Nadine Huwald

Patentiertag

 

Patentiertag im Krefelder Zoo

Bei einem Blick auf meinen Kalender stelle ich erfreut fest, das ich morgen wieder mit meinem Patentier Evi „der Tapirdame“ auf Tuchfühlung gehen kann. Den Morgen ist wieder der alljährliche Patentiertag im Krefelder Zoo, bei der alle Paten die Möglichkeit haben ihren Patentieren sehr nah zu kommen, solange es keine Raubtiere sind versteht sich J; und auch jede Menge über die die Tiere und deren alltäglichen Tagesabläufen zu erfahren. Da ich nun schon im zweiten Jahr zu den Paten von Evi zähle, weis ich schon was mich in etwa erwarten wird, nämlich großes „Evi-Kuscheln“ bis zum umfallen und sie mit „gesunden“ Leckerbissen verwöhnen zu können. Am allerliebsten mag Evi Bananen, Möhren und Äpfel, die werden sofort und mit sichtlichem Genuss weggeputzt. Man kann daher wahrscheinlich gut nachvollziehen warum ich mich schon sehr auf den Besuch morgen freue, denn wann hat man schon mal die Möglichkeit solch außergewöhnlichen Wildtieren so nah zu kommen??

 …..sooo, nun habe ich meinen letzte Arbeitstag vorm lang ersehnten Wochenende erfolgreich hinter mich gebracht und kann mich nun ganz entspannt dem Hausputz, meinen Fellnasen und „schwanzwedlern“  widmen, mich gleich über die Fußballspiele „aufregen“ und dann zeitig in Bett gehen, damit ich morgen früh auch schön fit bin, für den Besuch bei Evi…… Es ist soweit, heute darf ich endlich wieder zur Evi, hoffentlich dürfen wir sie auch wieder streicheln und füttern, so wie im letzten Jahr, das wäre super Klasse J
Aber eigentlich fängt der Tag gar nicht soo gut an, es ist halb sechs und meine Hund will scheinbar raus, also raus aus den Federn und schnell in die Klamotten gehüpft, damit er sein Geschäft erledigen kann…..und was macht er, er pinkelt mir; gerade als ich ihm die Leine anlege, mitten auf den Teppich……da hätt ich ihn echt auf den Mond schießen können, die Minute bis er unten gewesen wäre, hätt er ja wohl auch noch warten können. Also durfte ich um kurz vor sechs schon den Wischmopp schwingen, was für ein Tagesbeginn grml..!!!!!  Nun aber schnell raus mit dem Hund, bevor er noch mehr in der Wohnung machen kann und eine lange Runde mit ihm laufen. Nach ner dreiviertel Stunde wieder zu Hause und erst mal unter die Dusche gehüpft, die Tiere gefüttert und die Tasche gepackt mit allem was ich für den Zoobesuch benötige, also was zu Futtern, was zu trinken, meine Kamera nebst Akkus, und ganz wichtig bei einem Blick nach draußen, einen SchirmJ
