Yvonne Asch

Verbotene, Nächtliche Liebe...Teil 6...lauter Schrei

Der Himmel  färbte sich langsam in ein warmes Orange, die Sonne legte sich still über den Horizont und wärmte die Erde. Es versprach jetzt schon, ein heißer und trockener Tag zu werden. Shakira hielt Phil noch immer in ihren Armen, aber sie hatte auf gehört zu weinen, sie konnte es nicht mehr, in Moment fühlte sie nur noch Wut und Hass in sich. Wieso hatte Lorenzo Phil getötet, wieso nicht sie? sie fühlte sich schuldig an seinen Tod, sie hätte sich nicht mit ihn treffen sollen, denn hätte sie sich von ihn fern gehalten, wäre er jetzt noch am leben. Woher hätte sie ahnen sollen das Lorenzo grade am diesen Abend wieder erscheinen würde. Aber noch mal würde ihr dies nicht passieren.

Sie musste einen klaren Kopf behalten und durfte sich nicht von ihrer Trauer runter ziehen lassen, denn sie musste Mächtig sein, doch dies konnte sie nicht, wenn sie weinte und trauerte, an sich zweifelte und sich Vorwürfe machte, das konnte sie dann noch genug, schließlich hatte sie die Ewigkeit vor sich liegen.

Langsam legte sie den leblosen Körper von Phil auf den Boden zurück und schloss seine offenen Augen, küsste ein letztes Mal seine Stirn und seufzte leise. „Es tut mir so Leid Phil, so unendlich doll Leid, aber ich verspreche dir, dass ich dich rächen werde. Versprochen. Leb Wohl mein bester Freund!“, verabschiedete sie sich ein letztes Mal von ihn und erhob sich. Ihre Beine fühlten sich Butter weich und schwach an, ihr ganzer Körper zeigte ihr, dass sie sich elendig fühlte und alleine. Sie wusste dass sie aufs Phils Beerdigung nicht erscheinen würde, konnte. Denn schon bald würde er gefunden werden und es würde her raus kommen, dass sie zu letzt mit ihn weg war, man würde sie verdächtigen und wer weis, vielleicht ja auch für schuldig erklären. Für sie war ein sterbliches Leben nicht lange, aber trotzdem durfte sie nicht ins Gefängnis kommen, sie musste Lorenzo aufhalten und ihre Familie, ihren besten Freund und ihr eigenes Herz rächen, er durfte die Welt nicht in Dunkelheit legen.

 

 

 

Der man lächelte dankbar, und sah ihr nach, wie sie hinaus aus den Park rannte, sie war schnell und sie schien entschlossen. Er trat von dem Baum weg und schritt zu Phil hin, der noch immer da lag, aus gesaugt und regungslos. Der Mann im schwarzen Mantel sah auf die Leiche hinab und nickte. „Das war das dümmste was Lorenzo hätte tun können, er unterschätzt dieses Mädchen, sie ist stärker als man denkt und nun stark und auch noch voller Wut!“, er hob seinen Blick wieder und sah wie Shakira ihre hohen Schuhe auszog sie dort liegen ließ und in den Wald hin ein lief. Dabei sah sie fast so graziös wie ein Reh aus.

„Lauf nur, Englein und tue das wofür du geboren wurdest! Ich werde mich darum kümmern das dir die Polizei nichts an haben kann!“.

 

 

 

Lorenzo saß vor dem flackernden Licht der kleinen, einsamen  Kerze die als Einzige in dem dunklen Raum leuchtete. Natürlich waren die Vorhänge wieder zu, die Strahlen der Sonne waren zu stark.

Sein Blick war bedrückt und zu gleich traurig. Er hatte getötet, eigentlich nichts Schlimmes wie er fand, denn er hatte schon viele getötet, aber diesmal hatte er es aus einen anderen  Grund getan und das war es was ihn angst machte. Er hatte aus Wut und Hass getötet und um Shakira zu verletzen, vielleicht auch etwas aus Eifersucht, da dieser Sterbliche ihr so nah gekommen war. Er hatte keinen Hunger gehabt und hatte Phil trotzdem bis aufs letzte Tröpfchen Blut ausgesaugt, warum? Er hatte nie mehr getrunken, wie er gebraucht hatte.

Nicht so wie es die Menschen taten, die Fleisch wie ein Stück Stoff behandelten, sie produzierten Massenhaft Wurst und alles Mögliche, davon ging viel in den Müll, sie traten das Leben mit Füßen, sie waren doch eigentlich die Monster und nicht er! Er hielt sich nicht sein Essen, in engen Käfigen und fuhr es Stunden lang zu einem Schlachthof, um andere faule Menschen dann das Fleisch, wie Ware in einen Supermarkt zu einem lächerlichen Preis, zu servieren!

Wütend ballte er seine Hand zur Faust, er durfte nicht noch einmal töten, nur wegen seinen Gefühlen, durfte nicht so werden, wie es der Mensch war! Wieso hauchte der Wind den Vampir als Monster durch die Welt, wenn doch aber der Mensch das Monster war!

