Patrick Wagner

Max Torrt und seine klasse Klasse auf Hawaii

 

Kapitel 1

 

Herr Meyer spielte mal wieder „alles oder nichts“ mit seinen alten Kumpels. Bei diesem Spiel geht es darum, seine Mitspieler möglichst schnell und total abzuzocken. Schnell warf Herr Meyer die Karten auf den Tisch, „ha ha, ich habe gewonnen!“ Ohne seinen Gegnern ins Gesicht zu schauen, kratzte er das ganze Geld, was auf dem Tisch lag herunter. Plötzlich fiel ein Zettel in den großen Beutel, wo er seine neuesten Errungenschaften reinschöpfte. „Was um alles in der Welt ist das?“, fragte er seine Kumpels. Peat, einer der Männer, stotterte: „Das ist ein Gutschein für zwei Wochen auf Hawaii.“ Herr Meyer sprang vor lauter Freude auf den Tisch. „Wirklich? Das ist ja klasse!“, freute er sich. „So klasse ist das auch nicht“, unterbrach ihn Peat, „um ins Hotel einzuchecken, brauchst du mindestens zwanzig Personen, die mitfahren.“ Langsam sank Herr Meyer wieder auf den Stuhl zurück. Da hatte er die Idee. „Ich habe eine Klasse mit neunzehn Schülern und ich selber, das macht zwanzig!“, rief er. Peat war total enttäuscht, dass er nicht nach Hawaii fahren konnte, immerhin war das sein Reiseticket. Etwas später packte Herr Meyer seinen dicken Sack zusammen und verließ das Haus seiner Freunde. Am nächsten Morgen kam er in voller Aufregung in seine Klasse reingestürzt. „Hallo Leute“, rief er, „wir fahren nächste Woche für zwei Wochen auf Klassenfahrt nach Hawaii!“ Max und seine Klassenkameraden waren zuerst geschockt, doch dann fanden sie auch Gefallen daran. „Wunderbar, zwei Wochen lang keine Hausaufgaben, keinen Stress, einfach nur auf Hawaii herumliegen und sich von total süßen Hulamädchen bedienen lassen“, freute sich Max. Gleich als er zu Hause ankam, packte er seine Sachen zusammen. „Max was tust du da?“, wollte seine Mutter wissen. „Wir fahren nächste Woche nach Hawaii mit der Klasse, da wollte ich nur mal eben vorbereitet sein“, antwortete Max. Seine Mutter schüttelte den Kopf und ging in die Küche um abzuwaschen. Etwas später klingelte das Telefon. „Hallo, hier bei Torrt“, beantwortete Max Mutter den Anruf. „Hallo, hier ist Achmed“, sagte eine sehr bekannte Stimme am Telefon, „ist Max da?“ „Ja kleinen Moment bitte“, sprach Max Mutter, „Max! Hier für dich, Achmed!“ Max nahm den Hörer und sagte in ihn herein: „Hallo Achmed, was gibt’s?“ Achmed antwortete: „Ich wollte gleich zwei Sachen loswerden, erstens: Wollen wir auf Hawaii in einem Zimmer schlafen? Und zweitens: Wir sollen uns um halb drei bei Dr. Knooh treffen.“ „Ja von mir aus können wir auf einem Zimmer schlafen“, sagte Max, „und ich komme auch zu Dr. Knooh, also dann bis halb drei! Tschüss!“ „Was wollte Achmed denn?“, frage Max Mutter neugierig. „Ach nichts Wichtiges“, antwortete Max. Bis halb drei saß er in seinem Zimmer und übte Englischvokabeln.

 

Kapitel 2

 

Als Max auf die Uhr sah, erschrak er. „Huch, es ist halb!“, schrie er voller Entsetzen. Gleich schmiss Max das Vokabelheft in irgendeine Ecke und rannte zu Dr. Knoohs Haus. Eigentlich ist Dr. Knooh noch gar kein Doktor, er ist noch ein Student, dessen Notendurchschnitt sich bei eins Komma null befand. Er hilft Max und seinen Freunden oft bei den Hausaufgaben.   „Noch rechzeitig“, keuchte Max, als er völlig verschwitzt bei dem Schuppen ankam, die Dr. Knooh als sein Haus bezeichnete, „Achmed, Bjön und die anderen sind auch noch nicht da.“  Nur da hatte Max sich ganz schön geschnitten, denn seine Freunde waren bereits in Dr. Knoohs Haus-Schuppen. „Ach Max, komm, die Anderen sind auch schon da!“, rief Dr. Knooh aus einem Fenster. Schnell rannte Max ins Haus. Kaum war er da schon fing Dr. Knooh mit seinem Vortrag an. „Also dann“, erzählte der Student, „wir auf der Kumpel-Universität haben ein ganz neues Projekt begonnen, es heißt: Neukommunikation“. Bjön sah sich kurz um und fragte dann: „Was ist denn das?“ Dr. Knooh lachte und antwortete später: „Das ist eine ganz neue Art, sich zu unterhalten. Ihr kennt doch bestimmt diese kleinen Webcams oder? Das ist fast das Gleiche, nur als Armbanduhr.“ „Nein!“, keuchte Bjön, „hast du diese Dinger vorrätig, wenn ich fragen darf?“ „Ja“, antwortete Dr. Knooh, „das ist doch eigentlich auch der Grund, weswegen ich euch hergerufen habe. Jeder bekommt so ein schickes Teil von mir geschenkt.“ Alle freuten sich, als Dr. Knooh begann seine neuesten Erfindungen auszuteilen. „Damit werde ich bestimmt den ersten Platz beim Forschungswettbewerb gewinnen“, grinste Dr. Knooh. „Wusstest du eigentlich, dass wir bald mit der ganzen Klasse nach Hawaii fahren?“, fragte Maria. „Klaro!“, antwortete der angehende Doktor, „was denkst du, weswegen ich diese Dinger austeile? Hawaii ist nicht immer so erholsam und friedlich, wie es bekannt geworden ist.“ „Was meinst du denn damit Dr. Knooh?“, fragte Mark erstaunt, der sich interessiert an seiner Narbe im Gesicht kratzte. Dr. Knooh seufzte und sah sich die Gesichter der sechs Freunde an. Plötzlich fing er an zu erzählen: „Also wisst ihr, mein Onkel hat mal etwas sehr merkwürdiges auf Hawaii erlebt: Es war einmal ein wunderschöner Tag auf Hawaii und mein Onkel ging am Strand lang. Überall an den Strandseiten befanden sich wundervoll gestaltete und lustige Tickies, also die Holzmasken der Hawaiianer, die angeblich eine Magische Kraft haben sollen. Nichts ahnend ging er nun auf einen Tiki zu und wollte ihn näher betrachten. Als er ihm nun immer näher kam, fing der Tiki an Feuer zu spucken. Schnell rannte mein Onkel davon und schwor sich, nie wieder nach Hawaii zu reisen.“ Max schüttelte den Kopf und sprach: „Das war doch bestimmt nur so ein alberner Werbegag oder so.“ Dr. Knooh meinte darauf: „Nein, mein Onkel sagte mit hundertprozentiger Sicherheit, dass es echt war. Außerdem macht es doch keinen Sinn, die Leute so zu erschrecken, dass sie sich für immer verziehen, wenn man bloß werben will.“ Max musste zustimmen. Bjön und Mark dagegen glaubten Dr. Knooh kein einziges Wort und meinten: „Quatsch Harry, du willst uns doch nur den Spaß an der Klassenfahrt verderben. Die Geschichte hast du dir nur mal eben aus dem Ärmel gezaubert, ich meine, was für eine einfallslose Idee. Wenn’s ein Vulkanausbruch oder etwas Spannenderes gewesen wäre, dann würde ich es dir vielleicht abkaufen, aber so.“ Lisa hingegen stimmte Dr. Knooh zu: „Meine Oma hat mal etwas Anderes in dieser Art erlebt, nur da war sie in Russland…“ „Ja, ja nur das wollen wir jetzt nicht hören“, unterbrach sie Dr. Knooh. Achmed testete in der Zwischenzeit schon einmal seine neue Kommunikationsmaschine. „Das Ding funktioniert!“ freute er sich, „ich kann Lisas Nasenhaare sehen!“ Lisa war empört und sagte: „Kann man das Ding nicht abstellen wenn man nicht will, dass ein Anderer einen sieht?“ Dr. Knooh antwortete: „Nein, denn dieses Ding ist auch dazu da, damit man bei anderen Leuten um Hilfe rufen kann. Wie würde das denn sein, wenn man Hilfe braucht und das Teil abgestellt ist? Dann gäbe es eine Warteschleife mit Hits aus den Achtzigern, während man die Probleme, weswegen man das Ding benutzen wollte, immer noch hat.“ Danach schickte Dr. Knooh seine Freunde raus und verschloss seine Tür schlagartig. „Das ging aber schneller, als ich einen Döner futtern kann und das will schon was heißen.“, meinte Achmed.

