Monsieur Ms Reise zur Insel
der Rollstuhlfahrer
Auf einer meiner Reisen kam ein heftiges Gewitter
auf, als unsere Brigg über eines der Weltmeere schipperte. Ich sage ganz
bewusst nicht 'die sieben Weltmeere', denn es sind mindestens zwei Dutzend. Ja,
ich war auf so vielen Meeren unterwegs gewesen, ich glaube fast es geht in den
dreistelligen Bereich. Aber das sind nichts als Thesen eines sonnenverbrannten
Gehirns, dem meinigen, und sollte von Dir, geneigter Leser, nicht so ernst
genommen werden. Einigen wir uns auf fünfzehn Weltmeere. Und ein Glas Saft, das
neben mir stand.
Nun kam also dieses Gewitter auf. Ich saß am Bug und
blickte in die Ferne, dachte an meine Katze, die ich minder schweren Herzens zu
Hause gelassen hatte, und rieb mir die lädierten Unterarme. Alte und nicht ganz
so alte Schnittverletzungen, meist drei oder vier nebeneinander zierten meine
Haut. Wir waren seit drei Tagen unterwegs und die Katze hatte mich an eben
jenem letzten Morgen vor drei Tagen zum Abschied noch mal richtig durchgekratzt.
Deshalb rieb ich mir die Arme, als die Wolken kamen.
Eine schwarze Wand, Watte des Todes, durchzuckt von
gleißenden Blitzen, wirkte auf mich wie die Mikroskopansicht einer abgrundtief
bösen Körperzelle. Sie grummelte vor sich hin, als denke sie gerade an ihr
Opfer. Da dachte ich an unsere Brigg, sie schien dem drohenden Gewitter zwar
ein kleines, damit aber auch ein sicheres Opfer zu sein. Da sah ich diese
schwarze Todeswatte Knäuel für Knäuel über unser zartgliedriges Wassergefährt
rumpeln, sah die Brigg kippen, sah mich selbst in einem Jahr als abgelutschtes
Skelett irgendwo in der Tiefe, kippte vor Schreck meinen Saft ins Meer...
Es war dann alles nicht so schlimm und wir
überstanden das Gewitter gut. Nur der Kompass war uns über Bord gegangen, und der
schlotternde alte Mann, den wir am zweiten Tag als Schwarzfahrer von der
Galionsfigur gekratzt hatten. Der Sturm hatte uns weit von unsrem Kurs
gebracht, ohne Kompass jedoch wäre uns der Alte etwas wert gewesen, denn er
hatte in einem lichten Moment behauptet, er könne Norden anhand der Sterne
erkennen. Ich halte eine solche Behauptung für Quatsch, aber der Mann war alt,
wie gesagt, und wahrscheinlich ein wenig angekalkt. Nun fuhren wir so dahin, in
der wagen Hoffnung eine uns bekannte Welle zu entdecken, an der man sich
orientieren kann, einen Leuchtturm oder eine stark befahrene Seestrasse, doch
wir fanden nichts der gleichen. So ein Mist! Zu allem Überfluss ging nach zehn
weiteren Tagen das Süßwasser zur neige. Die ersten Kämpfe um das kostbare Nass
entbrannten noch bevor die letzten fünfzig Liter angebrochen waren, und so ging
eines Nachts der Küchenjunge über Bord, am Morgen gar der Koch, am Mittag seine
Frau, am Abend dann der erste Maat, die Nacht darauf der zweite und der dritte,
und so weiter. Erst am vierzehnten Tag auf See machte unsere Brigg wohl etwas
weniger Fahrt und das Glück holte uns ein. Wir entdeckten eine Insel! Klein
aber, wie wir Übriggebliebenen mutmaßten, unsere Rettung.
Die Segel wurden gesetzt und das Ruder eingestellt,
so dass wir endlich, endlich, endlich, nach fünfzehn Tagen, von denen die
letzten zwölf doch sehr ermüdend gewesen waren, wieder festen Boden unter den
Füßen hatten. Gut, für die Erbsenzähler, wir hatten Sand unter den Füßen, den
festen Boden erreichten wir nach grob geschätzten dreißig Schritt. Felsen und
Gebüsch trennte das Landesinnere vom Strand. Wir teilten uns in zwei Gruppen
auf, je acht Mann, denn sechzehn waren von ehemals achtundzwanzig übrig
geblieben. Ein Grund, weshalb uns auch die fünfzig Liter Wasser gereicht
hatten.
