Yvonne Asch

Gefährliche Liebe____ Erinnerungen 4

Als die Tür vom Klassenzimmer auf ging, verstummten alle Schüler plötzlich. Josi hatte jedoch kein Interesse daran, wer oder was durch diese Tür zu ihnen treten würde. Sie lass ihr Buch weiter, ein oder zwei Schüler mehr, wen störte es? Sie hatte wirklich andere Probleme.

Sie hörte die festen und sicheren Schritte von Herr Steiner und dann eher schlürfende, stoppende, wahrscheinlich war sich der Schüler ziemlich unsicher und machte sich grade die Gedanken, ob ihn seine Mitschüler auch akzeptieren würden, sie waren doch so ziemlich alle gleich, die Menschen.

„Darf ich euch euren neuen Mitschüler vorstellen? Das ist Jäsen Muran!“, schallte nun die Stimme durch den Raum. Ein Wunder war geschehen, die Schüler fingen wieder an zu tuscheln und zu reden. Das ließ Josephine dann doch auf schauen, immerhin wollte sie wissen, wer oder was, dafür verantwortlich war, dass die sonst doch so ruhige und artige Klasse endlich ihr Gelübde brach. Langsam schaute sie mit ihren eisblauen Augen vom Buchrand hinweg.

Ein Knall durch brach das Flüstern und Tuscheln. Herr Steiner schaute verwundert zu Josi her rüber und auch die Anderen hatten ihren Blick vom Neuen losgerissen und schauten nun interessiert zu Josephine hin, die Kreide bleich da saß und den neuen Schüler anstarrte, so als hätte sie grade einen Geist gesehen, ihr Buch welches sie grade noch in der Hand gehalten hatte, lag nun auf den Boden, vor ihren Tisch.

„Was ist denn mit der los?“, fragte Markus grade seinen Sitzpartner der nur mit den Schultern zuckte. Josi erhob sich vom Stuhl, stützte sich mit ihren Händen jedoch auf ihren Tisch ab. Ihr Blick klebte immer noch bei Jäsen. „Ich... ich muss... muss...“, sie stockte, er schaute ihr direkt in die Augen, diese Augen, sie machten sie fast verrückt, er war es...

„Was musst du, Josephine?“, fragte nun Herr Steiner, äußerst verwundert über ihr merkwürdiges Verhalten.

„Jetzt fängt die auch noch an zu stottern...“, es sollte nicht so laut sein wie es grade durch die Klasse hallte, das hatte Markus sicherlich nicht beabsichtig, und er unterbrach den Satz auch, als ihn bewusst wurde das es zu laut war.

Herr Steiner schaute Markus fast schon eisig an. Dann zeigte er mit den Finger auf die Tür. „Du kannst Draußen weiter lästern, Markus!!“. Stirn runzelnd fügte sich der Schönling, sich diesen Urteil und ging Schulter zuckend zur Tür, er schloss diese nicht grade laut los hinter sich. Herr Steiner fuhr sich mit seiner Hand durchs offene Haar. Dann wandte er seinen Blick wieder zu Josi, die noch immer vollkommen bleich da stand und sich am Tisch abstützte. „Ist ihnen nicht gut, Josephine??“, fragte er sie nun besorgt. Ihr Augen fixierten den Neuen, sie wandte den Blick nicht einmal ab und er schaute sie verwundert an. Fragte sich warum sie ihn so seltsam anstarrte. „Ich muss...“, wieder stockte sie, ihr Blick viel auf seinen Hals, kein Zweifel blieb mehr in ihr übrig. „Was müssen sie denn?“, die Anderen Schüler wurden schon ungeduldig, dies würde sicherlich noch für Gesprächsstoff in der Pause reichen, doch der Lehrer drängte sie nicht, er fragte sich nur grade was sie hatte und als er ihren Blick folgte, wusste er das sie Jäsen anstarrte, es musste zweifellos an ihn liegen.

