Yvonne Asch

Gefährliche Liebe____Ein Leben für die Bestimmung 25

 

Sie hatte das alles nicht verstanden, nicht verstanden wie sie auf einmal so verletzt und zu gleich wütend reagieren konnte, sie selbst hatte es doch nicht anders gewollt und sie hatte es sich doch selbst ausgesucht. Aber wie hätte sie sich auch so schnell für ihn entscheiden sollen? Und scheinbar hatte er nicht warten können und sich gleich die nächst Beste gesucht und dazu noch eine verdammte hübsche „nächst Beste“. Ihre Augen füllten sich wieder mal mit Tränen, doch sie wollte nicht weinen, sie hatte sich doch daran gewöhnt alleine zu sein. Sie hatte sich doch schon lange damit abgefunden. Dafür wurde ihr das ewige Leben geschenkt, nur dafür musste sie es ertragen ein einsames Herz zu haben. Aber das war unerträglich und viel schlimmer als der Tod. Jeder musste irgendwann einmal sterben, so war es vorbestimmt! Sie schluchzte und ging mit wackligen Beinen zur Küche, den Schmerz von den Wunden, die sie sich am Nächtlichen Abend zu gezogen hatte, nahm sie kaum war und auf eine Art und Weise war es sogar ein angenehmer Schmerz, ein Schmerz der ihr bewies das sie noch lebte. Denn sie fühlte sich nicht mehr lebendig und das schon seit langen nicht mehr, wann hatte sie sich denn zu letzt lebendig gefühlt? Ihr Herz war doch schon an den Tag gestorben, wo sie ihren Schatz umgebracht hatte, der Mann, der sie verstanden hatte, der ihr Wärme gegeben hatte und der sie geliebt hatte. Nein! Sie wollte jetzt  nicht auch noch an ihn denken! Also fing sich damit an das dreckige Geschirr abzuwaschen, so konnte sie sich wenigstens einreden das die Tränen die an ihr hinab liefen, nur vom Spülwasser kamen, bescheuert? Aber es half ihr, sie erlaubte es sich zu weinen und sie erlaubte es sich, sich selbst zu bemitleiden. Und dann wurde ihr klar, wie sie endlich die Sünden wieder etwas gut machen konnte, die sie begangen hatte, sie war die Jenige der es möglich war  einen Werwolf ebenwürdig zu sein, ja sie sollte sich endlich darauf konzentrieren, wofür man sie geschaffen hatte. Das war nun das Einzige worauf sie sich konzentrieren wollte, entschlossen fasste sie den Gedanken, das es nur noch ihre Einzige Tätigkeit sein sollte, sie wollte sich nur noch ganz und gar auf das Training konzentrieren und auf nichts weiteres! Ihre Gefühle waren nur noch Nebensache, eine lästige blöde Nebensache, wo sie sich immer wieder für bestrafen würde wenn sie ihnen Aufmerksamkeit schenkte.

Liam war äußerst erstaunt darüber wie motiviert seine Schülerin auf einmal war und wie Wissbegierig. Sie wollte alles wissen, alles lernen und so gut wie nie eine Pause machen, denn das Training war das Einzige was sie ablenkte, denn sobald sie wieder alleine war und nicht wusste was sie mit sich anfangen sollte, dachte sie zu viel nach und verfiel wieder ihrer Trauer und ihrer Einsamkeit. Josephine beschwerte sich nicht mehr über das anstrengende und harte Training, sie nahm die vielen Stunden hin und sie nahm den Schmerz mit schon fast Gleichgültigkeit ebenfalls hin. So als wäre sie nichts weiter als eine Kampfmaschine. Doch Liam war es Recht, ihn war alles Recht um endlich einen Weg gegen diese wilde Wolfsbrut zu finden. Er fragte sie nie nach ihren plötzlichen Wandeln, er fragte sie auch nie danach wie es ihr ging, denn das war ihr Brot und nicht seins, er war nur ihr Lehrer und sie seine Schülerin.

Wie er bald sogar feststellen musste, eine sehr gute Schülerin.  

Jäsen klopfte des Öfteren an ihre Tür aber nie war sie da, nie machte sie ihn auf und nie kam sie zur Schule, er begegnete ihr nicht einmal im Treppenhaus, in der Stadt, im Park oder im Supermarkt. Es war fast so als gäbe es sie nicht mehr, es existierte nicht viel mehr als ihre Wohnungstür die stets zu, zu sein schien, und ihren Namen an der Klingel und am Briefkasten. Er fragte sich ob ihr etwas passiert sei, aber was sollte er tun, bei der Polizei anrufen und sagen dass sie mal bei ihr vorbei schauen sollte? Irgendwie fühlte er das es ihr gut ging, jedenfalls Körperlich, er wusste aber auch aus irgendeinen Grund, das es ihr ebenfalls wegen ihm schlecht ging und sie ihn nun aus den Weg gehen wollte.

