„Und dann nahm er dich in den Arm und küsste dich, bevor er draufkam, das er noch seine Zähne einziehen musste!“ Ich lag auf dem Bauch in meinem Bett und lachte. „He, der Vampir kann seine Zähne nicht einziehen…Und auserdem…warum soll er mich küssen?“ fragte mich meine Freundin Judith. „Weil er deine Gedanken lesen kann und weiß das du auf ihn abfährst“ Mit diesen Worten zeigte ich auf sie, sie lachte ebenfalls.
Es war der erste Tag, an dem wir unsere 4 wöchigen Ferien angefangen hatten. Judith, und ich hatten das selbe Hobby, wir schrieben gerne Geschichten und stellten sie auf einer Homepage online. Derzeit ging es bei uns um Vampire. In den Ferien wollten wir zusammen an einem gemeinsamen Roman schreiben.
Judith kämte ihre lange blonden Haaren. Sie hatte braune schmale Augen und war ein schmales Mädchen das gerne lachte. Ich selbst hatte kienlange braune Haare, blaue Augen und war ebenfalls gerne zu Späßen aufgelegt. Wir hatten uns über ein Schreibforum kennen gelernt und waren seitdem beste Freundinnen.
„Und wenn mich Mick St. John schon küsst, dann musst du auch noch dran kommen!“ meinte Judith und lächelte. „Ich hab ja keinen…obwohl..“ ich kicherte, aber meine Freundin hakte nach. „Ich weiß ja auf wen du heimlich abfährst…“ „Judith…“ „Thomas….“ „Judith!“ Lachend war ich einen Polster nach Judith, sie reagierte drauf und war einen anderen Polster zurück. Es begann eine regelrechte Polsterschlacht, wir lachten und kicherten. Erst nach einer viertel Stunde gaben wir für den ersten Moment auf. „Du bist echt fies! Du weißt genau, das ich seit einem Monat solo bin“ „Tut mir leid“ Sie legte einen Arm um die Schultern, aber ich nahm es mit Humor. „Ich sage, es lohnt sich nicht einem Arschloch hinter her zu weinen, das mich nicht gut behandelt hat!“ „Stimmt, aber reden wir nicht darüber“
Ich ließ mich auf den Rücken fallen und sah auf die Decke hinauf, während meine Gedanken sich in eine andere Welt verirrten. „He Judith! Was würdest du sagen, wenn wir für eine Mission auserwählt werden würden? Eigene Kräfte und Fähigkeiten besitzen, die wir für die Guten einsetzen?“ „Du meinst wie Bogenschießen, Elfen, oder fliegende gedankenlesende Figuren? Ich bin ein Fan von der Fantasie, ich finde es schade, das sie immer mehr verschwindet! Ich meine, es entstehen immer mehr Animefilme, die actionreich sind, wo keine Prinzessinnen vorkommen. Keine Zwerge, Elfen oder so…“
Im nächsten Moment waren Judith und ich bereits in unseren Gedanken der Fantasie verschwunden. Wir stellten uns vor, wie wir zwei Wesen der Fantasie waren. Ich selbst war eine Elfin mit spitzen Ohren und einem grünen Blättergewand. Ich trug lange Lederstiefel, meine Haare waren lang und zu zwei Zöpfen geflochten. Ich besaß einen Köcher und einen Bögen, auserdem zwei lange Messer. Ich hatte einen wunderschönen Rappen, dessen Haarkleid im Licht schimmerte. „Judith! Wo bist du?“ rief ich in meiner Fantasiewelt. Hinter einem Gebüsch trat nun Judith hervor, die schwarze Stiefel trug, einen schwarzen Umhang. Einen roten langen Rock und eine enge Bluse an, sie lächelte mir frech zu. Ihre blonden Haare waren schwarz gefärbt, da sah ich etwas. „Judith! Du bist ja ein Vampir! Ich habe nur Pfeil und Bogen. Du gehörst auserdem gar nicht in das Alter der Elfen“ meinte ich. „Egal, Fantasie ist Fantasie…“ Da flog sie aufeinmal auf mich zu. „He, auf den Boden oder ich muss mit meinem Pfeil auf dich schießen“ rief ich, während ich meine Hand zum Köcher fahren lies und einen Pfeil heraus holte. „Ha…Du wirst doch nicht deine Freundin töten..“ meinte sie lachend. Ich wusste das es nur ein Scherz war und sie mir nichts tun würde. Sie stürzte sich auf mich und lachte, das aber nicht böse war. Wir rollten uns auf der Wiese. In Wirklichkeit rollten wir uns auf dem Bett. „Ich werde dir das Kämpfen bei bringen“ sagte ich. „Und ich…das Leben eines Vampires“ Wir beide lachten. „Also unsere Fantasy hat echt keine Grenzen. Man, wie wäre das wenn wir echte Abenteuer in einem Fantasieland erleben würden? Kein Fantasiepark oder so…mit echten Elfen und Wesen..“ spielte ich mit meine Gedanken.