Langsam ging sie an ihrem Tisch vorbei, sie musste hier raus, ganz schnell, sie brauchte ne Ladung kaltes Wasser ins Gesicht und sie musst sicher gehen das sie nicht träumte. An liebsten hätte sie einfach laut los geschrieen, aber sie beherrschte sich und ging stock steif, an den Tischen vorbei Richtung Tür. Nicht einmal, ließ sie Jäsen dabei aus den Augen und seine Augen, dieses satte, kräftige Grün. Ihr wurde Schwindelig sie geriet ins stolpern. Knallte gegen die Tasche einer Mitschülerin und taumelte zur Wand. Noch bevor alles schwarz vor ihren Augen wurde und sie den Halt unter ihren Füßen verlor, spürte sie Hände an ihren Körper, und einen kräftigen Oberkörper der sich gegen ihren Rücken presste. Panisch griffen ihre Hände an der rauen Wand entlang, verdammt, sie wollte sich fest halten aber da war nichts, was ihr halt geben würde, außer der Körper hinter ihr. Sie hatte gar keine Chance da gegen an zu kommen.

Herr Steiner hielt die junge Frau fest in seinen Armen als sie auf einmal zusammen klappte und in seinen Händen landete. Es war nicht schwer gewesen dies Vor raus zu sehen, also war er ihr etwas näher gekommen um sie schnell auffangen zu können. Sie hatte seine warnenden Worte gar nicht mehr war genommen und jetzt lag sie regungslos in seinen Armen.

Jäsen fragte sich was sie hatte, dieses Mädchen, war irgendwie sonderbar in seinen Augen, wie sie ihn mit ihren großen eisblauen Augen angeschaut hatte, dieser Blick... und ihre Haut, die sowieso schon Bleich war, wurde auf einmal vollkommen bleich als sie ihn angesehen hatte. Nun lag sie in den Armen ihres Klassenlehrers, ihr Kopf hing schlapp hinab, in den Nacken, ihr langes pech schwarzes Haar, viel wild hinab. Sie war eine Schönheit, er konnte es nicht anders sagen, sie war einfach perfekt und makellos aber etwas an ihr war seltsam...

„Die macht sich doch nur wichtig!“, drang die Stimme von einer Schülerin zu Tanja durch. „Halt die Klappe!“, warnte die kleine Schmunzlerin sie, denn eine Unmacht konnte sie gewiss nicht so gut vorspielen, zu mal Josi auch gar nicht so eine Person war die sich in den Vorderrund spielte. „Ich bringe sie ins Krankenzimmer, ihr verhaltet euch still, bis ich wieder da bin, ist das klar?!“, seine Stimme klang hart und jeder wusste das er es ernst meinte.

Jäsen sah zu wie Herr Steiner sie langsam hoch hob und sie in seinen Armen hielt, er war äußerst vorsichtig dabei und er hielt sie in seinen Händen als würde sie gar nichts wiegen.

Mit Josephine in seinen Armen, wandte er sich an Jäsen. „Such dir einfach einen freien Platz!“. Jäsen nickte nur, er konnte zur Zeit nichts anderes als zu nicken.

 

 

Als sie wieder zu sich kam, donnerte ihr der Kopf, es fühlte sich an als würde man ihren Kopf mit einen Presslufthammer bearbeiten, das zweite was sie dann war nahm waren diese Augen, diese grünen, kräftigen Augen, die zu ihr hinab schauten. An liebsten hätte sie angefangen zu schreien, aber sie konnte nicht, ihr Kopf tat zu doll weh und sie fühlte sich schwach. Langsam fing auch der Rest an, wieder klar zu werden und sich zusammeln.

„Hey...“, begrüßte er sie lieb, seine Stimme klang genauso wie in ihren Traum, männlich und musikalisch und einfach angenehm...

„Verschwinde!!“, sagte sie leise, ihre Augen schauten direkt in seine. Er durfte nicht hier sein, er durfte gar nicht Exzehstieren und doch saß er hier vor ihr, in ihr drehte sich der Magen.  Es war nur ein Traum, versuchte sie sich klar zu machen, aber jetzt nahm ihr Traum die Wirklichkeit ein. Wie konnte eine Person die in ihren Traum war, plötzlich hier vor ihr sitzen? 30 Jahre lang hatte sie von ihn geträumt und jetzt saß er hier...

das war nicht ganz die Antwort gewesen die er erwartet hatte, er hatte sich Sorgen gemacht, die Anderen schrieben eine Arbeit und da er sie sowieso nicht mit schreiben konnte, dachte er sich, einmal nach ihr zu sehen und als Dank bekam er ein: Verschwinde!

