Lisa Lobby
Man nennt es Liebe - 1.Kapitel
Man nennt es Liebe
1.Kapitel
Mühevoll
schleppe ich die lange Schleppe, in meinen Händen. Zartes weiß,
lang und fließend ist der Stoff,
fällt
über meine kalten Füße. Wie lange lauf ich nun schon
durch die Wälder von Manchfield, durch nächst und voller
Schmerz. Ich sehe vor mir die hochgewachsenen Buchen, benäste
grüne Wiesen und die schönsten Kornblumen in ganz Cornwall.
Wie kann mir dies alles so unausgesprochen Wundervoll vorkommen?
An
diesem Tag, der so viel Kummer mir bereitete? Ich erinnere mich, vor
ein paar Wochen.
Zusammen
lief ich mit ihm durch die Vorstadt, entlang des Flusses und
schließlich diesen Pfad entlang.
Er
berichtete mir von seiner Arbeit, ich horchte und war fasziniert. Nie
wurde es mit ihm ermüdend oder gar langweilig.
Nein,
er strahlte eine Begeisterung aus. Meine Güte, wie gerne sah ich
ihn an und lachte mit ihm über Gott und die Welt.
Mary!
ermahnte ich mich selbst, verschwende deine Gedanken nicht an ihn.
Der Mann der heute eine andere Heiratete, der dir alles versprochen
und wieder genommen hatte. Trübe gedankten und wieder sinnlose
Gesten, der Augenblick um es genauer zu bezeichnen, war weg. Der
Felsen, entlang des Rosenweges nahm ich als Weile.
Es
strömte immer noch, der Regen wollte nicht weichen. Das laute
Prasseln, bewirkte ihn mir eine beruhigende Geste.
Müde
von dem langen Weg, schlug ich meine Hände vor mein blasses
Gesicht.
Heiratswillig,
bezeichnete meine Mutter. Das sollte in meinem Alter, an der Ordnung
liegen.
Doch
wie sollte ich je einen anderen Mann lieben? Wenn nicht Christopher
Faidden?
Keine
Liebe, nicht dieser Blick. Dessen war ich mir sicher, ich könnte
nie einen anderen Mann diese Zuneigung zeigen.
Meine
große Schwester Elizabeth lief den großen Hang entlang,
ich konnte sie in der Dämmerung ersehnen.
Ihr
Kleid war an den Säumen beschmutzt, sie musste einen langen Weg
gerannt sein,
„Schwester“
keuchte sie voller Aufregung, und hielt vor meinen Sitz. Ich konnte
mir denken, wer sie geschickt haben musste.
„Ich
werde nicht wieder mitkommen“ verharrte ich und verschränkte
meine Arme vor der Brust. Sie schien nicht überrascht, sondern
wirkte betreten.. „Du willst mich alleine lassen?“ belegte sie
mühsam.
Mein
Blick wurde weich, sie tat mir Leid. Nicht vor langer Zeit, wurde sie
mit einem stattlichen Schuster vermählt.
Es
war Liebe, kein Zweifel. Doch waren beide von der Armut gezeichnet,
und ehe meine Eltern keinen Sinn ihnen beistand zu leisten. Denn auch
sie klagten mit der nicht endeten Trostlosigkeit, der mein geliebter
Vater erarbeitete.
„Mary,
geliebte Schwester! „ vernahm sie und griff nach meinen Händen.
Ich blickte ihn ihre großen blauen Augen, die sie von meinem
Vater erbte. Ehe meine verblümtheit, durch meine irische Mutter
tadelte.
„Elisabeth,
ich werde Mr. Adrian nicht mähligen, mein Herz gehört dem
ungestümten!“ die Dramatik in meinen Augen, ließ sie
schweigen.. Sie erkannte die Liebe, nie würde sie die
Entscheidung bereuen. Denn auch sie handelte gegen ihren Verstand und
für ihr großes Herz.
„Du
könntest deine Malerei vertiefen, berühmte Gesellen
bekehren.“ sie war nicht im Stande, mich zu erlassen.
Sie
war meine große Schwester, die vernünftige und
sesshafte.
„Ich werde unglücklich ersterben, ohne die tiefe
Liebe und Zufriedenheit“ beklagte ich auf ihren Versuch.
Sie
schien in gesetzter Stille zu nicken. Mein blick erwiderte sie
weiterhin hoffend, und doch blieb eine gesetzte Traurigkeit.
Nun
saßen wir beide auf dem Felsen, nähe los von Gemüt
und Aufregung der großen Landstraße nähe Hampshire.
