Martina Wiemers

Froschkönigliches

frei nach  

„Der Drache“ ein froschloses Gedicht von Miriam Feuerlein

 

Es war einmal ein reicher König, der lebte mit seiner Tochter im Märchenland.Sie war nicht mehr jung und nicht sehr schön . Man  schickte Boten in alle Himmelsrichtungen, damit sich edle Ritter um die Hand der Königstochter bewerben konnten.Der König wartetet ein Jahr, er wartete zwei Jahre. Niemand wollte seine Tochter heiraten.
Da endlich, nach langer Zeit, klopfte es am Tor.
Es war Ritter Georg aus dem Land der Niemande. "Bist du bereit den Drachen zu töten, der am Teich sein Unwesen treibt" fragte der König." Nur ein  mutiger Ritter soll meine Schätze, das Königreich und die Hand meiner Tochter bekommen. So ist es Brauch im Märchenland."Ritter Georgs Augen begannen zu funkeln als er an die Reichtümer dachte, doch beim Anblick der Königstocher erschrak er.Er zögerte einen Augenblick, dann sattelte er sein Pferd,  zog seine Rüstung an, nahm sein Schwert und ritt los. Unterwegs überlegte er. Den Drachen zu töten ist nicht schwer. Der ist alt, das weiss jeder im Märchenland, hat nur noch wenige Zähne und Feuer spuckt der schon lange nicht mehr. Wie werde ich die Königstochter nur los, ohne sie zu ertränken.
Er ritt zum Teich. Dort lag der Drachen vor seiner Höhle und langweilte sich.Als er Georg sah, spuckte er ein bisschen Feuer und  rief: "He, was willst du hier?"Georg zückte sein Schwert und antwortete: "Um reich zu werden, muss ich dich töten und die hässliche Königstochter heiraten."
Da sprach der Drache: "Lass mich am Leben und bring sie zu mir wenn du König bist. Ich schenke dir dafür einen Frosch, den kannst du des nachts küssen .Wie im Märchen verwandelt er sich in eine wunderschöne junge Frau, die dir alle Wünsche erfüllen wird."Da freute sich Ritter Georg, zapfte dem Drachen etwas Blut ab, zeigte es dem König und schon am nächsten Tag wurde  Hochzeit gefeiert.
Noch in der Hochzeitsnacht ritt Georg mit der Königstochter zum Teich .Diese wehrte sich heftig .Doch Georg packte sie brutal an den Schultern und warf sie in die Drachenhöhle. Ein kurzer Schrei, etwas Rauch und weg war sie.
Plötzlich hörte er am Teich ein leises Rascheln, danach ein sanftes Quaken, bevor ein kleiner und grüner Frosch aus dem Schilf hüpfte. Georg zögerte nicht lange, nahm ihn in die Hand und wollte ihn sofort küssen.
Da sprach der Frosch mit zarter Stimme: 
"Willst du ein Mägdelein
im Herzen rein und fein
leg mich in dein Bett
küss mich zart und nett"
Schnell wie der Wind ritt Georg zurück in sein neues Königreich. Schloss die Tür, nahm den Frosch, überlegte nicht lange, legte ihn in sein Bett und küsste ihn auf sein Maul ...
... noch während des Küssens gab es einen lauten Knall und statt des Frosches lag eine hässliche Alte mit großen Buckel neben ihm.Die sprang auf, packte Ritter Georg am Hals und schrie:   
"Ich bin eine Hex`
will nur Sex
und das Königreich
sofort und gleich
werd` dich bewachen
Tag und Nacht als Drachen
was dein ist, ist mein
was mein ist, bleibt mein
so soll es sein"  
und wenn Ritter Georg nicht gestorben ist,  muss er auch heute  Nacht die hässliche Alte mit dem großen Buckel küssen.
Die Königstocher aber überlebte den Sturz in die Höhle und weil im Märchen alles gut ausgeht, traf sie dort die sieben Zwerge, welche ihr Tagwerk verrichteten. Seitdem lebt sie mit Ihnen hinter den sieben Bergen, nennt sich Schneewittchen, findet  sich jung und schön und erfüllt sich als Frau jeden Wunsch.Frösche findet sie eklig. Niemand könnte ihr jemals einreden, dass aus so einem glitschigen grünen Etwas , durch einen Kuss ein wunderschöner Prinz wird.Denn wer das für möglich hält, der glaubt auch
das Hans im Glück den Goldklumpen wirklich gegen eine Kuh tauscht
Dornröschen sich niemals mit dem Wolf einlässt
und Frau Holle ihre Betten nur für seriöse Kunden aufschüttelt
Doch das ist schon wieder andere Geschichte.

                                              (C) MW

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.11.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Nimm doch die Freiheit dir heraus,
gönne dir ein, zwei Flaschen Gutes,
trag den Gedichtband mit nach Haus,
gleich bist du guten Mutes.

Bebet der Vulkan, die Erde zittert,
wenn ein Asteroid herniederfällt,
bleib locker und sei nicht verbittert,
weil nur die schönste Stunde zählt.

Das Leben ist zu kurz zum Schmollen,
dafür nimm dir nicht die Zeit,
schöpfe Freude und Frohsinn aus dem Vollen,
leg die Sorgen ab unter Vergangenheit.

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