Wie zu erwarten gehörte ich zur Expeditionscrew.
Unsere Aufgabe war es, die Insel grob zu erkunden, jede nur auffindbare
Zivilisation mit all ihren Lebensmitteln an den Strand zu lotsen und der
Schiffscrew, die eben auf die Brigg acht geben sollte, nur mit froher Kunde
wieder unter die tief geränderten Augen zu treten. Und wir versuchten unser
Glück! Wir stapften wie die Weltmeister durch Dschungel und Gebüsch, kletterten
Felsen hinauf und kullerten kleine Hügel hinab, eine gute halbe Stunde lang.
Dann erreichten wir eine geteerte Straße.
"Hey!" rief ich vor Glück. "Wir sind
gerettet!"
"Straßen kann man nicht essen," kam prompt
die Antwort aus dem Mund unseres Quotenpessimisten.
"Ja, ja, ja, ist schon gut." Ich versuchte
einen spontanen Anfall an Gewaltbereitschaft einzudämmen, mit Erfolg. "Wir
teilen uns auf. Vier gehen in die eine Richtung und vier gehen in die Andere. Du!" Ich fixierte den Pessimisten. "Du gehst aus meiner Sicht in die andere
Richtung, kapiert!?"
Hatte er. Als er sich wortlos umdrehte und
losmarschierte, da fiel mir doch ein kleiner Stein vom Herzen und kullerte über
den Asphalt in den Straßengraben.
Meine Gruppe lief und lief und lief. Erst am frühen
Abend erreichten wir eine kleine Siedlung, doch sie schien unbewohnt, die Türen
der Häuser standen zum Teil offen und die Scheiben waren kaputt. Steppenhexe
rollte über den Boden, was ich für dramaturgisch verständlich aber ziemlich
überflüssig hielt. Schließlich waren wir in tropischen Gefilden und die
Steppenhexe ist bekanntlich ein sowjetisches Gewächs, von Einwanderern nach
Amerika gebracht. Doch hier? Seltsam.
Ich erwähne es schon jetzt, auch wenn es mir zu
diesem Zeitpunkt nicht ins Auge gefallen war: Dieser Ort lag auf einer felsigen
Anhöhe, eine Pferdedroschke wäre auf diesem Untergrund in tausend Teile
zerbrochen, noch ehe sie vom einen Rand des Dorfes kommend, den anderen
erreicht hätte. Nur deshalb war der Ort verwaist, aber dazu später mehr. Wir
sammelten was wir gebrauchen konnten, Messer, Schalen, Felle und so weiter, und
marschierten dem Sonnenuntergang entgegen. Als eben dieser zu Ende gegangen
war, da standen wir recht dämlich da, denn keiner hatte daran gedacht, ein
Feuerzeug oder Streichhölzer einzupacken, so dass wir, von elektrischem Strom
rede ich erst gar nicht, alsbald im Stockdunkel am Straßenrand saßen und Witze
erzählten.
"Kennste den: Kommt 'ne Frau beim Arzt."
"Sehr witzig, haha."
"Tut mir Leid, erzähl dir halt deine eigenen
Witze, wenn dir meine nicht gefallen."
"Ne, ne, erzähl nur weiter. Ich will schlafen,
dafür sind die gut geeignet."
"Pisser!"
"Pass auf, ich hab ein Messer!"
"Komm halt, Pisser!"
"Mach ich gleich!"
Und so weiter, und so fort. Wir hatten uns schon bei
den fünfzehn Tagen auf See nicht richtig lieb gewonnen, die Grabenkämpfe wurden
hier an Land nahtlos fortgesetzt. Zum Glück bin ich geübt, war in meinem Leben
schon mit vielen Reisegruppen unterwegs und weiß, dass man sich am besten
raushält. Also rollte ich zur Seite und schlief ein. Alle vier müssen
irgendwann eingeschlafen sein, meiner einer und die anderen Drei, und drei
erwachten kurz nach Sonnenaufgang durch Gewehrsalven, die einmalig und
bedrohlich in der Ferne donnerten. Der Witzeerzähler erwachte nicht, ihm
steckte ein Messer im Rücken.
