Cornelius Schulz

Reiseabenteuer im Outback - Teil 1

Reiseabenteuer im Outback

 
Teil 1 
  
  
Von
Bowen (Queensland)
nach
Alice Springs (Northern Territory)
 
 
Nach dem ich fast genau einen Monat in Bowen gearbeitet hatte, um meine Reisekasse zu füllen, ging es an einem Freitagmorgen los Richtung Cairns.   Bevor meine Mitfahrgelegenheit eintraf,  hatte  ich aber   noch ein   wenig   zeit mit Andy und ein paar Mangos Kricket zu spielen.  Was natürlich in einer guten Sauerei endete, da die Mangos schon überreif waren. Andy ist übrigens ein ziemlich cooler Typ vom Charakter und    so, damit ihr euch  ein Bild machen könnt (... müsst ihr ihn fotografieren !!! ), sag  ich   mal ein Aussteiger, Biertrinker und Raucher ( nicht immer legaler Stoff ) . Jedenfalls ging es nach einer kleinen Verabschiedung los. Meine beiden Fahrer hießen und heißen wohl immernoch Karsten   und Heidi. Karsten hatte ich beim Paprika pflücken kannengelernt und Heidi sah ich gerade zum ersten Mal, na ja Karsten hatte schon 3-4 Sätze von ihr erzählt. Wovon  dann auch nur die Hälfte stimmte.
 
Die Fahrt nach Cairns führte über Berg und Tal, an einfach nur geilsten Landschaften vorbei. Man glaubt gar nicht, wie geil es da aussieht, ein bissel, wie im Paradies. Noch sprachen wir nicht viel im Auto... tja ich bin halt so schüchtern.  Und wenn doch, dann erzählte Karsten ein paar seiner vielen Stories, von denen ich während unserer Reise durch Oz,  noch viel hören sollte, manche sogar doppelt und ich glaube sogar eine dreimal. Und trotzdem waren wir recht flott in Cairns,  wo nach einigem hin und her (ja, ja Stadtplan lesen) im Captain Cook Backpacker abgestiegen wurde. Wir zahlten 48, - Bucks pro Tag  für  ein  Dreibettzimmer mit einem Doppelbett und einem Einzelbett.
 
Bevor ihr Versauten, eure versaute Fantasie einschaltet, ich habe nicht mit Heidi in einem Bett geschlafen, sondern musste mich mit Karsten begnügen, reichte aber auch für meine Ansprüche. Gleich nach dem auspacken oder besser Sachen aufs Bett werfen, ging es auf die Suche nach einem Bottleshop. Der einzige Platz , wo man in Oz Bier und anderes Zeug  bekommt, mal abgesehen vom Pub. Nach dem wir etliche Kilometer gelaufen waren (ich bekam erst mit, wie weit das  war, als wir zum 2. Mal in Cairns waren) und das auch, weil die Aussies den Weg so beschissen erklärten,  fanden  wir ihn endlich. Gleich bestellte man 1 Sixpack XXXX  (so heißt da ein super leckeres Bier, sprich: For Eks), na klar ich hör euch schon mosern, was nur ein Sixpack. Wenn ihr die Preise kennt, dann hättet ihr wahrscheinlich  nicht ein Bier gekauft.  10,80 für 6 kleine Flaschen a 375 ml, hä immer noch am mosern. Das schärfste ist ja,  das gleich  gegenüber auf der anderen Straßeseite, wo wir hausten auch ein Bottleshop war. Ich weiß echt nicht,  wieso wir den nicht gleich sehen konnten.
 
Jedenfalls wurde im Backpacker gleich das erste Bier geköpft,   wobei wir (Karsten + ich) im Liegestuhl am Pool lagen und in den klaren und wundervollen Nachthimmel schauten. Es war ein echt cooler Anblick, ihr könnt mich ja für verrückt  erklären,  aber der Sternenhimmel in Australien ist 10-mal schöner, als der in Deutschland, echt. Hab mich gut mit Karsten unterhalten, er hat ja auch ne Menge  zu erzählen, war irgendwie ne verdammt gute Nacht. Euch  interessiert wohl auch, was Heidi so anstellte...., da müsst ihr sie schon selber fragen ( call 110 oder so). Karsten und ich funktionierten noch eine Palme zum Pissbaum um, da uns der Weg zu unserem Apartment zum pinkeln einfach zu lang war. Irgendwann morgens schleppten wir uns ins Zimmer, das sogar mit Klimaanlage (ist in Oz echt wichtig) und TV ausgestattet  war; fielen übereinander her.....äh ins Bett um zu schlafen.
 
