Angelika Penner

Die Orden der Engel ( Kap.1)

Die Orden der Engel- es sind so viele und doch so wenige. Jeder Orden hat ein Spezialgebiet manche haben aber auch viele Gebiete, für die sie zuständig sind. So gibt es den Blumenorden, aber auch den Traumorden, der für die Träume der Menschen zuständig ist. Wie man ein Engel wird ? Nun, da gibt es nur einen Weg: seine Eltern mussten Engel sein oder wenigstens die Mutter, denn es gibt kaum männliche Engel. Noch eine Besonderheit der Engel: Sie sind überall und doch nirgendwo, denn wo auch immer sie sind, sieht sie keiner. Doch manche Menschen spüren ihre Gegenwart. Außerdem gibt es nicht nur gute Engel, denn wie Ying Yang braucht, um zu bestehen, so brauchen die guten Engel auch böse Engel um da zu sein. Ein Engel kann nur sterben, wenn ihm ein Mensch, der ihm am herzen lag absichtlich oder unabsichtlich mitten ins Herz sticht, womit ist egal, solang der Gegenstand scharf ist. Falls ein Engel in der Menschenwelt aufwächst, da nur Mutter oder Vater dem Geschlecht der Engel angehören, wird er an seinem 16 Geburtstag in sein Vermächtnis eingeweiht und fungiert ab dem Tag als Engel.

Mariah ist eine dieser "Halbengel". Was sie seit ihrem 14. Lebensjahr weiß ist, dass sie ein Waisenkind ist und sie nur bei ihren Zieheltern wohnt. Seitdem ging alles drunter und drüber, was eigentlich für einen Teenager ganz normal ist, bis auf die Ausnahme das sie eins von den anderen unterschied. Denn seitdem hörte sie klagende Stimmen in ihrem Kopf die einen komischen Namen riefen etwas zwischen Titania und Sirmana, genau hatte sie es nie verstanden. Erzählt hatte sie es niemandem. Sie führte ein geregeltes Teenie-Leben. Sie verliebte sich in den hübschesten Jungen ihrer Klasse, hatte fast jeden Tag Streit mit ihren Eltern und in ihrer Klasse herrschte Zickenkrieg.

Verträumt schaute Mariah aus dem Fenster vom Schulbus. Endlich war die Schule wieder aus!

Sie hatte nicht für die Mathe-Arbeit gelernt und hat sie wahrscheinlich ganz verhaut, aber das war dem Mädchen egal. Ihre Zieheltern unternamen nichts gegen ihre schlechten Noten, warum sollte sie das dann tun? Sie hatte besseres zu tun. Zum Beispiel Marcel. Ihr Traumboy überhaupt. Er war der süßeste Junge in der ganzen Schule, dazu noch der bestaussehendste und klügste. Er spielte Gitarre und war total süß zu jedem Girl. Er war einfach perfekt. Und was war sie? Ein jämmerliches einfaches Mädchen, dass zufällig in die gleiche Klasse mit ihm ging. Mariah seufzte. Da fragte ihre beste Freundin sie gleich, ob sie wieder an Marcel denke. Mariah verneinte natürlich, doch Kendra kannte sie schon gut genug, um zu wissen wann sie log und wann nicht. Also überließ Kendra ihre beste Freundin ihren Tagträumen.

