahm das Messer entgegen, das ihm Hamill unter dem Tisch entgegenstreckte und versteckte es in ihrem Stiefel.

Hamill stand auf und brüllte durch den Saal.

„Wachen, abführen! Ich habe nichts mehr mit ihnen zu besprechen!“

Die bewaffnete Garde betrat den Raum und führte Carter und Eagle Eye ab. Assimilator Chang und Leutnant Luthor begleiteten die beiden.

Carter drehte sich vorsichtig zu Chang und begann zu leise zu flüstern.

„Ich muss an Exe herankommen. Er besitzt die Diskette mit den Daten über ihre Tarnflieger. Diese Daten sind für die CCC überlebenswichtig.“

Die Wachen geleiteten Carter und Eagle Eye in einen Raum, wo sie Exe schon erwartete.

„Carter und Eagle Eye. Wie nett! Darf ich ihnen unseren elektrischen Stuhl vorführen? Ein Mordwerkzeug aus dem 20. Jahrhundert. Grausam, aber effizient. Genau das richtige für sie, oder? Assimilator Chang, sie haben die Ehre die beiden zu exekutieren!“

Chang nickte, die Soldaten stellten sich in einer Reihe auf und der Assimilator band Carter auf dem elektrischen Stuhl fest. Luthor nahm seine Position direkt neben Exe ein und nickte Chang zu. Exe drückte den Hebel hinunter, der den Stromfluß aktivierte. Chang reagierte blitzschnell, zog das Messer aus Carters Stiefel und schnitt damit seine Fesseln loß. Die nächste Sekunde begann der elektrische Stuhl bläulich aufzublitzen. Funken sprangen in den Raum entgegen. Luthor ließ sofort eine Rauchgranate fallen, zog eine Pistole aus der Tasche und feuerte auf die Wachen. Chang zog sich schnell eine spezielle Schutzbrille über und warf eine Blendgranate. Eine Schockwelle wanderte durch den Raum und verbreitete gleißendes Licht. Carter musste die Augen zusammenpressen und konnte nichts sehen. In dem Moment stürzte Exe auf ihn zu und drückte ihn dem elektrischen Stuhl entgegen. Carter spührte die Funken die aufsprühten und auf sein Gesicht flogen. Bei jeder Berührung durchzuckten ihn tausende von Schmerzen. Exe presste seine Handfläche gegen Carters Gesicht und drückte so fest zu, wie er nur konnte. Carter konnte langsam wieder etwas von seiner Umgebung erkennen und erblickten den bläulich leuchtenden Stuhl, der nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war. Carter näherte sich ihm ständig. Er versuchte Exe von sich wegzudrücken, aber der intensivierte seinen Griff nur noch. Nur noch wenige Millimeter. Exe holte mit der Faust aus und wollte mit aller Kraft zuschlagen, als Carter im das Knie in seine Weichteile rammte und ihn geschickt überschlug. Exe landete auf dem Stuhl und starb binnen weniger Sekunden. Carter, der immer nur noch größtenteils weiße Flecken vor seinen Augen sah, erblickte etwas gelbes, dass auf ihn zuflog. Ein Laserstrahl. Er rollte sich schnell ab, der Strahl traf den Stuhl, dieser entzündete sich und setzte den ganzen Raum in Brand. Carter drehte sich schnell zur Seite und riss der Leiche von Exe die Solid State vom Körper. Flammen stiegen im ganzen Raum auf und Rauch versperrte die Sicht. Schüssse flogen ziellos quer durch den Rauch und Querschläger trafen Srovov’s Truppen. Carter brüllte durch den dichten Rauch.

„Luthor, Chang, Eagle Eye wir müssen hier sofort raus!“

Carter erhielt keine Antwort. Überall um ihn herum waren nur Flammen und Rauch. Er wollte sich gerade durch die Flammen stürzen, als eine von Srovov’s Truppen mit einem Messer auf ihn zugestürzt kam. Carter versuchte abzuwehren und es ihm aus der Hand zu schlagen, doch der Soldat stach zu und traf ihn tatsächlich...

Burton rannte durch die Gänge und hörte Stimmen aufschreien. Carter und Eagle Eye. Möglicherweise waren die beiden schon tot. Er folgte den Stimmen, bis er zu einem Gang kam, in dem sich Rauch verbreitete. Das rote Alarmsystem blinkte auf.