Der nächste Morgen begann spät, und der Tag wurde nach dem leckeren, kostenlosen Frühstück in Form von Müsli und Toast und wer wollte Vegemite (nur eklig das Zeug) , unter anderem auch typischen Tourikram rumgebracht. Man kaufte Souvenirs, machte Sightseeing, Karsten probierte die ersten Töne aus einem  Digiridoo zu bekommen und wir buchten den billigsten Trip zum  Great Barrier Reef. Und schon war der Tag auch rum. Hab ich doch glatt vergessen zu erzählen, das ich ne Statue  von  dem  Führer entdeckte. Das Teil steht vor dem Captain Cook Hostel (wo wir wohnten), ist wie ein Seemann angezogen und soll wohl den Captain Cook darstellen, aber der Kerl hat doch tatsächlich den Arm zum Hitlergruss ausgestreckt.  Wie sagte  Karsten: „ Jetzt wissen wir  wo der Arsch begraben ist! “
 
So Tag 3 in Cairns bricht an und wir haben verschlafen. Es  ist genau 7.01  Uhr und wir liegen noch in den Betten,  und um 7  geht der Bus zum Boot zum Reef. Lag vielleicht an dem Bier gestern, oder nicht ?  Aber dank kurzem Sprint und eigenem Auto waren wir sogar  überpünktlich bei dem Boot an Pier 3. Na ja, was heißt hier Boot, war doch eher ein großer Kahn und bald war auch klar,  warum er so früh startete,  wir wurden  nämlich  unterwegs  von  allen anderen überholt. Zum mindestens waren die Reisekosten extrem gut ( 50 Bucks ). Das Frühstück fiel natürlich aus,  was ...... später noch interessant wird. (Die werte Leserschaft sollte jetzt gerade nix essen...kleiner Tip!)
 
Jedenfalls alle auf das Boot und die erste  Stunde  ging  auch,  aber ab  dann  hing  ich schon über der Reling.....erst war es eine gelbe Brühe  (vom   Orangensaft ), dann wurde es klar und schlussendlich ein wenig grün und dann war nix mehr, denn  mein  Magen war leer, absolut leer.   Und das ist erst mal cool nix im Magen (nicht mal Magensäure) und trotzdem ein verdammter Brechreiz. Jedenfalls kann ich sagen: „Ich hab aufs Great Barrier Reef gekotzt !!!“. Zwischendurch sprangen Heidi und Karsten ins Wasser und  beobachteten  und fotografierten Fische + Korallen. Na ja vergessen haben sie mich nicht, denn Heidi bot mir eine Portion Nudelsalat an, was eine bestimmte Reaktion meinerseits zur Folge hatte,..... auf zur Reling. Nach der Hälfte der Fahrt erbarmte sich der Skipper und gab mir 4 (in Worten vier) Anti-Brech-Pillen, nach denen ich nur noch pennte. Als ich erwachte, waren wir fast zurück und ich sah zwar nicht  mehr tot aus, aber richtig am Leben war ich auch noch nicht,  was Heidi natürlich für die Nachwelt festhalten musste. An Land war ich wieder der Alte.....hässlich, blöd und mit Bart!!!
 
