Im Gestrüpp! Auf der Sommerwiese lag im hohen Gras das Zicklein Kira und schlief. Celina das schwarze Kätzchen mit dem weißen Fleck auf der Brust schlich sich lautlos an. Gerade als die verspielte Katze zum Sprung ansetzte, wachte Kira auf. Sie blinzelte im Sonnenlicht und blickte Celina verschlafen an. „Fein ist es auf der Frühlingswiese“, meckerte das Zicklein. „Du bist faul“, miaute die Katze, „ich würde zu gerne mit dir über die Wiese laufen. Ich wette, du bist halb so schnell wie ich!“ Kira dehnte und streckte sich. Dabei sah sie Celina aus schmalen Augen spöttisch an. „Meinst du und bist dir auch sicher?“ Und schon sauste das Zicklein los. Die Katze blickte überrascht dem Ziegenblitz hinterher und sputete sich. Kira erreichte als erste den Zaun und blickte triumphierend der Katze entgegen. „Von wegen und Ziegen sind faul“, kicherte sie und scharte mit den Vorderbeinen in der Wiese. „Dort hinter den Brombeerbüschen wächst herrlich saftiges Gras, da muss ich unbedingt naschen.“ Schon zwängte sich das Zicklein durchs Unterholz und steckte fest. Es kam weder vor noch zurück. Ein dünner Ast bohrte sich in das Fell des Tieres. „Ach du meine Güte, “ miaute die Katze kläglich, „bleib wo du bist, ich hole Hilfe. Bloß still stehen und sich nicht rühren, sonst gibt es arge Verletzungen.“ Das Zicklein rührte sich nicht, selbst als die Fliegen über das Tier herfielen und es piesackten. Celina rannte schneller als der Wind und stürmte in den Hof des Tierheims. Doch Max der Tierpfleger war nirgends zu entdecken. „Mist“, schimpfte Celina laut und doch wusste sie, Zeit war kostbar. Sie musste Kira unbedingt aus der schlimmen Lage befreien. Remo der rote Kater stolzierte daher. Celina miaute: „Weißt du wo Max steckt, ich brauche dringend seine Hilfe?“ „Im Vorgarten habe ich ihn gerade noch gesehen, dort müsste er sich aufhalten.“ Celina bedankte sich und raste los. Der Tierpfleger kontrollierte den Zaun und war in seine Arbeit vertieft. Die Katze umschmeichelte seine Beine und miaute kläglich. „Was gibt es Celina?“, fragte Max. „Ich habe jetzt keine Zeit, du siehst doch, dass ich beschäftigt bin!“ Doch die Katze gab keine Ruhe immer wieder lief sie ein Stückchen, rannte zurück und miaute kläglich. „Warum bist du so unruhig?“ Max streichelte das schwarze Fell des Tieres. „Willst du mir etwas erzählen?“ Man, Menschen sind schon sehr schwierige Geschöpfe, bis die einem verstehen, dass ist zum Haare ausraufen“, miaute Celina noch kläglicher, aber das konnte Max natürlich nicht verstehen. Endlich setzte er sich in Trab. Darauf hatte Celina nur gewartet, zielstrebig lief sie vorwärts. Endlich waren sie bei dem armen Zicklein angelangt. Zum Glück hatte Max seine Baumschere eingesteckt. Er schnitt den Ast ab und das Zicklein war endlich wieder frei. Erschöpft legte es sich in das Gras. Max streichelte das arme Tier und redete beruhigend. Celina schleckte zärtlich und behutsam die Nase vom Zicklein, dieses seufzte dankbar: Du bist die tollste Freundin der Welt. Danke!“
Leseprobe aus dem Buch Pfötchen, Huf und Ringelschwanz,
Anthologie erschienen im PIA Bächtold Verlag
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Bild und Text: Heidemarie
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.09.2008.
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