Thomas
Zangerl
Die
Passage
Moderne Zeitrechnung: Jahr 2244 oder
200 Jahre nach dem dritten Weltkrieg. Erstmals wagte es die Allianz des Systems
A ein Schiff in das 30000 Lichtjahre entfernte Sternbild Schütze abzusenden. Um
diese große Distanz zu überleben reiste die Crew über 3 Monate mit annähender
Lichtgeschwindigkeit. In der Allianz des Systems A sind inzwischen 300 Jahre
vergangen. Vom Raumschiff wurde ein Kapsel abgesandt, um die Gaswolken in der
Nähe des Schwarzen Loches Sagittarius A zu untersuchen.
„Shuttle ruft Basis. Die Gaswolken
bestehen zu 90% aus Kohlenwasserstoff, 5 % Stickstoff und 5% andere Gase.
Vermutlich stammen sie von Sonnen, die zu nahe an das Gravitationsfeld des
schwarzen Loches wagten. Wir halten 3 Millionen Kilometer Sicherheitsdistanz.
Ca. 500 kg Gravitationsschwere lasten auf unserem Bug. Ab 1 Million Kilometer
wird es gefährlich!“
„O.K. Explorer. Kehren sie zum
Schiff zurück. Wir führen dann weitere wissenschaftliche Analysen durch!“
„O.K. Roger.... Moment, was ist
das?“
„Was sehen sie?“
„Asteroiden! Sie werden vermutlich
vom schwarzen Loch angezogen! Schutzschilde aktivieren! Kraftfelde aktivieren!
Sicherheitssysteme aktivieren! Ich glaube, wir haben Pech! Computer, wie stehen
die Chancen unbeschadet ein Asteroidenfeld zu durchqueren?“
„Laut neuesten Berechnungen
1:75000!“
„Da haben wir ja gute Chancen!
Lieutenant, versuchen sie das Schiff mit einem Traktorstrahl zu erfassen!“
„Wir können das Asteroidenfeld nicht
durchdringen! Asteroiden erreichen uns in 10...5...1 Sekunden. Schutzschilde
durchdrungen. Antrieb beschädigt! Gravitation ausgefallen! Wir schweben jetzt!
Das Asteroidenfeld ist vorbei!“
„Klar, unsere Gravitation ist
ausgefallen! Aber die von dem Ding da nimmt zu!“
Er deutete auf das Schwarze Loch.
„Entfernung?“
„2 Millionen Kilometer!“
„Aktivieren sie sofort die
Notagregate!“
„Ich versuche an den Computer
heranzukommen. Die Gravitationskräfte gleichen sich aus! Ich aktiviere die
Notgravitation. O.K. Computer aktiviere Notgravitation. Autsch! Jetzt aktiviere
Notagregate für Antrieb!“
„Meldung von Bordcomputer 2001:
Error! The requestet system could not be activated by automatic code. Outline
energy system damaged!“
„Ich hasse diese Computerstimme!“
Hauptschiff der Expedition:
„Commander, unser Shuttle kehrt nicht wieder zurück!“
„Was ist hier los? Trotz der
zunehmenden Gravitation des schwarzen Loches scheinen sie sich immer mehr zu
verlangsamen!“
„Dies scheint nur so! Durch die
vollkommen starke Gravitation des Loches verlangsamt sich die Zeit des
Beobachters. Je näher sie zum Loch kommen, desto langsamer erscheinen sie für
uns! Wenn sie an seinem Rand stehenbleiben, sind sie verloren!“
„Aktivieren sie den Traktorstrahl.
Wir müssen sie an Bord ziehen!“
„Unmöglich Sir. Der Traktorstrahl
funktioniert innerhalb des Gravitationsfeldes nicht mehr. Die Kräfte heben sich
gegenseitig auf. Wir können nichts mehr für sie tun!“
„Entfernung?“
„1 Million Kilometer. Ich habe den
Schaden an den Notagregaten repariert. Computer, Notagregate aktivieren.“
Die Gravitation des schwarzen Loches
befand sich im Kampf gegen eine andere Gravitation: Die Beschleunigung. Die
Notagregate aktivierten sich. Der Lieutenant schaltete sie auf volle Leistung.
Das Schiff bewegte sich ein paar Meter vorwärts, als rote Lampen zu blinken
begannen. Eine Computerstimme meldete
sich: „Warnung. Treibstoff im roten Niveau. Leck in der Treibstoffzufuhr.“ Der
Zeiger der Treibstoffanzeige fiel unter Null, die Triebwerke hörten auf zu
arbeiten. Das Schiff bewegte sich aus der Sicht der Passagiere immer schneller
zum schwarzen Loch, Sagittarius A, vom Hauptschiff aus immer langsamer. Das
Schiff hatte bereits eine Geschwindigkeit von 50000 Kilometer die Sekunde
erreicht. „Oh verdammt!“ schrie der Lieutenant „soeben passierten wir den
Ereignishorizont in 10000 Kilometer Entfernung vom schwarzen Loch. Nun kann ich
nichts mehr retten Commander. Aber irgendwie habe ich mir gewünscht zu
erfahren, was passiert wenn eine Barriere wie Lichtgeschwindigkeit
durc....“ Seine Stimme klang wie die
von einem defekten Kassettenrecorder. Das Schiff hatte bereits auf 200000
Kilometer die Sekunde beschleunigt. Es erreichte den Eingang des schwarzen
Loches. Alle Dinge an Bord begannen sich zu verzerren. Nun erreichten sie eine
Geschwindigkeit von exakt 299792458 Metern die Sekunde. Ein Knall.
„Sind sie es Lieutenant?“ Commander
Burton kam langsam wieder zu sich.
„Wo sind wir?“
„Es sieht so aus, als wären wir in
einer Art altmodischen Kanalisation!“
Lieutenant Carter schweifte mit der
Taschenlampe umher. Schwache Lichtstrahlen fielen durch die Ritze in den
Wänden. Ratten, die vom Lichtstrahl getroffen wurden flüchteten. In der Mitte
schwammen verschiedenste Flüssigkeiten, die sich aus Giftmüll und Chemikalien
zusammensetzten.
„Wo und wann und weshalb sind wir
hier?“ wiederholte sich Commander Burton.
„Zu ihrer ersten Frage, ich weiß es
nicht, zu ihrer zweiten dasselbe und zu ihrer dritten ebenfalls. Lassen sie uns
einmal diesen Gang hier entlanggehen und sehen wohin er uns führt.“
Sie gingen geradeaus und öffneten
einen Kanaldeckel über ihren Köpfen. Sie gelangten zu einer belebten Straße
inmitten einer Stadt, die erdenähnlich war. Commander Burton wandte sich an
eine Person: „Wie nennen sie diesen Planeten, und welches Jahr schreiben wir
nach ihrer Zeitrechnung?“
„Wollen sie mich veralbern, oder
wie? So eine komische Frage hat mir noch niemand gestellt!“
„Die Frage ist ernst gemeint!“
„Nun gut, wir befinden uns auf der
Erde und schreiben den 13.7.2040 . Sonst noch was?“
„Schon gut!“
Commander Burton wandte sich an
Lieutenant Carter. „Die Erde im Jahr 2040. Wie ist das möglich?“
„Ich glaube, ich habe eine
Erklärung, Sir. Nachdem wir die Passage des schwarzen Loches überwunden hatten,
flogen wir für einige Sekunden mit Überlichtgeschwindigkeit, um dann in ein
Wurmloch zu gelangen, welches uns in eine Parallelgalaxie beförderte. Wir
befinden uns hier auf der Parallelversion der Erde, 2040. So gut ich mich
geschichtlich auskenne, gab es da einen schweren Atomkrieg zwischen Kuba, der
U.S.A. und Frankreich.“
Ich muss in eine Computerzentrale,
um das zu überprüfen. Carter wandte sich an eine ältere Dame und fragte sie:
„Wissen sie, wo ich hier eine öffentliche Bibliothek mit Computerzugang
finden?“
„Gleich um die Ecke links. Aber wo
haben sie ihre ID Karte?“
„ID Karte?“
Zwei Männer in Uniform näherten sich
Carter und Burton.
„Gibt es Probleme meine Dame?“
„Diese zwei hier haben keine ID Card
oder wollen sie mir nicht zeigen!“
„Sie sehen nicht so aus, als würden
sie hier hereinpassen. Dürfte ich bitte ihre DNA Identifikationskarte sehen?“
„DNA Identifikationskarte?“
„Tut mir leid, ich muss sie leider
mit aufs Revier nehmen. Wir müssen ihre Identität prüfen. Sollte diese in
Ordnung sein, werden wir sie nicht länger belästigen. Sie können sich das aber
auch sparen, wenn sie uns jetzt ihre ID Card zeigen!“
Der Polizist legte Burton und Carter
die Handschellen an und führte sie in einen Polizeiwagen. Die Handschellen
verursachten bei jeder Bewegung einen Elektroschock. Schließlich kamen sie zu
einem Wolkenkratzer, der die Polizeizentrale zu sein schien. Der Lieutenant und
der Commander wurden in einen drei Meter hohen Raum geführt. Carter sah sich
um. Der Raum war komplett kahl. Keine Bilder, keine Spiegel, keine Fenster, nur
eine Schiebetür in einer Wand des Raumes, die mittels Identifikation des
Fingerabdruckes geöffnet werden konnte. Einer der Polizisten setzte sich an den
Computer.
„Wie heißen sie und für wen arbeiten
sie?“
„Lieutenant Carter und Commander
Burton. Wir arbeiten für die Allianz des Systems A, Carter ist Wissenschaftler
und ich sein Vorgesetzter!“
Der Polizist tippte die Worte in
seinen Computer ein.
„Sie wollen mich wohl verarschen,
wie? Laut unserer Datenbank existieren die Namen Ltd. Carter und Cmd. Burton
nicht. Die Datenbank kennt nur einen Dr. Anakin Burton für Gynäkologie in
Südafrika. Und was bitte ist die Allianz des Systems A. Sind das neue
Codewörter, die Kuba benützt?“
„Das sind unsere richtigen Namen und
wir gehören einer friedlichen Wissenschaftsvereinigung der Allianz des Systems
A an!“
„Ich warne sie, wir greifen härter
durch. Welcher Organisation gehören sie an? IUA oder FAD?“
„Das sind unsere richtigen Namen und
wir gehören der Allianz des Systems A an!“
Der Polizist nickte dem anderen zu.
Dieser holte zwei Kabel riss die Jacken der beiden auf und befestigte sie. Die
andere Seite schloss er am Computer an. Der eine Uniformierte tippte ein paar
Wörter in den Rechner. Auf einmal spürten beide extreme Schmerzen. Die Umgebung
fing an blau und rot zu blinken. Der Officer tippte einen Satz in den Computer
ein: „Wer sind sie. Für wen arbeiten sie?“
Die Sätze erschienen vor den Augen
der Wissenschaftsoffiziere. Der Uniformierte nahm eine Spritze und spritzte sie
unter den Augen in die Körper der beiden. Ihnen wurde schwindlig. Immer wieder
erschien die Frage „Wer sind sie? Für wen arbeiten sie?“ Die Umgebung begann im
rotblauen Licht zu schimmern. Mit widerhallenden Echo tönte der Satz in Carters
Gehirn: „Sie können sich nicht wehren! Wir kontrollieren ihre Gehirnmuster und
Nervenzellen. Sie arbeiten für IUA!“ Automatisch, ohne sich wehren zu können
antwortete Carter: „Wir arbeiten für IUA!“ Er brach zusammen.
Langsam wurde das Bild wieder
klarer. Carter und Burton befanden sich in einer Gefängniszelle. Burton
rüttelte ihn wach. „Wachen sie auf, Carter! Mensch Carter, wieso sagten sie, wir
würden für IUA arbeiten?“
„Ich konnte mich nicht wehren. Es
geschah automatisch!“
Er betrachtete seine Umgebung. Der
Raum ähnelte dem Verhörzimmer. Keine Fenster, keine Betten, keine Einrichtung,
eine Wand, die nur aus Stahlplatten und Spiegeln bestand, und eine Tür mit ID
Button und Passwordcomputer. Man brauchte also die richtigen Fingerabdrücke,
eine Karte und das richtige Passwort, um hier auszubrechen. Eines war klar: Mit
der Zeit würde man hier durchdrehen.
„Wir müssen hier herauskommen. Es
ist zwar fast unmöglich, aber einen Trumpf haben wir!“ meinte Ltd. Carter.
Er zog seinen Pullover aus und
zerriss das Innenfutter. Er holte einen kleinen Taschencomputer heraus.
„Woher haben sie denn den. Alle
diese Dinger wurden von der Regierung im Jahre 2231 während des Kampfes des
Diktators Srovov gegen die westlichen Staaten konfisziert!“
„Klar, aber ich war
Botschaftsübermittler der damals noch unterlegenen Allianz des Systems 5. Ich
war noch jung, 19 Jahre alt und brauchte den Nervenkitzel. Ich übermittelte
verschlüsselte Computercodes von Spionen. Heute habe ich den Computer
umgerüstet. Er ist jetzt Träger der wichtigsten geschichtlichen Taten der
letzten drei Jahrtausende. Die 15 Gigabytes Speicher habe ich damit leicht
ausgelastet. Ich tippe jetzt das heutige Datum ein: 13.7.2040! Mal sehen.“
Der Computer schrieb mehrere Zeilen
auf dem Desktop. „Versuch eines Anschlages auf ein Kernkraftwerk. Anschlag
fehlgeschlagen, da die zwei Polizisten Bender und Neel zwei kubanische Spione
festgenommen hatten. Die Polizisten erfuhren bereits früher, dass ein Anschlag
mit Lenkraketen auf den Reaktorkern geplant war.“
Ltd. Carter begann plötzlich langsam
zu Burton aufzusehen.
„Die beiden Polizisten, die uns
festnahmen hießen Bender und Neel. Sie hatten uns für die kubanischen Spione
gehalten, da wir keine ID Karte hatten. Das heißt die wahren Spione sind noch
auf freiem Fuss. Der Anschlag begann in zwei Stunden. Wir müssen hier
rauskommen und sie aufhalten, sonst sind wir verantwortlich für den Tod
tausender Menschen.“
„Und die Ortschaft wird später auf
der Erde nicht mehr existieren!“ fügte Burton hinzu.
„Nein, sie irren sich. Vergessen sie
nicht, wir sind in einer Parallelgalaxie, aber es wird zum Tod zehntausender
Menschen beitragen, wenn wir nichts unternehmen!“
„O.K. unser einziger Ausweg ist der
Ventilationsschacht. Aber alle zwei Minuten fließt radioaktives Wasser durch
diesen Schacht. Wir haben also eine Minute und dreißig Sekunden, um durch den
Schacht zu gelangen!“
Die beiden kletterten in die Höhe
und betraten den Anfangsteil des Ventilationsschachtes. Sie befanden sich nun
in einer Röhre und blickten in die Tiefe in eine Kanalisation.
„Das Wasser fließt hier runter.
Sowie die Flüssigkeit in die Kanalisation geflossen ist springen wir in die
Röhre und klettern so schnell wir können nach oben!“
Es begann zu rauschen. Das Rauschen
wurde immer lauter, bis ein Schwall radioaktiver Flüssigkeit nach unten rann.
Die beiden sprangen hielten sich an einer Sprosse einer Leiter fest und
kletterten nach oben. Noch eine Minute. Sie kletterten an einem Ventilator
vorbei. Noch dreißig Sekunden! Carter blickte nach oben. „Das schaffen wir nie,
Sir!“
„Sie haben recht. Improvisieren sie
etwas!“
Carter klopfte gegen eine
Metallplatte. Es klang ziemlich hohl. Er klappte aus seinem Computer einen
kleinen Schraubenzieher aus und begann die erste Schraube herauszudrehen.
„Was sie auch vorhaben, beeilen sie
sich bitte!“
Noch zehn Sekunden. Carter setzte an
der zweite Schraube an. „Sir, ich glaube ich kann’s schaffen!“
Noch fünf Sekunden. Die dritte
Schraube fiel aus der Fassung. Noch drei Sekunden. Das mächtige Rauschen des
radioaktiv verseuchtem Wassers war bereits zu hören. Carter war nicht gefasst,
dass die Stahlplatte der Röhre auf ihn drauf fallen. Er rutschte ab und fiel
einen halben Meter nach unten. Burton reichte ihm die Hand. Das Wasser ergoss
sich bereits einen halben Meter über ihnen. Carter schloss die Augen. Es war
aus mit ihnen.