Nie würde er ihren verletzten Gesichtsausdruck vergessen der sich in ihren Gesicht gespiegelt hatte, als sie Charlottes Worte gehört hatte „ gute Freundin“-

Charlotte und er waren gute Freunde geworden aber man merkte deutlich das sie mehr von ihn wollte, als es ihn recht war, denn sein Herz gehört nur einer und niemals hätte er gedacht das es einmal soweit kommen würde, das er sogar Abends Alpträume wegen einer Frau bekommen würde und wie er sie hatte jede Nacht wachte er schweiß gebadet auf, immer wieder sah er Josephine, im Mondlicht stehen, ,mit Blutroten Strähnen im Haar, an einer Klippe und er ging auf sie zu, sie sagte ihn immer wieder das er sie in Ruhe lassen sollte, dann sie wäre ein Monster, doch er wusste das sie kein Monster war, er wusste das sie eine reine Seele hatte, so gestand er ihr immer wieder seine Liebe und dann küsste er sie. Aber irgendwas an den Kuss war gefährlich und bedrückend Dunkel. Jede Nacht erwachte er an dieser Stelle und vergewisserte sich das er nur geträumt hatte. Er vermisste sie, ihre Zicke und Störrische Art, ihren Wilden Ausdruck im Gesicht, wenn er sich wieder mal über ihr verneinen hin weg gesetzt hatte und ihr lachen. Er dachte immer wieder an den Kuss der zwischen Beiden in seiner Küche statt gefunden hatte, er hatte doch deutlich gespürt gehabt das sie auch was für ihn empfand und das schien nicht nur Freundschaft gewesen zu sein! Ihre Nagst davor ihn zu verletzen oder gar zu töten war, so absurd! Außerdem nahm er das Risiko gerne hin, wenn er dafür mit ihr zusammen sein konnte.

Nun vergingen Monate, der Sommer war lange dahin gezogen und der Herbst war auch schon fast zu Ende gegangen.

Er hatte noch immer nichts von ihr gehört aber am Anfang des Herbstes wo die Blätter langsam ihre satte grüne Farbe verloren hatten und nun alles irgendwie spielerisch bunt verzauberten, hatte er sie gesehen wie sie ihre Wohnung verlassen hatte und die Treppen hinab gesprintet war, sie hatte nicht auf sein Rufen und Bitten geachtet, doch sie konnte es unmöglich überhört haben, so laut war es gewesen. Sie sah gut aus, ihre Haut schien ein Tick Muskulöser geworden zu sein und ihre Art wie sie sich bewegt hatte sah geschickter aus als früher.

Seine Alpträume hatten sich zwar etwas verringert blieben aber nicht ganz aus und immer wieder war es derselbe Traum.

Liam war stolz auf Josi und er zeigte es ihr sogar, er war anders geworden zu ihr, er schien nicht mehr so verschlossen zu sein und kalt, er fragte sie sogar, wenn sie Morgens das Training begangen, ob sie gut geschlafen hatte, auch wenn er wusste das sie ihn nie eine ehrliche Antwort gab, denn sie sagte jedes Mal wieder mit einen extra aufgelegten Lächeln „Hervorragend“. Doch ihre tiefen Augenringe und ihre Augen zeigten etwas anderes, sie schien erschöpft zu sein, schien schon sehr lange nicht mehr richtig erholt und gut geschlafen zu haben. Aber nie Mals fragte er sie nach den Grund, er ließ sie in den Glauben daran, dass er dachte, es ginge ihr gut. Im Training machte sich ihr weniger Schlaf auch nicht bemerkt bar und so konnte er sie Ende des Herbstes endlich auf die Jagd schicken. Natürlich sie alleine, denn ein Werwolf war zu gefährlich für einen Vampir und er war schwächer als sie, Josi schlug ihn immer wieder beim Training, jeden Kampf gewann sie. also teilte er ihr von ihren großen Fortschritt mit und zum ersten Mal seit langen strahlten ihre eisblauen Augen.

 

15 Dezember

 

Leonardo lehnte ungläubig an seinen Transporter seine Hände waren angespannt und man sah ihn deutlich an das er über die neuen Nachrichten nicht grade begeistert war, dass er damit nicht gerechnet hatte. Sein Plan war fehlgeschlagen, waren in Stücke zerrissen und mit dem Winde verweht wurden. Dabei hatte alles so gut ausgesehen! Sie war nicht mehr zu Schule erschienen, Jäsen hatte sie auch nicht gesehen und sah auch nicht sonderlich gut aus, traf sich aber trotzdem weiterhin mit seinen Lockvogel: Charlotte. Aber sein Plan war scheinbar deutlich nach hinten Losgegangen, statt wie es in den Buche stand, das Hass alles zur nichte machte. Stattdessen hatte es sie scheinbar nur weiter angespornt.

Und jetzt stand Clemens vor ihn und berichtete ihn davon das ein Vampir einen von ihnen ermordet hatte. Ohne Probleme den riesigen Wolf zu Boden gedrückt hatte, die spitzen Zähne in das Fleisch des Wolfes gerammt und ihn jeden noch so kleinsten Tropfen Blut aus den Adern gesaugt hatte. Josephine hatte ihre Bestimmung akzeptiert und schien nun eine wirklich ernste Bedrohung für sein Volk zu sein, besonders dann wenn…. Er schüttelte den Kopf, denn soweit würde er es nicht kommen lassen, es gab ja immer noch einen anderen Weg und dieser Weg gefiel ihn sehr gut, er würde ihn sogar sehr viel Spaß bereiten. Noch war gar nichts verloren, sie war zwar neu geboren, aber sie war erst im Teenageralter, noch war sie stürmisch, leichtsinnig und hatte sich noch nicht direkt für einen Weg entschieden.

Der erste Schnee viel vom Himmel, kleine Schneeflocken tanzten freudig im Winde und legten sich auf die Herbstlandschaft nieder, deckten die Erde zu und verzauberten alles in einer glitzernde Landschaft, die zum träumen und romantischer Zweisamkeit einlud.

Leo steckte seine Handfläche aus und fing eine dicke, kalte Flocke auf, betrachtete sie kurz und zerquetschte sie dann in seiner rauen Faust. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Josephine konnte ihn nicht entkommen sie hatte gar keine Wahl, er wusste genau das ihr Herz einsam war und ihre Seele rein und unschuldig, genau  da musste er sie zerstören, genau da wo sie sowieso schon am schwächsten war!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.11.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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