 

Kapitel 3

 

Sechs Tage später packte Max seinen Koffer. „So, was darf auf keinen Fall fehlen?“, fragte er sich, „erst einmal Klamotten zum Anziehen, dann Teddy, etwas zum Schreiben, mein Tagebuch darf ich nicht vergessen und da fehlt doch noch was Wichtiges. Ach ja! Dr. Knoohs neues Gerät. Dann kann’s ja losgehen!“ Am großen Tag stand die gesamte Klasse 5a vor der Bushaltestelle und wartete gespannt auf Herrn Meyer. „Oh Mann, will der, dass wir uns den Hintern abfrieren?“, motzte Bjön. Plötzlich hielt ein Bus. „Das ist unser Bus, aber Herr Meyer fehlt!“, schrie Lisa. „Ist doch gut“, meinte Mark, „dann brauchen wir den die ganzen zwei Wochen über nicht zu sehen.“ „Aber er hat doch die Karten“, sprach Maria. Max und Achmed stiegen schon einmal in den Bus. Auf einmal fuhr er nur mit Achmed und Max ab. Wenige Sekunden später erschien Herr Meyer an der Bushaltestelle. „Mensch Kinder, ihr solltet doch den Fahrer aufhalten!“, schimpfte er. Lisa sagte verdattert: „Max und Achmed sind schon eingestiegen.“ „Na, die haben es gut, die sitzen im richtigen Bus und kommen noch rechzeitig am Flughafen an und wir müssen auf den nächsten Bus warten“, stotterte Herr Meyer. „Vielleicht aber auch nicht“, meinte Mark, „mein Alter hat einen super krassen Monstertruck, da passen über neunzehn Personen rein.“ Schnell griff er zum Handy und rief seinen Vater an. Nachdem Mark seinen Vater angerufen hatte, raunzte Herr Meyer: „Handys auf Klassenfahrten sind verboten!“ Sofort riss er Mark das Handy aus der Hand. Wenig Zeit später war Marks Vater da und nahm den Rest der Klasse zum Flughafen mit. Dort warteten schon Max und Achmed. „Herr Meyer, wo waren Sie?“, fragte Achmed, als Herr Meyer und die anderen Schüler ankamen. Herr Meyer tat so, als hätte er das nicht gehört. Gleich danach stellten sich alle Schüler in einer Doppelreihe auf, damit Herr Meyer sie zählen konnte. „Vierzehn, sechzehn, halt! Da fehlt doch wer“, sagte der Lehrer. Kurz darauf taumelte eine dünne und albern aussehende Gestalt aus der Flughafentoilette. Es war Dieter. „So jetzt sind alle da“, freute sich Herr Meyer, „Dieter wo warst du so lange?“ Dieter grinste ihn an, begann dumm zu lachen und sprach: „Auf dem Lokus.“ Die Klasse machte sich nach diesem kleinen Missgeschick auf, in die Flughafeneingangshalle. „Alle machen jetzt dieses Etikett an ihren Koffer und legen ihn aufs Laufband, bei dieser reizenden Dame dahinten“, sagte Herr Meyer zu seiner Klasse. Alle Schüler rannten los und taten das, was der Lehrer ihnen gesagt hatte. In der Zwischenzeit baggerte Herr Meyer die reizende Dame an. „Na Baby, heute noch was vor? Ich habe eine Idee, ich lade dich nach Hawaii ein, dafür lasse ich Dieter zu Hause“, baggerte er. Doch die Dame war davon nicht besonders angetan und so gab sie Herrn Meyer zwei Ohrfeigen ins Gesicht. „Aua“, jammerte er, „außen ui und innen pfui.“ Achmed klebte als Letzter sein Etikett an den Koffer und legte ihn auf das Band. Plötzlich fuhr der Koffer in Richtung Flugzeug. „Halt! Moment! Räuber!“, fluchte er, als er seinen Koffer auf dem Fließband abbiegen sah. Bjön schmierte sich in dem Flughafenrestaurant Ketschup auf sein Brötchen, das er sich da gekauft hatte. „Das willst du wirklich essen?“, fragte Max, „das ist doch widerlich.“ Bjön aber meinte: „Nein, wieso? Ich esse das immer zu Hause.“ „Na, wenn du meinst“, gab Max nach. Bjön biss herzhaft in das Brötchen. „Das ist ja ekelhaft!“, schimpfte er, als er seine abartige Zusammenstellung probierte. „Der Flug nach Hawaii fliegt in fünfzehn Minuten ab“, kam es aus den Lautsprechern. Schnell trommelte Herr Meyer seine Klasse zusammen. „So Kinder“, sagte er, „jetzt gehen wir langsam zur Startrampe. Ich werde als Erster einsteigen, damit ich auf jeden Fall mitkomme.“ Nickend machten sich alle neunzehn Schüler hinter Herr Meyer auf den Weg zur Startrampe. „Die Karten bitte“, forderte ein freundlicher Mann. Herr Meyer und die Anderen gaben ihre Karten. „Danke, schönen Flug“, sagte der freundliche Mann. Als Dieter dran war, konnte er seine Karte nicht mehr finden. Grinsend sprach er: „Ich habe sie auf dem Pott vergessen.“ Also durfte er aus Rechtsgründen nicht mit. „Oh nein“, dachte Herr Meyer, „wenn wir nur neunzehn Personen sind, lassen sie uns nicht im Hotel einchecken.“ Mit einem Satz sprang er auf und rannte zur Toilette am anderen Ende des Flughafens. Endlich angekommen, kam eine weitere Durchsage: „Der Flug nach Hawaii geht in fünf Minuten los.“ Voller Stress durchsuchte Herr Meyer das Männerklo. „Oh, nein er wird doch wohl nicht wieder…“, sagte er zu sich selber, „oh doch er wird wieder auf die Damentoilette gegangen sein.“ Herr Meyer hielt die Luft an und ging aufs Damenklo. Schnell durchsuchte er alle Kabinen. In der Zwischenzeit kam wieder eine Durchsage: „Der Flug nach Hawaii geht in einer Minute los.“ Nach einigem Nachsehen in den Kabinen, fand Herr Meyer die Karte und hetzte zum Flugzeug. Völlig erschöpft gab er Dieter die Karte und alle konnten einchecken.