Doch er spürte das radioaktive
Wasser nicht über ihn. Er öffnete die Augen und fand sich wieder, wie er mit
rasantem Tempo nach unten rutschte. Burton hatte ihn im letzten Moment
hochgezogen. Sie befanden sich im an den Ventilationsschacht angrenzenden
Lüftungsschacht. Er war wie eine Rutschbahn angelegt. Die beiden gewannen immer
mehr an Tempo. Plötzlich gelangten sie zu einer Abzweigung.
„Wohin? Links oder rechts!“
„Biegen sie links ab!“
„Ich versuch es ja, aber wir werden
nach rechts gezogen!“
Carter hielt sich an einem Griff auf
der Abzweigung fest. Burton hielt sich an ihm fest, rutschte aber immer weiter
nach unten. Am Ende des rechten Ganges befand sich ein riesiger Ventilator.
Burton war inzwischen zu den Schuhen von Carter gerutscht.
„Dort unten ist ein Schalter!
Versuchen sie ranzukommen!“ schrie Carter.
Burton streckte seine Hand danach
aus. Carter rutschte immer weiter ab. Jetzt hielt er sich nur mehr mit den
Fingerspitzen an dem Haltegriff. Er holte ein Seil aus der Hosentasche und band
es fest. Er rutschte ab und hielt sich im letzten Moment am Seil fest. Der
Ventilator drehte sich einen Zentimeter vor Burton’s Nasenspitze.
Er hatte den Schalter fast erreicht.
Das Seil begann zu reißen. Es riss. Beide wurden nach unten gezogen und mit
einen Ruck nach oben geschleudert. Burton hatte den Schalter im letzten Moment
noch betätigt. Sie fielen jetzt in die linke Bahn und rutschten weiter nach
unten, fielen durch einen Schacht und landeten in einem Raum mit einem
Schreibtisch in der Mitte. Eine Alarmanlage aktivierte sich und in Bruchteilen
von Sekunden hatte sich eine ganze Armee von
Wachen in dem Raum eingefunden. Carter und Burton hoben die Hände.
„Sie dachten also, sie könnten aus
dem ausbruchsichersten Gefängnis der Welt ausbrechen? Ich muss zugeben, so weit
wie sie ist noch niemand gekommen. Die besten sind im Luftschacht gestorben,
die meisten allerdings in der Ventilationsröhre. Tut mir leid, ihr
Ausbruchsversuch deutet leider darauf hin, dass sie wirklich kubanische Spione
sind. Im Namen der Vereinigten Staaten Amerikas muss ich sie exekutieren!“
Er zog aus dem Gürtel eine
automatische Pistole und deutete Burton sich niederzuknien. Er legte an und
schoss. Der Wachposten hinter Burton krümmte sich. Der Schuss ging in seinen
Bauch, nachdem sich Burton zur Seite gewälzt hatte. Carter schlug dem Officer
die Pistole aus der Hand und legte sie an seinen Kopf.
„Eine Bewegung von jemanden von euch
und der Officer stirbt. Lasst die Waffen fallen!“
Die Wachposten ließen ihre Waffen
von den Gürteln sinken und hoben die Hände. Burton hob eine Waffe auf und
richtete sie auf sie.
„O.k. Wir werden jetzt langsam
gehen. Sollte sich einer bewegen, stirbt der Officer.“
„Passen sie auf Burton!“
Carter ließ den Officer fallen und
stieß Burton zur Seite. Ein Schuss drang in die Wand ein. Die beiden rannten so
schnell sie konnten aus dem Raum und den Gang entlang. Im ganzen Gebäude tönten
Alarmglocken umher. Carter und Burton hatten den Gefängnishof erreicht. Die
Scheinwerfer schwenkten umher und Dobermänner begannen zu bellen.
„Jetzt sitzen wir in der Klemme!“
stammelte Burton.
Das Gefängnistor schloss sich.
Burton und Carter befanden sich in der Falle. Die Militärs rannten bereits auf
sie zu. Doch plötzlich kam Carter eine Idee. Das Kanalnetz! Natürlich! Der
Kanal war die einzige Möglichkeit zu entkommen.
„Burton, ich habe eine Idee. Wir
sprinten jetzt zum Kanaldeckel dort und klettern in das Kanalnetz des
Gefängnisses. Auf drei. Drei!!!“
Die beiden rannten los. Nach zehn
Metern wurden sie von den Scheinwerfern erfasst. Die Wachen begannen von den
Türmen aus auf sie zu feuern. Carter machte einen Vorwärtssalto, weswegen ihn
eine Kugel gerade noch verfehlte. Burton wurde am Arm getroffen und stürzte zu
Boden. Carter zerrte ihn schnell weg und öffnete den Kanaldeckel. Die beiden
stürzten sich nach unten. Burton verriegelte ihn mit einer Eisenstange. Die
Wachen begannen sofort darauf zu schießen.
„Lange wird das nicht halten. Wir
müssen weiter.“ schrie Carter durch den Lärm der Maschinengewehre, „wie geht es
ihrer Wunde am Arm?“
„Glatter Durchschuß!“ murmelte
Burton.
Die beiden rannten dem Kanal
entlang. An den Wänden hingen elektrische Leitungen, von denen Funken in die
bräunlich – schwarze Brühe am Boden spritzten. Alte verrostete Schilder an den
Wänden warnten vor den 220 Volt Drähten, an denen an manchen Stellen die
Isolierung fehlte. Moose und Algen hingen von den schwarzgefärbten Wänden. An manchen Stellen fiel spärliches Licht
durch vereinzelte Kanalluken, die alle von verschiedenen Zellen kamen.
Schließlich erreichten die beiden einen point of no return. Ein Abgrund. Darunter
eine zwei Meter breite und fünf Meter tiefe Schlucht. Eine Echo von Schritten
und Stimmen der Wachen war bereits wieder zu hören. „Wir müssen springen. Die
Wachen haben den Kanaldeckel bereits gesprengt. Ich werde zu erst springen!“
Burton nahm Anlauf und wagte den Sprung. Er hielt sich am Rand der anderen
Seite fest. Carter folgte ihm. Er landete einen Meter tiefer und konnte sich
gerade noch in einer Ritze festhalten. Seine Kräfte schwanden an der
glitschigen feuchten Wand. Er blickte nach unten. Orangeweiße Funken spritzten
zu ihm herauf. Die Kabel waren ohne Isolierung mit 310 Volt und er war durch
und durch durchnäßt. Burton versuchte ihm die Hand zu reichen. Ein Schuß
landete genau zwischen ihnen. Die Wachen hatten sie inzwischen eingeholt. Ein
Wache zielte auf Carter und drückte ab. Carter schwang sich zur Seite, rutschte
allerdings weiter ab. Die Schüsse verfehlten ihn. Burton zog seine
Maschinenpistole und richtete sie auf die Wache und schoss in seine Knie. Der
Wache stürzte ab und landete in den Stromleitungen. Ein langgezogener Schrei...
er war tot. Die anderen Wachen zogen alle ihre Maschinenpistolen und zielten
auf Ltd. Commander Burton. Als sie schossen zog sich Burton hoch. Die Schüsse
verfehlten ihn. Burton schoss mit seiner Maschinenpistole und erschoss die
Wachen. Carter rutschte immer weiter ab. Seine Zehenspitzen berührten schon
fast die Leitungen. Burton versuchte nach unten zu klettern. Er rutschte
ebenfalls ab und landete ein wenig über Carter. Carters Stiefel berührten schon
die Leitungen und Funken spritzten nach oben. „Geben sie mir ihre Hand
Lieutenant!“
Carter reichte Burton seine Hand.
Dieser versuchte ihn hochzuziehen, rutschte aber ebenfalls ab. Schließlich
gelang es ihm doch noch Halt zu finden und kletterte mit Carter hoch. Als sie
den Rand der Schlucht erreichten sagte Carter: „Wissen sie was, Sir. Ich hasse
Elektrizität.“
„Glauben sie mir, wenn ich sage,
dass es der Kerl dort unten auch hasst.“ Er deutete auf den Wächter, über dem
immer noch Funken flogen. Die beiden rannten weiter. Nach weiteren fünf Minuten
erreichten sie eine Panzertür. Rechts von der Tür befand sich ein
Passwortcomputer. Carter versuchte einen Code. Der Computer reagierte mit einem
„Error“ und mit einem Stromschlag. „Aau. Du Scheiß Ding!“ Carter trat mit
voller Kraft gegen die Konsole. „System Override!“ Die Tür öffnete sich. „Nun
ja...“ murmelte Carter. Die beiden betraten eine enge Kammer, über der ein
Kanaldeckel lag. Burton öffnete ihn und beide kletterten die Leiter hoch. Sie
landete vor dem Gefängnis. Der Weg hatte sie in die Freiheit geführt. Doch sie
benötigten eine neue Identität.... und in einer Stunde würde es zum Supergau
kommen.
„Na gut, unter diesen Umständen sehen wir uns
fast gezwungen zu bezahlen!“ antwortete Burton missgelaunt. Carter betrachtete
die Umgebung. Sie befanden sich in einer Bar in der es von kriminellen Typen
nur so wimmelte. Blinkende Neonreklamen „verzierten“ die Wände. Die Tische
waren alle voller Zigarettenstummel, Fettspritzer, schmutzigen Geschirr und
Gläsern und Saucenresten. Hinter der alten Decke mit zerschlissenen Hockern
stand ein dicker Barkeeper, der noch nicht viel von Ordnung gehört hatte. „O.K.
Ich gebe ihnen die ID und DNA Cards, mit denen sie ins Atomkraftwerk gelangen
können und sie überlassen mir unter dafür ihren Geschichte-Computer!“ Carter blickte
über die professionell replizierten Pässe hinweg auf die zwielichtige Gestalt
mit Zigarette und Sonnenbrille vor ihnen. „Nur weil es nicht anders geht!“
„O.K. Folgen sie mir
zur Toilette. Dort erhalten sie die gefälschten ID Cards . Burton und Carter folgten
dem Kriminellen in eine Räumlichkeit, die entfernt an ein WC erinnern sollte.
Hier sind ihre
Ausweise. Plötzlich öffneten sich die WC Türen. „Hände hoch, Pittsburgh Police
Departement!“
„Tut mir leid.“
entgegnete der vermeintliche Kriminelle, „aber von denen werde ich besser
bezahlt als von ihnen. Und den Computer schnappe ich mir auf jeden Fall.“
„Ja, mir auch!“ gab
Burton kurz zurück und zog ein Maschinengewehr vom Typ AK 47 Kalaschnikov und
schoss dem Dokumentfälscher damit in den Arm. Dieser brach sofort zusammen.
Carter zog eine Magnum und zielte damit auf ihn. „Mit Verlaub, der gehört
mir!“ Er schnappte sich den Computer.
Burton zielte mit dem Maschinengewehr nun auf die Polizisten. Lassen sie die
Waffen fallen! Die Polizisten befolgten den Befehl. Carter sammelte sie ein und
fesselte die Polizisten mit ihren eigenen Handschellen an die WC Tür. Beide
verließen so schnell wie möglich das Gebäude. Ein Polizist beugte sich zum
Boden und hob ein Funkgerät mit dem Mund auf. Er drückte mit den Zähnen den
Einschaltknopf: „Die zwei Ausgebrochenen Häftlinge besitzen jetzt gefälschte ID
Cards. Sie sind ausgestellt auf die Namen Hallingway und Westwood. Jeder, der
ID Cards mit diesem Namen trägt wird verhaftet. Und schicken sie ein paar
Männer ins Pop Restaurant in Downtown.“
„So, wie kommen wir da
rein?“
Die beiden Kühltürme
des Atomkraftwerkes ragten in die Höhe. „Zuerst schleichen wir uns einmal über
das Gelände an!“ Burton kletterte über den Zaun.
„Es ist 22 Uhr. Ich
glaube nicht, dass sich noch allzuviele Wachen hier befinden !“
„Wir sollten aber
trotzdem besser aufpassen. Ich glaube, dass am Atomkraftwerk viele
Sicherheitsvorrichtungen angebracht sind, um es vor terroristischen Akten zu
schützen. Und ich weiß nicht, warum sie sich so anstrengen!“
Er ging zwei Schritte
seitwärts und durchschritt das offene Tor zum Kraftwerk. Die beiden eilten
gebückt zu einem der Reaktoren.
„Achtung, Kamera!“
schrie Burton. Carter setzte sie mit einem gezielten Schuss außer Gefecht.
„Ich weiß, wie wir da
reinkommen. Können sie der rostigen Leiter da folgen? Sie führt zu einem
Fenster des Sicherheitsbüros. Wenn wir da drin sind, wird es nicht mehr schwer
sein zu den Sichterheitskontrollen zu kommen.“ meinte Carter.
Die beiden kletterten der Leiter entlang des Kühlturmes
entlang und hangelten sich zu dem Fenster des Sicherheitsbüro hinüber. Er
benutzte den Kolben seines Gewehres, um das Fenster einzuschlagen. Die beiden
betraten einen Raum voller Computer. Carter sah sich um, entdeckte etwas in dem
Wandspiegel und hob die Hände.
„Hände hoch, Mr.
Hallingway und Westwood, oder soll ich sie bei ihrem richtigen Namen nennen?“
Der Blick Carters
schweifte über den Schreibtisch des Sicherheitschefs über ein paar Bilder zu
einem Mann, dessen Größe wohl kaum mehr als 1, 55 Meter betragen würde.
„Das Federal Bureal of
Investigations wird sich freuen. Wir hatten schon immer etwas gegen Saboteure!“
„Jetzt hören sie mir
einmal zu. Es gibt da etwas, das sie wissen sollten. Die Geschichte mag zwar
verrückt klingen, aber haben sie schon einmal etwas von Wurmlöchern und
Antimaterie gehört?“
„Schluss jetzt!“
„Da gibt es noch etwas,
das sie wissen sollten! Auf Teppichen zu stehen ist gefährlich!“
Carter ließ sich auf
den Boden fallen und zog am Ende des Teppichs. Der Mann fiel zu Boden und feuerte
einen Schuss in die Decke. Carter stieß ihm die Waffe aus der Hand. Burton
rannte zur Pistole und wollte sie aufheben. „Das lassen sie besser!“ Eine
schwer bewaffnete Wache zielte mit einem Maschinengewehr auf Burton. Carter deutete Burton sich zu ducken und trat mit
voller Kraft gegen den Brustkorb der Wache. Diese flog mit voller Kraft gegen
die Wand und gab eine Salve aus dem
Maschinengewehr in Burtons Richtung ab, die ihn um einige Zentimeter verfehlte.
Sie sackte bewusstlos zusammen. Carter nahm sich die Munition und setzte sich
vor den Computer. „Was tun sie da?“ fragte Burton.
„Wir müssen den
Reaktorkern sichern. Laut Geschichtsbüchern erfolgt der Angriff in 10 Minuten.
„Computer, Manual
Input!“
„Legen sie ihre ID Card
ein!“
Burton beugte sich zu
dem bewusstlosen Sicherheitschef , durchstöberte seine Brieftasche und legte
schließlich seine ID Card in den Scanner.
„Identifikation
abgeschlossen, warte auf ihre Befehle Sicherheitschef Marley!“
„Computer, sofort
Alarmstufe Rot geben. Hüllenbruch des Reaktorkernes droht. Systeme abschalten,
Zentralarea evakuieren und versiegeln!“
Das Licht schaltete
sich ab und wechselte über in ein rotgelb blinkendes Licht.
„Könnten sie mir sagen,
was das soll?“ fragte Burton.
„Der Zentralbereich ist
versiegelt und die Systeme abgeschaltet. Verraten sie mir, wie es so gelingen
soll einen Atomunfall herbeizuführen?" antwortete Carter.
Der Computer unterbrach
sie: „Warnung! Ein Kampfflugzeug vom Typ Zerstörer befindet sich über dem
Grundstück des Atomkraftwerkes. Seine Waffensysteme sind ausgefahren!“
„Das Atomkraftwerk ist
direkt vor uns, Sir. Die Raketen haben das Gebäude mit dem Reaktor anvisiert!“
„Gut! Kuba wird diesen
Krieg gewinnen. Sie feuern auf mein Kommando. Nachdem sie das getan haben,
schicken sie das Team runter, das das Kraftwerk endgültig zerstören wird. Näher
ran, Näher ran, Feuer!!!!!“
„Verdammt, sie haben
geschossen! Computer, können wir einen Raketenangriff abwehren?“
„Tut mir leid,
Sicherheitschef Marley, solange die Betonhülle den Reaktor umgibt ist das
leider unmöglich!“
Die Rakete schlug ein.
„Computer, Schaden?“
„69% der Betonhülle
sind zerstört und Reaktorbruch droht in 5 Minuten. Noch kein radioaktiver
Strahlenaustritt. Warnung: Reaktor bricht in 4 Minuten 50!“
„Computer, gibt es
irgendeine Möglichkeit das zu stoppen?“
„Ja. Sie können die
Uranstäbe vom Netz nehmen!“
„Kommen sie mit!
Beeilen sie sich!“ schrie Carter. Die beiden rannten in den
Computerkontrollraum.
Carter setzte sich vor
den nächstbesten Computer. „Verdammt! Ich brauche dazu ein Passwort!“
„Können sie das nicht
übergehen?“
„Ich kann es, brauche
dazu aber mindestens drei Minuten.“
„Warnung: Jemand macht
sich am Reaktorkern zu schaffen!“
„Um die kümmere ich
mich!“ entgegnete Burton. Er lud einmal durch und rannte zum Reaktorraum. Dort
beobachtete er zwei Männer in Schutzanzügen, die sich an der Elektronik zu
schaffen machten. Er begab sich hinter die beiden und zielte auf sie.
„Okay, meine Herren. Das Spiel ist
aus!“
„Ich würde eher sagen,
ihr Spiel ist aus!“ Einer der beiden trat ihm mit dem Fuß das Maschinengewehr
aus der Hand und schlug ihm ins Gesicht. Burton fiel rückwärts über ein
Armaturenbrett Richtung Reaktor. Der zweite zog eine Pistole und schoss in
seine Richtung. Burton hüpfte zur Seite, rollte sich über den Boden und hob das
Maschinengewehr auf. Der eine der beiden Männer zog ein Wurfmesser und warf es
in die Fässer neben Burton. Benzin rann aus. „Die Reaktoren sind gut gesichert,
nicht wahr? Doch ein kleines Feuer wird ihn trotzdem detonieren lassen!“
Er nahm einen Lappen,
zündete ihn an und warf ihn in das Benzin. Eine riesige Flamme entzündete sich.
„Sie werden auch
sterben!“ knurrte Burton.
„Das ist uns egal. Wir
wurden darauf vorbereitet. Amerika nicht!“
„Ach ja!“
Burton zielte auf den
Wassertank und schoss. Das Wasser ergoß sich durch den Raum, wodurch das Feuer
gelöscht wurde.
„Jetzt werden wir
sehen, wie bereit sie zum Sterben wirklich sind!“
Burton zielte auf eine
elektrische Leitung, schoss und kurz nachdem ihr Ende ins Wasser gefallen war
sprang er zu einem Haltegriff und hielt sich fest. Der elektrische Strom
durchströmte den Boden und elektrisierte die Männer. Burton schoss in den Tank
mit Kühlwasser. Die Wachen vereisten und auf den Boden bildete sich ein dünner
Eisfilm.
Burton hörte die
Computerstimme: „Reaktorbruch in 10 Sekunden. 9...8...7...6...5...4...3....
Uranstäbe vom Netz
genommen.“
Kurz darauf erschien
Carter und betrachtete die vereisten Saboteure: „Wie ich sehe, hast du
Freundschaft mit diesen jetzt wirklich coolen Typen geschlossen!“
Burton lächelte und
sagte: „Wir könnten jetzt ja gehen, aber vorher muss ich noch etwas erledigen!
Computer, visiere Kampfflugzeug an und schieße es ab!“
„O.K. Hände hoch!
Lieutenant Bender, nehmen sie die beiden Männer fest. Anklage: Sabotageversuch
an einem Atomkraftwerk!“
„Sie verstehen das
miss, Sir! Die richtigen Saboteure fliegen da.“
„Computermeldung an
Sicherheitschef Marley. Das Kampfflugzeug ist zerstört!“
„Wollte sagen, sind da
geflogen.“
„Wissen sie was, ich
glaube ihnen kein Wort. Nehmen sie die beiden fest.“ schrie Neel.
Bender kam auf ihn zu:
„Sir, wollen sie die Videoaufnahme sehen? Ich glaube, diese beiden Männer sagen
die Wahrheit!“
Ein halbes Jahr später.
„Weißt du Dave, irgendwie habe ich kein gutes Gefühl. Wir passen irgendwie
nicht in diese Zeit!“ meinte Chris Hallingway (Com. Burton)
„Ach was, die Namen Hallingway und Westwood passen doch irgendwie zu
uns. Und unsere Jobs als Fußbodeninspektoren sind doch gar nicht so schlecht.
Ach was rede ich! Es ist zum Heulen!“
Kapitel 2:
19. Dezember 2040, 320.
Stock des Hjumo Towers, Los Angeles.
„Burton, kommen sie
schnell, das müssen die sich sofort ansehen! Schnell!“
Commander Burton rannte
aus dem Badezimmer, rutschte auf dem Stück Seife am Boden aus und fiel auf den
nassen Boden, von wo aus er ins Wohnzimmer neben Lieutenant Carter rutschte.
Commander Burton fand, dass der Schnauzbart, den sich Carter wachsen hatte
lassen nicht gerade gut zu seinen neuerdings rot gefärbten Haaren und den
Kontaktlinsen mit dem Geldschein – Motiv passte. Carter deutete mit dem
Zeigefinger auf die Nachrichtensendung, die zur Zeit gerade übertragen wurde.
Burton setzte sich nieder und blickte in den Fernseher.
„Meine Damen und Herren,
nun eine Sondermeldung. Astronomische Beobachtungen zeigen, dass sich das
schwarze Loch Sagittarius A mit zunehmender Geschwindigkeit der Erde nähert. Es
besteht kein Grund zur Beunruhigung, Sagittarius A ist 30000 Lichtjahre von der
Erde entfernt und würde mit der derzeitigen Geschwindigkeit von 23000 km/h
Jahrtausende brauchen um die Erde zu erreichen. Die Astronomen halten die
Annäherung von Sattigarius A für eine gravitationelle Auswirkung, die durch
einen Stern hervorgerufen wurde, der sich neulich zu einem weißen Riesen
entwickelt hat.“
„Commander Burton, wie
schnell hat sich das Schwarze Loch im Jahr 2240 bewegt?“
„Zwischen 5000 und 6000
km/h.“
„Wenn die Zeit wirklich
parallel zum parallelen Universum verlaufen würde, dann dürfte sich das
schwarze Loch doch nicht mit zunehmender Geschwindigkeit nähern. Es befindet
sich derzeit bei den Koordinaten 67/45/24. Wo befand es sich bei unserem
Kontakt?“
„Bei 63/51/48.“
„Es müsste sich aber bei
den Koordinaten 66/47/30 befinden. Burton, die Entfernung zwischen diesen
beiden Punkten beträgt mehr als 500000 Kilometer. Das heißt, dass sich das schwarze
Loch seit mehr als drei Wochen auf die Erde zubewegt. Der weiße Riese ist aber
erst vor drei Tagen entstanden! Irgend etwas zieht das Loch hierher. Und
höchstwahrscheinlich haben wir etwas damit zu tun. Hierbei könnte es sich um
Tachyonen Partikel handeln, die sich immer in Überlichtgeschwindigkeit
befinden. Genau genommen gibt es keine wissenschaftliche Erklärung. Noch
niemand vor uns ist zuerst durch ein schwarzes Loch und dann durch ein Wurmloch
geflogen, woraufhin er 200 Jahre in der Vergangenheit gelandet ist.“
Das Läuten an der
Wohnung der beiden unterbrach ihn. Er ging zu der Kunststofftür und betätigte
den ‚Videokamera aktivieren‘ Knopf und betrachtete die auf dem 4050*2340 Pixel
Bildschirm die Personen, die sich vor der Haustür eingefunden hatten, sprang
auf und holte Commander Burton herbei, der nachdenklich auf die korrekt
gekleideten Personen starrte. „Aktivieren sie den Infrarot Scanner! Nach deren
Aufmachen zu urteilen, stammen die von der NSO oder dem FBI.“
„Tatsächlich Burton,
THO, Ausweis. Dann würde ich sagen, wir sollten die Gentlemen hereinbitten.“
Zwei Personen mit
Anzügen betraten den Raum und blickten sich um.
„Commander Burton und
Lieutenant Carter nehme ich an. White und Irons von der National Security
Organisation, wie sie bestimmt schon wissen.“
Commander Burton blickte
White ins Gesicht: „Und was verschafft uns die Ehre ihres Besuches?“
„Nun, wie sie bestimmt
schon gehört haben, bewegt sich ein Black Hole mit enormer Geschwindigkeit auf
diesen Planeten zu, Sattigarius A, wie sie bestimmt schon wissen.“
„Wieso gehen sie immer
davon aus, dass wir alles vor ihnen wissen?“
„Nun, Mr. Carter, für
die NSO ist es ganz offensichtlich, dass sie eine temporale Passage passiert
haben und zwar mit Hilfe des erwähnten Sattigarius A, dass sich jetzt
offensichtlich in die Richtung einer temporale Anomalie bewegt. Und die NSO
geht davon aus, dass es sich bei der temporalen Anomalie um sie handelt,
vollgesaugt mit Tachyonen Partikeln aus Rückständen in dem Wurmloch.“
„Und was sollen wir
dagegen tun?“
„Die NSO wäre glücklich
über ihre Kooperation. Sie sollen uns in das NSO Hauptquartier begleiten, Sun
Valley, Idaho.“
„Und was wenn wir es
nicht machen?“
„Dann haben sie noch 3
Sekunden Lebenszeit!“
Burton blickte auf die
2015er 40mm mit Laserzielvisier, die auf seinen Kopf gerichtet war.
„Ich warte auf ihre
Entscheidung, Gentlemen!“
„Die Antwort ist: Nein!“
Burton sprang hinter das
Sofa in der Mitte des Raumes, in dessen Polstern sofort drei Kugeln steckten.
Er sprang weiter hinter das Fernsehgerät, schnappte sich die Fernbedienung und
drückte auf „Schusswaffenalarm“. Drei Schüsse trafen das Fernsehgerät und
hinterließen nur ein durchschossenes Wrack. Burton hatte seine Deckung
verloren, ein Schuss streifte ihn und hinterließ eine Blutspur am Teppich. Er
war zum Handeln gezwungen, stürzte auf den NSO Mann zu, schlug ihm die Waffe
aus der Hand und brachte ihm zum Stürzen. Irons, der zweite NSO Mann, wollte
die Waffe aufheben, als ihm Carter auf die Hand stieg und mit ihm mit seinem
Knie ins Gesicht trat. Der Mann stürzte um und riss Carter mit sich woraufhin
sie über den Teppich zur Glasscheibe rollten. Burton stürzte auf White zu, der
sich die Waffe geschnappt hatte und auf Burton schoss, der zur Seite sprang,
sich abrollte und White die Waffe aus der Hand trat, die über den Boden
schlitterte. Die Glasscheibe zum Balkon wurden von White‘s Kugeln getroffen und
zersplitterte. Carter wurde von Irons hinausgedrängt und blickte 200 Meter in
die Tiefe. Irons packte ihm beim Hals und versuchte ihn hinunterzudrücken,
wodurch Carter keine Luft mehr bekam. Irons sprach in das Mikrofon in seinem
Anzug: „Mike, jetzt!“ Mike, der Scharfschütze war am gegenüberliegenden Haus
positioniert und blickte durch das Zoom zum Balkon. Er stellte es auf
800prozentige Vergrößerung und erblickte auch schon Carter’s Kopf. „Schön
ruhig, Junge. Gleich habe ich dich.“ Der Kopf befand sich im Zentrum des
Fadenkreuzes, das nun rot zu blinken begann. „Nach rechts, ja. Gut, Junge!“
Das Fadenkreuz leuchtete
mit dem Befehl „Shoot“ rot auf. Mike hatte das wochenlang in Sun Valley
trainiert. Jetzt musste er schießen. Carter glaubte ersticken zu müssen, bis er
Irons gegen das Schienbein trat und mit der Faust ins Gesicht schlug. Mike,
wartete, bis der rote Punkt genau den Hinterkopf Carter’s zu berühren schien.
Jetzt! Er drückte ab. Carter befreite sich vom Griff Irons, rollte sich auf ihn
und drückte ihn nach unten. Zwei Kugeln schlugen in seinem Kopf ein.
Mike blickte auf.
Verdammt er hatte den falschen erwischt! Er folgte den Richtungspfeilen am
Display, bis er Carter’s Kopf im Visier hatte und feuerte zweimal schnell in
Folge. Carter sprang in die Wohnung hinter die Mauer, schnappte sich die am
Boden liegende Waffe und gab zwei Schüsse auf den Sicherungskasten ab. Das
Licht ging aus. Burton nützte den Überraschungseffekt, schlug White nieder und
sprang mit Carter hinunter in das untere Stockwerk.
„So, Burton, nun
erzählen sie mir einmal wie wir 319 Stockwerke hinuntergelangen, bevor die uns
abknallen!“
Burton rannte zum
Fahrstuhl und betätigte eine Taste.
„Mein Gott, Burton, der
befindet sich im 110. Stock und braucht 4 Minuten bis der hier ist. Wir
benötigen eine Alternative!“
Carter schoss die Tür
der Wohnung ein, sprintete auf die Fensterscheibe zu, schoss bis sie
zersplitterte, sprang hindurch und hielt sich am Fensterrahmen fest. Er
versuchte einen Haken am Fenster zu befestigen.
Mike der Scharfschütze
witterte doch noch Hoffnung. Er bewegte sein Zielvisier den Pfeilen nach, bis
er in der flackernden roten Umrahmung den Kopf Carters erblickte, der am 319.
Stock baumelte.
„Q1 an White. Ziel in
Sicht und erfasst. Erbitte Abschusserlaubnis!“
„Ja, Q1, zum Teufel,
feuern sie. Beeilen sie sich!“
Carter hatte das Seil
gerade befestigt, als die Beine unter ihm Halt verloren. Burton beugte sich
beim Fenster heraus, packte Carter am Ärmel und versuchte ihn festzuhalten.
Carter wickelte das Seil schnell um seinen Gürtel, befestigte es und versuchte
Ruhe zu bewahren.
Q1 hatte freie Sicht auf
Zielperson 1. Shoot blinkte rot auf und er war sicher, dass nur ein Atemzug
Zielperson 1 vom Jenseits trennen würde. Er drückte ab.
Carter riss Burton mit
sich, woraufhin beide schreiend am Seil hängend nach unten stürzten. Q1 hatte
Zielperson 1 wieder verfehlt und versuchte die Zielpersonen im Fall zu
verfolgen, schaltete das Gewehr auf Automatik um und feuerte beinahe ziellos in
die Richtung der beiden. Burton wurde am Arm getroffen, das Seil riss ab und
beide stürzten in eine Wohnung irgendwo zwischen dem 100. und 200. Stockwerk.
„Q1 haben sie die
Zielpersonen eliminiert?“
„Negativ. Eine Person
verletzt. Zielpersonen befinden sich im 153. Stock.“
„Nun gut. Jeremy wir
schreiten zu Plan B vor. Wie weit ist unser Satellit?“
„Ich benötige noch eine
Minute.“
„Eine Minute, die wir
nicht haben. Beeilen sie sich!“
„Wir reden hier von
einem Nanoliter mehr Adenin in der Desoxyribonukleinsäure der Zielpersonen. Der
Satellit benötigt noch 5 Sekunden um die Personen aus dem Umfeld
herauszufiltern. Satellit bereit!“
„Lebenszeichen orten!“
„153. Stockwerk. Sie
betreten den Lift und werden in einigen Minuten auf der Straße sein!“
„Q1, das ist ihre letzte
Chance, sonst sitzen sie in einer Woche bei der NSO Zentrale in Alaska
eingeteilt zur Spätschicht als Wache im Freien!“
Carter und Burton
verließen den Lift und stellten sich vor die Tür in Warteposition.
„Was glauben sie? Ob uns
der Scharfschütze diesmal verfehlen wird?“
„Wenn wir Pech haben,
dann haben sie den Satelliten schon auf unsere Adeninkonzentration in der DNS
kalibriert und die nötigen Modifikationen vorgenommen um unsere DNS
Unterscheidung herausfiltern zu können!“
„Und nun noch einmal,
Carter, so dass ich es verstehe!“
„Wenn wir Pech haben,
dann haben wir eine ziemliche Scheiße am Hals. Also, wer geht zuerst da
hinaus?“
Brüllende Stimmen
näherten sich vom Stiegenhaus her und ließen den beiden keine Wahl.
