Rolf Kirsch

Der Verlust

1. Winzer öffnete das Fenster, um nach unruhig verschlafener Nacht seinem Haus die Frischluftzufuhr zu gönnen, die der Freitagmorgen mit seiner kalten, klaren und dünnen Luft zur Verfügung stellte. Dabei prüfte er mit dem üblichen Blick über die Landschaft und über die Dächer der Nachbarhäuser das Wetter und seine mögliche Entwicklung für den Tag. Heute, so stellte er fest, würde die schmerzhaft strahlende Sonne nicht von Dauer sein. Vermutlich schon gegen Mittag wäre mit einer Eintrübung zu rechnen, die sich gegen Abend in leichtem Nieselregen aus grau verhangenem Himmel verstärken könnte. Mit etwas Glück, so prognostizierte Winzer, gehe es auch ohne Niederschlag aus.

Winzer atmete tief durch. Er wartete noch einige Minuten, bis er sicher war, dass das Zimmer genügend kühle Luft aufgenommen hatte. Als er schließlich den Fensterflügel schloss, registrierte er am Horizont eine weißgraue, niedrige Nebelwand, die sich vom blauen Himmel darüber scharf abgrenzte. Er wunderte sich, dass seine Erfahrung mit strahlendem Morgenwetter, welches im Laufe des Tages - so wusste er es bislang - regelmäßig in Eintrübung überging, nunmehr durch eine Neuerung ergänzt werden musste.

Es wird offensichtlich nicht eine allmähliche Eintrübung geben, sondern es wird ein Wetter aus dieser Richtung kommen, die das bestehende klare und grellsonnige ablösen wird. Wann das sein wird, würde vom Wind abhängen.

Dieser aber fehlt, stellte Winzer mit Blick auf die Blätter der nahen Birke fest und ließ eine Spur Verwunderung zu, die er jedoch schnell wieder verwischte. Es wird sich ja früher oder später alles erklären lassen, freute er sich über den kommenden Tag, der nun eine kleine Aufgabe für ihn bereit hielt.

Nachdem er das Fenster geschlossen hatte, wandte er sich ab, durchquerte das Zimmer und die angrenzende Diele Richtung Haustür, um die Tageszeitung abzuholen, die, so wollte es die Gewohnheit, bis zur Beendigung des Frühstücks auf ein Dielentischchen abgelegt werden sollte. Er entnahm dem Briefkastenschlitz die Zeitung, entfaltete sie, um die wichtigsten Meldungen auf der Titelseite zu überfliegen, ließ die Haustür noch ein wenig geöffnet, um auch dieser Seite seiner Wohnung eine Zufuhr kühler Luft zu gönnen.

Als er seinen Blick von der Zeitung abwandte und ihn auf die Landschaft richtete, die zwischen den Nachbarhäusern stückweise erkennbar war, stellte er auch hier am Horizont eine weißgraue Nebelwand fest, ähnlich der oder eigentlich genau wie die, die er in der entgegengesetzten Richtung schon einmal wahrgenommen hatte.

Kein Wind, aber ein Wetter von allen Seiten, vermerkte er und konnte sich nicht erinnern, so etwas schon einmal in diesen Breiten erlebt zu haben. Er fühlte eine gewisse Unsicherheit, die immer dann eintrat, wenn das Gewohnte für ihn aus dem Tritt kam.

Er vergewisserte sich noch einmal am Fenster und dann noch einmal an der Haustür, ob diese Nebelwand wirklich aus zwei entgegengesetzten Richtungen kam, wunderte sich nach eingeholter Bestätigung erneut und blieb angemessen ratlos.
Am besten sei es, entschied er entschlossen, sich um so etwas zunächst nicht zu kümmern und den Tag so einzuleiten, wie es dem Üblichen und seinem Wohlbefinden entsprach. Doch eine ganz feine, innere Unruhe hatte sich nun einmal breit gemacht und verließ ihn nicht mehr.

Winzer verbrachte den Tag mit den gewohnten Dingen und nahm sich vor, erst am Abend noch einmal nachzuschauen. Da er sich aber bemühen musste, die Nebelwand zu ignorieren, verursachte er gerade dadurch eine immer wiederkehrende, sprunghafte, diffuse Beschäftigung mit dem Phänomen. So prüfte er noch mehrere Male am Tage durch Blick aus dem Fenster, ob sich an der Nebelwand etwas veränderte. Nichts. Der Nebel blieb unerbittlich an seiner Stelle.

Irgendwann beschloss er, das Haus zu verlassen in der Hoffnung, einen Nachbarn zu treffen und mit ihm ein Gespräch über alles Mögliche zu beginnen. So ganz nebenbei wollte er dann die Unterhaltung auch auf die Nebelwand bringen oder hoffen, der Nachbar würde von sich aus beiläufig diesen eigenartigen Nebel erwähnen und somit zu erkennen geben, dass auch er diese Beobachtung gemacht habe, die Bestandteil einer angemessenen Unterhaltung durchaus sein könnte.