 

Kapitel 4

 

 „Der Flug dauert ungefähr vierzehn Stunden, viel Spaß bei uns“, sagte eine Frauenstimme aus dem Lautsprecher, „bitte bringen Sie beim Abheben und Landen Ihre Rückenlehne in eine aufrechte Position.“ Der Flug startete in diesem Moment. Nach ungefähr einer Stunde musste Bjön ganz dringend auf die Toilette. Ausgerechnet in diesem Moment kam der fahrbare Bordshop angefahren, sodass Bjön nicht zur Toilette konnte. Seine Blase platzte fast, als er die süß riechenden Getränke auf dem Wagen sah. Mit viel Mühe quetschte er sich an der Seite des Shops vorbei. Ausgerechnet jetzt hing an der Herrentoilette ein Schild auf dem stand: Toilette wird gerade gesäubert, bitte nicht benutzen. Bjön hockte sich in die Ecke und hoffte, dass er sich nicht einpinkeln würde. Fast eine halbe Stunde saß er da rum. Auf einmal kam eine Stewardess und sagte: „Huch, das Schild hätte ich schon vor einer Stunde abhängen sollen!“ Wütend ging Bjön aufs Klo. Zu seiner Enttäuschung hing an der Toilette ein Defektschild. Schnell sah er sich um und fand glücklicher Weise noch ein Pinkelbecken das in Betrieb war. Ausgerechnet in diesem Moment flog das Flugzeug eine Schleife und Bjön bekam sein Pipi genau an seine Hose. „Super!“, fluchte er, „das wäre auch passiert, wenn ich nicht aufs Klo gegangen wäre.“ Enttäuscht von dem Bordservice setzte er sich wieder neben Mark. „Na, konntest du dich mal wieder nicht beherrschen?“, grinste Mark. Bjön schielte ihn wütend mit einem Auge an. Noch etwas später kam wieder eine Durchsage. „Heute nur für Sie bei uns an Bord“, sagte die Frauenstimme wieder, „die besten Hollywoodfilme des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts laufen nun dreizehn Stunden bei uns im Bordkanal, viel Spaß, Ihr Flugteam.“ Glücklich lehnte sich Max mit seinem Stuhl zurück, wobei er Herrn Meyer, der hinter ihm saß, beinahe zerdrückte. „Max!“, brüllte Herr Meyer, „fahr deinen Stuhl sofort wieder nach Vorne, du zerdrückst mich!“ Schockiert stellte Max seinen Stuhl wieder nach Vorne. Dennoch genossen alle die Bordfilme. Lisa und Maria unterhielten sich die ganze Zeit. „Weißt du Maria“, erzählte Lisa, „diese Klassenfahrt ist genau das Richtige um Max auf meine Seite zu bringen.“ „Was meinst du denn damit?“, fragte Maria misstrauisch. Lisa antwortete: „Na denk doch mal nach, dieser fingerlose Junge liebt mich, das sieht doch sogar ein Blinder.“ „Wer ist hier wohl in wen verknallt?“, grinste Maria. Lisa schüttelte den Kopf und wand sich wieder den Filmen zu. Nach fünf Stunden waren fast alle Schüler eingeschlafen, nur Achmed nicht. Er tippte auf die Erfindung, die er von Dr. Knooh geschenkt bekommen hatte. Gleich darauf hatte er Verbindung mit Lisas Geschenk aufgenommen und amüsierte sich über ihre Nasenhaare. Plötzlich wurde Lisa von Achmed und seinem Gekicher wach und nahm wütend ihr Gerät ab. Sauer stapfte sie zum Notausgang, öffnete diesen und warf die Multifunktionsuhr ins Wasser. Da stand schon eine Stewardess hinter ihr. „He kleine!“, schimpfte sie, „mach nie wieder ohne Erlaubnis die Notausgangstür auf! Das ist nur was für Notfälle!“ Lisa lief rot an und schlich an ihren Platz zurück. Immer noch wurde sie von der Stewardess wütend angesehen.  Nach wieder ein paar Stunden kam erneut eine Durchsage. „Wir landen in einer Stunde auf Hawaii“, sagte die Stimme. Max schmökerte die letzten Sunden des Fluges in einem Buch. „Wir werden in der Nähe des erloschenen Vulkans Kohala landen, der sich im Norden der größten Insel Hawaiis befindet. Diese Insel heißt übrigens genau wie die gesamte Inselgruppe, nämlich: Hawaii.“ Achmed drehte sich zu Max um und sagte: „Und was heißt das jetzt auf deutsch?“ Max antwortete: „Wir werden bei dem erloschenen Vulkan Kohala landen.“ Achmed drehte sich aufgeklärt wieder um. „Die Rückenlehne in eine aufrechte Position bringen“, kam es wieder aus dem Lautsprecher. Das taten dann auch alle. Das Flugzeug landete auf einer großen Landebahn. Als es nun sicher stand, öffnete sich eine Klappe und die gesamte Klasse 5a und Herr Meyer stiegen aus.

 

Kapitel 5

 

Von einer guten Perspektive aus, konnte man direkt auf Kohala blicken. „Wunderschön“, freute sich Herr Meyer, „genau so stelle ich mir Urlaub vor.“ Da musste Lisa ihn unterbrechen: „Aber Herr Meyer, das ist unsere Klassenfahrt.“ Leider musste Herr Meyer zustimmen. Da kam ihm die Idee. „Passt auf“, sagte er mit glücklicher Miene, „aus unserer Klassenfahrt wird nun ganz schnell ein kleiner Urlaub für uns alle, ihr müsst mich nur in Ruhe lassen, OK?“ Alle freuten sich darüber, dass Herr Meyer aus der Klassenfahrt rasch eine Urlaubsreise machte. „Erst einmal müssen wir unser Gepäck holen, das müsste auf dem Fließband in Flughafenhalle drei sein, also los!“ befahl Herr Meyer. Schon rannten alle Kinder wie wild zum Gepäckfließband. Max erkannte seinen Koffer sofort, Lisa, Bjön, Mark und die Anderen ebenfalls, nur Achmed hatte Schwierigkeiten seinen Koffer zu finden. Obwohl er seinen Koffer eigentlich als Erster hätte finden müssen, weil dort lang und breit „I-Love-Kebabs“ draufstand. „Das gibt es doch nicht“, jammerte er. Mittlerweile waren alle Koffer schon weg und nur noch eine Sonnenkrem, die keiner haben wollte, fuhr auf dem Fließband. „Mein Koffer ist weg. Wenn ich schon nichts habe, dann nehme ich mir wenigstens die Sonnenkrem mit“, meinte Achmed und schnappte sich die Kreme. Er ging nun mit Max auf sein Zimmer. „Achmed“, fragte Max entsetzt, „wo ist denn dein toller Döner-Koffer?“ Achmed seufzte und sagte: „Entweder hat er sich in Luft aufgelöst oder jemand hat ihn sich geschnappt.“ „Das ist ja furchtbar“, meinte Max, „wir müssen deinen Koffer wieder finden!“ „Noch heute?“, fragte Achmed. „Ja klar“, sagte Max, „aber erst wenn ich meine Tasche ausgepackt und meine Kleider in den Schrank gepackt habe.“ „Ich mach mich schon mal auf die Suche nach meinem Koffer“, sprach Achmed. Mit dem Kopf nach unten hängend, ging Achmed durch das Hotel und stieß mit dem Kopf in den Bauch einer scheinbar sehr wohlhabenden Frau. „Pass doch auf“, schimpfte sie. Da sah Achmed auf einmal seinen Koffer. Er rannte glücklich hin und wollte gerade nach ihm langen, als plötzlich ein Pudel vor dem Koffer stand und Achmed anknurrte. Achmed musste stehen bleiben und zusehen, wie dieser widerliche Köter an seiner Tasche herumkaute. Leise dachte er sich: „Wenn du meinen Döner-Aufkleber abkratzt, dann drehe ich dir deinen Hals um.“ Tatsächlich kratzte in diesem Augenblick der Pudel an Achmeds Aufkleber, als ob er Achmeds Gedanken lesen konnte. In Schallgeschwindigkeit rannte Achmed auf den Hund zu und wollte ihn von der Tasche wegtreten, als das Frauchen des Hundes kam. Es war die gleiche Frau, in die Achmed vor ein paar Minuten hineingerannt war. „Verschwinde!“, brüllte die Frau, „und lass meinen süßen und unschuldigen Pudel in Ruhe, du Grobian.“ Achmed kochte vor Wut und wollte dieser aufgeblasenen Alten am liebsten in den Hintern treten. Eins schwor er sich und zwar, dass er es dieser Frau und ihrem doofen Köter heimzahlen würde. Er ging kurz raus um sich etwas abzuregen. Da fiel plötzlich seine Tasche aus dem Zimmer der Frau. Achmed hörte, wie sie schimpfte: „Wie kannst du nur so einen Müll in unser Zimmer bringen?“ Schnell sah er nach, ob alles noch da war. Alles war da, nur sein Lieblingsaufkleber fehlte. „Diese dumme Töle!“, fluchte er, „wenn ich die erwische.“ Langsam watschelte er die Treppe hinauf. Da stand dieser Köter schon wieder. Geduldig legte sich der Pudel auf den Weg und wartete, bis Achmed näher kam. Glücklicher Weise kam in diesem Moment Max angerannt, sah den Hund nicht und trat voll auf seinen Magen. Der Hund rülpste Achmeds Aufkleber wieder aus. „Oh, hast du deine Tasche wieder gefunden?“, fragte Max. „Ja“, antwortete Achmed, „und dank dir komplett, dieser widerliche Hund hat meinen Aufkleber gefressen. Deinetwegen hat er ihn wieder ausgespuckt.“ Geekelt schaute Max auf den Boden und wischte sich die Schuhe am roten Hotelteppich ab. Dann gingen sie wieder zurück in ihr Zimmer. „Achmed“, fragte Max, „hättest du Lust heute Abend die Ganze Insel unsicher zu machen?“ „Da fragst du noch? Na klar!“, antwortete Achmed und packte seine Tasche aus.

 

Kapitel 6

 

Als es später geworden war, kam eine Hoteldurchsage. „Das Buffet ist angerichtet, ich bitte alle die Hunger haben jetzt zu kommen“, sagte eine Männerstimme aus dem Lautsprecher. „Immer diese Durchsagen“, schimpfte Max, „im Flugzeug hat uns auch so eine Frau ewig genervt, ich wette mit der würden Sie sich sehr gut verstehen!“ Kaum machten Max und Achmed die Tür auf, schon sahen sie die Massen der Hotelgäste, die in den Speisesaal wollten. Dieses Gedränge und Geschiebe war furchtbar für die beiden. Aber als sie endlich ankamen, freuten sie sich königlich über die Essensauswahl. Von delikaten Muscheln über schmackhaftes Brot mit Beilagen bis zu meisterhaft gebackenen Pizza. „Jetzt weis ich, warum Hawaii das Paradies genannt wird“, schwärmte Achmed. Rasch holten sich beide einen großen Teller und taten alles drauf, was lecker aussah. Die ganze Zeit über wurden sie von Lisa und Maria beobachtet. „Jetzt pass mal auf wie ein Profi Jungs anbaggert“, sagte Lisa und zog sich die Hose höher bis fast an die Rippen. „Na da bin ich ja mal gespannt“, grinste Maria. Schritt für Schritt kam Lisa näher an Max ran, der mittlerweile schon an einem Esstisch saß. Sie setzte sich auf den Tisch, sodass Max Essen vom Tisch viel. „Huch! Na das tut mir aber leid“, schmunzelte sie. „Was musst du dich auch auf den Tisch setzten?“, maulte Max, „wenn einer fragen sollte, dann habe ich dich noch nie zuvor gesehen.“ Genervt ging Max los um Papier zu holen. „Na das hätte ich auch gekonnt!“, freute sich Maria über Lisas missglückte Anmache. Max stand vor dem Waschbecken und rupfte sich eine sehr große Menge saugfähiges Papier ab. Ein Mann, der sich die Hände waschen musste, weil er gerade in etwas Ekeliges hineingefasst hatte, musste sich mit einem winzig kleinen Papierstück zufrieden geben. Sauer wischte Max das auf, was er eigentlich essen wollte. Weiterhin wurde er von Lisa und Maria beobachtet. „Ich verstehe das nicht, eigentlich müsste er mich jetzt lieben“, meinte Lisa, „ich bin doch ein Profi.“ „Nein, du nicht, sondern dieses einheimische Mädchen“, kicherte Maria und deutete auf ein Mädchen, das bei Max stand. „Kann ich dir helfen?“, fragte das Mädchen mit zärtlicher Stimme. Max antwortete: „Ja, du kannst mir dabei helfen, diesen Fleck wegzuwischen.“ Also half das Mädchen ihm. „Männer, Pah! Keiner weiß, warum es die überhaupt gibt“, schimpfte Lisa. Nachdem sich Max einen ordentlichen Nachschlag geholt hatte, gingen er und das Mädchen nach draußen. Lisa folgte ihnen. „Weist du“, stotterte Max, „dieses Mädchen, was mein Essen runter geschmissen hat, das war sonst immer nur ein Kumpel für mich, also keine Freundin.“ „Ein Kumpel der dir die Sachen vom Teller schmeißt, ich glaube ich kenne den Grund, weswegen sie es getan hat“, sagte das Mädchen. „Welchen?“, fragte Max aufgeregt. „Das darf ich nicht sagen“, meinte das Mädchen, „wir werden beobachtet.“ „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Max. Das Mädchen antwortete: „Ich heiße Bella und mit wem habe ich das Vergnügen?“ Max stotterte: „Max, ääh… Max Torrt.“ „Was für ein komischer Name“, kicherte das Mädchen. Lisa dachte sich in der Zwischenzeit: „Hoffentlich hat die Max jetzt mit dem ‚komischen Namen’ beleidigt, denn soweit wie ich weiß, ist Max auf seinen Nachnamen sehr stolz.“ Aber dummerweise war Max nicht beleidigt, im Gegenteil, er fand es sogar toll, dass endlich jemand die Wahrheit sagte. In Lisa kochte vor Wut, weil es nicht funktionierte. Max und Bella gingen weiter und Lisa wand sich nach einiger Zeit ab. Bella zeigte Max mehrere Statuen, die ihre Vorfahren gebaut hatten. Max fragte Bella nachdem sie ihm fast hundert Skulpturen zeigte: „Ein Freund von mir hat erzählt, dass sein Onkel einen Tiki gesehen hatte, der Feuer spuckt.“ „So eine Lüge“, meinte Bella, „Tikis sind wunderschöne Holzmasken, die uns vor Geistern schützen sollen und uns nicht verbrennen.“ „Ja geglaubt habe ich das eigentlich auch nicht so ganz, denn ich habe von meinem Kumpel noch nie einen Onkel gesehen oder getroffen“, meinte Max. „Wie heißt dein Freund denn?“, fragte Bella. „Harry Knooh“, antwortete Max. Gleich als Bella den Namen Knooh hörte schien etwas in ihren Gedanken zu klingeln, aber sie äußerte sich nicht weiter. Später brachte Bella Max wieder ins Hotel zurück. „Wo wohnst du denn eigentlich?“, wollte Max wissen. „Ich wohne nicht weit von hier, in einem kleinen Häuschen“, antwortete Bella.

 

Kapitel 7

 