Nach unserer großen Seereise schmiss Karsten dann noch seine vorletzten Geldreserven für ein richtig geiles Didgiridoo in einen Laden. Er beherrschte es auch gleich von Anfang an richtig gut.   Heidi und ich besuchten den Nachtmarkt, der jeden Tag stattfindet  und  der ein Muss ist, auch wegen der günstigen Souvenirs. Auch speisten wir am Markt beim chinesischen   Buffet...... richtig lecker. Den nächsten Tag gingen wir locker an, obwohl Check-out-time  um 10 war. Dieser Tag sollte uns näher Richtung Alice Springs bringen.  Also rein in die Karre und Air-Condition auf volle Pulle und was war.... trotzdem geschwitzt wie ein Schwein.  Muss ich gleich noch mal sagen,  das die Landschaft echt einmalig ist...  erst recht,   wenn  man  sie  von  einem  Berg knipsen kann. Einfach stark. Dann machten wir noch halt an einem kleinen, aber voll romantischen Wasserfall  (Millstream Falls), an den sich wohl nur alle paar Wochen ein Terrorist verirrt. War vielleicht deshalb so großartig.  Dort gingen ein paar Dutzend Fotos drauf.  Karsten  kletterte  rauf und  runter  und  hintenrum, wie ein kleines Kind der Junge.  Aber gebadet hat von uns keiner,  außer natürlich mit den Füssen.  Auch das Paradies mussten wir verlassen.  Karsten,   unser Besserwessi,  hatte eine Abkürzung ausgeguckt,  der Heidi und ich nach einigem hin + her zustimmten,  war ja als Hauptstrasse in der Karte ausgewiesen.
 
Kurz bevor es auf die  "Hauptstrasse"  ging wurde noch mal getankt,  zum Glück machten wir das,  denn 500 m weiter stand dann ein Schild "357 km no fuel" = für 357 km keine Tankstelle. Und dann sahen wir die  "Hauptstrasse"  oder besser die rote Sandpiste.  Die ersten 25 km waren noch ok (geschoben + relativ fest), aber dann wurde es immer besser.... Steine auf der Fahrbahn,  Spurrillen (manchmal   mehr  als  25 cm tief) und/oder  Schlaglöcher.  Zeitweise hoffte man auf besseres,  denn eine Teerfahrbahn war plötzlich,  wie aus dem Nix, da.  Aber denkste,  das waren nur Teilstücke alle 50 km mal 400m  richtige  Fahrbahn,  irgendwie komisch. So sank unsere Geschwindigkeit rapide von 115 auf nur 60 km/h,  manchmal sogar nur 30 km/h. Und trotzdem erlegten wir unterwegs ein Kangaroo mit unserem Wagen. Es war bestimmt ein Selbstmordkangaroo,  denn es  sprang vor das Auto. Konnten nicht ausweichen und es sprang wirklich genau vors Auto. Sowas apssiert öfters in Oz. Auch einige Rindviecher liefen vor die Karre, denn der Weg  ging mitten durch Farmland ohne Zäune.  Als es dunkel wurde, wurde es richtig  heftig,  denn die Tiere liefen in Richtung Licht=Scheinwerfer. So beschloss Karsten  für 10 Sekunden die Scheinwerfer auszuschalten und langsam  weiterzutuckern,  um  die  Tiere  nicht  noch  weiter anzulocken.  Und plötzlich machte es Karwummm ..... und der   Wagen  durchfuhr ein riesiges Schlagloch. Im ersten Moment hatten wir gedacht ein Kälbchen ist unter die Räder gekommen,  puh Glück gehabt, dem war nicht so.  Wir hatten nun endgültig den Duft des Outbacks geschnuppert.  Noch machten wir uns Sorgen, was wird wohl, wenn wir hier übernachten müssten,  weil der Wagen schlappmacht.  Zwar war alle 60-70 km ne Farm,  aber das wäre immer  noch  ein ziemlich guter Fußmarsch und Verkehr gab es auf dieser Strecke auch fast keinen.  Zum Glück kamen wir kurz bevor es absolut dunkel wurde in Hughende an. Es ist zwar nur ein kleines Nest, aber wenigstens gab es ein Hotel und nach ein wenig handeln ( lohnt immer in Australien), übernachteten wir für 48,- Bucks in dem Hotel. 
 