„Bist du immer so freundlich oder liegt das nur an mir?“, fragte er sie lieb. Er streichelte sich nervös über seinen rechten Arm. Josi wollte sich aufsetzen doch sie war einfach zu schwach.

„An dir...“, sagte sie knapp, er sollte verschwinden, sich in Luft auflösen oder wie eine Seifenblase zerplatzen, ihr war alles Recht, nur hier bei ihr sollte er nicht bleiben.

„Gut, gut, komisch, ich habe dir nicht einmal was getan...“, er berührte sie ganz vorsichtig an ihrem Arm, diese Berührung kam ihr so vertraut vor. Erschrocken drehte sie sich etwas näher an die Wand, die Liege wackelte kurz unter der schnellen Bewegung. „Ein Traum...“, murmelte sie nur ein Traum, er ist nicht hier, er darf nicht hier sein, es war ein Traum und er war ein Teil davon, ich träume wieder! Doch tief in ihr, wusste sie das sie nicht träumte, das er wirklich grade vor ihr saß und sie mit seinen hübschen Augen anschaute.

„Du hast geträumt?“, fragte er sie verwundert über ihre zwei Worte. „Was?“, fragte sie ebenso verwundert zurück.

„Na du meintest eben nur ein Traum...“
“Hab ich nicht gesagt!“;  oder habe ich laut gedacht, ich bin so durch einander.

„Doch hast du... na ja ist ja auch egal. Ich heiße Jäsen und du bist Josi, richtig?“.

Sie hasste es... „Nein, Josephine!!“.

„Hmm... Gut ich verstehe, JOSEPHINE!!!“, er betonte ihren Namen etwas eingeschnappt.

Ihr war es egal, er sollte endlich zerplatzen.

„Wie lange war ich weg?“

er warf flüchtig einen Blick auf die große Uhr die an der Wand hing

„Eine gute halbe Stunde, denk ich. Ich muss mal gleich den Herr Schleiner bescheid sagen, dass du wach bist..“ Josi zog ne Augenbraue hoch. „Steiner...“

„Was ist mit Steinen??“, fragte Jäsen nun verwundert.  Genervt atmete sie die Luft tief ein und aus. „Er heißt nicht Herr Schleiner, sondern Herr Steiner...“, verbesserte sie ihn. Jäsen musste nun grinsen. „Dir kann es ja nicht mehr so schlecht gehen...“, er erhob sich vom Stuhl und ging Richtung Tür. „Ich werde jetzt den Herr Steiner holen, dass er mal nach dir schaut“.

Langsam öffnete er die Tür des kleinen Krankenzimmers. Dann wandte er sich noch einmal an Josi die nun wieder ihre gewöhnliche Blässe besaß. „Und du lauf nicht weg, Süße“.

Noch bevor sie etwas da gegen sagen konnte, das er sie grade Süße genannt hatte, war er schon verschwunden und sie lag alleine im Raum.

 

Süße?? Boa... spinnt der?? Was bildet der sich eigentlich ein? Mein Traum wird niemals war werden... es sei denn er geht mir weiter hin so auf die Nerven dann vielleicht... ein breites Grinsen legte sich auf ihr Gesicht, sie wusste selber das sie ihn nie was antun würde, keinen aus ihrer Klasse, würde sie je etwas antun. Es gab zu viele Gründe dafür.

Nach einer weile klopfte es an der Tür, dann wurde sie geöffnet. Josephine wusste auch ohne das sie hin sah, dass es ihr Lehrer war.

Leonardo ging mit langsamen Schritten zu ihr und schaute sie noch immer besorgt an.

„Wie geht es ihnen Josephine?“, fragte er sie dann. Warum sagte er immer zu ihren Namen? Als wüsste sie ihn selber nicht!

Sie wandte den Kopf zu ihn hin. Er schaute ihr in die Augen, Das Schwarz darin war verschwunden? Sie runzelte die Stirn. Wie war das möglich? Fragte sie sich, wie konnten sich Augen einfach so verändern??

„Es geht mir gut“, eigentlich ging es ihr ganz und gar nicht gut, ihr Alptraum schien war zu werden. „Was bedrückt sie? Sie können mir alles anvertrauen und sagen sie mir nicht wieder, es wäre nichts, man kippt nicht einfach so um!“, seine Stimme war so ernst und fordernd, als würde er es nicht akzeptieren wenn sie ihn nicht alles erzählen würde.

