Alle nur gefühlt?
Es war ein Gespräch, über das ich noch lange nachdachte. Mein Gesprächspartner hatte erwähnt, bisher hätte er immer nur gelächelt, wenn jemand von seinem Langzeitgedächtnis sprach. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es so etwas gibt. Nun erinnere er sich, sozusagen von heute auf morgen, detailgetreu an Dinge aus längst vergangenen Tagen. Warum beschäftigte mich dieses Gespräch? Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, für ihn bedeutet das Langzeitgedächtnis: „Nun bin ich alt!“.
Für den Reporter war der Trainer ohne Zweifel alt.
Die häufig gebrauchte Redewendung fiel mir ein: „ Man ist so alt wie man sich fühlt.“ Es gibt allerdings auch Tage, an denen ich meine Knochen spüre und lieber sage: „So alt wie ich mich fühle, kann ich gar nicht werden!“
Nun wollte ich es genau wissen. Ich ging ins Internet und gab ein: „Man ist so alt wie man sich fühlt“. Als erstes konnte ich lesen, daß Frauen und Männer unterschiedlich altern. „Frauen kommen meist ab den Wechseljahren, Männer erst mit 60, wenn sie sich abgeschlagen oder müde fühlen“, berichtet Professor Bamberger. Altern ist ein natürlicher Prozess, der durchaus das Risiko für Krankheiten erhöht und die Lebensqualität senkt“, betont er. Professor Bamberger ist ein „Anti-Aging-Papst“. Dieser neudeutsche Begriff lässt sich am besten mit "ganzheitliche und gesunde Lebensführung" übersetzen.
Allerdings wird der Alterungsprozess nicht nur durch die Lebensweise, sondern auch die Gene beeinflusst. Gene bestimmen zum Beispiel, wie gut die Schutzsysteme gegen die schädigenden freien Radikale arbeiten.
Interessant fand ich auch die Themen einer dreiteiligen Fernseh-Reihe „…so alt wir man sich fühlt“. Das „Alter” gibt es nicht mehr. In mehreren Studien wurde herausgefunden, dass die Vorstellungen, die sich Menschen vom Alter machen, in der Regel wesentlich von der Realität abweichen und dass Alter sehr vielfältig sein kann. Jede Generation erfindet sich neu, legt dar, wie sie von anderen gesehen werden will, an welchen Werten sie gemessen werden möchte. Heutzutage ist es nicht mehr der Respekt vor dem Alter, sondern der Drang, jugendlich zu erscheinen. "Die neuen Alten" - so nennt man sie, die rüstigen Rentner, die so gar nicht ins Oma/Opa-Klischee passen wollen. Aber wie ist man denn mit 70? Anders jedenfalls als früher. Längst hat die Freiheit und der Selbstverwirklichungstrip auch die Generation erreicht, die noch mit großen Beschränkungen und Entbehrungen aufgewachsen ist. "Neu" ist also das Höchstmaß an Freiheit, Wohlstand und an Chancen für Selbstverwirklichung. "Neu" ist vielleicht auch, dass wir noch nie so viele Möglichkeiten hatten, uns fremde Lebenswelten anzuschauen.
Bleiben Sie in Bewegung, das betrifft sowohl Ihren Körper, als auch Ihren Geist.
Achten Sie darauf, dass Sie immer wieder auf neue soziale Beziehungen einlassen, haben Sie keine Scheu vor Menschen, die jünger als Sie sind.
Ganz wichtig: Toleranz und Rücksichtnahme. Die Zeiten ändern sich, etwas was vor vielen Jahren richtig war, kann heute falsch sein. Seien Sie großzügig und unterlassen Sie den Satz: "… das war früher anders", dieser Satz ist ein Altmacher.
In jedem Alter ist man ZWEI IN EINEM: die Person, für die man sich hält und die Person, für die andere einen halten. Halten Sie sich für einen liebenswerten Menschen, egal, wie alt Sie sind. Bei diesem guten Rat konnte ich nur lachen. Hält sich nicht jeder für einen liebenswerten Menschen?
Nun hatte ich verschiede Ansichten gelesen. Sie klangen alle positiv. Und ich freute mich, meine Meinung bestätigt zu finden, dass jeder selbst dazu beitragen, in dem er aktiv bleibt und gesund lebt. Aber ein Wundermittel für ein langes Leben gibt es nicht. Wie sagt der Rheinländer so treffend: „Et kütt wie et kütt“.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.09.2008.
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