 

 

 

Drei lange Nächte hatte Shakira hinter sich gehabt, Nächte ohne Schlaf, Nächte die sie nur jagen ging. An einen Abend hatte sie sogar Drei Vampire zur Strecke gebracht und dieses Mal hatte sie ihnen nicht einmal einen Satz geschenkt, auch wenn sie mit ihr Sprachen, diese Wesen waren es nicht Wert sich lange mit ihnen zu beschäftigen. Sie hatte sich daran gehalten, was sie sich vorgenommen hatte. Getrauert hatte sich nicht mehr, stattdessen sich vollkommen darauf bezogen wofür sie hier war.

Nun saß sie an ihren Schreibtisch und starrte auf den Kalender.

Es ist schon der 9 und ich habe noch immer meine Tage nicht.
Aber ich kann nicht schwanger sein, wir könnten gar keine Kinder zusammen bekommen, selbst wenn wir es gewollt hatten. Er war ein Mondwesen und ich kam von der Sonne, wie sollte dies also gehen?!

Somit stand sie auf und zog ihr Top über den roten BH. Der Abend hatte erst begonnen und sie durfte keine Zeit verschwenden. Jede Sekunde war so kostbar wie ein Tag!

 

 

 

Der schwarze Hengst, ihr einziger Freund der ihr noch geblieben war, jagte mit ihr auf seinen Rücken, über die weite Feldlandschaft, den Wald und ihre Heimatstadt hatten sie schon längst hinter sich gelassen. Sie liebte es wie der Wind ihr ins Gesicht peitschte und ihr Haar durch zauste. Es zeigte ihr dass sie noch lebte, dass sie stark war und dass sie noch fühlen konnte, auch wenn sie in Moment eher Gefühllos wirkte.

Falke sprang über einen schmalen Bach und fetzte den Abhang hinauf, dann als sie endlich da waren wo sie sein wollten, parierte Shakira den Hengst durch und sprang hinunter auf die Erde. Der weiche Sand gab unter ihren Füßen nach und eine Staubwolke erhob sich etwas der Luft entgegen. Ihr Blick war stur nach vorne gerichtet, nur der tiefe Abgrund der Schlucht war in Moment das was sie interessierte, es ging Meilen weit hinunter in die Tiefe, keiner würde den Fall überleben, auch nicht sie oder?

Sie trat vorsichtig an den Abgrund ran und sah hinab, nun wurde ihr doch ganz anders. Aber sie musste und da jeder andere Versuch bisher fehlgeschlagen war, war nun dieser der letzte Versuch.

Warum hatte man ihr Flügel gegeben wenn sie nicht damit fliegen konnte?

Sie breitete ihr Arme aus und spannte jeden ihres Muskels an, schloss ihre grünen, großen Augen und dann breitete sie auch die Feder bestickten Flügel aus.

Flehte zu sich und ihren Gott, dass diese sie tragen würden. Dann ließ sie sich einfach fallen, es war unbeschreiblich. Sie fühlte den Wind den sie zerschlug mit ihren Körper, spürte wie er an ihren Harren zerrte, fühlte den Druck und merkte wie schnell sie auf den Boden zu kam. Es war als würde sie einfach im Nichts sein, nirgends, es gab für den Flug und den Fall einfach keine Zeit. Sie hatte für sich selber die Zeit angehalten.

Als sie sich also auf rein gar nichts konzentrierte sondern nur den Wind fühlte, bemerkte sie das auch er, wie das Wasser eine Haut besaß, das auch er Fasern und ein Herz besaß, das er lebte und Kraftvoll war. Sie musste sich nur mit ihn verbinden, anfreunden und ihn vielleicht verstehen. Sie musste ihn zähmen, zähmen sie zu tragen und als sie darüber so nachdachte, fingen endlich ihre weißen Flügel an zu schlagen und sie konnte sie beherrschen, steuern und kontrollieren.

Plötzlich stand sie in der Luft, der Wind zerrte nun nicht mehr so sehr an ihr, sondern viel mehr schien er sie zu stützen, zu tragen. Sie hatte es geschafft, nun konnte sie auch ihre Augen wieder öffnen und den Ausblick genießen, den nur ein Vogel genießen durfte.

Hatte sie an eine Aussicht gehofft?

Nichts, mit Meilen weit schauen oder über Baumkronen ragen war angesagt. Sie schwebte nur wenige Meter über den Erdboden. Einen Seufzen entrann ihr. Sie hatte mehr als nur Glück gehabt, denn nur noch ein paar Zentimeter, eine Sekunde später und sie wäre aufgeschlagen. Wer weiß ob sie dies überlebt hätte.

Aber plötzlich lächelte sie wieder, sie war zu frieden, endlich hatte sie geschafft ihre Kräfte zu kontrollieren und die sonst lästigen Flügel waren ihr nun hilfreich.