„Computer. Statusbericht der Alarmstufe!“
„Feuer in Sektor 7. Eine Elektroleitung hat sich entzündet und Feuer gefangen. Das Feuer verbreitete sich auf das Stromnetz, sodass die Stromzufuhr großer Teile der Basis ausfiel. Das Feuerlöschsystem konnte nicht initiert werden. Sobald der Computer wieder Kontrolle über das nächste Stromnetz hat, wird mit einer Notabschottung des Raumes begonnen, um die Ausbreitung des Feuers über die Basis zu verhindern. Alle dort befindlichen Personen werden gebeten den Raum zu verlassen. Notabschottung in 3 Minuten.“

„Computer, wer befindet sich in dem Raum?“

„Oberdiktatsoffizier Exe, Zustand tot, Assimilator Chang, Zustand lebend, Leutnant Luthor, Zustand instabil, Zerstörungssoldat X3J, Zustand tot, Commando A2B, Zustand tot, Learner 02H, Zustand tot, Invasionstruppensoldat T13F, Zustand instabil, schwere Verbrennungen des dritten Grades, Befehlskommando W7D, Zustand lebend, Zerstörungssoldat E8N, Zustand lebend, unbekannter Mann mittleren Alters, Zugehörigkeit CCC, Zustand instabil, unbekannter augenamputierter Mann mittleren Alters, Zustand lebend.“

Carter und Eagle Eye befanden sich in dem Raum, Carter schwer verwundet und der Computer war kurz davor den Raum abzuschotten. Burton musste ihnen helfen.

Er zog die Tastatur aus dem Computer.

„Computer, berechne die Quadratwurzel von Psi auf alle Kommastellen!“

Das würde ihn eine Weile aufhalten und Burton vielleicht weitere 5 Minuten verschaffen. Er rannte zu dem Raum, von dem der Rauch kam. Alles was er sah, war ein Lüftungsschacht am Boden, von dem der Rauch heraufzog. Der eigentliche Raum musste einen Stockwerk tiefer liegen. Burton öffnete das Gitter, hob sich ein Tuch vor die Nase und kroch in den Lüftungsschacht. Irgendwo in den Seitenwänden eingebaut mussten sich die numerischen Coprozessoren und die Verkabelungen der Computer befinden. Er klopfte auf die Wände und suchte nach hohlen Stellen. Laut seiner Uhr hatte er noch 4 Minuten bis zur Notfallabschottung. Das würde bedeuten, dass auch der Lüftungsschacht abgeschottet werden würde und dass er hier ersticken würde. Die Suche nach einer hohlen Stelle wurde ihm leid und er richtete sein Gewehr einfach auf die Seitenwand und ließ diese durch einen gezielten Laserschuss aufschmelzen. Er kroch in das entstande Loch hinein und fand sich in einem Gewirr aus Schaltkreisen und Kabeln wieder. Er überprüfte die Richtung, aus der die Kabeln führten und erreichte schließlich ein Bündel, das vom Hauptprozessor zum zweiten numerischen Coprozessor führte. Er zog sein Messer aus seinem Stiefel, überlegte, welches wohl zu den Schaltkreisen für Sektor F führen würde, kam jedoch zu keinem Ergebniss und schnitt deshalb einfach alle durch. Die helle Computerstimme ertönte.

„Notfallabtrennung des Raumes zum restlichen Sektor F fehlgeschlagen. Versuche den gesamten Sektor F vom Rest abzutrennen.“

Das bedeutete, der Computer würde alle Übergänge von Sektor F zu Sektor E und G schließen. Das schloss auch die Lüftungsschächte mit ein. Burton robbte sich so schnell er konnte zu dem Übergang zum unteren Raum. Das Schott schloss sich langsam. Burtons Augen tränten und er musste zwangsweise husten. Das Schott hatte sich fast geschlossen. Burton hechtete sich nach vorne, steckte sein Gewehr in das sich schließende Schott und hebelte es auf.