Sein hübsches und makelloses Gesicht schaute sie immer noch an. Es machte sie einwenig verlegen. Und sie spürte wie sie rot wurde. Was war nur mit ihr los??

„Wie kommen sie darauf das es mir nicht gut ginge? Mein Leben ist perfekt! Wirklich, dass sollten sie mir glauben!“, es klang nicht ganz so überzeugend wie sies eigentlich gewollt hatte. Herr Steiner legte seine Stirn in Falten und berührte sie ganz sanft an ihrer Arm.

Sie zuckte zusammen. Er war kalt, nicht so kalt wie man es war weil man fror, nein, er war so kalt wie der Tod. Erschrocken schaute sie ihn an, was stimmte mit ihn nicht?

„Alles in Ordnung?“, fragte er sie, da sie ihn noch immer so seltsam anschaute. Sie versuchte sich zusammen zu reizen. „Ähmm... ja...“, stotterte sie etwas. „Und wenn sie mich das noch einmal fragen, dann werde ich ihnen meine ganze Lebensgeschichte erzählen und die ist lang!“, nun klang ihr Stimme etwas belustigt sie ist sehr, sehr, sehr lang....

er musste lächeln. „Nein, nein, ich schätze so viel Zeit haben wir nicht...“

 

aber irgendwann werde ich sie erfahren und zwar alles, alles was dich umgibt und was dich leitet überhaupt alles...! er musterte ihren Körper vorsichtig und stand dann auf.

„Sie ruhen sich jetzt noch etwas auf und dann besuchen sie bitte ihren Schularzt, vom Unterricht sind sie heute befreit..“ er ging langsam zu Tür hin, mit den Rücken zu ihr gewandt. „Ach und Josephine...“ schon wieder nennt er meinen Namen... „passen sie doch bitte gut auf sich auf, sie sind ein wirklich sehr nettes junges Mädchen...“, sie spürte wie ihr sonst bleiches Gesicht plötzlich in Farbe getaucht war, roter Farbe. Sie war sehr erleichtert das er mit den Rücken zu ihr stand und ihr davon also nichts an sah. „Werde ich“, sagte sie leise und knapp und sah zu wie er hinaus ging und die Tür leise hinter sich schloss.

Hannes musterte sie prüfend, er kannte diesen Blick, wenn sie ihn so anschaute, überhaupt so durch die Gegend schaute bedrückte sie etwas und sie wusste nur nicht wie sie es ihn sagen sollte. „Alles in Ordnung?“, fragte er dann vorsichtig, damit sie endlich anfangen würde zu reden. Sie schaute nun zu ihn, in seine Augen. „Nein, nicht wirklich... Hannes, irgendetwas passiert hier und ich weis nicht was, ich weis nicht einmal wie ich darauf komme, aber ich spüre es so deutlich, in jeder Faser meines Körpers...“. sie stocherte wieder in ihren Bratkartoffeln rum, sie hatte nicht wirklich Appetit. Hannes hatte bereits sein Portion auf und Josi hatte nicht einmal die Hälfte geschafft. „Wie meinst du das?“; fragte er sie nun evrwundert. „Ich habe ihn getroffen!“, ihre Stimme war so leise, dass er sie kaum verstand.

„Wen denn? Mensch, Josi nun lass dir doch nicht alles so aus der Nase ziehen und erzähle mir endlich alles.“

Sie nickte und schluckte legte die Gabel mit der aufgespießten Kartoffel wieder hin und schaute auf ihren Teller. „Er war da, ich meine der neue Schüler, er ist der Mann aus meinen Träumen, ihn bringe ich um, ihn gehört im Traum mein Herz... ich... ich habe mir immer ein geredet das so etwas nie passieren wird, dass ich nie jemanden töten werde, weil ich nie einen Menschen mehr an mich ran lassen werde, ich habe doch aus meiner Vergangenheit gelernt und jetzt steht dieser Mann vor mir?...“, sie hielt inne und spürte das Hannes sie eindringlich ansah. „Ich... ich muss hier weg... genau ich muss das Land wechseln, werde einfach neu anfangen.“... Der Vampir griff nach ihren Händen die sie auf den Tisch gelegt hatte. Er schüttelte den Kopf. „Ach, Kleines... du weist das es nicht geht, du weist das der Rat dir nur alle drei Jahre erlaubt das du das Land b.z.w. die Stadt wechselst. Es sei denn du hast einen guten Grund, z.b. das dich jemand entlarvt ...“ schluckend unterbrach sie ihn. „Ich kenne die Gründe und weis selber das ich es nicht darf, aber ich muss... ich kann doch nicht hier bleiben, dieser Traum darf nicht war werden!“, ihre Augen funkelten fest entschlossen.