„Also Burton, Alter geht
vor Schönheit, sie gehen voraus!“
Er schubste Burton nach
draußen und sprang ihm nach. Q1 hatte die beiden wieder im Visier, zögerte
diesmal nicht und drückte sofort ab. Carter sprang hinter einen Müllcontainer,
zielte auf das Schloss eines Autos, schoss zweimal und sprang mit Burton in das
Fahrzeug.
„Woher wissen sie denn,
wie man so ein Ding kurzschließt?“ fragte Burton und ging erneut vor einem
Schuss von Q1 in Deckung.
„Während meiner Spionagezeit
gegen Diktator Srovov 2231.“
Das Auto sprang mit
einem leichten Knattern an und setzte sich in Bewegung.
White stand mit rotem
Gesicht im 320. Stock des Hijumo Towers und brüllte in sein Mikrofon:
„Verdammt, schicken sie den Scharfschützen nach Alaska. Nehmen sie die
Verfolgung mit einem Hubschrauber auf die beiden auf. Und etwas dalli, oder
will hier noch jemand nach Alaska?“
Burton blickte in den
Rückspiegel.
„Sie werden es mir nicht
glauben, Carter. Zwei Hubschrauber der NSO verfolgen uns. Nein warten sie –
drei Hubschrauber und zwei Autos, alle schwer bewaffnet! Und vor uns ist eine
Polizeisperre errichtet worden.“
„Dann drehen wir eben
um!“
Carter trat auf die
Bremse, riss das Lenkrad herum und raste den beiden NSO Autos entgegen. Die Hubschrauber
flogen etwas tiefer um dem Auto den Weg zusätzlich zu versperren.
„Sind sie verrückt
Carter? Da kommen wir nie durch!“
„Glauben sie?“
Er schaltete auf den 6.
Gang und erhöhte die Geschwindigkeit auf Maximum. Als er die beiden Autos
erreichte, splitterte der Lack und sie wurden zwischen den beiden NSO Mobilen
festgeklemmt.
„Okay, sie haben Recht,
da kommen wir nie durch!“
Er betätigte die Bremse
und das Lenkrad zugleich, wodurch das Auto abrupt nach rechts gerissen wurde
und ein NSO Mobil zur Seite geschleudert wurde, durch die Leitschiene fuhr und
die Klippe hinunter stürzte.
„Zeit wieder Gas zu
geben!“
Carter riss an der
Gangschaltung und beschleunigte wieder. Die Hubschrauber begannen jetzt mit den
Maschinengewehren auf das Auto zu feuern, durchdrangen das Blech und zerstörten
die Glasscheiben des Autos.
„Burton,
Situationseinschätzung. Wir werden von drei Hubschraubern und einem Auto mit
schweren Automatikwaffen auf einer engen Straße verfolgt und rasen mit 180 km/h
auf eine Straßensperre zu. Uns bleibt nur noch eine Alternative.“
Er drückte das
Bremspedal mit aller Kraft durch, so dass das Auto stehenblieb, die
Hubschrauber mit enormer Geschwindigkeit vorbeiflogen und Carter das Gaspedal
wieder mit aller Kraft durchdrückte. Er näherte sich den Hubschraubern, deutete
Burton die Tür zu öffnen und hinauszuklettern, tat dasselbe, klemmte einen
Stock zwischen Lenkrad und Gaspedal fest, kletterte aufs Dach und sprang auf
einen der Landekufen der Hubschrauber.
„Burton, sind sie auch
hier?“
„Habe ich ihnen
eigentlich jemals gesagt, dass ich Höhenangst habe?“
„Sie sagen es mir jetzt
ungefähr zum 20. Mal.“
Das Auto fuhr weiter und
explodierte mit einem lauten Knall in der Polizeisperre.
Der Helikopterpilot sah
das Auto in die Polizeisperre fahren und griff schnell zum Mikrofon. „C3 an
M4.“ Ein Rauschen sagte alles
„C3 an Basis. M3,4 und 5
sind tot. Erbitte sofortige Ortung der Adeninwerte!“
„Hier Basis. Die
Lebenszeichen befinden sich...unter ihnen. Aktiviere Zoom auf 3000fache
Vergrößerung. C3, sie hängen an den Landekufen von ihrem Helikopter und bewegen
sich jetzt aufwärts!“
Doch es war schon zu
spät für den Pilot. Er verspürte nur noch einen dumpfen Schlag auf den
Hinterkopf.
„Carter, jetzt erzählen
sie mir bloß, sie wüßten auch noch, wie man so ein Ding fliegt.“
„Nun zu der Zeit, in der
ich Spionageaktionen gegen Diktator Srovov geführt habe...“
„Gut, fliegen sie
einfach!“
20. Dezember 2040
Raketenstartplattform der NSO in Sun Valley
„Und sie glauben
wirklich, dass wir da reinkommen?“
„Ich bin mir ganz
sicher!“
„Und wie?“
Kaum hatte Burton diese
Worte ausgesprochen steuerten zwei Boden – Luft Raketen auf den Hubschrauber
zu. Carter versuchte ihn zur Seite zu reissen und drehte eine dreifache
Schraube nach oben. Die zweite Rakete streifte den Hubschrauber und brachte ihn
zum Absturz. Der Helikopter prallte auf den Boden, begann Feuer zu fangen und
als Carter den Kopf aus dem Cockpit streckte erblickte er bewaffnete NSO
Einsatztruppen, die auf in seine Richtung rannten.
White trank schon den
vierten Kaffee an dem Tag, als er von der Tasse zu Burton aufblickte.
„Ich hätte sie vom NSO
aus schon lange exekutieren lassen sollen. Wissen sie eigentlich, dass sich
Sattigarius A in einer gefährlich nahen Distanz zu unserem Sonnensystem
befindet? Wissenschaftler geben der Erde noch einen Tag!“
Er zog eine 8 Millimeter
Pistole aus seinem Halfter.
„Und genau deswegen
werde ich sie exekutieren müssen!“
In dem Moment sprang
Burton auf White zu und schlug ihm die Waffe aus der Hand, hob sie auf und
zielte auf den Kopf des NSO Beamten.
„Sie werden jetzt diese
Tür öffnen!“
White schritt zur Tür
vor und öffnete diese.
„Und jetzt ganz ruhig –
wo befinden sich die Reaktorkontrollen des NSO?“
„Sektion 23C.“
Burton rannte weg und
folgte der Beschriftung zu den Sektionen 23. White löste den Alarm aus und
begab sich zu den Computerkontrollen.
„Kamera der Sektion 23C
aktivieren. An den Sicherheitsdienst: Alle verfügbaren Einheiten sofort zur
Sektion 23C!“
Carter ging der Atem aus
und er wurde gezwungen stehenzubleiben.
„Was soll das? Jetzt
wissen sie genau, wo wir hinwollen!“
„Nein, eben nicht. Wir
wollen zu den Ionenantriebsraketen. Die warten jetzt alle in Sektion 23C.“
White erblickte keinen
Menschen in Sektion 23C. Er aktivierte den Satelliten und ließ nach
Lebensformen mit erhöhtem Adenin in der Desoxyribonukleinsäure suchen. Schnell
lief er zum Mikrofon. „Befehl widerrufen. Alle verfügbaren Einheiten sofort zu
Sektion 15A!“
Carter sprang über die
Absperrung und rannte auf das Cockpit einer Ionenantriebsrakete zu. Burton
sicherte den Weg und verschloss die gepanzerte Sicherheitstür, folgte Carter
und sprang ins Cockpit, welches sich durch die Kalibrierungsgeräte bereits auf
die Antriebssektion der Rakete zubewegte.
Carter wirkte sichtlich
nervös. „Sauerstoffvorrat O.K., Außenhülle O.K., Antrieb zu 80% einsatzbereit.
Für weitere Diagnosen fehlt uns die Zeit!“
„Sind sie sicher, dass
das Ding sicher ist?“
„Kaum. Es wurde wegen
Störanfälligkeit ausgemustert. Außerdem weiß ich nicht, wie man so ein Ding
fliegt. Aber die Steuerung kann sich ja nicht allzusehr von der unsrigen
unterscheiden!“
Das Cockpit wurde auf
die Antriebssektion aufgesetzt und begann langsam mit dem Andocken, während
sich White in der NSO Zentrale ärgerlich die Hände rieb.
„Sir, wir können die
versiegelte Tür nicht vor einer Zeitspanne von zwei Stunden öffnen. Sie steht
unter NSO Stufe 1 Sicherheitstechnologie. Wir können sie nur mit
Software umgehen!“
„Gut, aktivieren sie die
Halteklammern für die Rakete und schließen sie das Startschott!“
Burton blickte nach
oben. „Carter, ich habe schlechte Nachrichten für sie. Die Halteklammern sind
aktiviert worden und das Startschott hat sich geschlossen!“
„Von den Halteklammern
werden wir uns wohl losreißen können. Wir sind in 10 Minuten startbereit, ich
aktiviere Vorbrenner Sequenz.“
Die gigantischen
Antriebsaggregate der Rakete begannen Feuerfunken nach unten zu sprühen.
Carter setzte sich an
seinen Geschichtecomputer, den er immer noch bei sich führte.
„Gut, dass ich die
Geschichtedaten gelöscht habe und statt dessen Computer Überbrückungscodes
eingespeist habe. Ich beginne damit das Startschott zu öffnen.“
White beobachtete das
Geschehen von den Bildschirmen der installierten Videokamera aus.
„Sir, sie haben den
Antrieb aktiviert und werden gleich auf maximaler Kraft sein.“
„Sobald sie auf
maximaler Kraft sind lösen sie die Halteklammern, lassen das Startschott aber
geschlossen! Da ihre Bremssysteme nicht funktionieren wird das ein kurzer Flug
werden.
Carter blickte zufrieden
auf den Computer. „Ja, ich habe es geschafft. Die Überbrückungscodes sind auf
die Raketensysteme übertragen worden und ich brauche nur noch diesen Knopf zu
drücken und wir verlassen den Erdboden! Antriebe haben maximale Kraft
erreicht!“
Plötzlich lösten sich
die Halteklammern und die Rakete wurde nach oben geschleudert, wodurch Carter
nach hinten gezogen wurde und rückwärts hinunter hing, durch das Sichtfenster
nach oben blickend. Er sah das Startschott auf die Rakete zurasen. Nur noch
wenige Meter trennten das Startschott und die mit Überschall fliegende Rakete.
Nur ein Knopfdruck... und doch war es beinahe unerreichbar, dass das
Startschott sich öffnete. Er versuchte mit der Hand so weit wie möglich nach
vorne zu gelangen, schaffte es aber nicht und rutschte noch weiter nach hinten.
Noch 200 Meter bis zum Startschott. Mit Mach 25 eine sehr kurze Strecke. Aus
seiner Position konnte er den Schalter nicht mehr erreichen. Er gab es auf und
wollte schon die Augen schließen, als Burton von seinem Sitz heruntersprang,
mit unübersehbarer Geschwindigkeit in Carter’s Richtung flog und mit seinem Fuß
auf den Knopf stieß. Das grün blinkende Licht verriet Carter, dass sich das
Schott öffnen müsste. Er blickte nach oben. Die eisernen Schlösser des Schottes
rührten sich nicht. Noch 25 Meter. Das Schott sprang 2 Meter auseinander, blieb
stehen, setzte sich allerdings wieder in Bewegung und blieb nach 10 Metern
wieder stehen. Die Rakete würde nicht durchpassen, flog allerdings unbeirrbar
nach oben und durchflog das halboffene Schott. Ein flammendes Inferno, bei dem Carter
gar nicht zusehen wollte. Der linke und rechte Flügel wurde weggerissen, wobei
die Funken einen Teil des Bugs in Brand setzten, der allerdings wieder erlosch
und Gasfunken auf die Abschussbasis freisetzte, die sich mit dem Raketengas
mischten und die NSO Sektion 15A explodieren ließ, deren Reste wie Tentakel um
sich griffen und die fliegenden brennenden Teile die Umgebung in Brand
setzten.
Carter schaffte es
gerade noch den Geschwindigkeitsschalter zu betätigen und auf Mach 5
abzubremsen. Er und Burton konnten sich nun in der Rakete wieder frei bewegen
und er stellte sich neben Burton hin und blickte auf die brennende Basis.
„Burton, die Hülle hält
noch, wir haben Glück gehabt. Allerdings bricht sie nach einer weiteren
Berührung vollkommen auseinander! Wir verlassen in 12 Minuten die
Erdatmosphäre!“
„Wie weit hat sich das
schwarze Loch an unser Sonnensystem angenähert?“
„Wenn wir uns nicht
beeilen wird es bald Pluto, Neptun, Uranus und Saturn verschlingen. Ich denke
wenn wir hindurchfliegen wird der gesamte Effekt rückgängig gemacht werden und
Sattigarius A wird wieder ins Sternbild Schütze zurückkehren.“
Inzwischen hatte White
Zornesfalten auf seiner Stirn bekommen während er auf den Monitor blickte, der
ihm Bilder der brennenden Sektion 15A lieferte.
„Sofort Boden-Luft
Raketen starten!“
„Sie sind schon zu weit
entfernt, Sir!“
„Dann hetzen sie ihnen
unsere F-28 Sparrowhawks auf den Hals!“
„Unmöglich, Sir, sie
sind zu schnell für Kampfflugzeuge der Stufe 5.“
„Dann ist unsere letzte
Gelegenheit sie zu erwischen der Kampfsatellit Interceptor. Positionieren und
ausrichten!“
Burton blickte auf den
Radarschirm.
„Carter, wir haben ein
weiteres Problem! Die Interceptor, der gefürchtetste Kampfsatellit des 21.
Jahrhunderts. Scheinbar hat er sein Ziel nie verfehlt.“
„Dann müssen wir das
Gegenteil beweisen! Zu dieser Zeit dürfte er noch gar nicht vollkommen
fertiggestellt sein!“
„Carter, jetzt wird es
ernst! Wir verlassen die Erdumlaufbahn. Ich habe die Interceptor mit dem Radar
erfasst, welches mir sagt, dass sie auch uns erfasst hat. Wir leuchten wie ein
Weihnachtsbaum. Wie sieht ihr Plan aus?“
Carter setzte sich an
die Steuerung und reduzierte die Geschwindigkeit auf Mach 2.
„Jetzt muss ich mich auf
mein Gefühl verlassen!“
Er reduzierte die
Geschwindigkeit auf Mach 1,9 und drehte die Geschwindigkeitskontrolle abrupt
auf Mach 29 vor, legte den Finger auf den ‚Bestätigen‘ Knopf und blickte auf
den mächtigen Kampfsatelliten. Die Laserspule lud sich auf 100% Feuerkraft auf,
richtete sich aus und verfolgte die Rakete. Die Funken sprühten aus dem voll
aufgeladenen Laserschacht, Carter tippte nervös auf den ‚Bestätigen‘ Knopf
herum, sah den gelben Energieblitz im Satelliten, schrie auf und drückte sofort
den ‚Bestätigen‘ Knopf. Der Laserblitz schoss aus dem Satelliten, im selben
Moment als die Rakete beschleunigte, strahlte nach rechts, streifte den
Antrieb, in dem sofort Tausende kleine Explosionen stattfanden, wodurch die
Rakete durch das Weltall geschleudert wurde. Die Antriebssektion begann zu
brennen, wurde weggerissen und der gesamte hintere Teil der Rakete begann zu
brennen, Explosionen fanden bis zum Cockpit statt, Carter und Burton wurden in
die Sitze geschleudert, näherten sich dem schwarzen Loch, während die Rakete
durch einen Hagel von Explosionen, die ihre gesamte
Satellitenkommunikationsanlage zerstörte, hindurchflog, durch die gigantische
Druckwelle nach vorne direkt in das schwarze Loch geschleudert wurde.
White konnte seinen
Augen nicht trauen. Soeben hatte er die Neuigkeit erfahren, dass sich Sattigarius
A wieder im Sternbild Schütze befand und alle Planeten, die es verschlungen
hatte wieder an ihrer alten Stelle waren. Er hätte Burton und Carter doch
trauen sollen....
Für einige Sekunden
erfolgte nur ein greller Lichtblitz, bis sich die Rakete wieder in der
Umlaufbahn der Erde befand.