Der Soldat hatte ihn an der Hand erwischt. Carter blickte auf seine Hand, aus der Blut rann. Durch die großen Schmerzen sackte er auf den Boden und presste seine Kleidung gegen die Wunde. Srovov’s Soldat beugte sich über ihn, hob das Messer über sein Herz und wollte zustechen, als plötzlich das Licht ausging und nichts mehr zu sehen war. Der Computer musste den Sektor F abgeschottet haben, was auch die Stromleitungen und Computerverbindungen miteinschloss. Carter versuchte sich schnell in der absoluten Dunkelheit zu orientieren und trat mit seinem Fuß nach oben. Der Soldat war an einer empfindlichen Stelle erwischt worden, sackte zusammen und wollte sofort zustechen, als eine Person ihm von oben in den Rücken sprang und mit dem Ellbogen auf den Kopf schlug. Er fiel bewusstlos nieder. Hinter dem schlafenden Soldaten stand Burton mit einer triumphierenden Miene im Gesicht. Zumindest glaubte das Carter, der nur seine Shillouette ausmachen konnte.

„Wieso retten sie mich eigentlich nie, Carter, sondern immer nur ich sie?“

Mittlerweile hatten sich auch Eagle Eye und Chang eingefunden.

„Wo ist Luthor?“

„Er wurde im Kampf getötet. Und wir werden auch nicht mehr lange unter den Lebenden weilen. Der gesamte Sektor F brennt jetzt, alle Computer sind zerstört und die Stromversorgung zusammengebrochen...“

Ein Soldat von Srovov stürmte schreiend mit auf sie zu. Carter zog blitzschnell das Gewehr von Burton und betäubte ihn.

„Danke. Ich hasse es, wenn man mich unterbricht. Die Stromversorgung ist zusammengebrochen und wir haben nicht mehr lange Sauerstoff. Der wird gänzlich vom Feuer verbraucht.“

„Fast richtig. Außer das mit dem Sauerstoff!“

Burton deutete nach oben auf den offenen Lüftungsschacht.

„Das verschafft uns zwei Vorteile: Erstens Frischluftversorgung, zweitens kann sich das Feuer auf die ganze Basis ausbreiten und mehr Schaden anrichten. Jetzt sollten wir allerdings aus diesem Raum verschwinden!“

Burton’s Gesicht war jetzt deutlich in den Flammen erkennbar, die sich immer weiter in dem dunklen Raum ausbreiteten.

„Hamill, laut unseren Daten haben ihre Männer die Spione des CCC bei ihrem Fluchtversuch unterstützt. Wenn das wahr ist, dann werden sie bald aus dem goldenen Rat genommen und wieder zum Oberdiktatsoffizier degradiert!“

„Srovov, sehen sie sich ihr Diktat an! Es gibt dieses Diktat schon seit 2120 und seit sie 2213 die Führung übernommen hatten wurde das Diktat kontinuierlich schwächer. Es gab immer mehr Verluste gegen die CCC, immer mehr Personen starben und sie wurden von Tag zu Tag wahnsinniger. Sie ließen Unschuldige exekutieren, pickten sie wahllos aus der Straße auf und ließen sie zu Tode foltern. Sehen sie nicht das Blut, das an ihren Händen klebt? Doch die Leute wurden dadurch nicht eingeschüchtert, sie wurden rebellisch, zu einer Revolution aufgebracht. Dieser Rat wird nicht mehr lange existieren. Dafür werde ich sorgen!“

Srovov stand auf und umkreiste Hamill ständig.

„Wissen sie was das ist, Hamill?“ flüstere Srovov mit höhnischer Stimme, „Das ist Hochverrat. Und dafür wird ihr Kopf im wahrsten Sinne des Wortes rollen. Er wird rollen und der von Assimilator Chang auch und zwar schneller als sie denken. Der Sektor F ist abgeschottet. Niemand kann raus, es gibt aber einen geheimen Weg rein. Wir haben eine Elitetruppe entsand mit dem Auftrag alle, und ich meine alle, Überlebenden zu töten. Sie sind bis an die Zähne bewaffnet, mit der besten Hi-Tech Ausrüstung ausgestattet und genossen eine gute Ausbildung. Glauben sie ein Haufen verwundeter Rebellen, mit fast gänzlich verbrauchter Munition, die moralisch geschwächt sind und dort unten nichts sehen können haben gegen die eine Chance. Glauben sie das?“

Hamill zog Srovov an dessen Kragen zu sich und sagte mit tiefer Stimme.

„Sie haben gerade ihr Schicksal besiegelt!“

Srovov fühlte den kalten Stahl von Hamill’s Waffe an seinem Bauch und schluckte. Hamill drückte ab, Srovov wurde schreiend zurückgeschleudert, rutschte über den gesamten Tisch und fiel zu Boden. Hamill richtete seine Waffe auf, zielte auf Srovov’s Kopf und verpasste ihm den Gnadenschuss. Etwa im selben Moment zogen drei Viertel der Großinquisitoren ebenfalls ihre Waffen, richteten sie auf den Rest und betäubten sie.

„Danke, meine Herren. Und nun holen wir unsere Männer aus dem Schlamassel in Sektor F. Assimilator Chang wird hier bald neuer Inquisitor, falls diese Ränge überhaupt auch innerhalb des CCC existieren. Ein bisschen Bewegung, wir haben ein Diktat zu zerstören!“

Carter schaffte die betäubten Wachen in einen Raum, der nicht vom Feuer gefährdet war. Es war Chang gelungen etwas Notfallausrüstung aus den dafür vorgesehenen Kästen zu schaffen. Alle trugen jetzt einen Luftfilter und hatten Taschenlampen auf ihre Gewehre geschraubt. Dies bewirkte allerdings auch nicht viel. Die Räume waren so dunkel und mit Rauch erfüllt, dass die Sichtweite höchstens drei Meter betrug. Zum Glück erhellten die Flammen, die überall loderten und die herausgerissenen Elektrokabel, die Funken versprühten, die Stimmung ein wenig. Carter bewegte sich vorsichtig durch die Gänge und suchte jede Ecke ab.

„Und sie sind sicher, dass wir hier irgendwie zum Ausgang gelangen können?“

Chang wirkte selbstsicherer als der Rest der Truppe.

„Aber natürlich. Die Frage ist bloß, wie wir ihn aufkriegen. Er müsste eigentlich versiegelt sein!“

Carter drückte den Knopf, um die Tür zum nächsten Raum zu öffnen, aber als diese nicht reagierte, schoss er einfach darauf ein. Die Teile der Tür splitterten zur Seite und Carter konnte sie aufhebeln. In diesem Raum war die Sicht noch beschränkter als in dem Rest von Sektor F. Der gesamte Raum stand in Flammen, brennende Teile fielen von der Decke und entzündeten eine Leitung an der Wand. Diese platzte auf und ein Gasleck entstand. Das Gas entzündete sich sofort und wirkte als eine Art Flammenwerfer. Nun konnten Carter und Burton so gut wie gar nichts mehr sehen, verdeckten die Augen mit ihren Händen und bewegten sich langsam durch den Raum, bis sie bei der Feuerfontäne angekommen waren. Sie stellten sich alle in einer Reihe auf und sprangen durch den riesigen Flammenstrahl. Burton brauchte eine Weile, bis er sich auf der anderen Seite orientieren konnte. Er wollte sich nach Carter und Eagle Eye umsehen, als er plötzlich Truppen von Srovov entdeckte, die auf ihn feuerten. Er rollte sich schnell zur Seite und feuerte zurück. Ein Kreuzfeuer entstand, Burton sprang hinter eine Konsole und überblickte die Situation. Es waren viel zu viele. Sie waren zu viert und die Gegner waren weit über zwanzig. Die Flammen breiteten sich immer weiter in Richtung Burton’s Deckung aus und die Temperatur stieg in seinem Bereich über 40 Grad Celsius. Es musste etwas unternommen werden. Burton schrie zu Carter und Eagle Eye:

„Legt euch sofort flach auf den Boden!“

Er feuerte mehrmals auf die Wand neben den Soldaten. Das Metall begann zu glühen, deformierte sich langsam und eine zweite Feuerfontäne schoss heraus, die sich sofort entzündete und die Hitze in dem Raum ins Unerträgliche anstiegen ließ. Die Soldaten hörten auf zu feuern, als sie dem Flammentod begegneten. Burton rollte sich sofort unter der Gasfontäne durch, stand sofort auf und rannte in den nächsten Gang. Carter, Eagle Eye und Chang folgten ihm. Burton hörte schon wieder Soldaten, die sich von hinten näherten.

„Chang, ist es noch weit bis zu ihrem Ausgang?“

„Er müsste gleich um die Ecke...Ach, du Schreck!“

Carter blickte auf den Boden, der vollkommen vermint war.

„Hier ist kein Weiterkommen möglich!“

Die Soldaten hinter Burton und Carter näherten sich und bezogen hinter ihnen Stellung.

