Melanie Wienecke

Schicksal oder Glück..?

 
 
Es war ein Tag wie jeder andere auch. Ich stand in dem Laden, wo ich arbeite und verkaufte wie jeden Tag Zeitschriften, Getränke, Süßes und alles, was man in so einem Kiosk kaufen kann. Doch eines ahnte ich noch nicht.. Heute sollte etwas passieren.. und.. da war er schon. Er kam direkt auf mich zu. Naja okay, logisch, wenn ich an der Kasse stehe und er etwas kaufen möchte. Er stellte seine Fanta auf die Theke und sah mich an. Oje ich wusste gar nicht was ich machen sollte. Klar, seine Fanta einscannen aber ich wollte doch noch gar nicht, dass er schon wieder geht.. Also glotzte ich ihn nur dämlich und verträumt an. Doch dann wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich hörte seine Stimme.. Aber was für eine Stimme. So sanft und süß und und und… Ich wollte gar nicht mehr aufhören ihn anzulächeln. Er sah mich nur verwirrt an und fragte ob es ein Problem gebe. Das holte mich in die Realität zurück. Ich stammelte nur etwas unverständliches und zog schnell die Fanta über den Scanner. Er lächelte mir kurz zu und dann war er weg. Ganz weg. Durch die Tür. Ich starrte immer noch verträumt durch die Gegend und war den restlichen Tag total abgelenkt. Als ich am nächsten Tag wieder hinter der Theke stand machte mein Herz einen merkwürdigen Hüpfer. Ich hoffte, nein, betete schon fast, dass er heute wieder kam. Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen. Dieses mal nahm ich mir vor, nicht nur dämlich in die Gegend zu starren. Und da war er wieder! Erneut kam er mit einer gekühlten Fanta auf mich zu um zu bezahlen. Diesmal bewahrte ich Ruhe. Ich lächelte ihn so verführerisch wie ich nur konnte an und zog seine Fanta über den Scanner.
Für den Bruchteil einer Sekunde sah er mir direkt in die Augen. Dann wandte er sich ab und ging in Richtung Tür. In der nächsten Sekunde hörte man es nur noch scheppern und rumsen. Er hatte versehentlich ein Regal umgestoßen. Erschrocken sah er mich an und lief dann nach draußen und verschwand. Ich war total enttäuscht.. War ich auf sein unheimlich gutes Aussehen reingefallen? Auf dem Boden lagen überall Chipstüten verstreut. Das alles aufzuräumen dauerte sehr lange. Ich war super sauer auf diesen Kerl und hoffte, er würde sich nie wieder in meinen Laden trauen. Es schien als würde dies auch so sein. Den ganzen Tag über kam nicht ein gut aussehender Kerl rein. Doch.. da war ja schonwieder Er! Ich traute meinen Augen nicht. Er kam schon wieder auf mich zu und lächelte mir verlegen zu. Doch diesmal hatte er nichts in der Hand. Keine Fanta. Ich war gespannt was nun kommen würde. Meine Wut hatte ich schon ganz vergessen. Und zu meiner Überraschung entschuldigte er sich für alles. Er sah mich die ganze Zeit über an. Und plötzlich sagte er mir, ich habe wunderschöne Augen. Ich war so verwirrt über dieses Kompliment, dass ich nur „Danke“ nuschelte. Und in der nächsten Sekunde hatte ich schon seine Einladung zu einem Entschuldigungstreffen angenommen. Doch als er fröhlich durch die Tür meinen Laden verließ, bereute ich meine Zustimmung kein Stück. Ich schwebte nach Hause. Glauben konnte ich es immer noch nicht. Er wollte mich schon morgen Abend treffen… Und zwar am Strand. Lädt man eine Frau nicht eigentlich zum Essen ein? Oder geht mit ihnen ins Kino? Nein, er nicht. Denn er ist ganz besonders… Ehe ich mich versah, war die Nacht vergangen und dann war es plötzlich schon 18 Uhr. Shit… Nur noch eine Stunde zum fertig machen… Was zum Teufel hatte ich den ganzen Tag gemacht ? Ich wusste es nicht. Wahrscheinlich die ganze Zeit lang nachgedacht. Ich rannte ins Schlafzimmer und suchte mir ein Top raus mit leichtem Ausschnitt, schließlich wollte ich ihn nicht dazu verführen, gleich über mich herzufallen. Und ich zog meine neue Hose an. Dann rannte ich ins Bad und macht mich für später hübsch. Als ich endlich fertig war, war ich schon leicht zu spät. Panisch packte ich meine Handtasche und rannte zum Strand hinunter. Und da war er. Er saß auf einer Bank am Weg und sah mir entgegen. Keuchend machte ich vor ihm halt und holte erstmal Luft. Als ich sah, dass er mir zulächelte war ich erleichtert. „War das die Rache für letztes Mal, oder wieso lässt du mich eine halbe Stunde lang warten ?“ , fragte er mich. Ich grinste und nickte. Dann gingen wir gemeinsam zum Strand hinunter. Das Meer rauschte und die letzten Sonnenstrahlen schienen auf uns hinab. Wir setzen uns in den Sand und blickten auf das Wasser. Eine Zeit lang sagte keiner etwas. Dann entschuldigte er sich nochmals für die Panne in meinem Laden. „Ist schon gut“, murmelte ich. Immernoch guckte ich aufs Meer. Dann spürte ich wie seine Hand meine Wange berührte… Sie war so schön weich und warm…Ich drehte meinen Kopf und er sah mir direkt in die Augen. Doch dieser Moment war nicht, wie in meinem Laden. Seine Augen glitzerten. „Du siehst wunderschön aus“, flüsterte er. Sein Kopf kam langsam auf mich zu. Ich war wie hypnotisiert. Ich wusste was jetzt kommen würde und mein Herz begann zu rasen. Eigentlich hatte ich ja etwas gegen küssen beim 1. Date. Doch bei ihm war es anders. Ich hatte das Gefühl, ihn schon ewig zu kennen. Wir kamen uns immer näher… Ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht. Dann berührte ich seine weichen Lippen …
 
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.06.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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