„Dann töte ihn...“, er sagte die Worte sehr leise, er wusste sie wollte diese nicht hören, aber er selber wusste, dass es eine Lösung wäre. Sie könnte ihn töten noch bevor er irgendeine Rolle in ihren Leben spielen konnte und vielleicht würden dann ja auch ihre Alpträume auf hören.

Erschrocken und zornig über seine Worte schaute sie ihn an. „Spinnst du??“, fragte sie ihn vollkommen entsetzt. Sie wusste er meinte es auch so wie er es gesagt hatte. Er war ein Vampir durch und durch, für ihn war ein Mensch ein Mensch, er akzeptierte sie aber würde sich immer mehr schützen als sie und sie schmeckten ihn auch viel zu gut.

Er zog eine Augenbraue hoch. „Bevor er dir weh tun kann, kannst du ihn töten, er bedeutet dir dann noch nichts und du wirst dich nur einige Tage, was ich vollkommen sinnlos finde, schlecht fühlen, du verstehst was ich meine? Wann hast du zu letzt süßes, leckeres Blut getrunken, was deine Sinne vollkommen benebelt, was deinen Körper einnimmt und was du noch Monate danach auf deiner Zunge spüren kannst? Du solltest dich nicht immer von bösen Seelen ernähren, das kräftigt deinen Körper nicht so, wie es sollte. Also nimm dir diesen Jungen und...“, sie unterbrach ihn zornig und mit bissiger Stimme: „Nein!!“. Zeitgleich sprang sie vom Stuhl auf und schaute Hannes mit funkelnden, wütenden Augen an. „Ich bin nicht so wie du oder ihr!! Ich will das alles nicht! Ich möchte keine Bestie sein!“, damit legte sie 30 Euro auf den Tisch und verließ eilig das Lokal. Die Leute schauten verwundert zu den nun allein sitzenden Mann und tauschten fragende Blicke mit einander. Wieder war es Hannes egal, er machte sich nur grade Gedanken um Josephine. Sie musste sich endlich mit ihren Schicksal abfinden. Endlich lernen dass sie nicht schlecht war und das sie ebenso ein Recht hatte zu leben.