Nun näherten sich auch Soldaten von vorne, die vor dem Minenfeld stehenblieben. Ein Kommando trat hervor.

„Lassen sie sofort ihre Waffen fallen, sonst sehe ich mich gezwungen auf sie zu feuern!“

Die vier zögerten einen Moment, legten die Gewehre dann jedoch auf den Boden. Das Kommando richtete die Waffe auf Carter’s Kopf.

„Auf diesen Moment habe ich mich schon lange gefreut, Agent Carter.“

Plötzlich ertönte ein Maschinengewehrschuss und das Kommando fiel zu Boden. Die Soldaten drehten sich um, Burton ergriff das Gewehr und schoss ihnen mit Betäubungsschüssen in den Rücken. Die gesamte hintere Blockade war jetzt freigeschossen. Carter hob die Handgranate des Kommandos auf und warf sie auf die Minen. Eine riesige Explosion ertönte und der Weg war freigesprengt. Noch mehr Rauch bildete sich, die Wachen hinter dem Minenfeld konnten nichts sehen und Carter nutzte den Überraschungseffekt, um wild mit dem Betäubungslaser durch den Rauch zu feuern. Er hörte nur mehr die Aufschreie der Wachen und als das Feuer nicht mehr entgegnet wurde hörte er auf zu feuern.

„Burton, wer ist denn unser geheimnisvoller Retter?“

Burton leuchtete mit der im Rauch wenig wirkungsvollen Taschenlampe in die Dunkelheit.

Der Lichtstrahl traf auf das Gesicht einer Person.

„Hamill?“

„Eins muss man euch lassen, Jungs. Ihr versteht es wirklich eine Basis von innen heraus zu vernichten.“

Neun weitere Männer folgten Hamill.

„Dies sind sozusagen meine privaten Leibwächter. Ach ja, falls es euch interessiert, Srovov ist tot. Dieses Diktat wird nicht mehr lange überleben.“

„Okay, danke Hamill, der CCC wird ihre Dienste zu schätzen wissen. Chang, nun zeigen sie uns ihren Ausgang!“

Chang geleitete den Trupp zu dem Ende des Ganges, wo sie von einer Panzertür aufgehalten wurden. Die Assimilatorin zog das Schweißgerät aus ihrem Rucksack und machte sich in der Tür zu schaffen. Nach kurzer Zeit hatte sie ein quadratisches Loch in die Wand neben der Tür geschnitten. Nun nahm sie ein Messer, schnitt zwei Kabeln auseinander und verband sie mit einer Infrarotschnittstelle am Computerterminal. Ein Laserüberprüfungsstrahl schoss sofort aus der Schnittstelle, der jedoch von Chang mit einem Metallstück überbrückt wurde. Daraufhin öffnete sich die Tür.

„Wo haben sie denn das gelernt?“

„Nun ich verlor früher des öfteren meine Schlüssel.“

Hamill betrat den Sektor E.

„Wir haben Glück. Die Hangar’s müssten in der Nähe sein. Die Flugzeuge besitzen ein Datentransfersystem. Von dort können sie die Daten von der Solid State zum CCC übertragen.“

Carter, Burton und Eagle Eye näherten sich dem Hangar. Chang und Hamill’s Truppe hatten sich zur Einsatzzentrale begeben um von dort aus den Rest der Basis zu übernehmen.

„Gut, die Mechaniker haben wir schnell ausgeschaltet. Die Wache patrolliert hier nur alle 10 Minuten. Wir haben genügend Zeit. Die Drei schlichen sich durch den mächtigen Hangar nach unten und stiegen in den erstbesten Kampfjet, den sie kriegen konnten.

„Okay, ganz leise. Wir wollen kein Aufsehen erregen.“

Carter schob die Solid State in den dafür vorhergesehenen Schlitz und begann mit der Datenübertragung.

„Mist! Ich kann die Daten nicht übertragen, solange das Schutzschild aktiviert ist.“

„Und das bedeutet?“

„Dass ich die Daten nicht übertragen kann, solange das Schutzschild aktiviert ist.

Jemand muss den Reaktor überladen, um so den Schildgenerator auszuschalten. Und dieser Jemand werde ich sein.“

Carter wollte zu dem Hauptreaktor laufen, wurde aber von Eagle Eye zurückgehalten.