Im Laufe des Tages beschäftigte er sich wie gewohnt, vergaß sogar hin und wieder die gedankliche Befassung mit dem Nebel, schob seinen Gang nach draußen immer wieder mit wenig plausiblen Argumenten auf und erreichte so den Abend, ohne außer dem regelmäßigen Blick aus dem Fenster etwas unternommen zu haben, was mehr Klarheit über seine morgendliche Wahrnehmung gebracht hätte.

Die angebrochene Dunkelheit schützte ihn davor, dem Phänomen durch eine erneute Beobachtung auf den Grund zu gehen. Er vertagte sich auf den anderen Tag und ließ die zufrieden machende Hoffnung zu, dass der nächste Morgen einen üblichen Tag ohne jeden Nebel beginnen lassen würde und von Zukunft an kein besorgter Gedanke mehr darauf gerichtet werden müsste, was bislang ungeklärt geblieben war, aber wegen der Einmaligkeit des Vorfalls auch keinerlei weitere Befassung verdient hätte.

Winzer schlief schwer ein. Der Gedanke an den Nebel drängte sich immer wieder vor, obwohl er sich bemühte, jenen Einfällen und Erinnerungen Platz einzuräumen, die bislang ausreichten, ihn in den Schlummer zu versetzen. Am frühen Morgen wurde er wach, stellte fest, dass er sich nicht erholt und frisch fühlte, ließ es daher zu, sich noch einmal zum Einschlafen tragen zu lassen.

Ein Traum, der wegen seiner Klarheit von Winzer auch mit der Wirklichkeit hätte verwechselt werden können, beschäftigte ihn, als er erneut aufwachte. Er, Winzer, saß in einem würfelförmigen Käfig, dessen Begrenzung nach allen Seiten aus weißen Gitterstangen bestand. Dieser Zustand hatte nichts Außergewöhnliches an sich, sondern erschien ihm als üblich. Ein Blick durch die Gitterstangen beruhigte ihn, als er wie immer feststellte, dass die anderen Käfige, die ebenfalls mit weißen Gitterstangen ausgerüstet und von jeweils einem zahmen und ruhigen Tier belebt waren, mit seinem Käfig eine lange Reihe bildeten.

An der Käfigreihe entlang bewegten sich Menschen, die hin und wieder einen gelangweilten Blick in den einen oder anderen Gitterkasten warfen. Gelegentlich wurde Winzer von einem dieser Blicke getroffen. Niemand jedoch ließ seinen Blick auf ihn in eine nähere Inaugenscheinnahme ausarten.

Unerwartet wurde Winzers weißer Käfig nach oben gehoben, als hätte ein schwerer Kran sich daran zu schaffen gemacht. Diese ungewohnte Situation ängstigte Winzer so, dass er sich beeilte, wach zu werden.

So lag er noch eine Weile auf dem Rücken, wunderte sich darüber, dass das eben Geträumte von einer Wirklichkeit war, wie sie das Leben jenseits des Schlafes täglich bot. Winzer war sich sicher, dass der Traum aber nicht real war, sondern ganz allein von seinem Gehirn produziert wurde. Winzers Gehirn hatte für kurze Zeit eine Wirklichkeit geschaffen, in der er eine Existenz hatte. Nun aber, da der Traum beendet war, hatte Winzer seine wirkliche Existenz zurück. Und da er sich aus dieser Wirklichkeit durch erneutes Aufwachen nicht befreien konnte, war er sich so sicher wie er sein konnte, dass er sich nun in der wirklichen Wirklichkeit befand, die von seinem Gehirn nicht erfunden worden sein konnte.

Winzer verließ sein Bett und machte sich wie immer auf zum Fenster, um sein Haus zu durchlüften. Der Samstagmorgen war wie der gestrige Tag versetzt mit grellem Sonnenschein. Bevor er seinen Blick nach außen lenkte, erinnerte er sich daran, dass er am Vortage einen grauweißen Nebelstreifen am Horizont bemerkt hatte, der ihn unangenehm beunruhigte, zumal er auf der anderen Seite des Hauses ebenfalls vorfindbar war.

"Er wird heute nicht da sein, es ist kein Wetter daraus entstanden", sagte er halblaut zu sich und suchte am Horizont nach diesem Nebelstreifen. Und da er wünschte, dass er nicht mehr vorhanden sei, bemerkte er ihn zunächst auch nicht.

Erst, als er die Augen gerieben hatte und erneut auf den Horizont starrte, musste er zulassen, dass dieser Nebelstreifen wie gestern unverändert vorhanden war.

Etwas zügiger als sonst machte er sich auf zur Haustür, öffnete sie, suchte zwischen den Nachbarhäusern nach dem Nebelstreifen am Horizont, stellte mit einem Grundgefühl aus Trotz und Ungläubigkeit fest, dass dieser nach wie vor existierte, riss die Tageszeitung aus dem Briefschlitz, warf sie auf das Dielentischchen und schlug die Haustür fest zu, ohne den üblichen Durchlüftungsvorgang abzuwarten.