„Carter, sind wir schon
wieder zurück in der Zukunft?“
„Weiß ich nicht, ich
weiß nur, dass wir mit enormer Geschwindigkeit auf die Erde zurasen, unser
Antrieb sowie unsere Spitze brennt und ich das Hitzeschild nicht ausfahren
kann.“
„Sie haben gesagt sie
können das Hitzeschild nicht ausfahren? Dann haben wir wirklich ein riesiges
Problem!“
Er schnappte sich einen
Feuerlöscher und versuchte die Stichflammen, die ins Cockpit schlugen,
auszulöschen. Die Flammen verstärkten sich jedoch nur, die Wände begannen zu
glühen, die Frontscheibe zersplitterte und die Schrauben lösten sich von den
Wänden.
„Diese Rakete steht zehn
Sekunden davor vollkommen auseinanderzubrechen! Carter sie übernehmen die
Steuerung, ich versuche das Hitzeschild wieder hinzukriegen!“
„Welche Steuerung. Ich
kann das Ding sowieso nicht lenken. Wir fliegen einfach nur horizontal auf die
Erde zu!“
Burton rannte in die
Antriebssektion, wo Hüllenbrüche die Wand verzierten, sich elektrische Ladungen
entluden und Explosionen die letzten Teile des Antriebs wegfetzten. Er zog
seine Pistole zielte auf den Einrastungsmechanismus des Hitzeschildes und
feuerte mehrere Schüsse ab. In dem Moment erschütterte eine letzte Explosion
den Antrieb, Burton wurde durch die Luft geschleudert, die Rakete zog die Nase
auf einmal nach oben, Burton hing rückwärts hinunter, versuchte weiter hinauf
zu kommen, angetrieben durch die Explosion.
„Burton, die Rakete
explodiert jeden Moment!“
„Verstanden!“
Er beugte sich in die
andere Richtung und gab noch einen Schuss auf den Mechanismus ab, rutschte
dadurch ab, versuchte sich am Rand festzuhalten, rutschte ab und wurde durch
die Explosion hindurch aus der Rakete in den freien Fall geschleudert. Die
Rakete fiel nach einem Looping wieder nach unten und Burton hielt sich am Rand
fest, die Nase neigte sich schräg, wodurch Burton nach vorne in die Rakete
geschleudert wurde. Er rutschte über den Boden nach vorne und wurde durch den
Sitz abrupt abgebremst. Stöhnend richtete er sich auf.
„Burton, was haben sie
so lange gemacht. Während sie herumgetrödelt haben, habe ich die Kontrolle über
das Hitzeschild wiedererlangt, da nun der Einrastungsmechanismus wieder
funktioniert.“
Burton gab kein
Kommentar ab, setzte sich auf den Kopilotensessel und gurtete sich an.
„Wir erreichen den Boden
und haben soeben das gesamte Heck samt Antrieb verloren! Es sieht aber nicht
nach unserer Zeit aus. Die schießen mit Latnanium Hülsen auf uns. Wir fliegen
zu horizontal auf den Boden zu. Springen wir hinten hinaus!“
Die beiden kletterten
zum abgesprengten Heck der Rakete und sprangen als diese fünf Meter über dem
Boden war hinaus.
Carter sah sich um.
„Militärlager, definitiv
23. Jahrhundert. Latnanium wurde erst 2215 entdeckt!“
Drei militärische
Personen rannten auf die beiden zu.“
Carter wollte schon
stehenbleiben, als er den Kreis und die Viper sah.
„Das Diktat von Srovov.
Wir befinden uns im Jahre 2231! Na viel Glück!“
„Sie kommen mit uns. Sie
sind unsere Kriegsgefangene!“
„Was nehmen sie sich
eigentlich für eine Frechheit heraus? Wir kommen von einem Waffentest
angeordnet von der höchsten Befehlsebene. Autorisierungscode Beta
C-273305-Omega. Wir sind unterwegs zu einer Aufklärungsmission über den
Waffenstatus der Allianz des Systems 5!“
„Gut sie können
passieren!“
Die beiden bewegten sich
über die Entmilitarisierte Zone und Burton sah Carter fragend an.
„Woher haben sie denn
deren Zugangscodes?“
„Burton, jetzt werden
sie meine Geschichten über meinen Kampf gegen den Diktator Srovov einmal Live
erleben!“
Kapitel
3:
„Glück gehabt, Burton!
Sie wissen wahrscheinlich nicht, mit wem wir es zu tun hatten?“
„Nein, aber ich wette, dass sie es wissen.“
„Das war ein Oberprätor, ein ziemlich hohes Tier.
Er wird als taktischer Planer bei enorm wichtigen Missionen eingesetzt! Er arbeitet
nur unter dem direkten Befehl des Oberdiktatsoffizieres, der sich 7 Dienstgrade
höher befindet. Die zweite Wache kenne ich. Das ist Destructor Decker. Er war
2231 als extrem sadistischer Zerstörungsmissionsleiter bekannt. Er soll
angeblich alles zerstört und getötet haben, was ihm unter die Finger kam,
Frauen und Kinder eingeschlossen. Wären wir erwischt worden, dann hätten wir
keinen Tag überlebt. Der Dritte war ein Assimilator. Seine Aufgabe ist es...“
„Carter, ich habe keine Personenbeschreibung angefordert.
Sagen sie mir nun endlich, was zum Geier wir hier machen!“
„Nun wir gehen zum Lager der CCC, um dort weitere
Informationen zu beschaffen und dass ich den dortigen Computerterminal benutzen
kann. Es liegt gleich da vorne.“
Carter und Burton erreichten das Lager nach einem
kurzen Fußmarsch und betraten schließlich eine schäbig aussehende Bar, die
irgendwie an die nach ihrem Gefängnisausbruch erinnerte: Neonreklamen,
Zigarettenrauch, dichte Nebelschwaden, ein fetter Barmann hinter der Theke und
ausschließlich alkoholische Getränke. Hier versuchten die demotivierten CCC
Kämpfer ihre Sorgen in Alkohol zu ertrinken. Agenten, Lieutenants, Soldaten,
man konnte jeden hier antreffen, die meisten jedoch schon unzurechnungsfähig.
Carter drehte sich zu Burton um.
„Sie reden am besten niemanden an, fassen nichts
an und bestellen nichts! Ich bin gleich wieder da!“
Burton sah Carter zu, wie er sich zu dem Terminal
bewegte, als ihn plötzlich eine Hand an der Schulter fasste. Burton blickte in
das vernarbte Gesicht eines CCC Offiziers, dessen linkes Auge durch ein
elektronisches Sehgerät ersetzt wurde, da er sein natürliches Auge
wahrscheinlich im Kampf verlor.
„Junge, dich kenne ich noch gar nicht. Du bist neu
hier. Weißt du was? Ich kann Neulinge nicht ausstehen!“
Burton blickte auf den Dienstgrad des betrunkenen
Offiziers.
„Nun, Gallery Lieutenant, ich will keinen Streit
beginnen, ich weiß auch nicht wieso ich ihnen zu nahe getreten bin, also lassen
sie mich in Ruhe!“
Der Gallery Lieutenant schubste Burton, der durch
den kräftigen Stoß in die Ecke geschleudert wurde und umfiel. Burton hatte
genug. Er sprang auf und schlug dem einäugigen mit der Faust ins Gesicht.
Dieser hatte eine blitzschnelle Reaktion, packte Burtons Arm und schleuderte
ihn auf den Boden. Er kniete sich nun auf Burtons Hals.
„Du lässt dich leicht provozieren, Junge. Wir
könnten so einen wie dich gut brauchen.“
Carter blickte vom Terminal auf. Er sah Burton in
einer Schlägerei mit Gallery Lieutenant Eagle Eye, einem alten Freund von ihm.
Plötzlich sah er die jüngere Version von ihm selbst auf einem Barstuhl sitzen.
Durch die Tür näherten sich zwei Gestalten in Kutten.
„Burton, ich habe ihnen gesagt sie sollen sich
nicht einmischen!“
Carter ahnte Schlimmes. Er sprang sofort vom
Terminal weg und rannte auf sein früheres Ebenbild zu. Er schlug den
Waffenschrank ein und riss ein Gewehr heraus. Durch einen Sprung versuchte er
neben dem früheren Carter zu landen, nahm das Maschinengewehr in Anschlag und
zielte auf die Gestalten. Doch es war zu spät. Die Kutten der beiden fielen
herunter, darunter befanden sich zwei Zerstörungssoldaten von Srovov, die das
Maschinengewehr schon angelegt hatten. Mehrere Schüsse ertönten und der frühere
Carter wurde tot, mit mehreren Einschusslöchern, zu Boden geworfen.
Lieutenant Carter sprang sofort zu einer
glasbedeckten Vitrine und schlug das Glas ein. Er holte ein spezielles
Maschinengewehr heraus, schaltete auf Laser um und feuerte zweimal auf jeden
der Zerstörungssoldaten. Die beiden kippten tot um. Er beugte sich über den
früheren Carter und fühlte seinen Puls.
„Er ist tot!“
Gallery Lieutenant Eagle Eye kam sofort auf ihn
zugelaufen und beugte sich über Carter. Carter blickte zu Eagle Eye auf und
sagte: „Es tut mir leid. Ich kann nichts mehr für ihn tun.“
Er zog Burton beiseite und führte ihn in eine
Ecke.
„Burton, ich sagte doch, sie sollten sich nicht
einmischen. Gallery Lieutenant Eagle Eye rettete 2231 mein Leben. Er erkannte
die Zerstörungssoldaten sofort. Doch jetzt war er dank ihnen abgelenkt. Ich
sage ihnen etwas: Meine Mission 2231 war überlebenswichtig für die Allianz des
Systems A. Jetzt, da ich in dieser Paralleldimension tot bin, müssen wir meinen
Auftrag ausführen.“
„Ist ja kein Problem, sie haben es 2231 auch
geschafft.“
„Ja, aber ich verrate ihnen etwas. 2231 hatte ich
unbegrenzte Zeit für diese Mission. Ich habe am Terminal herausgefunden, dass
es sich bei unserem Besuch hier nur um eine Koordinationsinterferenz handelt.
Nach 5 Stunden Aufenthalt hier, von jetzt an gemessen, verschwinden wir
automatisch in das Jahr 2244 zum schwarzen Loch Sattigarius A. Das heißt wir
haben nur noch 5 Stunden Zeit, um den Auftrag zu erfüllen.“
Das rot aufblickende Alarmlicht riss Carter aus
seinem Gespräch mit Burton.
„Verdammt. Srovov’s Männer greifen an!“
Er warf Burton eine der Waffen zu.
„Diese Waffe hat drei Funktionen. Der erste Knopf
ist ein normales 30 mm Maschinengewehr, der zweite Knopf ein zerstörerischer
Laser, der dritte eine schnellfeuernde Laser Mini Gun. Srovov’s
Zerstörungssoldaten und Invasionstruppensoldaten können sich tarnen. Sie
tauchen wie aus dem Nichts auf.“
Zwei Invasionstruppen tauchten in der Ecke des
Raumes auf und schossen auf Burton. Dieser sprang hinter den Tisch, schaltete
sein Gewehr auf Mini Gun und feuerte auf die beiden. Diese wurden durch die
Mini Gun zerrissen.
„Burton, seien sie vorsichtig, das waren erst die
Aufklärungstruppen.“
Plötzlich wurden eine ganze Einheit der
Invasionstruppen in dem Raum sichtbar. Sie verteilten sich auf alle Seiten.
Burton wusste nicht, wohin er hätte feuern sollen. Maschinengewehre begannen zu
feuern, Tische wurden umgeworfen, ein Gefreiter trat vor seinen Augen auf eine
Mine und wurde durch die Luft geschleudert. Die gesamte Situation war außer
Kontrolle geraten. Er verkroch sich immer tiefer hinter dem Tisch, der langsam
von Kugeln durchschossen wurde. Plötzlich spürte er einen Handschuh in seinem
Genick. Ein Kommando packte ihn mit eiserner Faust am Hals und drückte seine
Gurgel mit voller Kraft zu. Burton konnte sich nicht umdrehen. Das Kommando zog
eine Pistole aus seinem Gürtelhalfter und Burton fühlte den eisernen Lauf an
seinem Rücken hinaufgleiten und an seinem Kopf stehenbleiben. Doch plötzlich
stürmte ein inkompetenter Invasionstruppensoldat auf beide zu und warf eine
Handgranate in ihre Richtung, wodurch das Kommando für kurze Zeit abgelenkt
war, Burton die Situation ausnutze und ihm einen Schlag mit dem Ellenbogen in
den Bauch verpasste. Das Kommando ließ die Waffe fallen, taumelte einen Schritt
zurück, fiel auf den Boden, zog Burton mit sich und beide wurden durch die
Explosion der Granate nach hinten geschleudert. Burton hatte schon sein Messer
aus dem Gürtel gezogen und wollte auf das Kommando einstechen, als dieser
jedoch blitzschnell reagierte und mit der Klinge seines Messers die von Burton
berührte. Beide Männer drückten mit aller Kraft die Arme gegeneinander, die
Klingen rutschten mit einem metallischem Geräusch voneinander ab und Burton
stach zu. Das Kommando jedoch, hatte seine Arme gepackt, wirbelte Burton durch
die Luft, sodass er am Boden lag und stach zu. Burton schrie laut auf. Er hatte
das Messer des Kommandos in seinem Arm stecken und konnte nur zusehen, wie er
es wieder herauszog, um damit auf einen wichtigeren Körperteil einzustechen.
Das Messer jedoch wurde ihm aus der Hand geschleudert und er wurde von einem
Lasergewehr getroffen. Er fiel um und blieb bei den zahlreichen Verwundeten
liegen. Gallery Lieutenant Eagle Eye lächelte ihm mit rauchendem Lasergewehr in
der Hand zu.
Burton verband den Arm provisorisch und hob das
Gewehr wieder auf. Mehrere Schüsse abgebend, erkannte er die Hoffnungslosigkeit
der Lage. Die Invasionstruppen richteten ein Blutbad an und würde nicht bald
jemand Rückzug anordnen, wären die Soldaten verloren. Er stürmte vorwärts, gab
einen Laserschuss ab, der eine Invasionstruppe streifte und sprang sofort
hinter die Deckung des nächsten Soldaten.
„Verraten sie mir sofort, wer hier das Kommando
hat!“
Mehrere Schüsse flogen über der Deckung vorbei.
„Nun, der ranghöchste Offizier ist Gallery
Lieutenant Eagle Eye. Aber die Befehlsgewalt hat Special Fähnrich Asin.“
Burton sprang aus der Deckung, rollte sich mit
seinem Maschinengewehr schießend zur Seite, sprang auf, trat auf eine Trittmine
und sprang sofort weg. Die Mine explodierte hinter ihm und tötete einen Zerstörungssoldaten.
Burton hörte neben sich einen Mann ächzen. Beide Beine des Mannes waren durch
Kugeln durchlöchert und aus seinem Bauch rann Blut.
„Helfen sie mir! Sie wissen was zu tun ist. Bitte!
Erschießen sie mich!“
Burton blickte auf sein Gewehr und auf den
leidenden Soldaten, schaltete schließlich auf Maschinengewehr um und erlöste
ihn durch einen Kopfschuss. Nun reichte es ihm endgültig. Er sprang auf, gab
mehrere schnelle Lasersalven ab und stürzte auf den Special Fähnrich zu. Einer
von Srovov’s Soldaten enttarnte sich neben Burton, steckte einen schnellen
Faushieb ins Gesicht ein, stürzte zu Boden und wurde schnell durch einen
Kopfschuss von Burton getötet.
„Special Fähnrich Asin? Was tun sie hier? Sie
hätten schon lange den Rückzug anordnen müssen. Sie schicken diese Männer in
den Tod und ich werde dafür sorgen, dass sie wegen Fahrlässigkeit vor dem
nächsten Kriegsgericht landen werden. Sie nehmen es hier mit einem Gegner auf,
den sie nicht besiegen können und das wissen sie!“
„Wer sind sie eigentlich, dass sie es wagen, in so
einem Ton mit mir zu reden. Ich bin Special Fähnrich Asin und sie müssten
mindestens Commander sein, um mir was zu befehlen.“
„Darf ich mich vorstellen. Commander Burton,
Allianz des Systems A.“
Burton streckte ihm seinen Ausweis vor die Nase.