Nun bin ich sehr weit abgeschweift, ich muss mich
entschuldigen, man hätte an eben jener Stelle beginnen können. Der Satz 'Ich
war mit einer sich selbst dezimierenden Meute auf See, wir kamen vom Kurs und
landeten auf einer Insel' hätte als Einleitung völlig gereicht, aber als
Reisender da hat man eben viel zu erzählen. Allein das Gewitter auf See wäre
eine acht- bis vierzehnseitige Geschichte wert, vielleicht sogar ein Buch, aber
man muss ja nicht mit allem was man erlebt hat unters Volk. So will ich nun ein
paar Passagen überspringen, als roten Faden reiche ich Euch folgenden Satz:
'Wir wurden von Gewehrsalven geweckt, denen wir folgten, was uns arme Sünder in
die Arme einer Horde schießwütiger Rollstuhlfahrer trieb. Sofort wurden wir
angekettet und hinter die Rollis gespannt, sehr erniedrigend, und von
gelegentlichen Schupsern mit dem Rollstuhl begleitet in eine etwas seltsame
Stadt getrieben.' Okay, das waren jetzt zwei Sätze. Egal, weiter. In dieser
Stadt schien jedes Haus nicht höher als sein Erdgeschoss zu sein, die Gegend
war flach, die Straßen waren glatt geteert, es gab Rampen wo Treppen hätten
sein müssen, Haltegriffe waren meist auf Brust- oder Schulterhöhe in sinnvollen
und sinnentleerten Positionen angebracht. Die Bewohner waren alles
Rollstuhlfahrer, unfassbar aber wahr! Wir staunten nicht schlecht, während man
uns durch die Straßen trieb. Unter den Leuten kam schnell Volksfeststimmung
auf, unsere feierliche Hinrichtung am Marterpfahl oder die Opferung an einen
riesenhaften Rollstuhl-Gorilla schien weniger eine Frage der Zeit, denn Zeit ist
etwas langes, episches, als eine Frage von Minütchen zu sein. Doch ich täuschte
mich und war dankbar dafür, denn man brachte uns zum Kanzler. Im ersten Stock
des einstöckigen Regierungsgebäudes schleiften uns die Rollifahrer in ein
großräumiges Büro, rechts eine Fensterwand mit Blick über die Stadt,
schließlich war das Regierungsgebäude genau ein Stockwerk höher als eben alle
anderen, so dass die Aussicht mit dem Blick vom Eiffelturm vergleichbar war,
nichts als Dächer, links ein breites, jedoch nicht allzu hohes Bücherregal, der
Tür gegenüber stand ein Schreibtisch, und in der Mitte des Raumes ein an einen
blutdurstigen Dobermann erinnernder Rollstuhl mit einem drahtigen Soldatentypen
Mitte Vierzig darin. Der Kanzler. Er wirkte eher wie ein Leutnant der Reserve,
in seinem mit Handgranaten, Messern und Pistolenhalftern ausgerüstetem
Kriegsrollstuhl, in den er sich fläzte als gäbe es kein Morgen mehr. Die Sonne
schien seitlich ins Büro herein, der blaue Rauch seiner Zigarre ballte sich
tiefdunkelblau vor meinen Augen und erinnerte mich an das schicksalhafte
Unwetter, weswegen ich vor über einer Woche meinen Saft verschüttet hatte. Wir
wurden an die Wand gekettet, dem Fenster gegenüber. Mir fröstelte. Dann sprach
er mich an.
(Ich muss hier lobend meinen raumfüllenden Charakter
erwähnen, denn der Chef der war ich nicht. Wie schon hundert Mal auf meinen
Reisen hielt man mich für wichtig, wie schon hundert Mal zuvor war ich der
unwichtigste aller Beteiligten. Aber ich komme nicht drum herum, die Leute
hielten mich schon immer für Professor, Doktor, Führer, Skipper, Kapitän,
Minister, Kanzler, Papst und General und Kindergartengärtner in einer Person.