Etwas später am Abend legte Max sich ins Bett. Er und Achmed erzählten sich noch ein paar Fakten. „Dr. Knooh soll lügen? Niemals!“, meinte Achmed. Darauf Max: „Soll das etwa heißen, dass Bella eine Lügnerin ist?“ „Ich weiß nicht, Dr. Knooh kennst du schon etwas länger und Bella erst seit einem halben Tag“, sprach Achmed. „Jetzt wo du es sagst“, sagte Max erschrocken, „als sie den Namen Knooh hörte, da schien Irgendetwas in ihrem Gehirn passiert zu sein, denn sie stockte ein paar Sekunden.“ „Da ist irgendwas faul“, platzte es Achmed heraus. „Stimmt, ich sollte Dr. Knooh mal nach mehr Informationen über seinen Onkel fragen, aber erst morgen“, meinte Max. „Spinnst du?“, rief Achmed ohne zu zögern, „wenn du fragen solltest, dann jetzt! In Deutschland ist es gerade Nachmittag.“ Also holte Max sein Kommunikationsgerät heraus und fragte Dr. Knooh: „Hallo, Dr. Knooh! Ich bin es, Max. Ich wollte dich nur mal nach ein paar Infos über deinen Onkel fragen.“ „Meinen Onkel?“, sprach Dr. Knooh entsetzt, „über den, der auf Hawaii war? Nun ja, er wurde am fünfzehnten April…“ „Halt!“, unterbrach ihn Max, „ich will nur wissen wie er aussieht und was er auf Hawaii gemacht hat.“ „Ach so“, fuhr Dr. Knooh fort, „Mein Onkel, der eigentlich Albert Knooh heißt, wollte auf Hawaii die berüchtigte Kohala-Höle finden, aber leider fand er sie nicht. Und hier ist ein Foto von ihm.“ Dr. Knooh hielt ein Foto von jemandem, der ihm sehr ähnlich sah, vor die Linse der Kamera am Kommunikationsgerät, mit der Max ihn in seinem Gerät sehen konnte. Max studierte das Bild sehr genau. „Hat dein Gerät eigentlich auch einen Drucker, damit ich mir das Bild ausdrucken kann?“ wollte Max wissen. „Nein“, schimpfte Dr. Knooh, „das wäre es gewesen, was noch fehlt. Aber sag mal Max, gibt es im Hotel eigentlich einen Computer mit Drucker?“ Max antwortete: „Ja klar, im Beschäftigungsraum! Du kannst dann eine E-Mail mit dem Bild als Anhang zu mir senden, dazu sage ich dir um ungefähr drei Uhr morgens die E-Mailadresse dieses Computers.“ „Warum denn so früh?“, knurrte Dr. Knooh. „Ganz einfach“, antwortete Max, „der Raum ist nur am Tag offen und wenn bei uns Tag ist, ist bei euch Nacht oder früher Morgen. Außerdem kannst du dich danach doch wieder ins Bett legen.“ Dann musste Dr. Knooh leider auch zustimmen. Max legte nach diesem Gespräch das Gerät zur Seite und versuchte einzuschlafen. Am nächsten Morgen gab es wieder ein reichlich gedecktes Buffet. Dieses Mal konnte Max richtig reinhauen, denn Lisa war weit und breit nicht zu sehen. „Weißt du, was mir an diesem Buffet nicht gefällt“, fragte Achmed. „Nein was denn?“, wollte Max wissen. Achmed sah kurz hoch und jammerte dann: „Dass es hier keine Döner gibt.“. „Wir können doch in die Stadt gehen und nach schönen Souvenirs gucken, selbstverständlich auch nach einem Dönerladen“, sprach Max. Als sie aufgegessen hatten, gingen sie, wie sie es geplant hatten, in die Stadt. „Da ist wieder diese Bella“, flüsterte Achmed. „Was will die denn hier?“, fragte sich Max. Langsam ging er auf sie zu. „Bella!“, freute er sich, „was treibt dich denn hierher?“ Bella zuckte erschrocken zusammen. „Kennen wir uns?“, fragte sie. Max guckte ganz entsetzt. „Ich bin es doch Max Torrt, weißt du nicht mehr? Von gestern“, sagte er. Bella sah ihn wieder nur komisch an. „Mit der stimmt etwas nicht“, meinte Achmed. „Ich glaube, du hast Recht“, antwortete Max. „Etwas Seltsames geht in diesem Girl vor“, sprach Max, „wir sollten sie im Auge behalten.“ „Ich fühle mich beobachtet“, meinte Achmed. „Da, im Gebüsch, da ist doch was!“, flüsterte Max. Vorsichtig gingen sie auf den Strauch zu und schoben das Gestrüpp zur Seite. „Na was haben wir denn da?“, lachte Max, „die beiden Meisterspürnasen Lisa und Maria. Warum verfolgt ihr uns?“ „Weil wir wissen, dass etwas mit diesem Mädchen nicht stimmt“, meinte Lisa, „darum wollen wir euch im Auge behalten.“ „Solltest du dann nicht Bella immer im Auge behalten?“, grinste Max hämisch. „Schon“, stotterte Lisa, „wir wollen so etwas wie Bodyguards sein.“ Max schüttelte den Kopf, wand sich von den Mädchen ab und ging weiter auf Schnäppchenjagd bei den Souvenirgeschäften. Max fand eine tolle Muschelkette für seine Mutter und einen Kokosnussschnaps für seinen Vater. „Ist das nicht ein schicker Hut?“, meinte Achmed, als er auf einen Souvenirladen zukam und sich diesen ‚Hut’ auf den Kopf setzte. „Das ist ein hawaiianischer Mülleimer“, sprach Max. Sofort nahm Achmed den Mülleimer vom Kopf und strich sich geekelt über die Haare.

 

Kapitel 8

 

Später als sie wieder im Hotelzimmer waren klopfte es. „Hallo, wer ist da?“, fragte Max vorsichtig an. „Ich bin es, Bella“, sagte eine Mädchenstimme. Entsetzt ging Max zur Tür. „Ich denke, du kennst mich nicht mehr“, sagte Max. „Wieso?“, sprach Bella verwundert, „du bist doch Max Torrt, oder?“ „Richtig“, meinte Max, „aber heute in der Stadt hast du doch so getan, als würdest du mich nicht kennen.“ Bella schaute Max verwundert an. „Könnte es sein, dass du einen Klon oder eine Zwillingsschwester hast?“, fuhr Max fort. „Nein!“, antwortete Bella, „ich war möglicherweise nicht ganz bei der Sache.“ Achmed schüttelte verwundert den Kopf und ging aus dem Zimmer. Auf dem Flur begegnete er wieder diesem Pudel. „Jetzt kommst du mir nicht so ohne Weiteres davon“, brüllte Achmed den Hund an. Ausgerechnet in diesem Moment kam wieder das Frauchen des Hundes. „Was willst du von meinem Schätzchen?“, keifte sie. Achmed ging erschrocken die Treppe runter. Der Pudel rannte ihm hinterher und biss Achmed in die Hose. Er riss dabei die Gesäßtaschen ab, wo Achmeds Portmonee drin steckte. Nun konnte jeder, der hinter Achmed stand, seine blaue Dönerunterhose bewundern. „Du klaust mir die Tasche, du verschandelst meinen Lieblingsaufkleber und nun klaust du mir meine Würde!“, fluchte Achmed und rannte dem Pudel hinterher. Sein Frauchen, das meckernd an der Seite stand, beachtete er gar nicht. Für ihn war nur der Pudel wichtig. Ein unwissender Page, der mit frisch gewaschenem Bettzeug die Treppe herunterkam, wurde von Achmed und dem Pudel umgerannt. „Passt doch auf!“, brüllte er ihnen hinterher. Mit einem Satz sprang der Pudel in den Essensaufzug und entkam. Achmed musste die Jagd leider aufgeben. Nachdem er sich wieder von seiner Wut und dem Geldverlust von fünf Euro erholt hatte, ging er nach draußen an den Strand. Achmed fand es draußen einfach herrlich. Da sah er auf einmal viele Tikis, die an der Grenze zwischen Sandstrand und Busch standen. Er sah sich einen mal aus der Nähe an. „Wunderschön geschnitzt“, bemerkte er. Plötzlich spuckte der Tiki Feuer auf Achmed. Erschrocken rannte er zurück ins Hotel. „Was ist passiert?“, fragte Max entsetzt. „Der Tiki hat mich angespuckt!“, jammerte Achmed keuchend. „Was für ein Ferkel“, bemerkte Max empört. „Nein!“, stotterte Achmed, „ich meine mit Feuer hat der mich angespuckt.“ „Zeig mir den Tiki mal“, forderte Max, „vielleicht ist es derselbe Tiki, den auch Dr. Knoohs Onkel gesehen hat. Da fällt mir ein, in Deutschland müsste es jetzt drei Uhr morgens sein.“ Max rannte in den Beschäftigungsraum und schickte Dr. Knooh die E-Mailadresse, die der Computer, an dem er saß hatte. Wenige Minuten später bekam Max eine Antwort mit dem Bild, das er gleich darauf ausdruckte. Sofort machte er sich mit Achmed auf den Weg, den Tiki anzusehen. „Das ist der Tiki?“, fragte Max. „Ja, ziemlich unheimlich oder?“, antwortete Achmed. „Wann spuckt der denn?“, wollte Max wissen. „Immer dann, wenn man ihm zu nahe kommt“, jammerte Achmed. „Dann wollen wir mal schauen“, meinte Max und ging zum Tiki. Er wartete etwas und sprach dann: „Der macht doch nichts, völlig ungefährlich. Das hast du dir nur eingebildet.“ Rasch ging Max ins Hotel zurück. Achmed wartete noch ein Bisschen am Strand. Auf einmal fand er etwas, das an den Strand gespült wurde. Es war das Kommunikationsgerät von Lisa, das sie beim Hinflug aus der Luke geschmissen hatte. Da kam Achmed die Idee, wenn er Lisas Gerät an dem Tiki befestigte und dann mit seinem Gerät eine Verbindung herstellte, dann konnte er ihn immer beobachten. Das tat er dann auch. Gleich darauf machte er sich auf den Weg zurück ins Hotel.