Ein echt geiles Zimmer oder besser zwei und sogar Dusche , TV ,  Kühlschrank und Klimaanlage,  taten richtig gut nach dieser Strecke. Diesmal durfte Heidi im Ehebett schlafen und wir beide Kerle begnügten uns mit den Kinderbetten.  Bevor es aber in die Heier ging, wurde noch eine Fressgelegenheit gesucht, leider hatte der Pub  sein Essensangebot schon eingestellt,  aber ein kleiner Imbiss hatte noch offen und so verputzte jeder  einen  fetten Sandwichburger. Ich hatte einen echt leckeren und scharfen  Brontosaurusburger.  Hier müsst ihr wissen,  das die Stadt voll auf Saurier machte, sogar die Mülltonnen sahen wie Saurierfüße aus, echt schräg.  Ratet mal was wir nach dem essen machten......richtig,   wir stürmten den Pub  für  BIER,  für mich,  und Karsten musste wieder sein Jim Beam -Cola Leermachen,  der Säufer. Es  war ein richtig netter Pub, so richtig typisch australisch, eben ohne die fucking Terrorists. Dann ab ins Bett und den gerechten Schlaf des Backpackers abgehalten,  mit hin und her gewälze und so....konnte ich irgendwie  nicht  schlafen.
 
Aber  gegen 5 Uhr bin ich doch  eingeschlafen und knapp 4 h später war schon wieder aufstehen angesagt. Und wieder ging es auf den Weg, zum Glück diesmal Highway.   Was soll ich über die Fahrt sagen..... ein bissel eintönig,  langweilig,  immer das selbe.  Teilweise  ging  es Hunderte Kilometer fast nur geradeaus. Wir hielten aber an jedem Roadhouse.... denn Heidi und Karsten brauchten ihr Eis. Außerdem sollte man alle 300 - 400 km auch mal wieder tanken. Und dann war es auch schon fast Abend und  unser nächstes Etappenziel wurde erreicht:  Mt. Isa. Wo wir an der Touri-info und an den Campingplätzen erst mal die Übernachtungspreise studierten,  man ist ja nicht umsonst Student. Den ersten Platz und damit unsere heutige Übernachtungsstätte, erzielte ein Campingplatz für  6,-  Dollar  die Nacht pro Zelt, ohne Campkitchen dafür mit Pool. Jetzt ging es wieder los.....Sachen aus dem Auto, Zeltaufbau,   Lage  checken  und lecker kacken.  Nachdem  alles  stand (außer Karstens Stange!!??!!) , ging es ab in den Pool;  Leute  ihr  wisst  gar  nicht, wie geil ein  Poolbad sein kann nach 10 h im, von der Sonne, 'verbrannten' Auto (=schwitz). Im Pool wurde ein wenig Ball gespielt (hört sich echt lustig an, oder?). Und locker pflockig rumgeplanscht,  was man eben im Pool tut.  Heidi wollte erst nicht ins Wasser, da kein Badezeug zu finden war,  sie sprang dann aber auch mit T-Shirt und Hose ins Wasser. Der Abend könnte jetzt langweilig werden,  ist er aber  nicht gewesen,  weil  erst  im Auto nach dem wichtigsten Überlebensmittel im Outback  (na....ja richtig  BIER) gesucht wurde.  Was aber pertu nicht zu finden war,  hatte es uns jemand geklaut oder wurde es uns gar gestohlen??? Nach einstündiger Detektivarbeit und 2 Eimer Hirnschmalz,  kam Heidi drauf, das Karsten das Bier wohl im Kühlschrank in Hughende (573,25 km entfernt) vergessen hatte.
 