„Das werde ich übernehmen. Die Überlebenschancen sind sehr gering und laut der Geschichte, die ihr mir erzählt habt, sollte ich eigentlich schon tot sein.“

Carter stimmte ihm widerwillig zu. Der Gallery Lieutenant sprang von der Plattform, auf der sich der Jet befand und bewegte sich in Richtung Reaktor. Eagle Eye hatte jetzt leise die Wache ausgeschaltet, die vor der gläsernen Panzertür positioniert war und führte die ID Karte in den Leser ein. Die Warnlampe leuchtete auf und hüllte die gesamte Umgebung in flackerndes rotes Licht. Er betrat den Raum und erblickte den strahlenden Reaktor. Diese Verrückten benutzten Strontium 90 als Hauptenergiequelle. Die Schäden nach der Überlastung würden irreparabel sein. Die Computerkonsole befand sich nun vor seinen Augen, er atmete durch und legte seine Finger auf die dafür vorgesehenen Felder. Überall maximale Energiezuteilung würde den Reaktor zur Überlastung bringen. Er bestätigte die neue Konfiguration...jetzt!

„Warnung! Reaktorüberlastung steht bevor. Bitte treffen sie die nötigen Strahlenschutzvorkehrungen. Notabschottung des Reaktors steht bevor. Strahlungsniveau erreicht kritisches Level. Sofort Sektoren D, E und F evakuieren!“

Eagle Eye entfernte sich sofort von den Kontrollen. Er versuchte den Ausgang zu erreichen. Er konnte es noch schaffen. Nur mehr ein paar Meter. Mit etwas Glück... Doch sein Schicksal trat ein, wie es ihm vorausbestimmt war. Plötzlich stolperte er und fiel auf den Boden. Die Notabschottung schloss sich.

„Reaktorexplosion steht bevor.“

„Neeeiiiiiin!“

Viel mehr spührte Eagle Eye nicht mehr, bevor ihn die gewaltige Druckwelle erreichte und den sofortigen Tod mit sich brachte.

Carter beobachtete das Geschehen und wollte von dem Flugzeug springen um Eagle Eye zur Hilfe zu eilen. Burton hielt ihn zurück.

„Es ist zu spät. Tut mir leid.“

Carter blickte noch kurz in die Richtung des Reaktors, bevor er sich wieder auf die  Bildschirme konzentrierte.

„Die Schutzschilde sind unten. Wir können mit der Übertragung beginnen.“

Carter drückte noch einmal auf den Datentransferknopf.

„Er hat es geschafft! Die Daten werden übertragen.“

Carter wurde von mehreren Soldaten unterbrochen, die auf das Flugzeug zurannten.

„Da sind sie!“

„Burton, es sieht so aus, als müssten wir dieses Flugzeug starten.“

„Sie wissen doch wie man diese Flugzeuge fliegt?“

„Nein, aber das kann doch gar nicht so schwer sein. Irgendwo muss sich hier der Knopf für Senkrechtstart befinden.“

Carter zog den erstbesten Hebel und wartete auf die Reaktion.

„Triebwerk aktiviert.“

Das Flugzeug setzte sich in Bewegung und fuhr mitten auf die weiteren Flugzeuge zu, die im Hangar standen und rammte sie zur Seite. Der Lack splitterte weg und das Metall knirschte, als sie zur Seite geschoben wurden und sich übereinanderstappelten.

„Oh Gott! Irgendwo muss hier ja die Bremse sein.“

Carter drückte auf den erstbesten Knopf und begann zu beten.

„Bodenbewegungsschub auf 100%, Schutzschilde werden aktiviert.“

Burton wollte Carter wegen seiner Unfähigkeit verteufeln, hatte jedoch keine Gelegenheit mehr dazu, als das Flugzeug mit voller Geschwindigkeit losraste. Carter versuchte sofort Kontrolle über die Steuerung zu erlangen, doch das Flugzeug raste bereits durch die anderen durch und ließ Metallteile und Glassplitter zur Seite fliegen. Carter sah nur, wie er die Flieger der Reihe nach zerlegte, bewegte den Steuerknüppel zur Seite und drückte einen weiteren Knopf. Gerade als sie auf die Wand zuflogen aktivierten sich die Senkrechtstartdüsen. Das Flugzeug machte einen Looping an der Wand entlang und ging in die Schräglage. Mit dem Flügel wurde ein anderes Flugzeug getroffen, flog beim Hangarausgang hinaus und zerschellte am Boden. Carter steuerte das Flugzeug jetzt ebenfalls beim Ausgang hinaus und flog höher in die Luft.

