Yvonne Asch

Gefährliche Liebe____der Hohe Rat 15

Langsam wurde sie es müde, immer wieder den Kopf zu ducken und sich so vor den spitzen Steinen zu retten und prompt knallte sie auch mit der Stirn an einen Stein, sie stöhnte sauer auf und rieb sich kurz die Stelle, die schmerzte. „Verdammt! Wo bringst du mich nur hin?“, fragte Josephine dann leicht sauer. Fiona hatte scheinbar überhaupt keine Probleme mit den Weg und so. „Zum Hohen Rat, hab ich doch gesagt!“, sie wirkte leicht genervt. Josi hörte ein leises Tropfen, was gleich mäßig ertönte, wahrscheinlich ein Tropfstein? Oder ein unterirdischer Fluss? Sie hasste Höhlen, alles war so bedrückend eng und man fühlte sich dort so hilflos, über all Gestein, über ihr, unter ihr und an den Seiten. „Bleib stehen!“; Fiona schrie es hektisch her raus und Josephine blieb vor schreck wie angewurzelt stehen. Noch bevor sie fragen konnte was denn los sei, konnte sie sich ihre Frage selber beantworten. Jetzt war auch noch vor ihr eine Felswand, das machte die Sache nicht grade viel gemütlicher. Fiona hatte sie in eine Sackgasse geführt, aber wieso? Kannte sie sich hier selber nicht aus?

„Worauf wartest du? Bück dich endlich!“, fuhr Fiona sie an. „Was?“, Josi fand das grade alles nicht so lustig und jetzt war sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt für ein perverses Spielchen. „Mach jetzt endlich! Wir müssen da durch!!“, schrie sie nun schon fast, Fionas Stimme nach zu gehen, war sie nicht sehr gut drauf. Na ja, vielleicht war sie ja besser drunter? Jetzt musste Josi grinsen, wie konnte sie denn jetzt über so was nachdenken? Zu mal es sie sowieso nicht interessierte! Also begab sie sich tapfer auf die Knie und nun sah sie den kleinen, engen Schacht. Konnte man es denn Schacht nennen? Es war viel mehr ein Loch in der Steinwand, in der man sich auf den Bauch legen musste und durch robben musste. Super, sie liebte es ja eng und kuschelig, aber verdammt noch mal! Sie waren tief unter der Erde und wer weis wo dieses Loch hin führte, wer weis ob es überhaupt irgendwo hin führte? Es könnte eben so gut auch einfach enden und wie sollte man dann sich um drehen, um wieder zurück zu kommen? Rückwärts robben? Oder es wurde einfach enger und sie blieb stecken?! Keine schöne Vorstellung. Oder Fiona würde ihr von hinten einfach eine Kugel … nein, absurd! Darüber brauchte sie nun wirklich nicht nachdenken, wenn Fiona sie hätte umbringen wollen hätte sie es schon getan!

„Hier durch?“, fragte Josi dann überflüssigerweise, sie betete für ein Nein.

„Ja!“

 

ach, verdammt!

Also biss sie die Zähne zusammen und legte sich auf den Bauch, es war wirklich merkwürdig als ihr kopf dann das Loch erreichte und sie ihren Körper nach zog. Das Gestein fühlte sich kalt und feucht unter ihren Körper an und sie fragte sich wo für sie sich so schick gemacht hatte und warum sie bloß ihre gute Bluse angezogen hatte. Die konnte sie sicherlich heute Abend weg schmeißen! Wenn sie überhaupt noch hier raus kam.

Fiona kam ihr hinter her, sie stellte sich allerdings nicht so ungeschickt an wie Josephine und ihr schien es noch dazu furchtbar leicht zu fallen. Josi spürte wie sie sich eine Schramme am Bein zu zog, es schmerzte unangenehm, aber sie verkniff sich tapfer ein Fluchen und robbte einfach weiter. zum Glück war bisher noch nichts von dem passiert was sie befürchtete aber es schien einfach kein Ende zu nehmen und Josi taten die Ellbogen und Knie weh. Aber sie traute sich nicht zu fragen wann sie endlich wieder eine hohe Decke erreichen würden.