Tja  typisch, ein typischer Schwinger  (Karstens Heimatort): Klaut Handtücher + Kissen + Seife + Tee,  aber vergisst das Bier. So überließ Karsten Heidi und mir seinen Wagen für die Gerstensaftbeschaffung. In unserem Eifer in den erst besten Bottleshop gestürmt und scheiße,  war nur für Mitglieder,  so was gibt es echt in Oz, what a fucking shit.  Zumindestens war der Verkäufer bereit uns den Weg zum nächsten Bottleshop zu weisen.  Die Karre hatte aber so seine Mucken/Macken,  so das der Weg zum Shop doch recht abenteuerlich war. Da klemmte das Gaspedal, so das die Automatic-Karre bis auf  75  km/h  beschleunigte. Zum Glück saß Heidi am Steuer, die den Todeswagen in einer Parkbuchte gleich beim 2. Bottleshop  mittels  absaufen zum Stehen brachte. Zwar springt die Karre dann manchmal nicht mehr an,  aber das war jetzt auch  egal, erstmal Bier und Bourbon-Cola ran.  Zum Glück machte die Karre keine weiteren Mucken und, das Bier und wir, kamen heil am Zeltplatz an, obwohl das Wägelchen mir nun etwas suspekt war.  Wer hört schon gerne als Beifahrer die Worte:  " Die Karre wird immer schneller !! Das Gaspedal klemmt, hoffentlich kriegen wir  die Karre zum stehen!!!".   Am Zeltplatz auf den Schreck natürlich erst mal die Flaschen bzw. Dosen geköpft...... und ihr wisst oder auch nicht !!!!
 
Nach ein paar lustigen Stunden ging mann/frau in die Schlafsäcke zum schlummern. Zwei Stunden später hört man ein Geräusch,  es hört sich wie ein Rasensprenger an. Nur komisch, das das Geräusch genau neben dem Zelt ertönte.   Und  plötzlich hörten  wir die Wassertropfen auf dem Zelt;  hier ist wichtig zu wissen,  das unser Zelt nur aus dem Innenzelt bestand  (wegen der Hitze). Wir (K. + ich) raus aus dem Zelt, wie die drei anderen  Camper,  und den fucking Sprenger gesucht und man glaubt es nicht, es waren sogar zwei.  Da sprengen die  Aussies den Zeltplatzrasen mitten in der Nacht,  obwohl da drei Zelte stehen.........verrückte Outbacker. Mittels stock und einem Hering  wurden die Wasserspender so präpariert,  das sie nur noch in eine Richtung spritzten,  jetzt konnte man sich wieder schlafen legen. Zwei Stunden lag ich noch wach, weil das Wasser nun gegen eine Blechwand spritzte  (geiler Ton) und man weder das Wasser abstellen konnte,  (kein  Hahn da) noch es woanders langspritzen lassen,  da es dann die Zelte treffen würde. So blieben nur rund 6 Stunden zum Schlafen.  Morgens ließen wir uns Zeit und hatten  trotzdem  nicht die  Check-out –time   überschritten, Glück gehabt. Man hielt noch mal kurz in der Stadt für einen ganz  kleinen Einkauf  und  dann in die Karre immer weiter Richtung  Uluru ( Ayers Rock, der rote Berg ). Die nächste  Ortschaft,  die wir  anvisierten war Tennant Creek. Es wurde eine Fahrt durch eine mehr als eintönige, aber trotzdem irgendwie geile (ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll ,man muss das Outback selbst erlebt haben) Landschaft.
 
Zu schaffen machte einen nur die Hitze.  Es  waren bestimmt 42 Grad  im  Auto und  das, weil die Klimaanlage wohl anscheinend nur ne Atrappe war.  Ich hab sicher 5 Liter Wasser getrunken auf der ganzen Fahrt und 6 Liter ausgeschwitzt.  Auch hielt man an jedem Roadhouse für  Wasser  ( für Auto und Körper), Benzin, Eis und menschl. Kontakt, denn manchmal hatte man echt den Eindruck, man sei der letzte Mensch auf Erden. Irgendwie erreichten wir dann endlich Tennant Creek  (na ja,  verfahren ist auf dem Stuart-Highway wohl eher unmöglich ),  wo gleich ein Zeltplatz  !! mit Pool !!  gesucht und auch gefunden wurde. Yeah, ein Pool ist so verdammt wichtig in dieser Gegend. 
 