„Die Daten sind jetzt vollständig übertragen. Wir müssen nur noch einen Landeplatz suchen.... Burton sehen sie das? Das sind Flugzeuge mit dem Hoheitszeichen von Srovov! Die wollen uns abfangen. Sie müssen die Waffen bedienen.“

Carter startete ein Ausweichmaneuver, doch die Flugzeuge näherten sich von allen Seiten.

„Ich kann sie nicht mehr lange abschütteln! Sie haben bald ihre Raketen auf uns gerichtet.“

Carter blickte auf die Leutdiode, die eine Raketenwarnung anzeigte.

„Sie haben uns gleich!“

Carter versuchte abzudrehen, doch das Steuer reagierte nicht und die Rakete schlug genau im Rumpf ein.

„Schilde sind unten. Noch einen Treffer überstehen wir nicht!“

Ein weiteres Flugzeug machte seine Rakete zum Feuern bereit, doch Burton aktivierte schnell das Lasersystem und feuerte mehrere Schüsse ab. Das Flugzeug begann zu brennen und der Pilot sprang per Fallschirm ab. Nun näherten sich jedoch 3 weitere Flugzeuge, die Carter in die Zange nahmen. Dieser versuchte nach unten wegzutauchen, streifte dabei jedoch die Spitze eines der Flugzeuge. Dadurch fing die das Fluggerät in dem Carter sich befand leicht vorne zu brennen an. Trotzdem zog Carter mit großer Mühe nach unten weg und Burton konnte die Rakete auf das erste der drei Flugzeuge richten. Er feuerte ab, das Flugzeug detonierte und fiel vom Himmel. Nun hatten sich jedoch die zwei weiteren Flugzeuge an ihre Fersen geheftet und Carter konnte sie nicht abschütteln.

„Wir müssen unsere Tarnung aktivieren. Ich glaube ich weiß, welcher Knopf das ist.“

Carter drückte den grünen Knopf in der Mitte der Steuerkonsole.

„Tarnung ist beschädigt. Kann Tarnfunktion nicht ausführen.“

„Burton, wir haben ein kleines Problem!“

Das Flugzeug hinter ihnen begann Lasersalven abzufeuern, wodurch das Triebwerk zu brennen anfing und das gesamte Flugzeug nun in Flammen stand.

„Jetzt haben wir ein großes! Sofort Schleudersitz aktivieren!“

Burton legte den Notschalter für den Schleudersitz um. Der Sitz schoss 5 cm in die Höhe und rastete dort ein.

„Schleudersitz außer Betrieb!“

„Burton, wir stürzen ab. Ich kann das Steuer nicht mehr kontrollieren.“

Burton feuerte die letzte Rakete auf das Flugzeug ab, welches kurz daraufhin explodierte und blickte nach vorne. Der Boden raste auf sie zu und Carter konnte eine Felsformation erkennen, die noch 100 Höhenmeter von ihnen entfernt war. Doch es würde gar nicht zum Absturz in die Felsformation kommen, da das letzte übrige Flugzeug eine Rakete auf sie abgefeuert hatte, die jetzt kurz davor stand, einzuschlagen. Sie näherte sich dem Triebwerk, schlug auf, explodierte und setzte das Flugzeug in eine riesige Explosion.

Auf einmal standen Burton und Carter an Bord des Kommandoschiffes, das vor Sattigarius A wissenschaftliche Messungen durchführte.

„Commander Burton, Lieutenant Carter?“

„Secondary General West?“

„Ja, sie verschwanden vor einer Sekunde in dem schwarzen Loch und tauchten gleich dann hier auf.“

„Burton. Das ist es! Die Kooridinationinterferenz. Ich sagte nach 5 Stunden kehren wir in unsere Zeit zurück! Fünf Stunden waren um.“

„Wovon reden sie, zum Teufel?“

„Secondary General, das ist eine lange Story. Ich lege ihnen meinen Bericht bald auf ihren Schreibtisch.“ 

„Gut, dann können sie gleich ihre Beförderung entgegennehmen, Operating Commander Burton und Oberlieutenant Carter.“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.08.2001. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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