Endlich! Sie sah Licht, ein kleines schwaches flackerndes Licht! Waren sie vielleicht gleich wieder Draußen? Oder kam das Licht von einer Fackel? Es konnte so vieles sein, aber Josi munterte es zum schneller robben auf. Also steckte sie all ihre Kraft in die letzten paar Meter und dann konnte sie aus den engen, Loch hinaus krabbeln, jedoch war sie zu ungeschickt und  flog mit den Kopf voran auf den harten Boden und kullerte wie ein tollpatschiger Welpe ein paar Meter weiter, bis zu einer Steinwand die sie dann bremste. Natürlich schlug sie unbeholfen mit dem Kopf dagegen. „Scheiße…“; fluchte sie nun leise und rappelte sich auf. Der Vampsec hatte wieder mal keine Probleme sie rollte sich aus den Loch hinaus und trat dann geschickt mit den Füßen auf den Boden auf. Dann klopfte sie sich den Staub von der Kleidung. „Ich Liebe es!“, sagte sie grinsend und strahlte wie ein kleines Kind. Fuhr sich danach mit ihren Fingern durch das kurze Haar. Josi schüttelte verständnislos den Kopf. Wie konnte man so etwas lieben?  Als sie sich endlich mit wachen Augen umsah, bemerkte sie das sie in einen großen, breiten Viereck standen und das Gestein war sauber bearbeitet, fast so glatt wie eine Hauswand, die Decke war sicherlich 5 Meter hoch außerdem führten zwei ebenso gut bearbeitete Gänge von diesen *Raum* hinaus, sie lagen sich gegen über. In der feinen Wand, wo Josephine gegenüber stand, war das kleine Loch, was sie richtig an grinste. Josi kam schon außer Atem dachte sie daran dass sie da auch wieder hin durch zurück musste, gab es denn ein zurück für sie? sofort vertrieb sie den Gedanken aus ihren Kopf. Natürlich kam sie hier wieder raus, fragte sich nur ob Tod oder Lebendig? Arg! Nein… sie kam hier raus!!
“Oh man, der Hohe Rat tut mir leid wenn er immer diesen Weg gehen muss!“, gab Josephine zu Fiona die lächelte mild, dann nahm sie den linken Gang und ging ihn entlang. Josi huschte ihr schnell hinter her. „Ach, das ja nur selten der Fall, wenn der Fahrstuhl mal kaputt ist…“.

 

Fahrstuhl???!!... „Wie Fahrstuhl?“, fragte Josephine baff und ihr Gesicht sah genau so fassungslos aus. „Denkst du die haben Lust sich immer durch diesen Schacht zu quetschen? Das doch nur ein Notausgang! Aber ich liebe ihn! Er fetzt richtig!“. Hatte sie grade richtig verstanden? Also, dass sie eigentlich auch mit einen Fahrstuhl hätte hin ab fahren können? ihre Kleidung nicht an einigen Stellen Zerrissen wäre und ihre Friseur noch sitzen könnte?? Sie war sich sicher das Fiona ihr Zähne knirschen hören konnte. „Das ist ja wohl…“, oh ja, Josi war eigentlich richtig in Pfad den Vampsec mal die Meinung zu sagen, aber das gönnte man ihr ja nicht. Fiona drehte sich hektisch um und unterbrach sie: „Wir sind gleich da reiz dich zusammen!“, und ihr Gesicht, wie ernst es auf einmal war. Ja ja, gleich da! Hauptsache du musst dir mein Gejammer nicht anhören! Boa ey, dir biete ich das nächste Mal Hundekekse an wenn du bei mir bist!