Unsere Zelte wurden auch gleich neben dem Pool aufgebaut. Und schon trafen wir wieder einen Deutschen, die sind echt überall.  Echt nicht normal, das  hier  soviel  blöde Deutsche durch die Botanik reiten. Und dann war dieser Deutsche, namens Holgi, auch noch mit dem Fahrrad unterwegs. Von Cuxhaven über Türkei, Asien und so bis nach Australien mit dem Rad. Dann fährt er hier Strecken, wo 500 km lang nix ist, außer vielleicht ein Roadhouse, ein Spinner. Wir haben uns trotzdem gut mit ihm verstanden,  erst als  er Heidi in den Pool geworfen hatte mit Klamotten,  war Heidi doch etwas sauer auf ihn. War wohl seine Art der Anmache,  na ja was soll man von so einem Radfahrer auch erwarten. Später tauchte ich mein Kopftuch noch in den Pool, wodurch dieser Pool gesegnet wurde, da mein Kopftuch (mit Totenköpfen) ein heiliges Relikt ist.  Somit hat Tennant Creek jetzt einen heiligen Pool,  den ihr  alle  mal  bewundern  fahren dürft.  Irgendwann am frühen Morgen kroch man dann in die Schlafsäcke,  jeder in seinen natürlich und wachte am nächsten Morgen natürlich kurz vor check-out auf. 
 
Die Zelte wurden zusammengepackt und alles im Wagen verstaut  und  schon  sollte  es  los  gehen,  inzwischen war es aber so heiß, das wir (K. + ich) noch mal in den Pool sprangen.   Da verging die Zeit so schnell, das es Mittag war und nun hätten wir jeder 4  Bucks zahlen müssen oder gleich ein Tag länger für 8,-........und wir  blieben  noch  eine  Nacht,  also  wieder Zelte aufbauen. War ja auch viel schöner am Pool.  Am Abend wollten Holgi + Karsten noch Bier besorgen. Also fuhren  sie  in die Stadt, wo es allein für dieses kleine Dorf 3 Bottleshops  gibt und sie kamen ohne einen Tropfen zurück.  Es  gibt nämlich am Donnerstag in Tennant Creek keine Art  von  Alk,  weder  Schnaps  noch Bier.  Alle 3 Bierläden hatten zu.  Und das nur weil am Donnerstag Zahltag  ist und die Aboriginies (Ureinwohner) sollen ihre ganze Kohle nicht gleich für Alk ausgeben. Das is echt kein Scherz, das ist die bittere Wahrheit,  aber wenn du siehst,  wie die Ureinwohner leben,  dann verstehst du diese  Maßnahme ganz schnell. So hatten wir auch kein Bier,  was uns zwar nicht gerade erfreute,  aber  wir  hatten trotzdem  gut  Spaß. Am nächsten Tag reisten wir dann aber doch aus Tennant Creek  (mit  heiligen Pool) in Richtung Alice Springs ab. Auf den Weg nach Alice machten wir noch einen kurzen Stopp an den Devil Marbels, irgendwie einmalig auf der Welt, sollte sich jeder angucken, wenn man in der Nähe ist. Lauter Riesenmurmeln (Durchmesser teilweise über 10 m) liegen mitten im nirgendwo.
 
Keiner weiß wie sie genau entstanden sind und warum ausgerechnet da soviel davon liegen und so große.  Nach  ein paar richtig guten  Fotos  ging es   weiter nach Ti Tree (liegt fast genau zwischen Tennant Creek und Alice), wo Heidi und Karsten auf Arbeit hofften, die bauen da nämlich mitten im Outback Wein an. Leider für sie und Glück für mich zerschlug sich das.  So erreichten wir alle Alice und suchten erst mal nach Unterkunft, wir bezogen einen Big 4 Zeltplatz  etwas  außerhalb  von  Alice Springs, natürlich  mit Pool. Die ersten Tage nutzte man zur Erkundung der City  und  dann gingen  Heidi und Karsten auch hier auf Arbeitssuche.  Auch in Alice hatten sie  kein Glück mit der Jobsuche. Die Tage verbrachte man mit Karten spielen, schwitzen wie ein  Schwein (bei 39 Grad ), rumgammeln,  Stadt erkunden, kochen, Poolen und anderen Späßen.  Auch wurde fast jeden Tag richtig gekocht,  so gab es einmal leckeren Nudelsalat,  der in einer 25 Liter Box angemacht  wurde, da kein anderes Gefäß da war.
 