 

Kapitel 9

 

An dem Tag gab es sogar Lockum, von dem sich Achmed reichlich nahm. „Na Achmed“, kicherte Max, „immer den türkischen Honig futtern?“ „Das nennt man Lockum“, korrigierte ihn Achmed, „aber so lecker, wie bei uns im Dönerladen ist er nicht.“ Plötzlich sah Achmed wieder den Pudel, der reichlich viel Lockum futterte. „Hoffentlich platzt er“, kicherte Achmed. Tatsächlich war der Pudel später so voll, dass er Achmed endlich mal in Ruhe ließ. Abends war es ganz ruhig im Hotel und Achmed schaute vom Bett aus auf den erloschenen Vulkan. Anscheinend tanzte etwas auf dem Gipfel, aber Achmed konnte es nicht so genau erkennen. Es sah so aus, als ob auf dem Gipfel eine Geisterbeschwörung satt fand. Interessiert leuchtete Achmed in die Richtung des Geschehens. Plötzlich schien es so, als wenn derjenige, der auf dem Berg stand, Achmeds Licht sehen würde. Schnell packte er die Lampe weg. Als ob nichts gewesen wäre, fuhr die Gestalt mit der Geisterbeschwörung fort. „Ein Glück“, flüsterte Achmed und sah es sich weiter mit großen Augen an. Auf einmal schien es eine größere Explosion auf dem Berg zugeben und die Gestalt verschwand.

Am nächsten Morgen erzählte Achmed, was er auf dem Vulkan gesehen hatte. „Du spinnst doch“, meinte Lisa. „Nein, ich meine es ernst, irgendetwas stimmt hier nicht!“, verteidigte sich Achmed. „Wartet!“, brüllte es plötzlich hinter den Freunden, es war Herr Meyer. „Es stimmt, Achmed hat Recht!“, sprach der Lehrer, „ich habe das gestern auch gesehen.“ „Wirklich?“, fragte Achmed leise. „Nein, aber ich mag es nicht, wenn einer meiner Schüler für verrückt gehalten wird“, flüsterte Herr Meyer zurück. Enttäuscht ging Achmed die Treppe nach unten. „Da war doch was!“, dachte sich Achmed, „ich spinne doch nicht.“ Max folgte ihm. „Warte Achmed“, rief er Achmed zu, „wir können doch mal Bella fragen, ob sie etwas von einer geheimen Geisterbeschwörung weiß.“ „Glaube nicht“, meinte Achmed. „Warum?“, fragte Max erstaunt. „Na wenn die Geisterbeschwörung geheim war, dann wird sie es wohl kaum wissen“, sprach Achmed. „Vielleicht ist es auch nur geheim vor den Touristen, die Einheimischen könnten mehr wissen, außerdem haben wir doch nichts zu verlieren“, sagte Max. Dann stimmte auch Achmed zu. Auf dem weiteren Weg nach unten, sahen Max und Achmed wieder den Pudel, der dieses Mal so fett war, sodass er nicht durch die Hundeklappe passte und stecken blieb. „Geschieht dir recht“, freute sich Achmed. Das Frauchen war total entsetzt, wie Max und Achmed einfach an dem hilfebedürftigen Hund vorbeigingen. „Helfen könntet ihr mal, ihr Bälger!“, brüllte sie ihnen hinterher. Doch Max und Achmed taten so, als hätten sie sie nicht gehört. „Ich habe gestern an dem Tiki eine zweite Kommunikationsmaschine befestigt“, sprach Achmed stolz, „dann will ich mal sehen, wo der Tiki jetzt ist.“ Achmed schaute auf sein Gerät und fand den Tiki auf dem Gipfel des Kohala wieder. „Aha“, ermittelte er, „der Tiki hat sich bewegt! Und zwar genau dahin, wo die Geisterbeschwörung stattfand, ich hatte die ganze Zeit Recht!“ „Das hat noch lange nichts zu sagen, der Tiki wurde möglicherweise auf den Vulkan getragen“, unterbrach ihn Max. „Spielverderber“, schimpfte Achmed.

 

Kapitel 10

 

Als sie nun wieder im Speisesaal standen, waren gar keine Leute mehr da. „Warum sind hier keine Leute?“, fragte Max einen Angestellten. „Hier wimmelt es von Ratten“, antwortete der. „Wie ist das nur möglich? Das ist ein Nobelhotel“, meinte Achmed. „Er war es“, sagte eine bekannte Stimme hinter ihnen. Max und Achmed drehten sich ruckartig um. „Hallo Bella“, begrüßte Max die Hawaiianerin, „wer war es?“ Bella antwortete: „Wenn reiche Leute auf Hawaii zu viel Profit erzielen, dann wird es passieren…“ „Was denn?“, fragte Max neugierig. „Ein alter Fluch, der auf diesem Vulkan liegt…“, fuhr Bella fort. „Und weiter“, entgegnete Max, „jetzt aber bitte ganz, wenn es dir nichts ausmacht, Bella.“ „Wenn reiche Leute zu viel Profit auf Hawaii erzielen, dann wird ein Zauber auf dem Gipfel des Kohalas ausgesprochen, der bewirkt, dass der Reiche so lange Pech hat, bis er keinen Cent mehr besitzt. Dieser Zauber wird von einem Zauberer ausgesprochen, der nach den Ansichten vieler Leute nicht mehr existiert.“ „Wie heißt der denn? Und warum tut er so was?“, wollte Max wissen. Doch Bella meinte nur: „Ich habe schon viel zu viel gesagt.“ Max schaute Achmed kurz an und fragte: „Was hältst du denn davon?“ Achmed schüttelte den Kopf und sprach: „Das habe ich doch gestern gesehen.“ „Glaubst du daran?“, wollte Max Bella fragen, doch die war plötzlich weg. „Hier ist etwas oberfaul“, sagte Achmed. „Quatsch, vielleicht gibt es ja einen Hinterausgang, durch den Bella verschwunden ist“, meinte Max. „Das habe ich damit nicht gemeint“, sprach Achmed, „ich meine, dass diese Geisterbeschwörung etwas mit den Ratten im Speisesaal zu tun haben könnte.“ Max nickte. „Gehen wir an den Hotelpool“, schlug Achmed vor. Als sie da waren sagte Max: „So ein Unfug, ein Fluch, dass ich nicht lache.“ In diesem Moment kam eine riesige Welle auf die Badegäste zu. „Weg hier!“, schrie eine Frau. Alle Badegäste rannten wie vom Affen gebissen weg. Zwar wurde keiner verletzt, aber die Welle richtete einen sehr großen Schaden am Hotel an. Da kam der Hoteleigentümer. Er sang auf den Boden und meinte: „Das wird sehr teuer.“ „Ich glaube jetzt auch an Flüche“, sagte Max erstaunt. Der Poolbereich und der Speisesaal blieben geschlossen. „Wir müssen diesen Fall aufklären“, sprach Achmed. „Aber wie?“, jammerte Max, „wir haben beim Aufklären von Fällen keinerlei Erfahrung, wir müssen es einsehen, wir sind nur Statisten in einem Krimi!“ „So ein Unfug“, unterbrach ihn Achmed, „wir können es schaffen! Außerdem, wer hat denn den Gelddiebstahl in unserer Klasse aufgeklärt?“ „Bei uns gab es noch keinen Gelddiebstahl“, meinte Max. „Stimmt! Aber wir könnten es versuchen, den Fall auf Hawaii aufzuklären, das wäre doch ein super tolles Abenteuer“, sagte Achmed. Dann stimmte Max auch zu. „Wo sollen wir anfangen?“, fragte sich Max. „Ich weiß!“, meinte Achmed, „wir fangen da an, wo alles anfing.“ „Im Speisesaal?“, unterbrach ihn Max. „Nein!“, fuhr Achmed fort, „auf dem Gipfel des Kohala.“