Mariah wurde von ihrer Freundin wachgerüttelt. ,, Du musst aussteigen, Mariah!", rief Kendra. Schnell richtete sich Mariah auf, nahm ihre Schultasche, verabschiedete sich und stieg aus dem Bus aus. Jetzt musste sie nur noch einen guten Kilometer zu Fuß gehen, bis sie zu Hause angekommen war. Sie freute sich schon. Heute würde sie sich wieder Spagetti machen, da ihre Ziehmutter den ganzen Tag auf der Arbeit war. Ihr Ziehvater war vor zwei Jahren an einem Herzenfakt gestorben. Es tat sehr weh, besonders weil es so plötzlich kam und ein Abschied nicht möglich war, doch sie hatte es verkraftet. Seitdem hatte sie sich von anderen sehr distanziert, denn ab dann fingen auch die Stimmen in ihr an sie zu quälen. Wieder einmal dachte Mariah über den Vormittag, den Rest des Tages und ihre Allgemeine Zukunft nach. Sie wollte ihre wahren Eltern stolz machen, aber auch ihre Zieheltern. Auch wenn Mariah es im Leben nicht leicht hatte, lebte sie mit Stolz und Würde. Sie würde nie so einfach auf einen Jungen eingehen wie viele andere, und das machte sie für die Jungs zu etwas besonderem. Denn sie stellte eine Herausforderung dar, die bis jetzt niemand überwunden hatte. Außerdem war ihr Aussehen einfach hinreißend. Sie hatte leicht gelockte sehr dunkle aber trotzdem noch nicht ganz Schwarze Haare, die in der Sonne glänzten und kristallklare blaue Augen, die jeden einfach faszinieren mussten. Sie war dünn, nicht zu dünn, aber auch nicht dick, sie war einfach perfekt, obwohl sie es sich nicht eingestand. Sie hatte sich seit dem Tod ihres "Vaters" vorgenommen, einen guten Beruf auszuüben, anderen Menschen zu helfen, eine gute Ehefrau zu werden und eine gute Mutter. Bis jetzt schien alles genau nach ihren Wünschen zu gehen: Sie war gut in der Schule und ging aufs Gymnasium, was ein guter Beruf voraussetze, war beliebt bei den Schülern, was zeigte wie freundlich sie war und kam auch gut bei Jungs an, das bewies, dass sie eines Tages einen guten Ehemann finden würde, den sie glücklich machen konnte. Alles dachten, sie müsste das glücklichste Mädchen der Welt sein, was von außen auch so schien, doch tief in ihr drin hatte sie eine starke Trauer, die sie Stück für Stück von innen zerfraß. Sie wusste, sie würde nicht mehr lange durchhalten, doch sie nahm keine Hilfe an. Nein, niemand wusste von ihren Problemen, und es ging auch niemanden etwas an. Auf dem Weg nach Hause begegnete sie noch ihrem Nachbarn Fabian, mit dem sie früher sehr gut befreundet war, doch diese Zeit war vorbei. Sie verachtete ihn. Sie hasste ihn. Sie wollte nichts mehr von ihm wissen. Sie wusste nicht, warum sie so fühlte, doch sie wusste das es einen Grund weit in ihrer Vergangenheit gegeben hatte. Er lächelte sie schüchtern an und winkte, doch sie schaute sofort in die Entgegengesetzte Richtung und verzog ihr Gesicht. Traurig und hilflos sank ihr Nachbar seinen Kopf und ging mit bedrückter Miene weiter. Er hatte so oft versucht sich ihr wieder anzunähern, doch sie begegnete ihm immer nur mit Verachtung. Er konnte es nicht mehr ertragen. Er mochte dieses Mädchen so sehr, und sie beachtete ihn nicht einmal.