„Der Rückzug wird angeordnet. Ich gebe ihnen und
ihren Männern Feuerschutz, während sie durch dieses Tor hier verschwinden. Wir
haben genug Leute für einen Tag verloren.“
Burton stand auf und feuerte mehrere Lasersalven
auf die Truppen Srovov’s ab. Die
Soldaten zogen sich langsam durch die sich
schließende Tür zurück.
Burton wich zurück und blickte noch einmal auf die
völlig zerschossene Bar. Alle Tische waren umgeworfen und zertrümmert, Rauch
stieg auf, der Boden war übersät von Splittern der Gläser und toten Soldaten,
die Wände hatten Einschusslöcher und eine Garde mit Zerstörungssoldaten schritt
auf sie zu. Burton feuerte noch einen Schuss aus dem Gewehr und sprang durch
die sich schließende Tür.
„Commander Burton, sie sind nirgends in unseren
Dateien registriert. Ein gleichnamiger Commander arbeitet für die Raumflotte
der Allianz. Doch sie sind noch nie in der CCC aufgetaucht und erteilen
trotzdem einem Special Fähnrich einen Befehl. Dafür sollte ich sie verhaften
lassen.“
„Sir, es war die einzig richtige Entscheidung.
Special Fähnrich Asin hätte ihre Soldaten in den Tod geschickt. Irgend jemand
musste etwas tun.“
„Commander, Special Fähnrich Asin erwies sich
stets als loyaler Offizier. Ich bin mir sicher, dass er geglaubt hätte das
Richtige zu tun. Commander, weil sie diesmal die richtige Entscheidung
getroffen haben, verzichte ich auf ein Verfahren im Kriegsgericht gegen sie.
Sollten sie jedoch noch einmal gegen die Richtlinien der CCC verstoßen, dann
sehe ich mich gezwungen sie exekutieren zu lassen. Wegtreten!“
„Zu Befehl, Secondary General!“
„Und nun zu ihnen Special Fähnrich. Sie hätten
sehen müssen, dass der Feind in der Überzahl war. Sie haben eine
Fehlentscheidung getroffen und hätten ihre Männer in den Tod geschickt. Sie
werden zum Kommandierenden Fähnrich degradiert. Trotzdem muss ich sie für die
Mission, die eigentlich Agent Carter übernehmen hätte sollen, einsetzen, da ich
keinen geeigneten Ersatz für ihn habe. Wegtreten!“
„Gallery Lieutenant Eagle Eye, sie werden wegen
des Schlagens eines ranghöheren Offiziers für zwei Wochen suspendiert. Treten
sie mir aus den Augen!“
„Natürlich mache ich es, aber das kostet sie eine
Menge. Das wird nicht billig werden. Wo ist das Einsatzgebiet?“
„Das Grenzlager von Srovov!“
„Srovov’s Lager? Hören sie, mit dem Kampf gegen
Srovov nehme ich eine ganze Menge Probleme auf mich. 5000 Cers, mein letztes
Angebot.“
„Sie bekommen jetzt 1000 und die restlichen 4000
wenn der Auftrag erledigt ist.“
„Abgemacht!“
Söldner Stone stand auf, setzte sich seinen Hut
und seine Sonnenbrille auf, schulterte das Gewehr und verließ den Laden. Burton
blickte ihm nach.
„Ich hätte nicht gemeint, dass wir uns nach der
Bar im Jahr 2040 noch einmal mit solchem Gesindel abgeben hätten müssen.“
„Glauben sie mir. Wenn wir hier auf eigener Faust
das Lager Srovov’s stürmen müssen, um die Pläne zu finden, dann können wir froh
sein, wenn wir zu dritt sind.“
„Irrtum, zu viert!“
Gallery Lieutenant Eagle Eye trat hinter die
beiden.
„Ich traue diesem Special Fähnrich Asin nicht
einmal zu über die Grenze zu kommen, geschweige denn, dass er fähig wäre die
Pläne zu beschaffen. Ich glaube ihr wärt würdige Nachfolger für Agent Carter,
Commander Burton und äh... Wie heißen sie eigentlich?“
„Tja, ähm, Westwood, ja Westwood!“
„Nun, wann kann die Party steigen?“
Carter zog sich die Tarnkappe über den Kopf und
robbte sich ein Stück vorwärts. Er konnte den Grünton der Nachtsichtgeräte
schon gar nicht mehr sehen.
„Die Grenzwache kommt in Abständen von 3 Minuten
hier vorbei, der Scheinwerfer schwenkt alle 2 Minuten vorbei. Wir müssen zuerst
die 2. Wache in dem Haus ausschalten. Laser auf Betäubungsschuss!“
Burton wartete, bis der Scheinwerfer zur Seite
schwenkte und stürmte geduckt vor. Er ging hinter dem Fenster vom kleinen
Grenzhäuschen in Deckung.
„Söldner Stone, die Wache dreht sich in
regelmäßigen Abständen in alle Richtungen. Feuern sie auf die dritte Wache in
3, 2, 1, jetzt!“
Ein Schuss ertönte, die Wache im Häuschen wollte
zum Alarm springen, als Burton vor dem Fenster aufsprang, „Überraschung“ schrie
und einen betäubenden Laserschuss auf sie abgab. Er blickte auf die Uhr. 1
Minute 30, bis die Wache ankam. Er schlug sofort das Glas des Fensters ein,
öffnete seinen Koffer, holte die Spritze hervor und verpasste der Wache ein
starkes Betäubungsmittel. Noch eine Minute 15. Burton kramte schnell den DNA
Scanner aus seinem Koffer und ließ ihn mehrmals über die Augen der Wache
fahren.
„Carter, und sie sind sicher, dass dieses Ding das
Gesicht und die Fingerabdrücke der Wachen perfekt simuliert?“
„Burton, vertrauen sie doch in die High Tech des
CCC. Jeder müsste dich dann für die Wache halten.“
Der Countdown von 20 Sekunden begann, die das
Gerät benötigte, um die DNA Informationen zu entnehmen. Burton hatte noch eine
knappe Minute.
„Na komm schon, na komm schon!“ Das Gerät war
fertig und Burton entnahm den Stoff, den es produzierte, mit einer Spritze, die
er sich sofort injizierte.
„Ihre Zellen müssten gleich mutieren. Dies sollte
dann für 2 einhalb Stunden halten. Wir haben noch 3 einhalb Stunden Zeit, um
unseren Auftrag auszuführen.“
Burton verwandelte sich langsam äußerlich zu der
Wache. Er hatte noch 15 Sekunden. Schnell streifte er sich die Uniform über und
steckte die Wache in den Schrank in der Ecke. Die Tür öffnete sich und Burton drehte
sich um.
„Rühren, Grenzwache. Ist bei ihnen alles in
Ordnung. Ich dachte mir, dass ich Schüsse gehört hätte.“
„Sir, dass ist die Einsamkeit hier. Die Ohren
spielen einem Dinge vor.“
„Ich werde sie ablösen. Von nun an gehen sie
Patrouille.“
„Ja Sir. Und noch etwas Sir.“
„Was denn, Soldat?“
„Schlafen sie gut!“
Burton hatte den Laser auf Betäubung auf ihn
gerichtet und drückte ab.
Carter und Eagle Eye stürmten das Gebäude. Burton
war aufgefallen, dass Carter bereits das Aussehen und die Uniform von einer der
Grenzwachen hatte.
„Eagle Eye, beeilen sie sich! Der hier ist für
sie! Wir werden in 10 Minuten abgelöst und fahren dann zur Basis des Lagers.
Söldner Stone, sie bleiben hier und geben uns Rückendeckung!“
Eagle Eye nahm das Aussehen der Grenzwache an und
half Burton und Carter, die Wachen in einem Kasten zu verstauen, den sie
daraufhin abschlossen. Burton hörte ein leises Motorengeräusch und sprang aus
dem Grenzhäuschen. Der Jeep mit den Wachen, die sie ablösen sollten kam an.
Burton salutierte, als er sah, dass die Wache einen Stern mehr hatte als er.
„Sir, es gab keine besonderen Vorkommnisse. Hier
ist es so ruhig wie auf den Massengräbern der CCC Soldaten.“
„Gut. Begeben sie sich mit ihren Männern zurück
zur Basis. Sie werden dort erwartet!“
Burton, Carter und Eagle Eye sprangen in den Jeep.
Ihr Plan hatte geklappt. Der Jeep bewegte sich auf genau vorgegebenen Bahnen
zum Lager, wo sie ein Wächter schon erwartete.
„Bitte weisen sie sich aus!“
Burton legte seine Handfläche auf den Scanner und
hoffte, dass der DNS Imitator wirklich so gut funktionierte wie Carter gesagt
hatte.
„Identität bestätigt.“ krächzte eine tiefe Stimme
aus dem Computer.
„Sie können passieren.“
Burton drehte sich zu Carter und flüsterte ihm ins
Ohr.
„Toll, jetzt sind wir im Lager Srovov’s. Und was
machen wir nun?“
„Wir haben noch 3 Stunden Zeit, bis wir in die
korrekte Zeitlinie zurückkehren. Das sollte ausreichen. Alles, was wir tun
müssen ist in den Raum mit den Computerplänen zu den neu entwickelten Kampfjets
mit Tarnfunktionen zu gelangen, diese auf eine Diskette zu kopieren und die
Daten über eine sichere Leitung zum CCC zu transferieren.“
„Ach ja, klingt ganz einfach.“
Der Jeep stoppte, die Männer stiegen aus und
begaben sich zu einem Umkleideraum. Srovov’s Soldaten legten hier ihre
Uniformen ab und schlüpften in Zivilkleidungen, wobei diese auch mehr an
Militärkluften erinnerten, als an zivile Kleidungen. Carter näherte sich einem
der Oberprätoren.
„Sir, es ist mir eine Ehre, Sir!“
Der Offizier nickte ihm kurz zu und begann sich,
wie Carter, seine Zivilkleidung anzulegen. Eagle Eye trat von der anderen Seite
an ihn heran und stellte ihm eine Frage. Der Offizier drehte sich um und Carter
durchwühlte schnell die Taschen seiner Uniform, holte eine kleine, runde
Bestätigungskarte hervor und signalisierte Eagle Eye, dass er sie hatte. Eagle
Eye trat von dem Offizier weg und beide verließen den Raum.
„Und du bist sicher, dass sie hier sind. Woher
willst du das eigentlich wissen?“
Eagle Eye blickte Carter neugierig an.
„Vertrau mir einfach. Es ist, als wäre ich schon
einmal hier gewesen.“
„Wo ist eigentlich dieser Commander Burton?“
„Der kommt schon alleine zurecht. Und jetzt
leise!“
Die beiden schlichen auf die Tür zu. Eagle Eye
stellte sich direkt frontal vor die Tür, um nötigenfalls den Weg zu sichern.
Carter drückte auf den ‚Tür öffnen‘ Knopf. Wieder
krächzte eine Computerstimme.
„Klasse 13 Identifikation benötigt.“
Carter schob hastig die Bestätigungskarte durch
den Schlitz und huschte durch die sich öffnende Tür.
„Hier haben wir ja das Terminal. Und jetzt,
Baupläne, kommt zu Daddy!“
Schnell begab sich Carter vor Tastatur, schob die
Solid State Karte in das dafür vorgesehene Laufwerk und kopierte die Daten.
„Eagle Eye, wir haben es fast geschafft! Wir
müssen jetzt die Daten nur noch von hier aus absenden!“
Carter betätigte den ‚Senden‘ Knopf.
„Zum Absenden von diesem Terminal benötigen sie
mindestens eine Klasse 19 Identifikation.“
Carter wurde nervös.
„Davon habe ich nichts gewusst. Ich schwör’s!“
„Ja und ich schwöre dir, dass wir jetzt ein
mächtiges Problem am Hals haben!“
Kaum hatte Eagle Eye diesen Satz zu Ende
gesprochen, als auch schon Oberdiktatsoffizier Exe mit einer Truppe auftauchte.
„Sie suchen eine Stufe 19 Identifikation. Nun, ich
habe eine. Fangen sie, Gallery Lieutenant Eagle Eye!“
Er holte die runde Scheibe aus der Tasche, warf
sie Eagle Eye zu und schoss sie ihm im selben Moment mit der Laser Mini Gun aus
der Hand.“
Eagle Eye sackte zu Boden und drückte den Stoff
seiner Handschuhe gegen die blutende Handoberfläche.
Exe blies den Rauch von seiner Mini Gun.
„Ach, ich liebe doch das Gefühl Leute quälen zu
können. Ergreift sie Männer!“
Carter warf den Computertisch um und zog sofort
die Pistole, die an seinem Gürtel hing.
„Laser auf betäuben!“
Er sprang auf und gab mehrere Schüsse auf die
Soldaten ab, die auf sie zustürmten. 2 von den vier fielen um.
„Eagle Eye, wir müssen durch die Tür. Exe bekommt
laufend Truppen nachgeschickt.“
Carter sprang auf, betäubte die zwei weiteren
Wachen, die auf sie zurannten und rannte zur weißen Tür auf der Seite zu. Ein
schneller Laserschuss auf das Schloss wurde abgefeuert und die Sicherung sprang
auf. 4 weitere Exekutionskommandos betraten den Raum und stellten ihre Gewehre
auf Maschinengewehrmodus um. Carter hatte gerade noch Gelegenheit zu springen,
als die Wachen zu feuern begannen und die Schüsse hinter ihm auf die Wand
prallten und Einschusslöcher hinterließen. Die Schüsse rückten Millimeter um
Millimeter näher und Carter hatte schon das Gefühl von ihnen erfasst zu werden,
als seine Beine den Boden berührten und er die einzige Gelegenheit fand sich
abzurollen. Die Kugeln konzentrierten sich auf den Boden, prallten an dem
harten, kalten Metallboden ab und streiften Carter’s Arm, wo sie eine blutende
Wunde hinterließen. Carter war zu abgelenkt um zu beurteilen, ob sie ernst war.
Das einzige, das er wahrnehmen konnte waren die beinahe unerträglichen
Schmerzen die sie verursachte. Carter dachte, dass ihn der nächste Kugelhagel
erwischen müsste, als er sich im letzten Moment mit einem Hechtsprung rettete,
im Sprung die weiße Tür mit der Hand aufschlug und sich im Raum abrollte, als
er weiteren Sicherheitskräften gegenüberstand. Blitzschnelle Reaktion
veranlasste ihn auf die Kamera zu feuern und sich mit einem Seitwärtssprung aus
dem Feuer der Feinde zu entziehen. Schnell sprang er in die Höhe und konnte mit
gut gezielten Schüssen den Großteil der Feinde außer Kraft setzen. Blut tropfte
immer noch von seinem Handgelenk auf den Boden. Falls er fliehen würde konnte
der Oberdiktatsoffizier leicht den Spuren folgen. Die alte Computerstimme riss
ihn aus seinen Gedanken.
„Keine Stufe 19 Identifikation vorhanden. Solid
State Karte mit 8,3 Gigabytes Speicher wird formatiert. Bitte warten.“
Überlebenswichtige militärische Daten waren im
Begriff formatiert zu werden. Carter musste etwas unternehmen. Er schlitterte
wieder durch die Tür zurück in den vorigen Raum, sprang wieder durch die Luft,
zielte mit der Mini Gun und schoss sofort auf den Ausschalteknopf des
Computers. Carters Mini Gun überhitzte sich, begann wild durch die Gegend zu
feuern und wurde glühend heiß. Carter war gezwungen es fallen zu lassen. Er
landete neben Eagle Eye auf den Boden und zog sofort die Solid State Karte aus
dem Rechner. Eagle Eye blickte ihn mit dem ‚Jetzt sitzen wir in der Tinte‘
Blick an. Carter war zuerst verwundert, bis er nach oben blickte. Vier Gewehre
waren aus verschiedenen Richtungen auf sie gerichtet. Exe neigte sein Gesicht
über ihn.
„Jetzt unterhalten wir uns über den CCC, Mr.
Carter! Ich glaube sie haben mir ein paar interessante Dinge über ihre Technik
zu erzählen!“
Eagle Eye und Carter
wurden von einer der Wachen von Oberdiktatsoffizier Exe in einen riesigen Raum
gestoßen. Eagle Eye sah sich um. Der Raum erinnerte ein wenig an das alte
Ägypten. Die Wände bestanden aus riesigen Steinquadern und waren mit
ägyptischen Symbolen versehen. Die Bodenfließen bestanden aus einem komplexen
Schwarzweißmuster, dass auf die abgeflachte Wand mit riesigen Aussichtsfenstern
wies, durch die die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen drangen. Der ganze Raum
erstrahlte in diesem Moment nur in gelb-rötlichen Farben. Eagle Eye blickte auf
die Decke und stellte fest, dass die Kuppeln aus Gold bestanden und teilweise
leicht transparent waren und so weitere Sonnenstrahlen durchließen. Er drehte
sich zu Carter.