Ich werde heute das tun, was ich gestern schon geplant hatte, dachte er. Ich werde mich mit anderen Leuten über das Nebelphänomen unterhalten. Möglicherweise berichtet auch die Zeitung davon, überlegte er mit allerdings geringer Hoffnung.

Nach dem Frühstück und einer intensiven Zeitungslektüre mit anschließender zielgerichteter Suche nach einem kleinen, noch so winzigen Artikel über Nebelwände sah er seine Erwartung, hier würde er nicht klüger werden, vollkommen bestätigt. Die für die nächste Woche geplanten Lebensmitteleinkäufe verlegte er auf den heutigen Sonnabend in der Gewissheit, an einem solchen Tage viele Menschen anzutreffen, die er im Rahmen eines aufgedrängten Geschwätzes wie beiläufig nach dem Nebelphänomen befragen konnte.

Schon, als er sein Fahrrad aus dem Gartentor schob, bemerkte er aus dem Augenwinkel das Hinterteil seines Nachbarn, der sich in seinem Vorgarten mit der Entfernung von Kräutern beschäftigte, die landläufig in Vorgärten dieser Art nichts zu suchen haben, sich aber immer wieder dort einfinden und somit immer wieder entfernt werden müssen, damit das gewohnte Vorgartenbild Beständigkeit erfährt.

"Morgen, Herr Gethmann, schon fleißig?" rief er eine Spur zu laut, denn sein eigentlicher Grund war nicht der Gruß an sich, sondern die dahinter versteckte Absicht, die Meinung des Herrn Gethmann über die Nebelwand kennenzulernen.
"Ja, bei dem schönen Wetter, da hält es einen nicht im Haus," erwiderte Gethmann.
Und schneller, als Winzer erhoffte, war das Wetterthema auf dem Tisch. Jetzt am Ball bleiben, durchfuhr es ihn.
"Wird es so bleiben?" fragte er und Gethmann antwortete: "Wer kennt sich schon beim Wetter aus? Wenn es übers Wochenende so bleibt wie heute, bin ich schon zufrieden."
"Ja, wer weiß, ob es so bleibt, da hinten ist schon eine Nebelbank," warf Winzer so beiläufig wie möglich ein.

Gethmann machte ein Pause.
"Wissen Sie, wenn man nicht jede Woche dieses Unkraut beseitigt, wird man nicht mehr Herr der Lage. Wenn Sie nur zwei, drei Wochen warten, haben Sie richtig Arbeit damit."
"Genau so ist es," erwiderte Winzer und gab sich erneut einen Ruck. "Vor allen Dingen muss man ja das schöne Wetter zur Gartenarbeit nutzen. Wer weiß, wann es sich ändert. Haben Sie den Nebel am Horizont gesehen?"
"Wissen Sie, mit meinen Augen ist es auch nicht mehr weit her. Aber ich sage Ihnen was von Nebel. Im letzten Urlaub sind wir auf den Roßberg gestiegen, auf einmal war da ein Nebel, man konnte die Hand vor Augen nicht sehen. Urplötzlich. Erst noch strahlender Sonnenschein, dann auf einmal, wie aus heiterem Himmel."
"Ja," antwortete Winzer etwas ermattet, "ist schon manchmal eigenartig, wünsche noch frohes Schaffen!"

Während Winzer sich auf sein Fahrrad schwang, grüßte Gethmann etwas enttäuscht zurück. Schließlich war man doch gerade in Fahrt gekommen. "Ja, ja, schönen Tag noch!"

Winzer traf auf seiner Einkaufsfahrt noch drei weitere Bekannte, von denen einer außer dem Tagesgruß keinerlei Gespräch zuließ, welches eine Gelegenheit zu einem Austausch über den Nebel ermöglicht hätte.

Ein zweiter redete nach der üblichen Eröffnung sofort über den Anbau, den er in Eigenleistung und mit Hilfe seiner Söhne seinem Haus antat, über irgendwelche Fensterrahmen, Dachsparren und Fertigstufen. Winzer hörte, immer nach einer Möglichkeit fahndend, die gestrigen und heutigen Nebelbänke unterzubringen, nur mit angetaubten Ohren hin.

Ein dritter Mitbürger ließ sich sofort auf das Wetterthema ein, bejahte schließlich auch, dass es schon oft morgens Nebelbänke gegeben habe, "aber die sind spätestens um zehn Uhr weg," versicherte er.
Winzer lies nicht locker. "Gestern sind sie den ganzen Tag über geblieben, und sehen Sie doch nur, man kann sie ja noch sehen."
"Nein, nein, die lösen sich auf, die sind ja schon weg!", verlautete es.
"Aber sehen Sie doch nur, da sind sie noch, und gestern waren sie den ganzen Tag vorhanden."
"Also, ich weiß, dass sie sich im Laufe des Vormittags auflösen. Ganz sicher!"
"Aber sehen Sie doch..."
"Verlassen Sie sich nur darauf, die sind nachher verschwunden."

