Nicole Haller

Internat Schloss Eulental (Teil 1)

Es war ein wunderschöner Spätsommermorgen, den Tessa, wie üblich, mit schlafen zubrachte.
Sie lag zufrieden in ihrem Bett im Internat Schloss Eulental, dessen offizielle Besitzerin ihre Freundin Nadja von Hohenstätten war, und träumte.Doch es waren keine friedlichen Träume, wie man hätte denken können.Denn sie träumte von der Ermordung ihrer längst verstorbenen Mutter.Sie war zwar dabei, aber damals erst drei Jahre alt, gewesen.Natürlich verstand Tessa nicht, warum ihr der Tod ihrer Mutter jetzt mehr zu schaffen machte,, als damals, als sie doch so abhängig von den Eltern gewesen war.
Jetzt war sie dreizehn und schon längst bodenständig.
In dem Moment, als sie sich unruhig herumwarf und von dem tödlichen Schuss träumte, flog die Tür auf und ihre elfjährige Schwester Carolin stürmte rein.
> He, du Schlafmütze, steh auf, die Pferde sind da<, rief sie > aufgeregt und ließ sich auf das Bett ihrer Schwester fallen, >Komm > schon.LOOOOS!<
Erschrocken fuhr Tessa auf und fiel aus dem bett.Caro sah sie belustigt und aufmerksam an.
>Es ist Samstag<, Brummte Tessa, als hätte das eine bestimmte >Bedeutung, >Samstag.< Den Begriff musste sie dehnen.
Kühl setzte Carolin hinzu: >Und ganz nebenbei halb zwölf, genau.Siehst übrigens n bisschen blass aus.<
>hatte n Albtraum<, nuschelte dieÄltere noch benommen vom >Schlaf. 
Blinzelnd schlüpfte sie in ihre zerschlissenen Jeans und ein ausgewaschenes T- Shirt.
Sie war (besonders bei den Jungs) Bekannt dafür, dass sie meistens und gerne abgetragene Sachen trug und trotzdem immer gut aussah.
Nach einer Katzenwäsche fragte Tessa:>Und wo sind jetzt deine Störenfriede?<
>Pferde.<
>Wenn du so willst, dann eben Pferde.<
Draußen.<
Die Schwestern gingen zusammen durch den Haupteingang und an den Gemüsebeeten  entlang hnter das Schulgebäude.Das grelle Sonnenlicht wurde glitzernd vom See reflektiert.
Wie üblich musste Tessa die Coole rauskehren und hatte die Hände in den Taschen ihrer Hose vergraben.
>Wieso bist du denn so nachdenklich?<, fragte Caro wie beiläufig.In >letzter Zeit war Tessa ein wenig neben der Spur gewesen, weil sie ein >wenig Stress mit ihrem Ex- Freund un dem jetzigen Freund Nick gehabt >hatte.Carolin hatte zwar geglaubt, das wär jetzt vorbei, aber dem war >scheinbar nicht so
Nur ein Albtraum<, winkte sie gähnend >ab.Zweifelnd sah ihre Schwester sie an, war aber klug genug, den Mund >zu halten.Mittlerweile waren sie an der neu gebauten Pferdekoppel >angelangt und die Elfjährige zeigte stolz auf ein schneeweißes und ein >weißes Pferd.Da Tessa keine Ahnung von Pferden hatte, wusste sie nicht, >welche Rassen es waren.aber Stuten waren es, das wusste sogar sie.
/> Da stießen  Nadja und Tanja zu ihnen. >Sind sie nicht schön?<, schwärmte Tanja.Tessa brummte finster:>Ja, wunderschön.< Fragend sahen Nadja und Tanja Caro an, die erklärte:>Sie hätte gut und gerne den ganzen Tag geschlafen, wenn ich sie nicht wegen der Pferde geweckt hätte.<
 Während sie lässig an dem Zaun lehnte, brummte Tessa etwas unverständliches.
Nach einiger Zeit schlenderten die Mädchen den ausgetretenen Pfad zurück in den Hof und unterhielten sich über eine neue Schülerin, die laut Gerüchten heute ankommen sollte. >Ich hab gehört, ihr Vater wär ein Rivale von Tessas Dad<, meinte Tanja achselzuckend.Daraufhin meinte Nadja scherzhaft:>Dann ist sie wohl Tessas neue beste Freundin.< Die anderen Mädchen mussten lachen, obwohl das gar nicht so witzig war.Denn die beiden Hauser- Schwestern verstanden sich nicht sonderlich gut mit ihrem reichen Vater. 
 
Ein roter Sportwagen fuhr durch das hohe schmiedeeiserne Schultor und fuhr über den schneeweißen Kies.Tessas Herz klopfte bis zum Hals, weil sie glaubte, zu wissen, wer das war.Und so war es auch.Ihre selbst erklärte Erzfeindin stieg aus dem polierten Wagen. >ach, Tessa<,meinte Lana hochmütig,>Schön, dich zu sehen.< >Die fFreude ist ganz deiner seits<, gab Tessa bissig zurück.Die Beiden funkelten sich böse an, bis Tessa diesen Machtkampf für unter ihrer Würde hielt und sich unbekümmert wieder in ihr Gespräch mit den Freundinnen und Carolin vertiefte. >Wer war das?<, wollte Nadja neugierig wissen, worauf Carolin antwortete:>Lana de la Cour!Die hochmütigste und eingebildeteste Person, der wir je begegnet sind.<
Tessa nickte düster und bestätigend.Lana und ihre Eltern waren mittlerweile reingegangen.Faul breitete Tessa sich am Brunnen aus und genoss die Mittagssonne, die ihr ins Gesicht schien. >Wollen wir nicht lieber essen gehen?<, schlug Carolin mit knurrendem Magen vor. Da die anderen hungrig zustimmten, raffte Tessa sich auf und ging mit zum Speisesaal, in dem schon einige Schüler saßen und sehnsüchtig auf ihr Mittagessen warteten.Als sich die vier Mädchen an einen Tisch gesetzt hatten, kam Nick zu ihnen rüber.Zwar wollte er Tessa küssen, aber sie wich zurück, weil ihr Ex-Freund Tom grade vorbeiging und sie ihn nicht verletzen wollte.Sie wollte nämlich trotzdem noch mit ihm befreundet sein.>Was hast du?<, fragte Nick.Er sah sie prüfend an und sie beeilte sich zu sagen:>Tom ist hier.< >Wir richten uns also in der Beziehung nach Tom<, fuhr der Junge sanft auf. Sie seufzte tief und meinte:>Ich will ihn nur nicht noch mehr verletzen, als ich es schon so habe.< Damit war die Diskussion beendet, denn sie schob ihre Hand unter dem Tisch in seine und wandte sich ihrem Essen, das aus Brokkoliauflauf bestand, zu.
Die anderen warfen sich Blicke zu, die so viel bedeuteten, wie: Sie ist über den Stress hinweg. 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.03.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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