Ich muss nur einen Raum betreten, schon hält man mir die Dokumente unter die
Nase und drängt mich höflich sie zu unterzeichnen. Das tat ich übrigens eine
ganze Weile gerne und belustigt, bis ich eines Tages, ohne es zu Wissen, einem
schlitzäugigen Herrn ein Dokument unterschrieb, worauf es vierzehn Millionen
Tote gab, denn es war eine Kriegserklärung. Seitdem bin ich vorsichtig
geworden.)
"Wo kommen Sie her?" herrschte er mich an.
"Von... ähhh... weit," konterte ich
souverän und nahm ihm somit Wind aus den Segeln.
"Äh... und wo liegt das?" Er rollte etwas
verwirrt drei Zentimeter vor und wieder zurück. "Weit von hier?"
"Ähh... ja," sagte ich nach kurzem Zögern.
"Wir sind grade mit der Brigg gelandet. Nach einem schreckenerregendem
Unwetter vom Kurs abgekommen und fünfzig Tagen Fahrt durch unbekannte Gewässer
voller Strudel und Riffen und Ungeheuern." Hatte ich fünfzig gesagt? Egal,
er staunte schließlich.
"Das ist wirklich sehr weit, junger Mann.
Räusper! Das heißt, Sie kennen unsere Sitten nicht und sind deshalb so
rückschrittlich unterwegs."
"Rückschrittlich?" fragte ich mit
ehrlichem Interesse. Was sollte das nun heißen?
"Natürlich!" Er lächelte. "Sie laufen
ja auf zwei Beinen, mein Freund."
"Ähhhh..." Mehr fiel mir nicht ein. Doch
nun beginnt was ich erzählen wollte, nicht die meinige Geschichte von dem
elendigen Brigggeschipper, nicht die der leidigen Beteiligten, sondern die
seine. Der alte Rollsoldat rollte ans Fenster, schloss die Jalousien, rollte in
eine angenehme Position in der Mitte seines Büros, schloss im Vorbeirollen die
Tür mit Schwung, rutschte den Aschenbecher zurecht, blickte mich an, gluckste
kurz und fragte: "Sie haben keine Ahnung, oder?"
"Ich denke nicht," war meine grundehrliche
Antwort.
"Dann will ich's Ihnen erzählen: Wir waren vor
zwanzig Jahren eine kleine Gemeinde weit weg von hier. Wir lebten in einem
demokratischen Land, besser als die Diktatur, keine Frage, doch auch diese
Demokratie schien uns eine Farce zu sein, denn die Regierenden hielten sich,
wie leider auf der ganzen Welt, für Herrscher über das Volk, für unantastbar
und für über jeden Zweifel erhaben. Oder zumindest die meisten Zweifel. Oder
die Zweifel waren ihnen egal. Sie sonnten sich in Ruhm und Ehre und vergaßen
darüber ihren eigentlichen Auftrag, die Verwaltung eines Landes. Uns wurde es
zu viel und so kamen wir hier her. Wir waren viele, Anarchie und Hippiedasein
kam für uns nicht in Frage, also überlegten wir angestrengt, wie wir unser
Problem lösen konnten. So wie die Demokraten unserer Heimat wollten wir ja
nicht werden. Wir berieten und berieten und zehn Wochen und fünfhundert
Schlägereien später fanden wir die Lösung! Der faktische Kanzler oder Präsident
sollte mit dem Titel 'Allerniederste Hure Des Volkes' ausgestattet werden, so
dass sich Ruhm und Ehre dieser Position nicht bemächtigen konnten. Es würden
nur demütige und gerechte Leute einen wichtigen Posten bekleiden wollen, wenn
dieser einen solchen Namen trug, dachten wir. Also jemand, der sich nicht
seinem Ego zu Liebe daran bindet, sondern wegen der wichtigen Aufgabe. Das ging
auch über ein Jahr gut, doch der Titel 'Allerniederste Hure Des Volkes' verlor
mit der Zeit seinen essentiellen Beigeschmack, so dass wir bald wieder am
Anfang standen. Wir berieten und berieten uns, es kam zu Prügeleien, doch wir
fanden keine ordentliche Lösung. Manch einer schlug vor, den Titel auszubauen,
zum Beispiel zu 'Allerniederste Stuhlgang Fressende Lesben-Hure Mit Furunkel Am
Arsch, Und Zwar Des Volkes, Du Penner', oder 'Tripper-Lepra Ist Gesund Dagegen,
Du Allerniederste Zigeunerhure Des Volkes, Du' und so weiter, doch das wäre im
besten Falle ein Aufschub unseres Problems gewesen. Also berieten wir weiter.