Der Mitbürger suchte das Weite und ließ Winzer verdattert zurück mit der Erfahrung, dass gegenüber selbstsicher vorgetragenen Argumenten kein Aufkommen ist.

Einbildungen? Halluzinationen? Winzer besah sich nun ganz in Ruhe, aber dennoch mit unterdrückter Aufregung die Nebelbänke, so gut sein Standpunkt eine Horizontbesichtigung zuließ. Er würde einen anderen Ort aufsuchen müssen, einen Ort, der es ihm ermöglichte, die Horizontlinie ununterbrochen sehen zu können.

Er grübelte eine Weile und entschied sich, mit seinem Fahrrad auf die Spoger Höhe zu fahren.
Die Spoger Höhe war eine Bodenerhebung mit einem Wäldchen, welche sich leicht über die sonst flache Landschaft erhob. Winzer wusste, dass alle Häuser von dieser Höhe weit genug entfernt waren, um die Horizontlinie nicht zu stören.

Auf der Fahrt dahin kamen ihm Zweifel. Niemand, den er auf das Phänomen angesprochen hatte, konnte oder wollte seine Sicht der Dinge bestätigen, wich auf andere Themen aus, beruhigte ihn mit Floskeln. Er war ärgerlich.

Welchen Zweck hatte es, wenn man seine Wahrnehmungen nicht mit den Wahrnehmungen anderer austauschen konnte. Gerne hätte er irgendeinen Menschen zu diesem Zeitpunkt auf die Spoger Höhe mitgenommen, um unzweideutig auf das Vorhandensein einer Nebelbank hinzuweisen. Ihm war es nun besonders wichtig, die Zweifel zu beseitigen.

Als er die Anhöhe erreicht hatte und sein Fahrrad einfach fallen ließ, um sich möglichst schnell an seine Beobachtungen zu machen, legten sich seine Bedenken sofort. Der Anblick ließ keinen Zweifel mehr zu. Die gesamte Horizontlinie war rundherum hinter einer Nebelbank verschwunden.

Winzer rannte dreimal um das Wäldchen herum, musste dabei sechsmal über einen niedrigen Weidezaun steigen und überzeugte sich davon, dass rundherum der Horizont eine Nebelbank aufwies. Hier und da verdeckte eine kleine Baumgruppe die vollständige Sicht auf diese grauweiße Wand, die zu den  unterschiedlich grünen Grasflächen des Erdbodens und zum blauen Himmel hin scharf abgegrenzt war.
"Wusste ich es doch...!", sagte er laut. Er hatte eine gute Stimmung. Er, der einzige auf der Welt, zumindest hier vor Ort, sah, was da war. Er ärgerte sich über die Verblendung anderer Menschen, die nicht sahen, was sie nicht sehen wollten, die das Unangenehme, das Bedrohliche, das Gefährliche einfach wegschoben. "Nicht gesehen, nicht da!", bestätigte er diese Lebenserfahrung und freute sich darüber, dass er, Winzer, in dieser Hinsicht aber ein ganz anderes Format hatte.

Morgen, am Sonntag, werde er ganz bewusst noch einmal auf die Spoger Höhe fahren, seinen Fotoapparat dabei haben, um dem Phänomen seine unbezweifelbare Existenz dokumentarisch zu sichern, überlegte er. Vielleicht sollte ich sofort die Kamera holen und es gleich tun, dachte er, verwies diesen Gedanken jedoch auf eine weniger wichtige Erfordernisstufe, weil ein anderer Gedanke, der sich nämlich mit der Mühsal dieser Fahrradtour befasste, deutlich in den Vordergrund schob.

Wenn "das Ding", wie er sich ausdrückte, gestern und heute da war, würde es morgen auch noch da sein. "Und wenn nicht," beschloss er mit Nachdruck, "dann eben nicht!"

Auf der Rückfahrt forschten seine Gedanken nach logischen Erklärungen. Die Eigenschaften von Wind, Wasserdampf, feuchten Böden, trockenen Fallwinden, magnetischen Einflüssen oder ähnlichen Phänomenen suchte er zu sortieren, miteinander in Verbindung zu bringen, immer wieder neu zu kombinieren, um schließlich resignierend festzustellen, dass er nicht die geringste Ahnung habe, wie diese Nebelbank zu erklären sei.

"Glücklicherweise liegt der Ort in der Sonne," murmelte er, als er die ersten Häuser wieder erreichte.