„Dieser Raum muss ein
Vermögen gekostet haben. Wozu dient dieser Raum?“
„Wahrscheinlich ist
dies hier ein Privaträumlichkeit eines Großinquisitors.“
„Großinquisitor?“
„Ja, sie hatten nach
Srovov den höchsten Einfluß und stimmten über neue Gesetze ab. Sie hatten auch
die Angewohnheit sich Privatsklaven zu halten!“
Hallende Schritte
rissen sie aus ihren Gespräch. Eagle Eye blickte den Boden entlang und richtete
seine Augen auf einen etwa 50jährigen Mann mit schwarzem Umhang. Erst jetzt
erblickte er die bewaffnete Eskorte von etwa 30 Personen. Der Mann stoppte vor
dem Tisch in der Mitte des Raumes und befahl der Eskorte den Raum zu verlassen.
Alle Personen, bis auf eine etwa 20jährige Frau und einen 40jährigen Mann
verließen den Raum.
„Meine Herren, mein
Name ist Großinquisitor Hamill. Das sind Assimilator Chang und Leutnant Luthor,
zwei meiner persönlichen Offiziere. Nun, sie haben sich der Spionage schuldig
gemacht. In Srovov’s Diktat kennen wir dafür nur eine Strafe: Den Tod. Allerdings
sollten sie eines wissen: Srovov’s Diktat hält sich nicht mehr lange. Interne
Streitigkeiten, Machtkämpfe, Misstrauensanträge, Demonstrationen und
Bürgeraufstände stehen hier an der Tagesordnung. Das Diktat war in dem Moment
verloren, in dem Srovov die Macht übernommen hat. Das Reich wird früher oder
später untergehen und die Allianz des Systems A wird die Herrschaft übernehmen.
Und da ich ein weitsichtiger Mensch bin, sichere ich mir lieber jetzt schon
eine Position in der Allianz. Meine Herren, ich habe vor zu ihnen überzulaufen.
Ihre Exekution wird wie befohlen durchgeführt, daran ist nichts zu ändern.
Allerdings werden meine beiden Offiziere hier anwesend sein und ihnen bei der
Flucht behilflich sein. Verstanden?“
Carter nickte kurz,
nahm das Messer entgegen, das ihm Hamill unter dem Tisch entgegenstreckte und
versteckte es in ihrem Stiefel.
Hamill stand auf und
brüllte durch den Saal.
„Wachen, abführen! Ich
habe nichts mehr mit ihnen zu besprechen!“
Die bewaffnete Garde
betrat den Raum und führte Carter und Eagle Eye ab. Assimilator Chang und
Leutnant Luthor begleiteten die beiden.
Carter drehte sich
vorsichtig zu Chang und begann zu leise zu flüstern.
„Ich muss an Exe
herankommen. Er besitzt die Diskette mit den Daten über ihre Tarnflieger. Diese
Daten sind für die CCC überlebenswichtig.“
Die Wachen geleiteten
Carter und Eagle Eye in einen Raum, wo sie Exe schon erwartete.
„Carter und Eagle Eye.
Wie nett! Darf ich ihnen unseren elektrischen Stuhl vorführen? Ein Mordwerkzeug
aus dem 20. Jahrhundert. Grausam, aber effizient. Genau das richtige für sie,
oder? Assimilator Chang, sie haben die Ehre die beiden zu exekutieren!“
Chang nickte, die
Soldaten stellten sich in einer Reihe auf und der Assimilator band Carter auf
dem elektrischen Stuhl fest. Luthor nahm seine Position direkt neben Exe ein
und nickte Chang zu. Exe drückte den Hebel hinunter, der den Stromfluß
aktivierte. Chang reagierte blitzschnell, zog das Messer aus Carters Stiefel
und schnitt damit seine Fesseln loß. Die nächste Sekunde begann der elektrische
Stuhl bläulich aufzublitzen. Funken sprangen in den Raum entgegen. Luthor ließ
sofort eine Rauchgranate fallen, zog eine Pistole aus der Tasche und feuerte
auf die Wachen. Chang zog sich schnell eine spezielle Schutzbrille über und warf
eine Blendgranate. Eine Schockwelle wanderte durch den Raum und verbreitete
gleißendes Licht. Carter musste die Augen zusammenpressen und konnte nichts
sehen. In dem Moment stürzte Exe auf ihn zu und drückte ihn dem elektrischen
Stuhl entgegen. Carter spührte die Funken die aufsprühten und auf sein Gesicht
flogen. Bei jeder Berührung durchzuckten ihn tausende von Schmerzen. Exe
presste seine Handfläche gegen Carters Gesicht und drückte so fest zu, wie er
nur konnte. Carter konnte langsam wieder etwas von seiner Umgebung erkennen und
erblickten den bläulich leuchtenden Stuhl, der nur noch wenige Zentimeter von
seinem Gesicht entfernt war. Carter näherte sich ihm ständig. Er versuchte Exe
von sich wegzudrücken, aber der intensivierte seinen Griff nur noch. Nur noch
wenige Millimeter. Exe holte mit der Faust aus und wollte mit aller Kraft
zuschlagen, als Carter im das Knie in seine Weichteile rammte und ihn geschickt
überschlug. Exe landete auf dem Stuhl und starb binnen weniger Sekunden.
Carter, der immer nur noch größtenteils weiße Flecken vor seinen Augen sah,
erblickte etwas gelbes, dass auf ihn zuflog. Ein Laserstrahl. Er rollte sich
schnell ab, der Strahl traf den Stuhl, dieser entzündete sich und setzte den
ganzen Raum in Brand. Carter drehte sich schnell zur Seite und riss der Leiche
von Exe die Solid State vom Körper. Flammen stiegen im ganzen Raum auf und
Rauch versperrte die Sicht. Schüssse flogen ziellos quer durch den Rauch und
Querschläger trafen Srovov’s Truppen. Carter brüllte durch den dichten Rauch.
„Luthor, Chang, Eagle
Eye wir müssen hier sofort raus!“
Carter erhielt keine
Antwort. Überall um ihn herum waren nur Flammen und Rauch. Er wollte sich
gerade durch die Flammen stürzen, als eine von Srovov’s Truppen mit einem
Messer auf ihn zugestürzt kam. Carter versuchte abzuwehren und es ihm aus der
Hand zu schlagen, doch der Soldat stach zu und traf ihn tatsächlich...
Burton rannte durch die
Gänge und hörte Stimmen aufschreien. Carter und Eagle Eye. Möglicherweise waren
die beiden schon tot. Er folgte den Stimmen, bis er zu einem Gang kam, in dem
sich Rauch verbreitete. Das rote Alarmsystem blinkte auf.
„Computer.
Statusbericht der Alarmstufe!“
„Feuer in Sektor 7. Eine Elektroleitung hat sich entzündet und Feuer gefangen.
Das Feuer verbreitete sich auf das Stromnetz, sodass die Stromzufuhr großer
Teile der Basis ausfiel. Das Feuerlöschsystem konnte nicht initiert werden.
Sobald der Computer wieder Kontrolle über das nächste Stromnetz hat, wird mit
einer Notabschottung des Raumes begonnen, um die Ausbreitung des Feuers über
die Basis zu verhindern. Alle dort befindlichen Personen werden gebeten den
Raum zu verlassen. Notabschottung in 3 Minuten.“
„Computer, wer befindet
sich in dem Raum?“
„Oberdiktatsoffizier
Exe, Zustand tot, Assimilator Chang, Zustand lebend, Leutnant Luthor, Zustand
instabil, Zerstörungssoldat X3J, Zustand tot, Commando A2B, Zustand tot,
Learner 02H, Zustand tot, Invasionstruppensoldat T13F, Zustand instabil,
schwere Verbrennungen des dritten Grades, Befehlskommando W7D, Zustand lebend,
Zerstörungssoldat E8N, Zustand lebend, unbekannter Mann mittleren Alters,
Zugehörigkeit CCC, Zustand instabil, unbekannter augenamputierter Mann
mittleren Alters, Zustand lebend.“
Carter und Eagle Eye
befanden sich in dem Raum, Carter schwer verwundet und der Computer war kurz
davor den Raum abzuschotten. Burton musste ihnen helfen.
Er zog die Tastatur aus
dem Computer.
„Computer, berechne die
Quadratwurzel von Psi auf alle Kommastellen!“
Das würde ihn eine
Weile aufhalten und Burton vielleicht weitere 5 Minuten verschaffen. Er rannte
zu dem Raum, von dem der Rauch kam. Alles was er sah, war ein Lüftungsschacht
am Boden, von dem der Rauch heraufzog. Der eigentliche Raum musste einen
Stockwerk tiefer liegen. Burton öffnete das Gitter, hob sich ein Tuch vor die
Nase und kroch in den Lüftungsschacht. Irgendwo in den Seitenwänden eingebaut
mussten sich die numerischen Coprozessoren und die Verkabelungen der Computer
befinden. Er klopfte auf die Wände und suchte nach hohlen Stellen. Laut seiner
Uhr hatte er noch 4 Minuten bis zur Notfallabschottung. Das würde bedeuten,
dass auch der Lüftungsschacht abgeschottet werden würde und dass er hier
ersticken würde. Die Suche nach einer hohlen Stelle wurde ihm leid und er
richtete sein Gewehr einfach auf die Seitenwand und ließ diese durch einen
gezielten Laserschuss aufschmelzen. Er kroch in das entstande Loch hinein und
fand sich in einem Gewirr aus Schaltkreisen und Kabeln wieder. Er überprüfte
die Richtung, aus der die Kabeln führten und erreichte schließlich ein Bündel,
das vom Hauptprozessor zum zweiten numerischen Coprozessor führte. Er zog sein
Messer aus seinem Stiefel, überlegte, welches wohl zu den Schaltkreisen für
Sektor F führen würde, kam jedoch zu keinem Ergebniss und schnitt deshalb
einfach alle durch. Die helle Computerstimme ertönte.
„Notfallabtrennung des
Raumes zum restlichen Sektor F fehlgeschlagen. Versuche den gesamten Sektor F
vom Rest abzutrennen.“
Das bedeutete, der
Computer würde alle Übergänge von Sektor F zu Sektor E und G schließen. Das schloss
auch die Lüftungsschächte mit ein. Burton robbte sich so schnell er konnte zu
dem Übergang zum unteren Raum. Das Schott schloss sich langsam. Burtons Augen
tränten und er musste zwangsweise husten. Das Schott hatte sich fast
geschlossen. Burton hechtete sich nach vorne, steckte sein Gewehr in das sich
schließende Schott und hebelte es auf.
Der Soldat hatte ihn an
der Hand erwischt. Carter blickte auf seine Hand, aus der Blut rann. Durch die
großen Schmerzen sackte er auf den Boden und presste seine Kleidung gegen die
Wunde. Srovov’s Soldat beugte sich über ihn, hob das Messer über sein Herz und
wollte zustechen, als plötzlich das Licht ausging und nichts mehr zu sehen war.
Der Computer musste den Sektor F abgeschottet haben, was auch die Stromleitungen
und Computerverbindungen miteinschloss. Carter versuchte sich schnell in der
absoluten Dunkelheit zu orientieren und trat mit seinem Fuß nach oben. Der
Soldat war an einer empfindlichen Stelle erwischt worden, sackte zusammen und
wollte sofort zustechen, als eine Person ihm von oben in den Rücken sprang und
mit dem Ellbogen auf den Kopf schlug. Er fiel bewusstlos nieder. Hinter dem
schlafenden Soldaten stand Burton mit einer triumphierenden Miene im Gesicht.
Zumindest glaubte das Carter, der nur seine Shillouette ausmachen konnte.
„Wieso retten sie mich
eigentlich nie, Carter, sondern immer nur ich sie?“
Mittlerweile hatten
sich auch Eagle Eye und Chang eingefunden.
„Wo ist Luthor?“
„Er wurde im Kampf
getötet. Und wir werden auch nicht mehr lange unter den Lebenden weilen. Der
gesamte Sektor F brennt jetzt, alle Computer sind zerstört und die
Stromversorgung zusammengebrochen...“
Ein Soldat von Srovov
stürmte schreiend mit auf sie zu. Carter zog blitzschnell das Gewehr von Burton
und betäubte ihn.
„Danke. Ich hasse es,
wenn man mich unterbricht. Die Stromversorgung ist zusammengebrochen und wir
haben nicht mehr lange Sauerstoff. Der wird gänzlich vom Feuer verbraucht.“
„Fast richtig. Außer
das mit dem Sauerstoff!“
Burton deutete nach
oben auf den offenen Lüftungsschacht.
„Das verschafft uns
zwei Vorteile: Erstens Frischluftversorgung, zweitens kann sich das Feuer auf
die ganze Basis ausbreiten und mehr Schaden anrichten. Jetzt sollten wir
allerdings aus diesem Raum verschwinden!“
Burton’s Gesicht war
jetzt deutlich in den Flammen erkennbar, die sich immer weiter in dem dunklen
Raum ausbreiteten.
„Hamill, laut unseren
Daten haben ihre Männer die Spione des CCC bei ihrem Fluchtversuch unterstützt.
Wenn das wahr ist, dann werden sie bald aus dem goldenen Rat genommen und
wieder zum Oberdiktatsoffizier degradiert!“
„Srovov, sehen sie sich
ihr Diktat an! Es gibt dieses Diktat schon seit 2120 und seit sie 2213 die
Führung übernommen hatten wurde das Diktat kontinuierlich schwächer. Es gab
immer mehr Verluste gegen die CCC, immer mehr Personen starben und sie wurden
von Tag zu Tag wahnsinniger. Sie ließen Unschuldige exekutieren, pickten sie
wahllos aus der Straße auf und ließen sie zu Tode foltern. Sehen sie nicht das
Blut, das an ihren Händen klebt? Doch die Leute wurden dadurch nicht
eingeschüchtert, sie wurden rebellisch, zu einer Revolution aufgebracht. Dieser
Rat wird nicht mehr lange existieren. Dafür werde ich sorgen!“
Srovov stand auf und
umkreiste Hamill ständig.
„Wissen sie was das
ist, Hamill?“ flüstere Srovov mit höhnischer Stimme, „Das ist Hochverrat. Und
dafür wird ihr Kopf im wahrsten Sinne des Wortes rollen. Er wird rollen und der
von Assimilator Chang auch und zwar schneller als sie denken. Der Sektor F ist
abgeschottet. Niemand kann raus, es gibt aber einen geheimen Weg rein. Wir
haben eine Elitetruppe entsand mit dem Auftrag alle, und ich meine alle,
Überlebenden zu töten. Sie sind bis an die Zähne bewaffnet, mit der besten
Hi-Tech Ausrüstung ausgestattet und genossen eine gute Ausbildung. Glauben sie
ein Haufen verwundeter Rebellen, mit fast gänzlich verbrauchter Munition, die
moralisch geschwächt sind und dort unten nichts sehen können haben gegen die
eine Chance. Glauben sie das?“
Hamill zog Srovov an
dessen Kragen zu sich und sagte mit tiefer Stimme.
„Sie haben gerade ihr
Schicksal besiegelt!“
Srovov fühlte den
kalten Stahl von Hamill’s Waffe an seinem Bauch und schluckte. Hamill drückte
ab, Srovov wurde schreiend zurückgeschleudert, rutschte über den gesamten Tisch
und fiel zu Boden. Hamill richtete seine Waffe auf, zielte auf Srovov’s Kopf
und verpasste ihm den Gnadenschuss. Etwa im selben Moment zogen drei Viertel
der Großinquisitoren ebenfalls ihre Waffen, richteten sie auf den Rest und
betäubten sie.
„Danke, meine Herren.
Und nun holen wir unsere Männer aus dem Schlamassel in Sektor F. Assimilator
Chang wird hier bald neuer Inquisitor, falls diese Ränge überhaupt auch
innerhalb des CCC existieren. Ein bisschen Bewegung, wir haben ein Diktat zu
zerstören!“
Carter schaffte die
betäubten Wachen in einen Raum, der nicht vom Feuer gefährdet war. Es war Chang
gelungen etwas Notfallausrüstung aus den dafür vorgesehenen Kästen zu schaffen.