„Du, ich muss dir sowieso was sagen“ begann Judith auf einmal und setzte sich auf. „Wasn?“ fragte ich und wurde neugierig. „Naja, du wirst lachen. Aber…seit ich Geschichten schreibe und mit dir Geschichten und Wesen ausdenke fühle ich mich…naja…beobachtet.“ „Ich meine. Ich weiß es hört sich verrückt an, aber hinter unserem Haus haben wir einen großen Baum…und eines Nachts als ich nicht schlafen konnte ging ich ans Fenster.“ Und? Du hast deinen Vampirfreund gesehen“ scherzte ich. „Nein! Beim Baum war ganz deutlich ein kleines rundes Licht! Mir kam vor ob darin ein klitzekleines Wesen gewesen wäre..“ „Judith! Sei mir nicht böse, aber wir leben hier im 20. Jahrhundert…“ Ich zögerte. Natürlich glaubte ich an die Fantasie und deren wunderbaren Wesen und Geschöpfe. Doch wir lebten hier in der knallharten realen Welt. In einer Welt wo es keinen Zauber gab, kein eweiges Leben oder Elfen die Wünsche erfülten. Leider. „Ich bin mir unsicher! Ich meine, es gibt leider keine Wesen, vielleicht hast du dich getäuscht!“ Vielleicht war es ein Stern oder ein Lichtstrahl von einem anderen Wesen..“ Ich fühlte mich etwas hilflos weil ich selbst nicht wusste was richtig war. „Entschuldige meine Gedanken!“
Es war erst kurz nach Mitternacht, als wir beide uns ins Bett begaben. Mein Bett hatte eine ausziehbare Latte wo eine Matratze oben lag. So konnte eine zweite Person bei mir in meinem Zimmer schlafen. Judith war schnell eingeschlafen, aber ich lag noch wach. Ich war ein Mensch der gerne nachdachte. Auf der einen Seite war es irgendwie fantastisch wenn es ein Wesen der Fantasie in unserer Welt gab. Aber auf der anderen Seite hatte ich noch nie ein Wesen in unserer Welt gesehen.
Was sollte ich glauben?
Ich schlief aber bald ebenfalls ein, draußen im Freien war es still. Fast zu still. Es hatte leicht geschneit, ganz feiner Schnee lag auf der Wiese und auf den Bäumen.
Ich ahnte aber nicht, das Judith mit ihrer Erzählung recht behalten hatte. Den vor meinem Zimmer stand eine große Hecke die ganz normal aussah. Doch in der Heckte leuchtete plötzlich ein kleines rundes Licht. Das kleine runde Licht blieb eine Weile, bis es sich zu unserem Fenster bewegte. Das Fenster war gekippt, damit kühle Luft hereinkam, das sah das kleine Lichtpünktchen. Es bewegte sich langsam höher, es wollte durch den kleinen Spalt in unser Zimmer fliegen.
Doch plötzlich, ohne Vorwarnung und Geräusche erlosch das Licht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.11.2008.
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von Eleonore Görges
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