Winzer, der sich fest vorgenommen hatte, seine Untersuchungen erst am Sonntag fortzusetzen, ärgerte sich für den Rest dieses Tages darüber, dass der Gedanke an die Nebelwand ständig andere Gedanken, denen er sich gerne hingegeben hätte,  einkreiste oder verdrängte. Er konnte jedoch nichts dagegen machen, ging schließlich früh zu Bett in der Hoffnung, so würde die Zeit bis zum nächsten Morgen erheblich kürzer werden.

Der Schlaf stellte sich nicht ein. Grüblerisch wartete er die Stunden ab, schlief ein, wurde wach, schlief wieder ein, wurde wieder wach. So erreichte Winzer den Sonntagmorgen. Noch vom Bette aus registrierte er draußen strahlend hellen Sonnenschein und verband dieses Wetter unmittelbar mit der Nebelbank, die er sicher erwartete. Er stand nicht sofort auf, um sich zu überzeugen, sondern hoffte, dass heute eine Ausnahme gemacht würde, dass er die Fahrt zur Spoger Höhe nicht machen musste, weil es dort nichts mehr zu sehen gab.

Er ahnte aber auch, dass der Blick nach draußen ihn wieder mit diesem "verdammten" Nebel konfrontieren würde. Daher begab er sich träge zum Fenster, um seine Erwartung erfüllt zu sehen. Sie enttäuschte nicht. Der Horizont hatte wie in den Tagen vorher diesen grauweißen Saum. 

Erst ein dritter oder vierter Blick auf den Nebel ließ ihn stutzen. Es war nur ein Gefühl, ein Gefühl, welches sich durch nichts bestätigen ließ, das Gefühl, dass die Nebelwand näher herangerückt sei.

"Mal' was Neues," murmelte er bitter, schlurfte zur Haustür, um sich dort zu vergewissern, dass sich auch dort der Nebel, den er zwischen den Häusern beobachten konnte, etwas genähert hatte. Nur ein Gefühl, durch nichts belegt, musste er sich sagen. Aus Gewohnheit langte er zum Briefschlitz, der jedoch, wie sonntags üblich, eine Tageszeitung vermissen ließ.

Nach den üblichen Verrichtungen griff sich Winzer Fotoapparat und Fahrrad, machte sich mit schlechter Laune auf den Weg zur Spoger Höhe, um seine Fotos zu schießen. Im Gegensatz zum gestrigen Tag, der ihn voller Spannung auf den heutigen entlassen hatte, fühlte er sich durch die selbst gestellte Aufgabe, diese Nebelwand fotografisch zu dokumentieren, bedrängt.
Immerhin, dachte er sich auf dem Weg dorthin, könnte er an diesem Ort besser verfolgen, ob sich die Nebelwand näherte oder nicht.

Angekommen, taxierte er zunächst unaufgeregt den gesamten Horizont, um dieses Annäherungsphänomen an irgendeiner Stelle oder insgesamt zu entdecken. Er bildete sich ein oder nahm es an oder wusste es bisweilen, dass an einer bestimmten Stelle in südlicher Richtung gestern noch ein Wäldchen gestanden hatte, das es heute nicht mehr gab oder nicht mehr zu sehen war.
Der Versuch, sein Erinnerungsvermögen auf das Äußerste zu fordern, hinderte ihn jedoch eher daran, hier Sicherheit zu bekommen.

Er fotografierte den gesamten Horizont. Dann entschloss er sich, ein unmittelbar vor der Nebelwand stehendes Wäldchen mit einem einzelnen, hervorragenden Baum zu fotografieren in der Absicht, am nächsten Morgen anhand dieses Fotos zu prüfen, ob der Nebel sich allmählich näherte. Der Beweis wäre erbracht, wenn dieses Wäldchen in 24 Stunden im Nebel verschwunden wäre. Mit den Dokumenten in seiner Kamera fuhr er zurück. Der restliche Tag verlief ohne Probleme. Die Befürchtungen, die die Nebelwand anfangs bei ihm ausgelöst hatte, waren verschwunden.

Die Nebelwand wurde für Winzer nun zum Objekt einer quasi wissenschaftlichen Dokumentation. Damit verlor sie den Bezug zu ihm persönlich, versachlichte sich als Erscheinung, die man beobachten konnte und deren Entwicklung möglicherweise einen interessanten Verlauf nahm.

Die Aufgaben des nächsten Morgens waren klar. Hinauf zur Spoger Höhe, fotografieren, vergleichen. So auch am Tag danach, fotografieren, vergleichen. Wiederum am nächsten Tag. Fotografieren, vergleichen.

Winzer war sich sicher. Die Nebelwand kam von allen Seiten näher. Man konnte es genau dokumentieren. Und mit ungläubigen Menschen würde er sich nun nicht mehr befassen. Eine behördliche Stelle musste her.
 

2. Drei Wochen später fragten sich einige Nachbarn von Winzer, wo dieser eigentlich sei. Man habe ihn länger nicht gesehen. Ob er verreist sei. Niemandem habe er etwas gesagt. Seltsam. Der Winzer doch nicht.

