Du sagtest mir, dass der Schnee im Winter meine Sorgen erfriert damit daraus eine Zukunft erblüht. Doch Du ließt nicht nur den Schrecken erstarren sondern nahmst auch gleich die Zukunft hinfort. Wie sollte mir ein neues Leben wachsen, wenn du den Wurzeln jedes Wasser entziehst. Ja ich hatte eifrig meine Wünsche gesät und sie mit Tränen begossen, nachdem ich so viele zu Grabe getragen hatte. Doch die Sonne Deines Zornes verbrannte nicht nur meine Seele, sie vertrocknete auch die Wünsche. Du gabst mir neue Samen. Sie seien besser als meine, sie würden den Frost lieben und der Dürre trotzen. Doch diese waren den Disteln gleicher und ich liebte sie nicht. Meine Tränen vergrub ich in der Wüste. Lieber wollte ich die kostbare Nahrung, durch Schmerzen geboren, verschwenden als dem Fremden zum Leben verhelfen. Doch sie wuchsen wild und stark vom Hass, den ich ihnen gab, genährt. In ihrer Gier verschlangen sie nicht nur das letzte Wasser, sondern jeden Gedanken in mir der noch ein Hoffnungsfunke war. So lag ich traumlos da und wartete auf einen trostlosen Morgen.
Wolltest du mich vernichten? Warum ließt du mich am Leben? Warum nahmst du mir alles und bandest mich an das scheußliche Elend, dass von diesem Unkraut ausging? Was auch dein Plan war, du hast dich verrechnet. Denn als ich in der Wüste meine Tränen verbarg, stahl ich des Nachts den Disteln einen Traum. Und so wuchs von Dir vergessen eine Blume, die alle Liebe und Sehnsucht bekam, die niemand mehr erreichen konnte. Die Wüste forderte das zarte Leben heraus und so erlangte das Blümlein in seinem inneren Wesen einen starken Willen. Bald schon an Tagen an welchen mir jede Kraft zur Pflege versiegt war, reichte die Blume ein winziges Blütenblättchen. Dieses Blättchen umhüllte einen Traum und er wurde zur Perle. Diese Perle konnten die Disteln nicht aufnehmen. Zerrte ihre Gier jedoch zu sehr daran, zerbrach die Perle und eine Distel verdorrte und keine neue hielt sich am Leben. So wurden dies Perlen mir Hoffnung, Schutz und Zuversicht und so lange diese Blume lebt kannst Du mich nicht besiegen.