Sie wusste nicht wie lange sie schon auf der Parkbank saß, wie viele Menschen an ihr vorbei gegangen waren und wie oft der Zeiger ihrer Uhr sich gedreht hatte. Alte Geister ihrer Vergangenheit quälten sie, immer wieder holten sie, sie ab und zu ein und spuckten in ihrem Kopf umher, quälten sie und machten ihr schlimme Gedanken.

~~~Es war eine heiße Sommernacht, sie war so glücklich wie noch nie, sie hatte das erste mal mit ihn geschlafen und sie liebte ihn, sie liebte alles an ihn. Nun lag er neben ihr, das schwache, kleine Kerzenlicht erleuchtete seinen nackten, perfekten Körper. Sie fuhr mit ihren Finger seine alte Narbe entlang, die er von einer Schlacht behalten hatte. Dann musst sie lächeln, er war so gut zu ihr, er gab ihr alles. Er gab ihr seine Liebe, er gab ihr ein zu Hause, er schützte sie und ihr Geheimnis, er hatte gesagt sie schaffen das zusammen, sie würden es schaffen und er würde sie schützen vor allem was komme. Er ging mit ihr jagen, sie ernährte sich vom Wild, es schmeckte nicht besonders gut, aber es ließ sie am Leben und das war das was zählte, oder?

Sein Brustkorb bewegte sich ruhig auf und ab und sie musste lächeln, ihn einfach nur zu beobachten, zu sehen wie friedlich er schlief. Ließ sie lächeln, ließ sie glücklich sein. Sie war glücklich. Sie was so verdammt glücklich. Er hatte ihr versprochen dass er es auch wollte. Er wollte mit ihr die Ewigkeit leben, er wollte mit ihr alles erleben, er liebte sie so sehr, hatte er gesagt und ihr dabei zärtlich durchs Haar gestreichelt. Sie war so glücklich darüber.

Noch immer brannte ihr Körper von seinen lustvollen und heißen Küssen. Er war so vorsichtig gewesen als er in sie eingedrungen war, hatte ihr dabei tief in die Augen geschaut und gefragt ob sie es auch wirklich wollte. Ja, sie hatte gewollt, sie wollte noch viel mehr, sie wollte es jeden Abend. Er war der Richtige, er war ihr Herz.

Langsam rekelte er sich und öffnete seine neugierigen braunen Augen, er schaute sie an. Sie trug nichts, ihr langes Haar, umspielte zärtlich ihre kleinen, festen Brüsten. Sie schaute zu ihn hinab, ihr eisblauen Augen, die sich so tief in seine Seele  gebrannt hatten. Langsam streckte er seinen Arm nach ihr aus und streichelte ihr über den Rücken. Dann drückte er sie zu sich hinab. Ihre Lippen pressten sich auf seine und er küsste sie fordernd und heiß. Seine Zunge massierte ihre und seine Hand streichelte immer wieder über ihren Rücken. Als sie sich trennten schauten sie sich tief in die Augen. „Tu es bitte, Engel...“, flüsterte er ihr mit erregten Atem zu. Sie wusste was er wollte und sie war so glücklich darüber. Ihre Augen funkelten wie Diamanten. „Jetzt? Hier und jetzt?“; fragte sie heiser. Er nickte und sie setzte sich auf seine Hüften, er war noch immer erregt, aber das war es nicht was sie tun sollte, sie sollte nicht jetzt seine Lust stillen, sie sollte was ganz anderes. „Bist du dir sicher? Willst du es auch wirklich?“, fragte sie noch einmal. Oh, er roch so gut, niemals würde sie diesen starken männlichen Geruch vergessen der aus seinen Blut drang. Er nickte. „Ja, nun tu es endlich, Englein...“, er schaute ihr noch einmal in die Augen dann schloss er diese und legte seine Hände auf ihre Oberschenkel. Sie wusste es würde weh tun, dass hatte es bei ihr auch, sein Körper würde gleich sterben und dann würde er wieder geboren werden, als etwas anderes, stärkes...

Sie senkte ihren Kopf zu seinen Hals hinab und schloss ihre Augen, langsam schob sich ihr Zahnfleisch zu Seite und entblößte ihre Zähne. Sie roch an seinen Hals, genoss den Geruch seines Blutes, berührte ihn berührte ihn vorsichtig mit der Nasenspitze. „Ich liebe dich mein Engel“, hauchte er ihr zu. Sie lächelte. „Ich dich auch...“ dann presste sie ihren Mund an sein Fleisch und ihre spitzen Zähne bohrten sich in sein Fleisch hinein. Er stöhnte vor schmerz auf, es war allerdings ein angenehmer Schmerz, ein Schmerz der ihn auf eine seltsame Art und Weise erregte. Sie spürte sein heißes Blut in ihrem Mund. Und auf einmal, wurde alles in ihr ausgeschaltet. Sie saugte an ihn und trank sein Blut, konnte nicht mehr klar denken. Ihr war zwar bewusst das sie ihn umbringen würde, würde sie nicht auf hören, doch sie konnte nicht damit aufhören, sie wollte mehr, immer mehr, es war so warm, so süß, es war besser als Honig, besser als die Sonne auf ihrer Haut besser als... ?? besser als was sie je erlebt hatte... sie wollte mehr immer mehr.... aber sie durfte nicht, sie brachte ihn um.... sie konnte nicht anders es tat soooo gut....~~~

Sie zuckte zusammen und schrie, ihre Stimme hallte durch die Dunkelheit.

Es war Nachts, wie lange hatte sie wohl hier auf der Bank gesessen?? Sie wusste es nicht.

„Julius, es tut mir leid, ich liebe dich...“, Ihre Stimme zitterte und sie weinte, Tränen liefen an ihren Wangen hinab. Sie war ein Monster, nie mehr wollte sie so etwas tun, nie mehr....!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.07.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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