Es vergingen noch einige Tage, bis Herr Gethmann seinen Vorgarten Vorgarten sein ließ und zur Polizeistation ging.

Das Übliche. Herr Winzer sei seit mehr als zwei Wochen verschwunden. Nicht gewohnt sowas. Vermisstenanzeige. Noch 24 Stunden warten, wenn er dann nicht auftaucht. Verwandte bekannt? Freunde etwa? Nichts. Morgen machen wir das Haus auf.

Am nächsten Tag. Zwei Polizeiwagen vor Winzers Haus. Herumstehende Leute. Der Winzer ist zuletzt immer mit dem Fahrrad hinausgefahren. Mit einer Kamera? Mit einer Kamera. Wohin? Wer hat das gesagt, Spoger Höhe? Sie haben ihn gesehen, auf der Spoger Höhe? Wann denn? Zuletzt mit rasender Geschwindigkeit, zu keinem Gruß mehr fähig. Die Spoger Höhe, was gibt es da zu sehen? Zu fotografieren? Zuletzt ist er nicht mehr zur Spoger Höhe, sondern nur bis zum Dorfrand. Mit einem Affenzahn. Einmal sogar nur bis zur Kirche.

Schlüsseldienst. Tür auf. Was hat der Polizist gesagt? Das Fahrrad ist da? Dann ist der Winzer im Haus. Doch nicht etwa tot? Gestorben? Der hatte doch nichts. Was sagen die, die von der Polizei. Das Fahrrad ist jedenfalls da, die Kamera auch. Die nehmen das alles mit. Seltsam das. So etwas noch nicht erlebt. Was sagen die? Der Winzer ist nicht im Haus. Dann ist er auch nicht tot. Sonst irgendwo. Was weiß denn ich?

Den kannte ja keiner, ich meine so richtig. Nur vom Ansehen. Vom Grüßen her. Wo soll er denn sein, ohne sein Fahrrad? Hat ihn jemand zu Fuß gesehen? Die laden alles ein, das Fahrrad, die Kamera, Papiere, der Winzer hat 'was aufgeschrieben. Würde man ja jetzt gerne wissen, was der aufgeschrieben hat. Das wird die Polizei prüfen. Das dauert noch. Im Grunde war er ja ein netter Mensch. Wieso war? Ja, man muss mit allem rechnen.
Kommt alles 'raus heutzutage, keine Sorge. Das Haus haben die wieder zugemacht. Können sie schließlich nicht auflassen, das Haus. Wird auch noch versiegelt. So etwas gab es hier noch nie, versiegelt.
Ab die Post, da fährt sie, die Polente. Jetzt haben sie mal was zu tun, hier auf dem Dorf.
 

3. Auszug aus einem Polizeibericht:
Heute, Freitag, ....., erschien Herr Heribert Winzer, Adresse bekannt, um 12.15 Uhr in der hiesigen Polizeistation. Er berichtete, das er unabweisbare Beweise habe, dass sich der Ortschaft eine weiße Nebelwand von allen Seiten nähere. Dieses Phänomen schien für den Erschienenen eine große Gefahr zu sein. Er übergab dem Unterzeichneten einen Datenträger aus seiner Kamera. Nach Überprüfung der Dateien wurde festgestellt, dass sich eine Reihe von Landschaftsaufnahmen darauf befanden, die von der Spoger Höhe aus getätigt worden waren.
Der Erschienene wies aufgeregt auf die fotografierte Nebelwand hin. Die Personen auf der Wache konnten auf dem übergebenen Material keinen Nebel erkennen.
Der Erschienene wurde gebeten, die Unterlagen auf der Wache zu lassen. Er war einverstanden. Ihm wurde versichert, dass ein Wagen geschickt werde, vor Ort den Nebel zu prüfen (Verdacht auf Emission).
Der Erschienene erschien verwirrt. Letzter Satz gestrichen.
Stürtzer, Hauptwachtmeister
 

4. "Sag' mal, wie lange brauchst du noch mit den Papieren in der Winzer-Sache?"

"Ist gerade fertig. War eine Scheißarbeit, eine Sauklaue, das zu entziffern. Ich hab jetzt alles mit Schreibmaschine."

"Okay, was hat er denn aufgeschrieben? Kommen wir damit weiter, diesen Kerl zu finden?"

"Wie man's nimmt."

"Mensch, lass dir nicht die Würmer aus der Nase ziehen. Auch, wenn wir Polizisten sind, es muss nicht unbedingt langsam gehen."

"Soll ich es dir vorlesen?"

"Wieso, ich kann doch selbst lesen. Gib her die Papiere!"

"Ich würde es dir lieber vorlesen. Kannst ja dein Käsebrot dabei essen."

"Also gut. Du nervst. Mach schon."

"Setz dich hin, es wird dauern. Und unterbrich mich nicht."

"Vielleicht geruhst du jetzt endlich, ...."