Um kurz vor neun sind wir dann losgefahren. Da wir noch einen kleinen Umweg über Duisburg nehmen mussten, um eine Freundin abzuholen, haben wir die Gunst der Stunde genutzt und direkt, wie waschechte Paparazzi; Fotos von den beiden Giraffen-Jungtieren des Duisburger Zoos geschossen, als wir gesehen haben das sie alle draußen auf der Anlage waren. Nachdem die Bilder im Kasten waren, schnell aufgemacht, die Freundin abholen und dann nonstop ab nach Krefeld. Dort glücklicherweise um kurz nach 10 im strömenden Regen angekommen. Ich dachte nur “Na Supi, zum Glück hab ich n Schirmchen dabei“ aber es war auch verdammt kalt in Krefeld….na ja, Augen zu und durch dacht ich mir. An der Kasse schnell geklärt das wir Paten sind und schnurstracks erst mal aufs Klo geeilt, vorbei an den Kamelen, den Ziegen, den Pinguinen und den Seelöwen. Nach dem Klobesuch zum Zoolädchen geschlendert um erst schnell noch ein paar Lose zu kaufen, kommt ja schließlich den lieben Tierchen zugute, hab ich gedacht, da ich wahrscheinlich wie immer eh nix gewinnen würd. Aber nach dem missglückten Start in den Tag, schien mir Fortuna nun hold zu sein, ich hatte drei Treffer und kurze Zeit später schon 3 kuschelige Stofftierchen im „Sackerl“ welch eine Freude. Beschwingt von soviel Glück, ging’s ins Elefantenhaus, um den neuen Nachwuchs der Nashörner; den kleinen Thabo zu besuchen. Der ist so was von niedlich, wie er mit seinem kleinen „Hörnchen“ durch die Luft fuchtelt, um die vielen komischen Gestalten vor dem Stall zu vertreiben und sein lecker Grasfrühstück zu verteidigen. Mutter Nana sah’s gelassen, schließlich ist sie ja schon eine ganz erfahrene Mama und weis genau das keiner ihrem kleinen Zwerg zu nahe kommen kann….Wir konnten uns an dem kleinen Kerlchen gar nicht satt sehen, und schmunzelten immer wieder über seinen „Schabernack“
Irgendwann, so nach gefühlten 2 Stunden (tatsächlich waren es aber nur ca. 20 min.) haben wir uns dann doch noch losreißen können, und haben uns auf den weg zu den Löffelhunden gemacht, in der Hoffnung auch den dortigen Nachwuchs zu Gesicht zu bekommen. Wie zu erwarten sah man im ersten Moment außer Pflanzen und Baumhöhlen nichts im Löffelhundgehege, aber gerade als wir weiter ziehen wollten, hörten wir  ein leichtes Rascheln im Gebüsch. Ganz gespannt starrten wir aufs Gebüsch und machten voller Erwartung unsere Kameras startklar und auf einmal kamen erst 2 und dann noch 2 kleine Welpen unter dem Gebüsch hervorgekrochen. Aber von still sitzen und für die Kamera poussieren hielten die kleinen Derwische gar nichts, die sausten von einer Ecke des Geheges in die nächste, rein in den Erdbau und wieder hinaus, da war es echt schon ein Glücksfall, wenn man mal ein einigermaßen schönes Foto hinbekommen hat. Aber niedlich sehen sie aus die kleinen, mit den scheinbar viel zu großen Ohren…..