Zu Hause angekommen machte Mariah sich ihre Spagetti und setzte sich vor den Fernseher und ließ es sich schmecken. Sie schaltete alle Programme durch, doch es lief nichts interessantes. Genervt machte sie den Fernseher wieder aus und brachte den leeren Teller in die Küche. Dann beschäftigte sie sich mit ihren Hausaufgaben und setzte sich danach mit ihren Stück auseinander, dass sie in dem Klavierunterricht durchnahm. Nachdem sie auch das erledigt hatte schaute sie auf die Uhr. Erst 5 Uhr. Noch so viel Zeit bis ihre Ziehmutter kam, mit der sie zur Zeit ein wenig im Streit war. Sie beschloss sich einen Spaziergang zu machen. Irgendetwas interessantes musste es ja zu sehen geben, und wenn nicht wäre ein wenig Ruhe auch nicht schlecht. Also zog sie sich ihre Jacke an und schlenderte los. Sie seufzte. Sie hatte zwar ihre Hausaufgaben gemacht, Klavier geübt und hatte keine Pflichten im Haus zu erledigen, doch eine Arbeit stand bevor sie musste noch für die Theater-AG üben, ihren Text in der Band auswendig lernen, und sich fürs Tanzen vorbereiten und käme erst spät abends nach Hause. Dann würde sie nur noch duschen und sich müde ins Bett schmeißen. Das war jeden Montag so. Der einzige Tag, an dem sie wirklich Ruhe hatte war Freitag, und das auch nur von ihren regelmäßigen Pflichten. Da liefen dann noch Arbeiten, Projekte und Freizeitaktivitäten wie mit Freunden ins Kino gehen dazu. Am Wochenende arbeitete sie Vormittags in einem Restaurant und wurde nachmittags von ihren Freunden "ausgebucht". Ihr Leben war schon anstrengend. Nach einer halben Stunde wurde es ihr draußen zu kalt. Sie ging nach hause und erledigte ihre übrig gebliebenen Aufgaben. Ausgepowert kam sie dann nachts nach Hause und legte sich gleich schlafen. Duschen konnte sie sich auch am nächsten Morgen. Sie schlief auch wenige Sekunden später ein. Doch Albträume plagten sie.

Die Stimmen waren wieder da. Sie riefen sie. Diesmal verstand sie, was sie sagten:,, Semindra, hilf uns! Es ist deine Bestimmung! Räche uns. Beende den Krieg, bevor er beginnt! Es ist dein Schicksal, hilf uns!" Plötzlich standen 2 weiß gekleidete Gestalten mit Engelsflügeln vor ihr. Sie erkannte die Gestalten nicht, doch sie verspürte eine starke Verbundenheit. ,, Komm!", hauchte eine der Gestalten:,, Bald bist du bereit. Dein 16ter Geburtstag ist nicht mehr weit... . Bald wirst du uns helfen können. Komm, wir warten auf dich! Wir unterstützen dich, wir werden dir dein Schicksal zeigen, dein Schicksal bei uns! Du wirst berühmt werden, nein du wirst weltberühmt unter allen deiner Art! Deine Aufgabe ist nicht wenig schwer. Aber du wirst es schaffen. Du bist stark. Du bist mutig. Allein kannst du nicht viel bewirken, aber wir können dir helfen! Andere können dich kurzzeitig glücklich machen aber wir werden dich für immer in Überglück bringen. Komm mit uns. Werde eine von uns. Du machst Menschen glücklich. Zufrieden wirst du ewig sein." Mariah schüttelte verzweifelt ihren Kopf:,, Ich will keine von euch sein! Was seit ihr überhaupt?" Eine unheimliche Stille durchfuhr ihren real wirkenden Traum. Dann riefen die Wesen plötzlich:,, Du Hast falsch geantwortet, du Mischling! Du wirst es noch bereuen! Und nun leide weiter in deiner schrecklichen Welt! Du MENSCHLEIN." Die beiden Wesen verschwanden auf einmal in einem schwarzen Loch und die Beiden ließen das Mädchen in der Dunkelheit allein. Weinend kniete Mariah auf den Boden und schrie:,, Lasst mich doch nicht allein! Wo bin ich hier? Was seit ihr? Verdammt nochmal zeigt euch!" Verzweifelt lag sie auf dem Boden und wartete auf irgendeine Reaktion.

Schweißgebadet schreckte Mariah aus ihrem Albtraum auf. Ihr Herz pochte. Der Traum war so real, als ob die beiden Wesen wirklich da gewesen wären. Sie hörte immer noch den Nachdruck der Stimmen der Wesen in ihrem Kopf. Sie redete sich ein, dass es nur ein harmloser Traum war, doch es ging ihr nicht aus dem Kopf. Ihr blieben nur noch 2 Stunden, bis sie sich für die Schule bereit machen musste, also versuchte sie wieder einzuschlafen, doch es gelang ihr nicht.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.12.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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