"Geht los...."

Mittwoch, der ....
Die Sache ist eindeutig. Die Fotos beweisen, dass das Dorf ringsumher von einer Nebelwand eingeschlossen ist. Leute, die man darauf anspricht, haben sie nicht gesehen, weichen aus, bedienen mich mit Floskeln.

Schlussfolgerung: Diese Wand sehe nur ich. Aber sie ist auf Fotos dokumentiert. Es kann keine Wettersache sein. Auch keine Giftwolke aus irgendeinem Chemiebetrieb usw. Das hätte in der Zeitung gestanden. So etwas kann man messen.

Donnerstag, der ....
Die Nebelwand ist wieder näher an das Dorf herangerückt, von allen Seiten. Entfernung noch etwa 2000 m von meinem Standpunkt aus, nach allen Seiten. Das ist irgendein Angriff. Wenn andere es doch auch sehen könnten. Ich habe alle Fotos auf meinem PC."

"Wir hätten den PC auch mitnehmen sollen."

"Du wolltest mich nicht unterbrechen. Im übrigen wurde die gesamte Festplatte kopiert, wegen Adressenmaterial von Bekannten oder Verwandten. Haufenweise Fotos von der Spoger Höhe aus dabei, so wie er sie uns damals schon vorgelegt hatte. Kein Foto mit irgendeiner Nebelwand."

"Mach weiter!"

"Aber sehr gerne...

Wenn morgen dokumentiert werden kann, dass die Nebelwand wieder an das Dorf herangerückt ist, dann wird die Polizei sich mit dem Material befassen müssen.
Man hat immer schlechte Karten, wenn man als einziger etwas feststellt, was andere offensichtlich nicht auffassen können. Aber ich habe ja die Fotos.

Freitag, der ....
Die Wand ist jetzt etwa überall circa 1200 m vom Dorf entfernt und ziemlich nahe schon an der Spoger Höhe. Bei dem Annäherungstempo an den Ort wird die Spoger Höhe morgen im Nebel sein.

Besondere Beobachtung: Auf einer Wiese hoppelte ein Kaninchen herum, ziemlich nahe an dieser Nebelwand. Es hoppelte hinein und unversehrt wieder heraus. Wenn es anders gewesen wäre, würde ich mit meinen Beobachtungen nicht allein sein. Auch dieses Tier sieht diese Wand nicht. Ich habe auch schon Vögel in die Wand fliegen sehen, kamen aber nicht wieder heraus.
Eigenartig auch die scharfe Abgrenzung. Es ist eine echte Wand. Hier kein Nebel, dort Nebel. Absolut scharfe Abgrenzung. Keine Wettersache. Auch keine Luftverschmutzung.
Bei der Polizei gewesen und das Material dort gelassen.

Erst einmal ein Formular. Dann alles berichtet. Undurchdringliche Mienen. Die haben mir nichts geglaubt, wurden dann allmählich betont freundlich. Haben mich für einen Idioten gehalten. "Ihr Fotomaterial, schön, schön, ja lassen Sie es ruhig mal da!"

Ich habe sie gebeten, das Material mit mir gemeinsam am PC anzusehen. Haben Sie schließlich gemacht. Ich hab auf die Nebelwand gezeigt. Der eine von denen: "Ich sehe nichts." Die anderen haben nichts gesagt. Noch ein paar Fotos durchgegangen. Die Nebelwand war deutlich zu sehen. Schließlich einer von denen: "Herr Winzer, wir haben Probleme mit Ihrem Material. Wir werden es gründlich prüfen müssen."
Nichts prüft dieser scheißfreundliche Typ. Der hält mich für blind und ist es selber.
Doof wie Schifferscheiße, diese Typen von der Polente."

"Na hör mal.."

"Kannst du keine kritische Würdigung unserer Polizeiarbeit vertragen, zumal sie auch die Wortwahl betreffend...."

"Mach weiter...."

"Zu Diensten....

Samstag, der ....
Wieder hinaus. Den Fotoapparat kann ich mir jetzt schenken. Werde jetzt selbst alles untersuchen müssen. Selbstversuch geplant.
Wenn ein Karnickel in die Wand hineinlaufen kann und heil wieder herauskommt, kann ich das auch.

Selbstversuch durchgeführt. Die Wand ist jetzt ganz nahe am Dorfrand. Vor die Wand gestellt und die linke Hand in die Wand hinein gehalten. Man spürt nichts. Gar nichts. Man kann hinter der Wand auch seine Finger nicht gegeneinander reiben. Die Hand ist weg. Wieder herausgezogen. Hand wieder da.
Versuch mehrmals wiederholt. Immer dasselbe.

Nächster Versuch. Linken Arm hinein und dann rechten Arm hinein. Versucht, die Finger miteinander zu verschränken (Gebetsgebärde).
Nicht möglich, die Hände finden sich nicht, sind weg, nicht vorhanden.