Als nächsten Tagespunk stand natürlich ein Besuch bei George dem kleinen Schimpansen-Nachwuchs auf unserer Liste. Wir also flugs an diversen Gehegen und Häusern vorbei und ab zum Affenhaus. Dort einen keinen Zwischenstopp bei den Orang-Utans und den Gorillas eingelegt  und über den kleinen Orang-Utan beim klettern im Geäst gelacht, um dann bei den Schimpansen angekommen „such den kleinen George“ zu spielen….. Trotz intensiver Suche konnten wir den kleinen George zuerst nicht entdecken, was uns sehr verwunderte, da doch die werte Mama praktisch genau mit dem Rücken zu uns, vor uns saß. Gerade als wir uns enttäuscht wieder davon machen wollten, kam ein Pfleger mit „gemüsigen Leckereien“  für die „Affenbande und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Also wieder alle zurück auf die Posten und die Kameras gezückt. Und als sich Mama auf machte um sich Ihren Anteil der Leckereien zu sichern, konnten wir auch den kleinen „an ihrem Bauch festgeklammerten“ George sehen. Klein George klaute immer wieder etwas von „Mamas“ leckeren Tomaten und Paprikas und mümmelte diese genüsslich. Zwischendurch machte er für uns die niedlichsten Grimassen oder streckte uns die Zunge raus. Er ist ein absolut niedlicher Fratz, der mit seinen großen runden Kulleraugen geradezu zum kuscheln einlädt……
 Nach einiger Zeit haben wir uns dann fürs erste von George und der ganzen Affenbande verabschiedet und haben uns wieder auf den Weg gemacht um uns mit den anderen Paten unserer Evi-Gruppe zu treffen. Bevor es dann allerdings mit dem offiziellen Patentiertag losgehen würde, hatten wir noch Zeit um noch schnell einen Happen zu uns zu nehmen, was bei einem Zoobesuch natürlich die obligatorische Curry-Pommes ist Jso gestärkt machten wir uns dann auf zur Evi, um dort schon mal vorab ein paar Bilderchen zu schießen. Bei Evi konnten wir dann auch Neuzugang  Carlo begutachten. Das nun 1 Jahr alte Männchen ist eine wahre Augenweide und beäugte uns voller Interesse. Nach und nach trafen dann auch noch andere Paten ein zum teil bekannte Gesichter aus dem Vorjahr aber auch viele neue Gesichter. So unterschiedlich die einzelnen Paten auch waren, so hatten doch alle eines gemeinsam; das freudige Leuchten in den Augen, gleich endlich ihrer „Evi“ hautnah gegenüber stehen zu können. Und dann war es endlich soweit, die Tierpflegerrinnen kamen ins Südamerika-Haus und begrüßten uns wie immer herzlich. Zuerst wurde allerdings Carlo nach draußen ins Freigehege gebracht, weil dieser; wie uns freundlich mitgeteilt wurde; es aufgrund seines jungen Alters und seiner erst vierwöchigen Anwesenheit im Krefelder Zoo, noch nicht gewohnt sei von so vielen Menschen umgeben und angefasst zu werden. Allerdings bestand die Möglichkeit ihn durch ein Gitter zu streicheln, wenn er es sich gefallen lassen würde……und was soll ich sagen……es HATT ihm gefallen JDie Hauptattraktion war aber natürlich Evi. Die leider diesmal nicht gefüttert werden konnte, da sie erst kurz vorher einen Zahn gezogen bekommen habe, und daher nicht so gut fressen könne. Das hat Evi und uns aber nicht davon abgehalten ausgiebigst zu kuscheln….Zwischendurch wurden natürlich jede Menge Fragen gestellt, was so ein Tapir am Tag fressen würde, wie lange sie leben würde, warum Evi nun die Pille bekäme usw. Das mit der Pille interessierte mich auch ganz besonders, da es Gerüchte gab, Evi wäre nach ihrer nunmehr dritten!! Fehlgeburt kastriert worden. Aber dies stellte sich als unwahr heraus, die Tierpflegerin sagte uns dass Evi die Pille bekäme und aus dem Zuchtprogramm herausgenommen worden sei. Für den jungen Carlo würde nun ein anderes Weibchen gesucht, um dann mit diesem neuen Zuchtpaar für hoffentlich gesunden Nachwuchs zu sorgen. Die Pille für Evi sieht übrigens aus wie ein überdimensionaler Müsliriegel und sie roch auch genauso J
Nachdem nach gut einer Stunde nur noch eine Handvoll Paten im Haus war, durften wir Evi dann doch noch mit etwas weicher Banane verwöhnen, bevor sie wieder in ihre wohlverdiente Ruhe, zusammen mit Carlos im Stall genießen durfte. Für uns war es natürlich wieder ein unvergessliches Erlebnis gewesen, und wir waren der einhelligen Überzeugung die Patenschaft für Evi auch im nächsten Jahr beizubehalten. Nach unserem Treff mit Evi gingen wir dann noch einmal zu dem kleinen Thabo, der diesmal mit seiner Mutter draußen auf der Freianlage war uns sich genüsslich im Schlammbad suhlte. Natürlich immer unter den wachsamen Augen von seiner Mutter. Da es schon fast halb vier war und unsere Mägen mittlerweile brummende hungergeräusche verlauten ließen, machten wir uns auf zum Buffet um uns mit Kaffee und Kuchen zu stärken. Frisch gestärkt trollten sich einige von uns ins Tropenhaus und andere wollten noch mal schnell bei den Löffelhunden vorbeischauen bevor wir uns auf den Heimweg machen würden.
 Um kurz nach fünf trafen wir uns dann alle am Zooeingang wieder um uns nach einem „wettermäßig“ zwar durchwachsenen aber ansonsten super Zootag auf den Heimweg zu machen. Bis zu unserem nächsten Besuch liebe Evi……

 

  

                               

 

ENDE!!

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.08.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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