Die Regenzeit setzte ein und das Gremium, schließlich beriet nicht jeder,
verschanzte sich in einem flachen Gebäude mit Schindeldach. Als nach über einem
Monat noch immer kein weißer Rauch zu sehen war, da wurden die Leute wütend. Sie
begannen in ihrer Raserei das Schindeldach abzutragen, es regnete auf unsere
Köpfe, es wurde richtig unangenehm, und irgend wer riss einen Witz über
Rollstuhlfahrer. 'Die hätten uns das Dach gelassen!' oder so ähnlich. Und das
war es, das war die zündende Idee! Niemand, ich betone, niemand! Freunde,
niemand würde einen Posten nur aus Ehrsucht und Prestigegeilheit haben wollen,
wenn man ihm dafür in den Rücken schoss und ihn zum Rollstuhlfahrer machte. Nur
wirklich demütige Politiker würden so weit gehen, man konnte sich sicher sein,
diese opferten sich für das Volk! Die Entscheidung war gefallen, dank dem Regen
und der Ungeduld des Volkes." Er atmete ein, er atmete aus. Zum ersten mal
seit seiner Rede, wie mir schien. "So kam es bald zur Wahl, und tatsächlich
gab es Kandidaten. Unser erster Kanzler, diesen Titel führten wir nun wieder
ein, Gefahr bestand ja nicht, wurde schließlich Wolfgang Scheule, nach einem
halben Jahr ein Profi-Rollstuhlfahrer vor dem Herrn, mit den mächtigsten
Oberarmen, die man sich nur vorstellen kann. Und ein guter Kanzler. Freunde, es
hat also funktioniert!"
Das erklärte zwar, weshalb der Typ vor uns im Rolli
saß, doch nicht die ganze Stadt. Im Geiste hatte ich die Insel längst 'Insel
der Rollstuhlfahrer' getauft und wunderte mich noch immer. Ich konnte mir eine
spitze Bemerkung nicht verkneifen: "Also war hier jeder in der Stadt schon
mal Kanzler, oder was?"
Der Typ war scheinbar fertig mit seiner Geschichte,
und stolz darauf dazu, denn er reagierte erst, nachdem ich meine Frage ein drittes
Mal an ihn gerichtet hatte. Und dann winkte er ab und murmelte etwas in seinen
Kriegerbart, was in etwa folgendermaßen klang: "Nun... mmhmm... wir ham...
hmmm... vor so'n paar Jahren die... hmmm... abso... ähhh... lute hmmm...
Gleichbedings... ähhh... rechtigung, ja! Alle über achtzehn Jahre... hämmhmm...
kommen innen Stuhl."
Mir schauderte, ihm schien es höchstens unangenehm.
"Ihr jetzt auch!" schloss er sein
Gemurmel.
Mir schauderte noch mehr. Er zückt eine Pistole und
schoss dem links von mir durch den Bauch ins Rückgrat. Es knackste, er fiel zu
Boden, es knackste wieder. Dann der rechts von mir, das gleiche Spiel. Ein
jämmerliches Geschrei erfüllte das Büro, Blut floss unter den zuckenden, sich
windenden Körpern hervor und wärmte mir alsbald die nackten Füße. Nun war ich
an der Reihe, der verrückte Kanzler zielte schon, wollte mich zu einem der
ihren machen, mir die Möglichkeit der Gleichberechtigung offenbaren, die ich
nicht wollte, jedoch...
Wie schon immer konnte ich entkommen, in einer
waghalsigen Aktion, heldenhaft und todesmutig, irrwitzig und voller Sex and
Crime. Doch damit will ich Euch nicht langweilen. Wer mehr Gelaber lesen will,
der lese Lem.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Dominic Memmel).
Der Beitrag wurde von Dominic Memmel auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.08.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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