Eines  Tages nach  einem  Einkaufstrip in die City  dieser  Kleinstadt  mitten im Outback kamen wir zu den Zelten zurück,  wo wir dann bemerkten, das unser gekauftes Bier wohl überlagert war. Dies zeigte zumindestens das aufgedruckte Datum an. Wir also gleich zurück in den Laden und Ersatz verlangt,  was auch ziemlich  schnell und ohne Komplikationen geschah.  Zurück auf dem Zeltplatz  wurde das Bier  geöffnet und es schmeckte irgendwie scheiße,  was nach dem Blick  aufs aufgedruckte Datum auch gleich bestätigt wurde, wieder überlagert;  verdammt.   Also is Karsten wieder zurück und machte da Rabatz, er tauschte das  alte Bier gegen ein Exportbier aus Neuseeland ohne die 4 Dollar extra zahlen zu müssen. Mittlerweile war uns schon suspekt,  wieso 2 Sixpacks überlagert sein sollten und auch das neue Bier war dem Datum  nach  zu alt, aber 2 Minuten später fiel es uns wie Schuppen von den Augen,  das verdammte Datum war nicht das Haltbarkeitsdatum sondern das Abfülldatum, na ja konnte uns  nun  egal  sein,  hatten  ja  das teure Bier bekommen.
 
In  Alice lernte Heidi nach 20 Versuchen auch endlich so durch den Kreisel (gibts viele davon in Oz) zu fahren , das mir nicht immer übel wurde. Sonst kann man sagen, das Alice ein unwahrscheinlich teures Pflaster ist und hat, vorallendingen in punkto Souvenirs.  Aber die beiden großen Supermärkte haben 24 h geöffnet und dort kriegt man alles , außer natürlich Alk. Ganz ohne Verbrechen ist diese Stadt, dann aber auch nicht.
 
Und das erfuhren wir so.  Nach einem Tag voll vergeblicher Suche nach einem Job für H. + K.  waren beide doch etwas frustriert, was uns zur Überlegung  brachte, diesen Tag im Suff zu ertränken. So stiegen wir abends alle ins Auto auf der Suche nach Musik, Tanz und Bier. Wir wären echt gerne inner Kneipe versackt, aber die Gaststätten konnten echt nicht gefallen, auch vom Preis her. Wir  versuchten  noch ein  paar Sixpacks und  ein  wenig  Bourbon-Cola  im  Bottleshop abzugreifen,  aber Pech, die hatten schon zu.  So trotteten wir zurück zum Auto.  Beim öffnen einer Tür sagte ich noch zu Heidi: "Wo hast du denn geparkt?", weil der ganze Boden voll Scherben war.  Und da sahen wir schon die Bescherung irgendwelche Diebe hatten die hintere Dreieckscheibe bei der Seitentür zerschlagen und versucht die Karre zu öffnen.  Wir waren wohl gerade noch rechtzeitig  gekommen, denn es wurde nix geklaut, obwohl Handy und Papiere im Wagen lagen. Trotzdem war es echt scheiße, denn die Scherben waren schwer zu entfernen und ne neue Scheibe war auch nicht gerade billig.  So fuhren wir noch deprimierter und wütend ins Camp zurück.  Unterwegs sahen wir aber noch nen offenen pub,  wo es uns nach kurzer Diskussion zu Fuß hinzog.                                                     
 
Dort spielte man Billard und fütterte die Musikbox,  die  obligatorisch  zu  jedem Aussiepub gehört.  Man trank auch ein paar Bierchen und verschütterte auch etwas , entschuldige Heidi.  Also wurde es doch noch irgendwie ein guter Abend. 
 
Damit ist Teil 1 zu Ende, aber keine Angst es folgen noch 6 aufschlussreiche Teile. Hier mal ein paar Stichpunkte, was noch so kommt: warum ich zweimal beim Ayers Rock war, warum küssen in Coober Peddy echt cool ist und natürlich was aus der Karre wurde und Heidi und mir, als Karsten keine Kohle mehr hatte.
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.04.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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