Heike Helmert

Schutzlos

Jeden Tag geht sie schnellen Schrittes erneut zu dieses Ort. Viele Versprechungen wurden gegeben, doch nur die wenigsten eingehalten. Und das obwohl der Einfluss der Großen und Mächtigen wie ein Schirm über diesem Gebäude gespannt zu sein scheint.
Ein löcheriger gebrochener Schirm, der keinen zuverlässigen Schutz vor dem Regen dieser Zeit spenden kann, die Lücken sind zu groß und der Überblick fehlt.
 
Blicken wir zurück zu einer Zeit, in der von so etwas keine Rede war. Eine Zeit, in der die Zukunft genaustens geplant und festgelegt wurden, auf klägliche zum scheitern verurteilte, doch aufblühende Weise.
Die Vorstellung der Eltern zwang sie nur das zu sehen was sie sehen wollten. An der Realität stur vorbei gesehen, sich an ein perfektes Bild klammernd. Ein Bild desses Farben niemals auftragen und vollständig aufblüen konnten. Traurig doch das ist die Realität.
 
Stolz wurde bereits im Kindergartenalter vor bekannten mit scheinbar "dümmeren" Kindern geprotzt und geprahlt. "Unsere Tochter wird aufs Gymnasium gehen!"
Obwohl dieser Plan vorerst auch aufzugehen schien, ging einiges schief. Mehr als es jemand in einer Zeit von Waxmalfarben und gemeinsamen Elternfrühstück ahnte.
 
Niemand steckt darin. doch man sollte sich zügeln Bemerkungen, bezüglich der Zunkunft der "perfekten" Kinder über die Lippen gleiten zu lassen, wenn noch keine genaue Sicherheit und Garantie gegeben ist.
Menschen ändern sich machmal in die Richtung, in die es am wenigsten vom leichgläubigen und naiven Umfeld erwartet wird.
 
"Mama, wenn ich groß bin möchte ich Agentin werden" ( Mädchen 8 Jahre)
"Mutti, ich möchte später einmal Detektivin werden" (Mädchen 10 Jahre, sammelt Michey Mouse Extras)
"Ich möchte später einmal viel Geld haben und einen guten Beruf ausüben." (Mädchen 12 Jahre, glänzende Schulnoten"
"Ich möchte Jura studieren" (Mädchen 12 mittelmäßige Noten, trotzdem voller zuversicht, das Verhältnis zu den Eltern scheint perfekt)
"Mir ist es egal, ich will mein Spaß haben ich denke an heute und nich daran was morgen ist" (Mädchen 13 1/2 Jahre, schulische Leistungen sacken ab, Verhältnis zu den Eltern leidet."
"Ich will frei sein!" (Mädchen 14 Jahre, widerholt die 8. Klasse, feiert am Wochenende und genießt das Leben in vollen Zügen)
"Ich werde mich anstregen und einen guten Abschluss zu erhalten, danach geh ich wieder aufs Gymnasium um mein Abitur zu machen und danach möchte ich Psychologie studieren.(Mädchen 16 Jahre, scheinbar zur Vernunft gekommen...)
 
Wenn man jung ist hat man die irrsinnigstens Wünsche und Träume, realisierbar sind die wenigsten. Das muss jeder akzeptieren.
Sie ging wirklich nach ihren Abschluss aufs Gymnasium und scheitert kläglich. Jetzt verbringt sie ihre Zeit an diesen am Anfang angesprochenen Ort, frei von Träumen und gelöst von der Hoffnung eine Ausbildungsstelle zu finden.
Die Menschen um sie herum reden heiße Luft und sie fühl sich falsch aufgehoben.
Das Leben ist nicht genrecht, das erfahren wir alle.
 
Und die Moral von diesem Bericht, die Zuknunft wirft ein falsches Licht.
 
"Ich hoffe auf eine Ausbildungsstelle, meine Noten sind gut, doch ich glaube nicht daran, dass ich eine finde." (Mädchen 18 1/2, absolviert eine Berufsverbereitende Bildungsmaßnahme)

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.04.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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