„Das kann doch nicht dein Ernst sein!“ heulte das Ego und
stampfte mit dem Fuß auf. „Einen
Teufel werde ich tun! Ich WILL hier bleiben und was ich
will, das setze ich auch durch,
Der Verstand wollte gerade zustimmend nicken, immerhin war
er dem Ego ja schon fast hörig
geworden, als die Seele fortfuhr: „Lieber Verstand, du bist
uns wert und wichtig, deshalb
musst du sogar bleiben, denn manchmal braucht unser Herz
schon deinen Rat. Aber du
bekommst eine ganz wichtige Auflage: Du hältst dich
grundsätzlich in Liebesangelegenheiten
raus bis du gefragt wirst – ohne Ausnahme! Keine
Einmischungen mehr!“
Der Verstand wurde plötzlich ganz klein. Er überlegte und
überlegte… und letztendlich
musste er der Seele recht geben. Nicht sie war Schuld, dass
es dem Herz so schlecht ging, sie
wollte für alle immer das Beste. Es war dieses böse Ego, das
immer alles durcheinander
brachte, er sollte wirklich nicht mehr auf es hören!
„Einverstanden“, sagte er und schaute das
Ego an: „Ich glaube wirklich, es ist Zeit für dich von hier
zu verschwinden!“
„Ihr könnt mich alle mal – ich bleibe! Wo wäret ihr denn
alle ohne mein Wollen? Hä? Wolltet
ihr etwa überhaupt mal irgendetwas? Manchmal muss man etwas
wollen um Erfolg zu
Die Seele hielt sich zurück und überließ dem Verstand darauf
zu antworten, sie wusste, dass
sie sich immer auf ihn verlassen konnte, wenn es um
Überlebensfragen ging.
Der Verstand überlegte eine Weile, dann sagte er: „Ich habe
nachgedacht und bin zu dem
Schluss gekommen, dass etwas zu wollen, nicht mehr in unser
Leben passt. Das Herz hat
durch dein Wollen schon viel zu viel gelitten und ich habe
es zusätzlich immer wieder
verwirrt, weil ich mich eingemischt habe und von dir hab
beeinflussen lassen. Ich denke wenn
wir nichts mehr wollen, dann vertrauen wir darauf, dass
unsere Seele weiß was gut für uns ist.
Das hat sie schon immer gewusst, wir haben nur nicht auf sie
hören können, weil du immer zu
laut geschrieen hast. Damit ist jetzt Schluss!“
Die Seele war zufrieden. Das Ego würde sicher noch nicht
sofort verschwinden, aber es
würde langsam verhungern, weil es keine Nahrung mehr vom
Verstand bekam. Sie lächelte
dem Herz entgegen, das langsam aus seiner Ecke kam und
anfing wieder leuchtend zu
strahlen…
„Jetzt wird alles gut, mein Herz, denn nun darfst
ganz allein du entscheiden…“