Alle trugen jetzt einen Luftfilter und hatten Taschenlampen auf ihre Gewehre
geschraubt. Dies bewirkte allerdings auch nicht viel. Die Räume waren so dunkel
und mit Rauch erfüllt, dass die Sichtweite höchstens drei Meter betrug. Zum
Glück erhellten die Flammen, die überall loderten und die herausgerissenen
Elektrokabel, die Funken versprühten, die Stimmung ein wenig. Carter bewegte
sich vorsichtig durch die Gänge und suchte jede Ecke ab.
„Und sie sind sicher,
dass wir hier irgendwie zum Ausgang gelangen können?“
Chang wirkte
selbstsicherer als der Rest der Truppe.
„Aber natürlich. Die
Frage ist bloß, wie wir ihn aufkriegen. Er müsste eigentlich versiegelt sein!“
Carter drückte den
Knopf, um die Tür zum nächsten Raum zu öffnen, aber als diese nicht reagierte,
schoss er einfach darauf ein. Die Teile der Tür splitterten zur Seite und
Carter konnte sie aufhebeln. In diesem Raum war die Sicht noch beschränkter als
in dem Rest von Sektor F. Der gesamte Raum stand in Flammen, brennende Teile
fielen von der Decke und entzündeten eine Leitung an der Wand. Diese platzte
auf und ein Gasleck entstand. Das Gas entzündete sich sofort und wirkte als
eine Art Flammenwerfer. Nun konnten Carter und Burton so gut wie gar nichts
mehr sehen, verdeckten die Augen mit ihren Händen und bewegten sich langsam
durch den Raum, bis sie bei der Feuerfontäne angekommen waren. Sie stellten
sich alle in einer Reihe auf und sprangen durch den riesigen Flammenstrahl.
Burton brauchte eine Weile, bis er sich auf der anderen Seite orientieren
konnte. Er wollte sich nach Carter und Eagle Eye umsehen, als er plötzlich
Truppen von Srovov entdeckte, die auf ihn feuerten. Er rollte sich schnell zur
Seite und feuerte zurück. Ein Kreuzfeuer entstand, Burton sprang hinter eine
Konsole und überblickte die Situation. Es waren viel zu viele. Sie waren zu
viert und die Gegner waren weit über zwanzig. Die Flammen breiteten sich immer
weiter in Richtung Burton’s Deckung aus und die Temperatur stieg in seinem
Bereich über 40 Grad Celsius. Es musste etwas unternommen werden. Burton schrie
zu Carter und Eagle Eye:
„Legt euch sofort flach
auf den Boden!“
Er feuerte mehrmals auf
die Wand neben den Soldaten. Das Metall begann zu glühen, deformierte sich
langsam und eine zweite Feuerfontäne schoss heraus, die sich sofort entzündete
und die Hitze in dem Raum ins Unerträgliche anstiegen ließ. Die Soldaten hörten
auf zu feuern, als sie dem Flammentod begegneten. Burton rollte sich sofort
unter der Gasfontäne durch, stand sofort auf und rannte in den nächsten Gang.
Carter, Eagle Eye und Chang folgten ihm. Burton hörte schon wieder Soldaten,
die sich von hinten näherten.
„Chang, ist es noch
weit bis zu ihrem Ausgang?“
„Er müsste gleich um
die Ecke...Ach, du Schreck!“
Carter blickte auf den
Boden, der vollkommen vermint war.
„Hier ist kein
Weiterkommen möglich!“
Die Soldaten hinter
Burton und Carter näherten sich und bezogen hinter ihnen Stellung.
Nun näherten sich auch
Soldaten von vorne, die vor dem Minenfeld stehenblieben. Ein Kommando trat
hervor.
„Lassen sie sofort ihre
Waffen fallen, sonst sehe ich mich gezwungen auf sie zu feuern!“
Die vier zögerten einen
Moment, legten die Gewehre dann jedoch auf den Boden. Das Kommando richtete die
Waffe auf Carter’s Kopf.
„Auf diesen Moment habe
ich mich schon lange gefreut, Agent Carter.“
Plötzlich ertönte ein
Maschinengewehrschuss und das Kommando fiel zu Boden. Die Soldaten drehten sich
um, Burton ergriff das Gewehr und schoss ihnen mit Betäubungsschüssen in den
Rücken. Die gesamte hintere Blockade war jetzt freigeschossen. Carter hob die
Handgranate des Kommandos auf und warf sie auf die Minen. Eine riesige
Explosion ertönte und der Weg war freigesprengt. Noch mehr Rauch bildete sich,
die Wachen hinter dem Minenfeld konnten nichts sehen und Carter nutzte den
Überraschungseffekt, um wild mit dem Betäubungslaser durch den Rauch zu feuern.
Er hörte nur mehr die Aufschreie der Wachen und als das Feuer nicht mehr
entgegnet wurde hörte er auf zu feuern.
„Burton, wer ist denn
unser geheimnisvoller Retter?“
Burton leuchtete mit
der im Rauch wenig wirkungsvollen Taschenlampe in die Dunkelheit.
Der Lichtstrahl traf
auf das Gesicht einer Person.
„Hamill?“
„Eins muss man euch
lassen, Jungs. Ihr versteht es wirklich eine Basis von innen heraus zu
vernichten.“
Neun weitere Männer
folgten Hamill.
„Dies sind sozusagen
meine privaten Leibwächter. Ach ja, falls es euch interessiert, Srovov ist tot.
Dieses Diktat wird nicht mehr lange überleben.“
„Okay, danke Hamill,
der CCC wird ihre Dienste zu schätzen wissen. Chang, nun zeigen sie uns ihren
Ausgang!“
Chang geleitete den
Trupp zu dem Ende des Ganges, wo sie von einer Panzertür aufgehalten wurden.
Die Assimilatorin zog das Schweißgerät aus ihrem Rucksack und machte sich in
der Tür zu schaffen. Nach kurzer Zeit hatte sie ein quadratisches Loch in die
Wand neben der Tür geschnitten. Nun nahm sie ein Messer, schnitt zwei Kabeln
auseinander und verband sie mit einer Infrarotschnittstelle am
Computerterminal. Ein Laserüberprüfungsstrahl schoss sofort aus der
Schnittstelle, der jedoch von Chang mit einem Metallstück überbrückt wurde.
Daraufhin öffnete sich die Tür.
„Wo haben sie denn das
gelernt?“
„Nun ich verlor früher
des öfteren meine Schlüssel.“
Hamill betrat den
Sektor E.
„Wir haben Glück. Die
Hangar’s müssten in der Nähe sein. Die Flugzeuge besitzen ein
Datentransfersystem. Von dort können sie die Daten von der Solid State zum CCC
übertragen.“
Carter, Burton und Eagle
Eye näherten sich dem Hangar. Chang und Hamill’s Truppe hatten sich zur
Einsatzzentrale begeben um von dort aus den Rest der Basis zu übernehmen.
„Gut, die Mechaniker
haben wir schnell ausgeschaltet. Die Wache patrolliert hier nur alle 10
Minuten. Wir haben genügend Zeit. Die Drei schlichen sich durch den mächtigen
Hangar nach unten und stiegen in den erstbesten Kampfjet, den sie kriegen
konnten.
„Okay, ganz leise. Wir
wollen kein Aufsehen erregen.“
Carter schob die Solid
State in den dafür vorhergesehenen Schlitz und begann mit der Datenübertragung.
„Mist! Ich kann die
Daten nicht übertragen, solange das Schutzschild aktiviert ist.“
„Und das bedeutet?“
„Dass ich die Daten
nicht übertragen kann, solange das Schutzschild aktiviert ist.
Jemand muss den Reaktor
überladen, um so den Schildgenerator auszuschalten. Und dieser Jemand werde ich
sein.“
Carter wollte zu dem
Hauptreaktor laufen, wurde aber von Eagle Eye zurückgehalten.
„Das werde ich
übernehmen. Die Überlebenschancen sind sehr gering und laut der Geschichte, die
ihr mir erzählt habt, sollte ich eigentlich schon tot sein.“
Carter stimmte ihm
widerwillig zu. Der Gallery Lieutenant sprang von der Plattform, auf der sich
der Jet befand und bewegte sich in Richtung Reaktor. Eagle Eye hatte jetzt
leise die Wache ausgeschaltet, die vor der gläsernen Panzertür positioniert war
und führte die ID Karte in den Leser ein. Die Warnlampe leuchtete auf und
hüllte die gesamte Umgebung in flackerndes rotes Licht. Er betrat den Raum und
erblickte den strahlenden Reaktor. Diese Verrückten benutzten Strontium 90 als
Hauptenergiequelle. Die Schäden nach der Überlastung würden irreparabel sein.
Die Computerkonsole befand sich nun vor seinen Augen, er atmete durch und legte
seine Finger auf die dafür vorgesehenen Felder. Überall maximale
Energiezuteilung würde den Reaktor zur Überlastung bringen. Er bestätigte die
neue Konfiguration...jetzt!
„Warnung!
Reaktorüberlastung steht bevor. Bitte treffen sie die nötigen
Strahlenschutzvorkehrungen. Notabschottung des Reaktors steht bevor.
Strahlungsniveau erreicht kritisches Level. Sofort Sektoren D, E und F
evakuieren!“
Eagle Eye entfernte
sich sofort von den Kontrollen. Er versuchte den Ausgang zu erreichen. Er
konnte es noch schaffen. Nur mehr ein paar Meter. Mit etwas Glück... Doch sein
Schicksal trat ein, wie es ihm vorausbestimmt war. Plötzlich stolperte er und
fiel auf den Boden. Die Notabschottung schloss sich.
„Reaktorexplosion steht
bevor.“
„Neeeiiiiiin!“
Viel mehr spührte Eagle
Eye nicht mehr, bevor ihn die gewaltige Druckwelle erreichte und den sofortigen
Tod mit sich brachte.
Carter beobachtete das
Geschehen und wollte von dem Flugzeug springen um Eagle Eye zur Hilfe zu eilen.
Burton hielt ihn zurück.
„Es ist zu spät. Tut
mir leid.“
Carter blickte noch
kurz in die Richtung des Reaktors, bevor er sich wieder auf die Bildschirme konzentrierte.
„Die Schutzschilde sind
unten. Wir können mit der Übertragung beginnen.“
Carter drückte noch
einmal auf den Datentransferknopf.
„Er hat es geschafft!
Die Daten werden übertragen.“
Carter wurde von
mehreren Soldaten unterbrochen, die auf das Flugzeug zurannten.
„Da sind sie!“
„Burton, es sieht so
aus, als müssten wir dieses Flugzeug starten.“
„Sie wissen doch wie
man diese Flugzeuge fliegt?“
„Nein, aber das kann
doch gar nicht so schwer sein. Irgendwo muss sich hier der Knopf für
Senkrechtstart befinden.“
Carter zog den
erstbesten Hebel und wartete auf die Reaktion.
„Triebwerk aktiviert.“
Das Flugzeug setzte
sich in Bewegung und fuhr mitten auf die weiteren Flugzeuge zu, die im Hangar
standen und rammte sie zur Seite. Der Lack splitterte weg und das Metall
knirschte, als sie zur Seite geschoben wurden und sich übereinanderstappelten.
„Oh Gott! Irgendwo muss
hier ja die Bremse sein.“
Carter drückte auf den
erstbesten Knopf und begann zu beten.
„Bodenbewegungsschub
auf 100%, Schutzschilde werden aktiviert.“
Burton wollte Carter
wegen seiner Unfähigkeit verteufeln, hatte jedoch keine Gelegenheit mehr dazu,
als das Flugzeug mit voller Geschwindigkeit losraste. Carter versuchte sofort
Kontrolle über die Steuerung zu erlangen, doch das Flugzeug raste bereits durch
die anderen durch und ließ Metallteile und Glassplitter zur Seite fliegen.
Carter sah nur, wie er die Flieger der Reihe nach zerlegte, bewegte den
Steuerknüppel zur Seite und drückte einen weiteren Knopf. Gerade als sie auf
die Wand zuflogen aktivierten sich die Senkrechtstartdüsen. Das Flugzeug machte
einen Looping an der Wand entlang und ging in die Schräglage. Mit dem Flügel
wurde ein anderes Flugzeug getroffen, flog beim Hangarausgang hinaus und
zerschellte am Boden. Carter steuerte das Flugzeug jetzt ebenfalls beim Ausgang
hinaus und flog höher in die Luft.
„Die Daten sind jetzt
vollständig übertragen. Wir müssen nur noch einen Landeplatz suchen.... Burton
sehen sie das? Das sind Flugzeuge mit dem Hoheitszeichen von Srovov! Die wollen
uns abfangen. Sie müssen die Waffen bedienen.“
Carter startete ein
Ausweichmaneuver, doch die Flugzeuge näherten sich von allen Seiten.
„Ich kann sie nicht
mehr lange abschütteln! Sie haben bald ihre Raketen auf uns gerichtet.“
Carter blickte auf die
Leutdiode, die eine Raketenwarnung anzeigte.
„Sie haben uns gleich!“
Carter versuchte
abzudrehen, doch das Steuer reagierte nicht und die Rakete schlug genau im
Rumpf ein.
„Schilde sind unten.
Noch einen Treffer überstehen wir nicht!“
Ein weiteres Flugzeug
machte seine Rakete zum Feuern bereit, doch Burton aktivierte schnell das
Lasersystem und feuerte mehrere Schüsse ab. Das Flugzeug begann zu brennen und
der Pilot sprang per Fallschirm ab. Nun näherten sich jedoch 3 weitere
Flugzeuge, die Carter in die Zange nahmen. Dieser versuchte nach unten
wegzutauchen, streifte dabei jedoch die Spitze eines der Flugzeuge. Dadurch
fing die das Fluggerät in dem Carter sich befand leicht vorne zu brennen an.
Trotzdem zog Carter mit großer Mühe nach unten weg und Burton konnte die Rakete
auf das erste der drei Flugzeuge richten. Er feuerte ab, das Flugzeug
detonierte und fiel vom Himmel. Nun hatten sich jedoch die zwei weiteren
Flugzeuge an ihre Fersen geheftet und Carter konnte sie nicht abschütteln.
„Wir müssen unsere
Tarnung aktivieren. Ich glaube ich weiß, welcher Knopf das ist.“
Carter drückte den
grünen Knopf in der Mitte der Steuerkonsole.
„Tarnung ist
beschädigt. Kann Tarnfunktion nicht ausführen.“
„Burton, wir haben ein
kleines Problem!“
Das Flugzeug hinter
ihnen begann Lasersalven abzufeuern, wodurch das Triebwerk zu brennen anfing
und das gesamte Flugzeug nun in Flammen stand.
„Jetzt haben wir ein
großes! Sofort Schleudersitz aktivieren!“
Burton legte den Notschalter
für den Schleudersitz um. Der Sitz schoss 5 cm in die Höhe und rastete dort
ein.
„Schleudersitz außer
Betrieb!“
„Burton, wir stürzen
ab. Ich kann das Steuer nicht mehr kontrollieren.“
Burton feuerte die
letzte Rakete auf das Flugzeug ab, welches kurz daraufhin explodierte und
blickte nach vorne. Der Boden raste auf sie zu und Carter konnte eine
Felsformation erkennen, die noch 100 Höhenmeter von ihnen entfernt war. Doch es
würde gar nicht zum Absturz in die Felsformation kommen, da das letzte übrige Flugzeug
eine Rakete auf sie abgefeuert hatte, die jetzt kurz davor stand,
einzuschlagen. Sie näherte sich dem Triebwerk, schlug auf, explodierte und
setzte das Flugzeug in eine riesige Explosion.
Auf einmal standen
Burton und Carter an Bord des Kommandoschiffes, das vor Sattigarius A
wissenschaftliche Messungen durchführte.
„Commander Burton,
Lieutenant Carter?“
„Secondary General
West?“
„Ja, sie verschwanden
vor einer Sekunde in dem schwarzen Loch und tauchten gleich dann hier auf.“
„Burton. Das ist es! Die
Kooridinationinterferenz. Ich sagte nach 5 Stunden kehren wir in unsere Zeit
zurück! Fünf Stunden waren um.“
„Wovon reden sie, zum
Teufel?“
„Secondary General, das
ist eine lange Story. Ich lege ihnen meinen Bericht bald auf ihren
Schreibtisch.“
„Gut, dann können sie gleich ihre Beförderung
entgegennehmen, Operating Commander Burton und Oberlieutenant Carter.“
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Thomas Zangerl).
Der Beitrag wurde von Thomas Zangerl auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.08.2001.
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