 

Kapitel 11

Also gingen sie den Weg bis an den Gipfel des Kohalas. „Puh! Und jetzt?“, keuchte Max. „Wir müssen nach Hinweisen des Geschehens suchen, damit wir den Zauberer finden können“, sprach Achmed. So untersuchten sie den Vulkangipfel. „Ich finde kein winziges Bisschen!“, schimpfte Max und stampfte mit dem Fuß auf. Als er mit dem Fuß aufstampfte, wurde der Boden locker, auf dem sie standen, und ein Loch tat sich auf. Kreischend stürzte Max in das Loch hinein. „Gut gemacht“, lobte ihn Achmed, „das ist unser erster Hinweis!“ Mit einem Satz sprang er Max hinterher. „Hast du eine Taschenlampe?“, wollte Max wissen. „Das wäre keine schlechte Idee… ich habe aber keine“, seufzte Achmed, „müssen wir die Suche aufgeben?“ „Natürlich nicht!“, sagte Max mit starker Betonung, „nur wegen einer Taschenlampe das Abenteuer aufgeben? Erstmal müssen wir hier wieder raus, damit wir uns besser ausrüsten können.“ Fluchs kletterten sie aus der Grube und rannten in Richtung Hotel zurück. „Was brauchen wir alles?“, fragte sich Achmed. „Also wir brauchen: Proviant, eine Taschenlampe und ein langes Seil“, antwortete Max. Also holten sie alles was sie brauchten aus ihrem Gepäck. „Dann wollen wir mal los!“, freute sich Max. Plötzlich standen Bjön und Mark vor ihnen. „Wo wollt ihr hin?“, fragte Mark. Achmed lächelte in sein Gesicht und sprach mit breitem Grinsen: „Wir wollen den Fluch brechen, den der Zauberer gestern Nacht auf das Hotel gelegt hat.“ Bjön und Mark schauten sich an. „Spinnt ihr?“, kicherte Bjön, „wer glaubt denn an Flüche?“ Max meinte darauf: „Ich habe zuerst auch nicht daran geglaubt, bis ich handfeste Beweise gesehen habe.“ So gingen Max und Achmed wieder auf den Vulkan. Hinter ihnen kicherten Mark und Bjön: „Was für Blödmänner, denen ist wohl der Urlaub zu viel.“ Auf einmal fielen sämtliche Bilder von der Wand. Eines der Bilder fiel genau auf Bjöns Kopf. „Das war nur Zufall“, grinste Mark. Auf einmal stand Bella hinter ihnen. „Das war kein Zufall, das war der Fluch, der auf dieses Hotel gelegt wurde“, sprach sie. „Ich glaube Max hat viel zu viel mit Bella rum gehangen und darum ist er so durch den Wind“, flüsterte Bjön. In der Zwischenzeit waren Max und Achmed wieder im Loch. „Ganz schön staubig hier“, hustete Max. Deutlich konnten die Beiden einen Weg unter dem Vulkan erkennen. „Das ist ja komisch“, meinte Max, „hier sieht es so aus, als würden hier täglich Menschen vorbeikommen.“ Achmed leuchtete im ganzen Tunnel herum. Da fand er einen sehr wertvoll aussehenden Holztiki. „Was ist das denn?“, fragte er. Max fand weitere wertvolle Kunstwerke und anderes Kram. „Hier hat jemand eindeutig ziemlich teure Sachen gebunkert. Aber warum ausgerechnet hier? Und wer?“, dachte Max. „Wir könnten noch einen Notizblock gebrauchen“, meinte Achmed, „damit wir Hinweise eintragen können.“ „Ich habe einen in meiner Hosentasche“, sagte Max. „Notier bitte: Hinweis Nummer Eins: Ein Gang unter dem Vulkan, Hinweis Nummer Zwei: Ein Raum voll mit wertvollen Sachen“, diktierte Achmed. „Haben wir schon einen Verdächtigen?“, wollte Max wissen. „Klar!“, antwortete Achmed, „der Hotelbesitzer.“ „Warum sollte der so etwas tun?“, fragte Max. „Ganz einfach“, meinte Achmed, „der Hotelbesitzer könnte sich doch den ganzen Schaden selber zugefügt haben. Wenn sein Hotel zerstört ist, dann kann er von seiner Versicherung jede Menge Geld fordern und die wertvollen Dinge lagert er hier, damit ihnen im Hotel nichts passiert.“ Max stimmte Achmed zu. „Das wäre eine Möglichkeit, jetzt haben wir einen Verdächtigen“, sprach Max. Plötzlich konnten die Zwei ein lautes Tapsen hören. „Da kommt wer“, flüsterte Achmed. Tatsächlich kam eine eher dünne Gestalt. Doch die Beiden konnten nur die groben Umrisse der Person erkennen. „Ich glaube, den Hotelbesitzer als Verdächtigen können wir streichen, denn der ist viel zu dick um dieser Gestalt ähnlich zu sehen“, sagte Max. „Da hast du leider Recht“, meinte Achmed. Enttäuscht kletterten die zwei Freunde wieder aus der Grube. Da kam Max auf einmal die Idee. „Ich habe noch einen, der es gewesen sein könnte“, freute er sich, „und zwar der Hausmeister.“ „Und warum ausgerechnet der?“, wollte Achmed wissen. „Ganz einfach“, fuhr Max fort, „er will, dass das Hotel pleite geht. Denn dann muss der Besitzer es verkaufen, weil der ja dann pleite ist. Dann schlägt der Hausmeister mit einer mickrigen Summe von hundert Doller zu.“ Achmed nickte und fügte den Hausmeister der Verdächtigenliste hinzu. „Jetzt haben wir erstmal genug gearbeitet“, freute sich Achmed, „ich glaube unten am Strand, da ist jetzt eine coole Party am Laufen. Da können wir doch hin.“ „Gut, ich habe gehört, dass da unten ein guter Getränkestand sein soll, da können wir uns leckere Shakes reinziehen“, stimmte Max zu.

 

Kapitel 12

 

