Andrea Thiele

Katzenmonolog

 

 

„Miez…,miez,… miez….oh, wie mir das auf die Nerven geht. Ob dieser Zweibeiner da überhaupt weiß, was für ein konfuses Gesülze er da von sich gibt?!

 

 Ganz schlimm ist es ja, wenn Isabell mit ihrem einjährigem Sohn Benjamin spricht: Dutschi-Dutschie-buh, wooo ist er denn? Komm`, wir wollen dadda gehen und vielleicht sehen wir unterwegs `ne Muh.

Guck mal, da ist ein Tuut, da sitzt `ne Tante drin.

Ooh, ein Wauwau und da….eine Miau!

 

Bow, mir sträuben sich die Nackenhaare, dass kann ja keine Katz` Verstehen.

 Hier ist dein Fresschen, anstatt mir lieber gleich zu sagen, was für ein Menue mich heute erwartet.

Mach mal fein happa - happa…..Mensch, hör`doch mal auf und lass mich in Ruhe mein Fressen genießen.

 

Es ist doch wirklich kein Wunder, das das Menschenkind von heute, immer mehr Schwierigkeiten hat, sich der deutschen Sprache zu bemächtigen. Die Anzahl der Worte, die es in seinem Leben hinzulernt, immer geringer wird……

 

Oh, was hört Isabell denn da jetzt schon wieder für Musik?! Da steht ein Pferd auf dem Flur. Was soll das denn in der Wohnung? Womöglich noch bei uns? Nee, kommt überhaupt nicht in Frage, dann müsste ich ja von dem Platz auf dem Sofa noch mehr hergeben, mich noch kleiner zusammenrollen.

 

Benjamin horch mal, die Mama hört `ne schöne Laalaa – na, davon kannst du auch nicht besser schlafen.

Ich könnte mir nach dem Fressen, zum Einschlafen wirklich was besseres vorstellen. Vielleicht: zehn kleine Mäuselein tanzen für mich als Nachtisch rein.

 

Hiieeeeh, jetzt hat er sein Mus glatt wieder herausgewürgt. Isabell klopft ihm auch noch andauernd lobend auf den Rücken und freut sich…

Das soll einer verstehen, mit mir wird gemeckert, wenn ich unter großem Kraftaufwand meine unverdauten Haare des Nächtens auf den Wohnzimmerteppich kotze.

Warum werde ich nicht auch dafür gelobt…tststs, begreife einer die Zweibeiner.

 

Na ja, Dinge hinnehmen, die ich nicht ändern kann,…. aber die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden, die fehlt mir noch und die bringe ich auch nicht auf.

 

Mmh, jetzt ist es aber ruhig da, in dem Zimmer….oooch, Isabell und Benjamin schlafen.

O.K., dann kann ich türmen…nichts mehr, mit Miez…miez…miez…..Rasmus von Pöselsdörf, ist mein werter Name, schon vergessen?!

 

So, ich schleich` mich. Werde mal den Ali in der Nachbarschaft, einen Besuch abstatten. Ali ist ein Urlaubsmitbringsel aus dem Ausland – ein Kater – ein brauner.

 

Ooh, da hockt er ja, träge und faul in der Sonne. Schnorrt sich überall durch, hat es nicht gelernt, sich `ne Maus auch mal selber zu fangen.“

 

„Hi Ali, Alder…was geht Digger?

Is  dat Wetterchen nich voll fett?

Digger kommst mit, krasse Miezen krallen?

Bei Özmir hinter der Disse mit der coolen Mucke!

Rüsseln wir `ne Runde ab Digger, und labern den Torten ´nen Toast an die Backe.

Bow, voll krass ey!

Ey Digger , saaach, - was geht?!?“

 

 

Diese Geschichte ist zustande gekommen, durch das Portait einer Katze, abgebildert auf einer Ansichtskarte, aus derer Perspektive geschrieben werden sollte.Andrea Thiele, Anmerkung zur Geschichte

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Andrea Thiele).
Der Beitrag wurde von Andrea Thiele auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.10.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Andrea Thiele als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Freudentänze durch die Jahreszeiten von Herta Nettke



Blumenverse aus den vier Jahreszeiten in Prosa und Reimen, sowie 9 Elfchen

14 eigene Farbbilder, hauptsächlich aus meinem Garten.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Einfach so zum Lesen und Nachdenken" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Andrea Thiele

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Der Wunschgarten von Andrea Thiele (Spirituelles)
Ohne meine Mutter springe ich nicht von Achim Müller (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)
Seidiges Rot von Claudia Jendrillek (Liebesgeschichten)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen