Ich fand sie schon immer unsympathisch. Gleich vom ersten Tag an. Als ich sie an Weihnachten betrunken und - wie ich später erfuhr - traurig auf einem Barstuhl sitzen sah. Ich dachte immer, sie schaut zu mir, aber wer weiß ob sie das tat. Mir war es auch egal. Später wollte ich es genau wissen. Jetzt ist das die leiseste aller quälenden Fragen.
Ein Freund tanzte mit ihr und verabredete sich mit ihr. Er mochte sie von Anfang an, fand sie aufregend, gewissermaßen exotisch. Er sah sie immer mit anderen Augen als ich. Ich habe sie nur angeknurrt.
Wieder später traf ich sie ein zweites Mal. Ich hatte immer noch keine hohe Meinung von ihr. Sie war/ist bestimmt auf Männerfang. Sie musste nur einen Satz mit mir reden, und sie hat mich gefangen. Sie hat mich erobert. Sie hat mir das gegeben, wovon ich mein ganzes Leben geträumt habe.
Wir sind die unterschiedlichsten Menschen, die man auf der Welt finden kann. Und gleichzeitig sind wir genau gleich. Wir haben dasselbe Herz, aber unsere Leben verliefen völlig unterschiedlich. Unsere Andersheit und unsere Gleichheit - beide sind verantwortlich, dass wir uns nur verletzten. Wir liebten uns, und jetzt hass ich sie.
Ich liebe sie und hasse sie. Und beide Gefühle haben mich vollkommen unter Kontrolle.
Nach einer Woche verließ ich sie, weil ich eifersüchtig war und abwartend. Ich habe Angst vor Frauen. Sie hatten schon immer eine zu große Macht über mich. Frauen sind meine Achillesferse. Sie hat mich zurückerobert. Es war so schön wie im Film!
Ich wusste, dass ich ihr vertrauen kann. Dass sie nur mich will. Vorsichtig ließ ich Liebe zu. Kurz darauf fing sie an, mich zu zerstören. Ein anderer Mann sagte zu ihr, er liebe sie. Ich konnte es nicht. Sie hatte Angst, ich würde sie noch einmal verlassen, und konnte sich nicht zwischen Liebe und Sicherheit entscheiden. Nun musste ich sie erobern. Und machte alles falsch. Mein Hass war zu stark. Die Liebe wurde immer stärker, aber der Hass war immer einen Schritt voraus und vernichtete alles, was die Liebe aufrichtete. Sie entschied sich dann für Sicherheit.
Nun bin ich mit meinem Hass und meiner Liebe allein, und weiß immer noch nicht, ob die Liebe jemals eine Chance hatte, stärker zu werden als ihr Feind. Ihr Mitspieler. Beide sind nur zusammen zu sehen. Oder nicht?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.02.2008.
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von Huberti Jentsch
Ob Pythagoras mit der Behauptung recht hatte:
Jeden Mensch kann man mit Zahlen definieren, konnten wir bislang nicht nachvollziehen und auch Sokrates, der zu sagen wusste:
« Selbsterkenntnis ist das Erstrebenswerteste » hat uns keine Formel hinterlassen, die uns zeigt, warum jeder Mensch so ist, wie er ist, warum wir uns mit dem Einen verstehen, mit Anderen jedoch nicht, was die Ursachen von Glück und Unglück sind.
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