Sie quetschte sich durch,
passte dabei auf, nicht ihre schönen quittegelben Bommeln zu verlieren und dann
war sie drin.
Vorsichtig guckt sie sich um
und entdeckte eine Katze, die aber faul auf der Couch lag und dann sah sie einen
Tisch. „Da krabbel ich hoch und dann wird der Mensch mich sehen“, dachte sie
und ging zielstrebig zum Tisch. Am Tischbein angekommen, umfasste sie es und kletterte
daran hoch. Als sie die Hälfte hinter sich hatte, fing die Erde an zu beben,
die Katze hob auf einmal ihren Kopf und da war er, der Mensch, groß, dunkel und
furchteinflößend. Ein wenig bereute die Spinne, dass sie hierher gekommen ist,
aber nun gab es kein zurück mehr.
Ein markerschütternder Schrei
ertönte und die Spinne erschrak. So etwas hatte sie noch nie gehört, wenn sie
denn hören könnte, aber die Schwingungen von dem Schrei haben ausgereicht, sie
zu ängstigen. Dann neigte sich der Kopf von dem Menschen und sie sah in zwei
sehr große, runde braune Augen. Danach spürte sie etwas, was ihr wie fernes
Gewittergrollen erschien und sie sah, wie der Mensch seinen Mund bewegte, ein
wenig nass wurde das Bommelspinnchen auch und sie bekam es mit der Angst zu
tun.
Es schwebte ein riesiges
großes Etwas durch die Luft und das Bommelspinnchen wurde in ein riesiges Netz gesperrt.
Da dachte das Spinnchen: „oh
nein, ich bin gefangen, jetzt wird mich der große Mensch gleich aussaugen, das
hab ich nun davon, nur weil ich unbedingt zu der anderen Spinne will“. Sie
spürte, wie sie mit einem mal durch die Luft wirbelte, direkt an der Katze
vorbei, die nur gelangweilt zu ihr guckte und gleich danach ihre Augen
verschloss.
Dann spürte sie einen
Luftzug, sie wurde in das Netz gedrückt und ihr wurde schlecht. Das Netz wurde nach
vorn geschleudert und das Bommelspinnchen flog in die Luft. „Nein“, dachte sie,
„was ist das, ich fliege ja, nur wo werde ich landen?“ Sie sah auf einmal
unmittelbar vor sich ein Spinnennetz und mit einem Ruck landete sie darin und
baumelte halb daran.
„Na toll“, dachte sie, „wenn
das jetzt ein Netz von einer großen und gemeinen Spinne ist, dann bin ich geliefert und nichts
ist mit hundert Kindern.“ Sie schaute um sich und sah auf einmal die andere
kleine, genau IHRE Spinne, die schnell auf sie zugekrabbelt kam. Bei ihr
angekommen, betastete sie freudig ihre gelben Bommelbeine, war davon sehr
angetan und zog augenzwinkernd ihre Spätsommerliebe mit sich. „Oha, so
schnell geht das“, freute sich die Bommelspinne und ließ sich von ihr in eine
dunkle warme Ecke ziehen. Und so dauerte es auch gar nicht lange und es wimmelte im Netz nur so von vielen kleinen Bommelspinnchen.