Jennifer Uhle

Dunkles Vermächtnis

 

Prolog

Vor langer Zeit, als die Gründer von Hogwarts noch lebten, wurde ein besonderes Kind geboren. Am Tage der Geburt standen die Sterne schicksalhaft und prägend, ein jemand törichtes hätte sie als ehrenhaft bezeichnet, doch all jene, die bei Verstand waren, wussten es richtig zu deuten; so auch die Eltern dieses Kindes an jenem Tage. Man schlug den Eltern vor, das Kind gleich im nächsten Fluss zu ersäufen, der in der Nähe ihres Dorfes floss, doch das junge Paar ließ es nicht zu, denn sie hatten schon lange von der Prophezeiung gehört, die einst über dieses Kind in ihren Armen gesprochen ward. Ein Unwetter von nie gekannter Kraft sollte wüten, die Erde beben und die Menschen diesem Kinde trotzden.
Auch wenn es schon lange her war, noch immer klang einst jene Prophezeiung in den Ohren der jungen Mutter wieder, als sie stolz auf ihre Tochter hinunterblickte:


„Ein Kind, einst geboren, viel zu früh
Sich die Erde erhebt, ein Sturm das Meer zerwühlt,
Die Mutter voller Angst und Stolz,
in einem kleinen Haus aus Holz.

Voll schwerer Last und unglaubbar Macht,
Von Stund an verflucht und veracht,
sich einst erhebt und scheidet,
was sei Gut, was schlecht, was neidet.

Wird sich einst sehnen nach dem Tod,
verflucht und sehnend nach dem Gnadentod,
das Schicksal führend und bestimmend,
und doch, die Zukunft wird verschwinden.

Im Namen des Feuers wird es richten,
und Verdorbenes aus den Reihen lichten.
Gerechtigkeit und Ehre werden walten,
doch stets die Macht des Feuers das Geschick halten."


Schon früh hatten die Eltern erkannt, dass ihr Töchterchen ein wahrer Schatz war; jedoch ebenso eine Last. Jederman aus dem Dorf vermied es, den Weg der Familie zu kreuzen, auf dem Markt verkaufte man ihnen nur widerwillig jene Lebensmittel, die sie benötigten.
Ihre Tochter machte sie stolz, versetzte sie sie jedoch des Öfteren auch in Angst. Früh war zu erkennen, dass der Säugling später einmal eine äußerst machtvolle Hexe werden würde, daher fürchtete man sich in dem kleinen Dorf. Eine Hexe unter ihnen konnte nur Schaden und Unglück bringen. Wahrscheinlich würden sie alle wie die Muggel leben müssen, wenn erst herauskam, was da geboren wurde.
Und so schickte eines Nachts eine der wenigen Hexen aus dem magischen Dorf eine Eule an das Ministerium mit dem Hinweis, dass es da ein Kind gäbe, was unglaublich machtvolle Magie produzieren, sie jedoch nicht kontrollieren könne. Letzteres war eine dreiste Lüge, dazu gedacht, einen Vorwand zu liefern, um der möglichen Gefahr zu entkommen.
Jederzeit erwartend, dass etwas dergleichen eines Tages geschehen könnte, waren auch die Eltern nicht untätig geblieben und hatten stets alles für eine schnelle Abreise vorbereitet.
So kam es auch.
Kaum war die Eule im Ministerium eingetroffen, machte sich ein Auror auf den Weg zur Familie mit der Information, dass die Eltern ihr magisches Kind nicht mehr unter Kontrolle hätten, jedoch nichtsahnend, dass das Kind voller Magie steckte. Kaum war er an der Dorfgrenze erschienen, ging er zielsicher auf die kleine Holzhütte zu und klopfte. Zunächst war nichts zu vernehmen, doch dann öffnete die Mutter die Türe und fragte, was sie für ihn tun könne.
Sie wisse ja ganz genau, worum er gekommen sei und forderte das Kind, es würde einer magischen Untersuchung zur Feststellung der Geeignetheit der magischen Kontrolle unterzogen werden.
Nein, nein, jenes Kind würde keinen blassen Schimmer in so einem frühen Alter zeigen.
Jener Auror bestand dennoch auf die Herausgabe und drängte sich in das Haus. Kaum hatte dieser einen Schritt über die Schwelle getan, wurde er auch schon zu Boden geworfen, bewusstlos. Geschockt von einem Kind, das normalerweise zu dieser Uhrzeit seelig in den Armen des Vaters schlafen sollte, durch die negativen Energien, die der Zauberer hereingebracht hatte, aber aufgeweckt und nervös gemacht worden war.
Schnell packten sich die Eltern jene Notfallbeutel mit den wichtigsten Sachen und liefen aus dem Haus. Ein letztes Mal drehten sie sich herum, einen Blick auf die Heimat werfend, die sie nie wieder sehen würden. Dann hoben sie gemeinsam ihre Zauberstäbe und ließen das Haus sofort in hellen, lodernden Flammen aufgehen.
Gemeinsam eilten sie Seite an Seite zur Dorfgrenze und disapparierten in eine ungewisse Zukunft. 

© Jennifer Uhle

 

Jeglich mögliche Paralelle zu einer Geschichte sind Zufall und nicht beabsichtigt. Mit dieser Geschichte will ich kein Geld verdienen und bis auf die bereits bekannten Figuren entspringen die restlichen meinem eigenen Gedankengut.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.11.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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