Versuch mit den Beinen. Linkes Bein hinein und versucht aufzutreten. Kein Bein vorhanden. Zurückgezogen. Bein wieder da.
Zu allem  fehlte noch die blöde Frau Krieger, die plötzlich in der Nähe war. "Kann ich Ihnen helfen, Herr Winzer?", sagt sie, kommt auf mich zu, ich verneine, sie lächelt freundlich und geht in den Nebel hinein, als wäre er nicht da. Für sie nicht, ja.

Sonntag, der....
Was soll ich noch tun? Bezirksregierung anrufen, irgendeine Stelle für Nebelwände ermitteln? Die Regierung, Nachrichtendienst, gibt es eine Telefonnummer für außergewöhnliche Vorkommnisse. Möglich. Aber die ist wohl immer besetzt von Leuten, die wieder ein Ufo gesehen haben wollen.
Ich kann nichts tun. Der Ausflug heute hat ergeben, dass die ersten Häuser des Dorfes schon im Nebel stehen. Ich habe nicht bemerkt, dass sich einer darüber aufgeregt hätte.

Montag, der....
Die Nebelwand steht jetzt rundherum etwa 150 m entfernt. Mein Haus ist der Mittelpunkt dieses Kreises.
Ganz klar, ich bin gemeint. Der Angriff gilt mir.
Ich rufe ein Taxi, die sollen mich hier herausbringen. Telefon kaputt. Der Angriff gilt mir. Wie kann man sich wehren?

Dienstag, der....
Noch etwa 80 m.

Mittwoch, der....
Noch etwa 60 m. Die Annäherung verlangsamt sich offensichtlich wieder.

Donnerstag, der....
Noch etwa 50 m. Immer derselbe Zustand. Ich sitze in meinem Haus. Die Lebensmittel gehen mir langsam aus. Aber ich gehe nicht in den Nebel. Wenn ich eine Hand hineinstecke, kommt sie wieder heraus, weil mein Kopf den Befehl zum Rückzug geben kann. Aber die Hand verschwindet im Nebel, ist nicht mehr da.
Was ist, wenn ich meinen Kopf in den Nebel tauche und er ist nicht mehr da? Wer kann den Befehl zum Rückzug geben?
Ich schreibe nichts mehr. Zwecklos.

Dienstag, der....
Der Nebel steht rund um mein Haus. Ich schaffe wichtige Sachen in mein Arbeitszimmer, Schlafzeug, Lebensmittel, Getränke, Schreibzeug.
Wenn man mit dem Nebel reden könnte. Irgendeine Vereinbarung treffen, etwas aushandeln. Aber er kommt und kommt, grauweiß, hell, gar nicht unfreundlich, der Anblick. Nur diese Unerbittlichkeit, diese Langsamkeit, das Unausweichliche. Und das alles nur für mich.
Ich habe noch niemals in irgendeinem Mittelpunkt stehen wollen. Warum ich? Der ganze Aufwand nur für mich. Wäre doch nicht nötig gewesen. Sarkasmus kann ich auch, wer hätte das gedacht.

Freitag, der....
Die Zeit verläuft quälend langsam. Die Wand steht nun 2 m vor meiner Zimmertür und ca. 2 m vor meinem Fenster. Das Arbeitszimmer selbst ist noch zu sehen. Für den sogenannten Stuhlgang muss ich nun den Eimer nehmen, den ich rechtzeitig hier hereingeschafft habe.

Dienstag, der....
Wir wollen uns nichts vormachen. Der Nebel steht wie eine Kugel rund um meinen Stuhl. Es sieht aus, als befände ich mich in der Mitte eines aufgeblasenen Ballons. Die Welt ist draußen, für mich nicht mehr erreichbar. Die Schreibtischplatte steht noch für die letzte Schreibarbeit zur Verfügung. Meine Füße stehen schon im Nebel. Ich kann sie ab und zu herausziehen. Wozu aber?

Wie wird das sein, wenn ich ganz verschlungen bin, insgesamt nicht mehr da sein werde wie meine Füße derzeit? Eigentlich bin ich ganz ruhig.
Was soll schon sein? Einfach weg, nichts mehr da. Auf die Verlustliste damit. Das Unausweichliche hat auch etwas Beruhigendes. Man braucht keine Entscheidungen mehr zu treffen. Einfach warten und aufgeben. Ob ich nachher noch Erinnerungen haben werde an das, was passiert ist?

An alle, die dieses Papier finden!

Ich hätte euch gerne mitgeteilt, wie es ist, wenn man verschwindet. Aber dann kann ich es nicht mehr sagen, da ich ja verschwunden bin. Was mich betrifft, ich werde es dann wissen. Auch wenn es nur für Sekunden ist.
Ich werde mich nun auf das Verschwinden einstellen. Es wird für euch kein großer Verlust sein.

Ihr werdet nachkommen.

H. Winzer"

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.05.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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