„Mutter
wird um dich Weinen, und Vater wird nicht bekehren“ ergänzte
sie unter aufsteigenden Tränen.
Ich
sah sie wie bemerkt von der Seite an, und griff nach ihren nun kalten
Händen. „Sie werden es verstehen, geliebte Schwester“ . Wie
konnte ich es anders ausdrücken, um ihre Furcht zu ersetzten?
Tief
in meinem Inneren Bewusstsein erließ mich meine Klarheit, der
Weg denn ich gehe werde, ist hart und unerbittlich.
Christopher
wird die holde Miss Jacklyn Heiraten und ich werde jede Nacht vor
Sehnsucht erklimmen.
Doch
ist es falsch, den überaus reichen Mr. Adrian zu gattigen. Er
ist ein durchaus, netter Mann.
Nur
zeigt er nicht die gleiche unvergleichliche Unbekümmertheit wie
mein geliebter Mr. Faidden!
Sein
dunkle bracht und dieser verfälschte Gang, sind das komplette
Gegenteil von Christopher Faidden.
Christopher,
mit seiner jugendlichen Tatheit, es schert ihn nicht zu albern und zu
glänzen.
Im
Gegenteil er ist unverwechselbar und trotz allem, hat auch er einen
Ruf.
Magde
und holle Frauen, seien ihm schon immer zugetan. Sogar Mätrasen
aus Königshäusern hätten seine Anwesenheit, mit
Interesse verfolgt. Es schien an ein Wunder, das unser beider Weg
sich kreuzte.
Und
er an dem alljährlichen Ball in Hampshire – Mainville meinen
Cousin Kian begleitete.
Ihre
Arbeit Verband sie unermesslich, sie studierten beide an der durchaus
kultivierten Universität zu Oxford.
Mein
geliebter Cousin, Rechtswissenschaft und Mr. Faidden, die Kunst des
Schreibens.
Wie
gefolgt, erblickten wir uns an diesem hochmütigen Abend in
Hampshire. Der Tanz zu meinem Partner, Mr.O`Conner war gerade
beendet, da erstreckte er seine Hand und lächelte unbekümmert.
„Dürfte
ich diese bezaubernde Lady, um diesen Tanz bitten?“ seine blauen
Augen, und dieser Charme voller Spitzbübischen Zügen,
ließen mich im ersten Moment verwirren. „Wie sie bemerkten,
beendete ich gerade diesen Tanz“ ein bisschen musste ich belächeln,
denn sein durchaus überraschter Gesichtsausdruck sprach Bände.
„Sie schlagen mir diese bitte ab?“
in
jedem Sinne hätte er damit nicht gerechnet, seinen Ruf zu
urteilen war das eine durchaus neue Erfahrung.
„Uns
wurde nicht Vorgestellt“ wich ich aus und suchte den Weg, zu den
prunkvollen Treppengeländer.
Mr.
Faidden jedoch ließ mich nicht davon schreiten, sondern
erbittete eine Erklärung. „Finden sie nicht, das wir uns
selbst Vorstellen können?“ er lächelte scherzhaft. „Sie
leben wohl auf dem Lande nehme ich an.“ man konnte es wirklich
nicht glauben, er machte sich lustig. Ich war stand nun mitten auf
der koketten Treppe, und drehte mich geschockt zu ihm um.
„ Ja,
ich lebe auf dem Lande! Und meine Umgangsformen sind nur ein Beweis
für gute Erziehung und folgender Anstand“
es
schien im darauf die Sprache verschlagen zu haben, er lächelte
nur gelassen. „Lady, wenn ich das so sagen darf, mit überaus
gutem Anstand, werden sie einen Stock als Ehemann befinden“ folgte
er und schreitet an mir vorbei, ohne sich zu verabschieden! Ich er
sah ihm aufgebracht hinterher, eine Unverschämtheit trug ich
anschließend meinem Cousin Kian vor, der nur lächelte und
sich für das Verhalten von seinem Freund, entschuldigte.
„Mary
sei nachsichtig mit dem guten Christopher, er wuchs in London auf.“
ich befand das, als keine grundlegende Ausrede, sondern als Floskel
des schlechten Anstands. Wenn ich überlege, wie durchaus
furchtig dieser Mann mich machte.
An
diesem Abend beobachtete ich, wie er mit vier Frauen Tanzte und
Holdete.
Besonders
die junge Kathie Toodel , deren alter ich auf sechzehn schätze,
kam dem guten Mr. Faidden nicht mehr unerlässlich von der Seite.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.06.2008.
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