 

 

 

Die weise Eule flog durch die dunkle Nacht, wie eine Schneeflocke schien sie durch die Lüfte zu tanzen. Suchend schaute sie sich um, ihre Augen waren gelb und groß, sie sah perfekt in der düsteren, heißen Nacht. Und als sie endlich den Engel erspäht hatte, kreiste sie etwas über sie umher, Shakira, hatte es grade geschafft ihre Flügel richtig einzusetzen und war vollkommen damit beschäftigt sie zu testen, dass sie die Eule nicht einmal bemerkte, das Tier kehrte dann auch wieder um, ihre mächtigen Flügel trugen sie schnell zu ihren Herren zurück. Der Mann streckte seinen Arm aus und lud sie zum landen ein.

Er streichelte ihr sanft durch ihr Gefieder „Na meine Hübsche, was hast du gesehen?“, fragte er sie sanft. Er hob den Arm, mit der Eule drauf vor sein Gesicht und schaute den Tier in die gelben, geheimnisvollen Augen, nun konnte er alles sehen was das Tier zuvor gesehen hatte. Ein Lächeln legte sich auf sein braunes, junges Gesicht. „Sehr schön, sie lernt endlich dass sie üben muss und dass sie noch viel mehr Kräfte als den Wurf einer Feder in sich trägt!“.

 

 

 

Lorenzo und Keizy standen am Rande der Stadt und schauten Beide auf das künstliche Lichtermeer, Keizy spürte das mit Lorenzo etwas nicht stimmte, aber sie wollte ihren Fürsten jetzt nicht danach fragen, denn sie kannte die Antwort eh schon, er hätte es ihr nicht erzählt.

Ihr schwarzes Kleid, lag eng an ihren Körper und betonte ihre Figur, sie trug hohe Absatzschuh, und ihre Haare hatte sie locker zusammen gebunden.

Doch Lorenzo hatte sie nicht wirklich angesehen, seine Gedanken waren ganz woanders, an viel Wichtigeres dachte er.

Er beobachtete wie seine Vampire, sich unter die Menschen mischten, nur die stärksten, nur die Besten für den schönsten Engel. Er freute sich auf diese Nacht. Denn diese Nacht war anders, seine Vampire waren nicht zum Trinken hier. Ein Grinsen blitzte auf seinen Gesicht auf und er flog hinüber auf eines der Dächer, das Haus war weit genug von der Stadt weg, aber von diesen Dach aus konnte er alles beobachten, also setzte er sich gemütlich hin und Keizy tat es ihn gleich.

Shakira ritt aus dem Wald hinaus, noch immer war sie stolz darüber, dass sie nun endlich fliegen konnte. Doch plötzlich verflog dieses Gefühl auch gleich wieder als ein Schrei der Nacht die Luft raubte. Er hallte laut und deutlich zu ihr hin, selbst Falke, der sonst nie erschreckte, zuckte zusammen und blieb stehen, spitzte seine Ohren und lauschte.

„Es war ein Kind!“, murmelte sie schon fast fassungslos, denn der Schrei klang eindeutig von Schmerzen geplagt und aus dem Mund des Kindes getrieben. Ihr Gefühl verriet ihr sofort das die Vampire dran Schuld waren!

Das Donnern des Asphalts unter den Hufeisen schallte durch die Gassen der Stadt, schon fast sprühten Funken, so schnell donnerten sie im Takt, auf den harten Beton. Shakira hörte wie immer ihre innere Stimme, die sie wie so oft zu dem Vampir bringen würde.

Als sie um den kleinen Bäcker galoppierte auf die Hauptstraße zu, kam es ihr seltsam verlassen vor. Kein Mensch war mehr auf den Straßen, keine Stimme drang zu ihr durch und kein Motor eines Pkws war zu hören. Sie ließ den Hengst langsamer werden und trabte nun die Straße entlang, schaute von Haus zu Haus, von Gasse, zu Gasse, doch nichts war von Leben gezeichnet.

Fast wie ausgestorben, unheimlich.
Wo sind sie nur alle?
Hat der Fürst was damit zu tun?
Und wieder schrillte ein Schrei durch die Straßen der Stadt, ließ Shakira erschaudern. Sie wusste sie durfte keine Zeit verlieren, aber sie spürte auch, dass irgendetwas daran nicht stimmte. Ihr Gefühl verriet ihr, dass es Falsch war dort hin zu reiten, aber sie musste. Jemand brauchte ihre Hilfe und es hörte sich wie ein Kind an.

 

 

 

Die Eule saß auf seinen Arm und er, erhob ihn, den Himmel entgegen, signalisierte ihr, sie solle fliegen, mit Leichtigkeit erhob sie sich den Sternen entgegen. Er sah ihr nach wie sie am Himmel immer kleiner wurde, bis er sie nicht mehr sah. „Flieg meine Kleine! Beschütze mir unseren Engel. Sie weis nicht in welch einer Gefahr sie grade schwebt…“, flüsterte er ihr hinter her und er wusste seine Worte würden die Eule begleiten. Er konnte nur noch warten und hoffen, beobachten und auf ihre Rückkehr warten. Seine braunen, Mandelförmigen Augen schienen sich in die Dunkelheit zu bohren.

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.03.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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