Harry Schloßmacher

Phantom SANDRA (...fast ein Danaer-Geschenk)


 

Wolfgang hatte die nette Ossi-Brigitte - die Jahre später ein paar Jahre im Blumengeschäft neben dem Eiscafé "Piano", Düren,  arbeitete - dann nochmals getroffen. (HINWEIS: Habe auch die gesamte Geschichte von ihr geschrieben mit Titel

 

"Brigitte B. (Ich bin immer geil)" in der Rubrik "Erotische Geschichten"

 

 - da könnt ihr alles nachlesen)

 

Jedenfalls wußte Ossi-Biggis neuer Freund auch von Wolfgang's Frauengeschmack und offerierte ihm gleich Sandra, die er wegen Brigitte verlassen hatte. Kassiererin Sandra wohnte in der Ecke Kerpen-Türnich/Erftstadt, war Endzwanzigerin mit hübschem Gesicht (wie zumindest gesagt wird) und sehr gut proportioniert.

 

Diese Empfehlung aber war fast ein Danaer-"Geschenk" (bringt mehr Unheil/Schaden als Nutzen). Denn Wolfgang fluchte nur noch:

 

Ich finde es langsam zum Kotzen, daß ich mich über Monate nur mit einem Phantom

am Telefon unterhalte, so angenehm deine Stimme auch ist. Ich habe keine Lust mehr,

bei jedem Gespräch den Fantasten zu spielen, der mühselig an Hand dürftiger Informa-

tion nur eine Fiktion erlangt. Daß sich zwei Menschen nach zwei Monaten Kontakt

einmal sehen, ist nun wirklich kein überzogener Anspruch...

 

Habe mir auch eine Magen/Darmgeschichte eingehandelt (ich ärmster...), was ich bisher

nicht kannte. Wahrscheinlich durch den monatelangen Telefon-Hickhack:

 

- Sehen wir uns?

- Sehen wir uns  nicht?

- Ja, wir sehen uns! (und viele nötige Treff-Vorfragen wurden zusätzlich geklärt)

- Dann wieder: Aber nein, besser doch nicht.

 

Auf einmal war es doch soweit, das nahezu sensationelle: Ich sollte tatsächlich

vorbeikommen. Aber zuvor offerierte sie mir schnell, daß in der Nacht sie ein Blinder

gefickt hätte, so richtig schön ohne Safer-Sex - vielleicht wäre sie sogar schwanger.

Und schon war wieder alles im Allerwertesten; denn wir bekamen uns am Telefon darüber

sowas von in die Wolle (Sonst nur bei langjährigen Ehepaaren üblich ;-) ), daß wir in Sachen Date-Zirkus wieder ganz von vorne anfangen mußten.

 

Dann - nach mühseligem Ringen - wieder ein Hauch Treff. Ich, der von ihr titulierte

'Elefant im Porzellanladen' (bzw. die Männer sind alle so), bewunderte ihr spontanes

weibliches "Feingefühl": "Ja, mein Lieber, Du willst ja unbedingt mich kennenlernen..."

Und schon war wieder die Luft raus, das Interesse futsch bzw. deutlich abgeschwächt.

 

Und dies alles bei einer Frau, die ich nicht einmal gesehen habe. Weiß ich, ob sie

meinen speziellen Figur-Vorstellungen entspricht...ob sie wirklich der mir

empfohlen-hochinteressante Typ für mich ist?

 

Und Sie ? Daß sie nicht längst von der weiblischen Neugier getrieben

wurde, zu erkunden, welche Gestalt nun hinter einer Stimme steckt - die einige am

Telefon als recht angenehm empfinden. Und Neugierde ist prinzipiell ein

enormer, entscheidender Katalysator für Blinddates! Wenn ich daran zurückdenke, wie

oft ich ihnen entgegenfieberte, weil ich eine bislang "gesichtslose" Fremde zum ersten Mal sehen

würde. Inwieweit mein inneres Bild von der noch Unbekannten der Realität standhält, etc..

Bei Sandra schien jenes belebende Element zu fehlen, die Luft diesbezüglich womöglich

bereits raus zu sein...

 

So blieb Sandra für ihn leider nur ein Phantom....
 

aus/wegen einseitiger/beidseitiger Bequemlichkeit, Dümmlichkeit - kein Auto und dann auch noch Angstzustände in Bussen und Bahnen - Geldmangel - Streitereien - weil er zu alt für sie war - Desinteresse - Ablenkung durch andere -

wer weiß, wer weiß...
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.05.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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