 

Plötzlich hörte sie Musik durch den Gang tönen, feine klassische Klänge, sie wirkten ruhig und rhythmisch. Sie hörte sich sehr gut an, wie Josephine empfand. Jetzt viel auch auf das der ganze Gang mit kleinen Kerzen erhellt wurde, die an den Wänden hingen. Sie gingen um eine Ecke und dann wurden Beide regelrecht geblendet, der große runde Saal, war aus weisen Marmor gemeißelt, Marmor so weis wie reiner Schnee. Das war das erste was Josephine sah aber dann entdeckte sie die vielen Kleinigkeiten, wie z.b. die Rosenblütenblätter die zerstreut auf den Boden lagen und die Kerzenständer die unwillkürlich im Raum standen und den Saal tapfer ihr Licht schenkten und dann sah sie den Tisch in der Mitte des runden Saales stehen. Und die drei Vampire die an ihn saßen, drei Vampire die eine solche Ausstrahlung besaßen, die Josi sich klein und mickrig vorkommen ließ. Sie wirkten alle so verdammt erhaben und…. Göttlich??... sie wusste es nicht. Fiona blieb am Anfang des Marmorgesteins stehen, senkte ihren Blick und wartete. Josephine konnte nicht anders als zu starren. Alle drei, waren einfach so vollkommen, das es schon eine Beleidigung erschien sie schön zu nennen, sie waren mehr als das.

Die einzige weibliche Person am Tisch, erhob sich aus ihren schwarzen Stuhl und wandte sich zu den Beiden wartenden hin. Ihre Haut war gebräunt und glänzend, sie trug ein grünes kurzes Kleid, was schlicht war aber an ihr perfekt aus sah und ihre Schönheit nur umspielte. Ihre großen Augen, strahlten in einen Himmelsblau und ihre langen, welligen Haare, die bis zu ihren Hintern reichten strahlten, Kupferrot. Josi konnte nicht anders als sie an zu starren. Bis Fiona die neben ihr stand, an ihrer Bluse zuckte und sich räusperte, senkte sie schwer ihren Blick.

 

Leonardo stand vor der Wohnung und schaute zum Fenster hinauf. Sollte er Jäsen jetzt schon aus den Weg schaffen? Ja, eigentlich wäre es das Beste, er kam ihn einfach zu oft in die Quere und er schien sich ernst haft für Josephine zu interessieren. Es ist besser wenn er nicht mehr am Leben ist und außerdem hatte er doch sowieso ein verdammtes verlangen nach Fleisch. Richtig schönes saftiges und vor allem junges Fleisch. Wäre es denn aber sehr sinnig sich hier zu verwandeln? Hier waren zu viele Häuser, die Straßen waren zwar lehr aber man konnte nie wissen und Augenzeugen brauchte er sicherlich nicht. zumal wenn er erst einmal verwandelt wäre, gäbe es kein zurück mehr dann blieb er es auch erst einmal. Würde Jäsen denn vielleicht gleich das Haus verlassen? Er befürchtete nicht… es war jetzt schon 22 Uhr und Morgen war wieder Schule, Jäsen würde sicher nicht mehr hinausgehen. Warten?, schoss es durch seinen Kopf, er musste immer zu warten? Er hatte schon so lange auf Josephine gewartet. Josephine? Wo war die überhaupt? Er roch sie nicht und er spürte ihre Anwesenheit nicht? war sie vielleicht selber auf der jagt oder hatte man sie schon aufgesucht? Oh nein! Das wäre überhaupt nicht gut! Wenn der Hohe Rat sie eher in die Finger bekam als er sie! dann war sein Spiel um einiges schwerer und seine Chance zu gewinnen 50 zu 50.

 

Wieso stand er denn wie ein verrückter auf seinen Balkon und lauschte ob er sie hörte? War er denn noch normal? Er benahm sich ja wie ein Storker und alles nur weil er sich Sorgen um sie machte. Niemals hätte er gedacht sich mal um ein Mädchen so zu sorgen, so zu fühlen. Moment! Er empfand nichts für sie! sie war doch nur eine arrogante Zicke! Seufzend ließ er sich auf den Stuhl neben der Tür nieder rutschen. Nein, sie hatte etwas was ihn fesselte und es war einfach alles an ihr, was anders war und irgendetwas schien sie doch zu bedrücken. Sollte er vielleicht hinaus und sie suchen gehen?

Auch wenn es albern war, er schnappte sich seine Schuhe zog sie an und flitzte die Treppen hinunter. Sie konnte doch nicht ewig sauer auf ihn sein!

Kurz bevor er die Tür erreichte, sieht er seinen Lehrer dort Draußen stehen und er fragt sich was er hier sucht. Sofort wurde er wieder wütend. Was bildete der sich nur ein?

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.07.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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