Also gingen sie nach unten an die Saftbar. Zufällig waren ihre anderen Freunde auch da. „Hallo Max und Achmed“, begrüßte sie Bjön, „heute ist der Getränketag, das heißt, dass alle Getränke gratis sind.“ „Das ist ja toll!“, freute sich Achmed. „Nicht nur das“, meinte Mark, „wir wollen einen Bananendrink und Kokosnussshake Trinkwettbewerb veranstalten. Macht ihr mit?“ „Na klar!“, sagten Max und Achmed im Chor. Mark, Bjön, Maria, Achmed und Max saßen nun in einer Reihe am Tisch und warteten auf den Start. Schon gab der Saftverkäufer das Startsignal: „Auf die Plätze, fertig, los!“ Sofort fingen alle an wie wild ihren Saft auszuschlürfen. Nach drei Bechern machte Max schlapp. „Aua, mein Kopf“, wimmerte er. Mark, Maria, Bjön und Achmed waren weiterhin im Rennen. Es vergingen fast fünfzehn Minuten, da hörte Maria auf. Der Wettbewerb unter den drei Jungs ging immer noch weiter. Später hörte Mark auf. Fast eine Stunde verging und Bjön und Achmed waren immer noch dabei. Inzwischen sammelten sich sehr viele Zuschauer. „Unglaublich, dass so viel Saft in den Magen der Kinder passt“, bemerkte eine Frau. Weitere Minuten vergingen und beide konnten fast nicht mehr. Plötzlich kippte Bjön um und fasste sich schnell an den Mund als wenn er sich übergeben müsste. „Nur noch einen Schluck und du hast gewonnen“, ermutigte Max seinen Kumpel Achmed. Träge griff Achmed zum Becher, zog den Strohhalm lang und trank etwas. „Achmed du hast gewonnen!“, rief Max. Doch Achmed schien es zuerst egal zu sein. „Wo ist denn Bjön?“, fragte Achmed mit einer zu voll klingenden Stimme. Mark antwortete: „Er ist bestimmt aufs Klo gegangen um mal so richtig abzureihern.“ „Das würde ich jetzt am liebsten auch machen“, jammerte Achmed. Lisa schenkte dem Wettbewerb keinerlei Aufmerksamkeit, sie dachte nur darüber nach, warum Max Bella lieber mochte als sie. Enttäuscht saß die auf einem kleinen Felsvorsprung am Strand. Da sah Lisa Bella, wie sie surfte. „Hoffentlich fällst du ins Wasser“, dachte sich Lisa. Tatsächlich kam genau in diesem Moment eine Welle und riss Bella vom Surfbrett. Laut schrie sie um Hilfe, aber keiner konnte sie hören, weil die anderen Leute am Strand mit Achmed und seinem Sieg beschäftigt waren. Erwartungsvoll schaute Bella zu Lisa, die ja eigentlich sogar ausgebildete Rettungsschwimmerin war. Als wenn sie es nicht sehen würde, drehte Lisa den Kopf weg. Da kam ihr der Satz ihres Trainers in den Kopf. „Egal wer in Not ist, jeder hat das Recht darauf gerettet zu werden, wer das missachtet hat kein Recht darauf Rettungsschwimmer zu sein“, sagte der Schwimmtrainer jedes Mal. Ohne weiter nachzudenken, sprang Lisa mit ihren Klamotten ins Wasser. Schnell schwamm sie Bella entgegen. „Halte dich an mir fest, ich zieh dich raus!“, befahl Lisa. Bella langte nach Lisas Schulter. Nach wenigen Minuten waren beide wieder sicher an Land. „Gute Arbeit Lisa“, sprach Max und klopfte ihr auf den Rücken. Lisa freute sich darüber, dass Max endlich wieder mit ihr redete. Doch das Glück hielt nicht all zu lange an, denn gleich darauf wand sich Max wieder Bella zu. „Da rettet man schon mal jemanden und dann wird man wieder links liegen gelassen“, dachte sich Lisa, „eigentlich hätte ich Bella ertrinken lassen sollen.“ Enttäuscht setzte sie sich an die Bar. „Was darf es sein?“, fragte der Verkäufer freundlich. Lisa antwortete: „Einen Kokosshake bitte.“ Da kam Bella auf sie zu. „Hallo Lisa“, sagte sie, „ich wollte mich noch einmal dafür bedanken, dass du mein Leben gerettet hast.“ „Nichts zu danken“, meinte Lisa, „das war meine Aufgabe, ich bin im Rettungsschwimmerverein.“ Bella nickte und bestellte sich auch einen Kokosshake. „Lecker diese Dinger“, lobte Bella den Verkäufer. Nachdem Lisa ihr Getränk ausgetrunken hatte, ging sie weg. „Wohin willst du?“, fragte Bella. Doch Lisa antwortete nur: „Ich gehe weg.“ Da kam Max auf Bella zu. „Hallo Bella“, sagte er, „kannst du mir ein Bisschen mehr über diesen Fluch erzählen, der über das Hotel gelegt wurde? Ich und Achmed wollen den Fall aufklären.“ Bella sah Max misstrauisch an. „Egal was ich dir erzähle, du schaffst es sowieso nicht. Außerdem hat das vor einigen Jahren schon mal einer versucht und der wurde dann nie wieder gesehen. Alles im Allen: Gib es auf!“, sprach Bella und ging fort.

 

Kapitel 13

 

Achmed hatte sich in der Zwischenzeit von dem Wettkampf erholt und kam zu Max. „Was guckst du denn so komisch?“, fragte Achmed. „Bella hat erzählt, dass schon ein Anderer versucht hat den Fall zu lösen, aber der wurde dann nie wieder gesehen“, meinte Max. „Das ist doch völliger Käse“, widersprach ihm Achmed, „außerdem gibt es den Fall erst seit heute, glaube ich…“ „Möglicherweise war das vor ein paar Jahren ein anderes Hotel und der gleiche Typ, der es verflucht hat“, verteidigte Max seine Meinung. „Was hältst du davon“, schlug Achmed vor, „wenn wir mit dem Lösen des Falls weiter machen, nur eben vorsichtiger.“ Mit mulmigem Gefühl stimmte Max auch zu. Nach wenigen Minuten schweigen, kam Herr Meyer auf Achmed und Max zu. „Moin, alles frisch?“, begrüßte er sie und bestellte sich gleich darauf einen Milchshake. Max und Achmed gingen wieder ins Hotel zurück. „Oh nein, immer noch nichts zum Essen!“, schimpfte Achmed, als er sah, dass der Speisesaal immer noch wegen Ungezieferbefall geschlossen war. „Wir könnten doch in die Innenstadt gehen und da etwas essen“, schlug Max vor. „Gute Idee“, stimmte Achmed zu, „aber mein Essensgeld hat mir dieser blöde Köter geklaut.“ „Ich wünschte mein Opa währe hier“, meinte Max. „Warum das denn?“, wollte Achmed wissen. Max antwortete: „Weil der einen treuen Schäferhund hat, der könnte dir das Geld von dem Pudel wiederholen und ihn gleich darauf in einen miefigen Waschlappen verwandeln.“ „Das hilft mir jetzt auch nicht weiter“, seufzte Achmed. „Ich kann dir etwas zum Essen kaufen“, bot Max ihm an, „ich habe noch hundert Euro dabei. Von dem Geld können wir uns auch noch Chips und anderes Knabberzeug kaufen.“ Achmed nickte und beide gingen in die Stadt. „Döner-Hawaii, das ist mal etwas leckeres“, lobte Achmed den Verkäufer, der Döner mit Ananas verkaufte. „Schmeckt das denn wirklich?“, fragte Max gespannt. „Na klar“, meinte Achmed, „das ist total lecker.“ Auf einmal stand ein großer und dicker Mann neben Max und Achmed. „Den fettesten Döner den es in diesem Saustall gibt!“, brüllte der Mann. „Aber klar doch“, grinste der Dönerverkäufer. „Warum lassen Sie sich das gefallen?“, fragte Max den Dönermann leise. Doch der antwortete nur: „Das ist ein Stammkunde, schon zwei Wochen kommt der hierher und brüllt rum. Aber eigentlich ist er gar nicht so fies, wie er sein will. Das weiß ich, weil ich schon sehr viel über ihn erfahren habe.“ Interessiert fragte Max: „Haben Sie ihn gefragt oder wie?“ „Nein“, antwortete der Dönerverkäufer, „in letzter Zeit ist er das Topgesprächsthema der Insel. Ich weiß zum Beispiel, dass er hierher gekommen ist, weil seine Frau gestorben ist und dass er in dem Hotel wohnt da wo ihr auch seid.“ „Unglaublich!“, meinte Achmed, „in dem Hotel wohnen wir auch!“ Seufzend sahen sich Max und der Dönerverkäufer an. Nachdem sie fertig waren, gingen Max und Achmed zurück ins Hotel. „Der Mann könnte doch auch ein Verdächtiger sein“, meinte Achmed. „Unmöglich“, sprach Max, „erstens, warum sollte er das machen? Und zweitens ist er viel zu dick um diese dünne Gestalt zu sein, die wir gesehen haben.“ Achmed nickte. „Ich weiß etwas Tolles, was wir heute Abend machen können“, entgegnete Max. „Was denn?“, wollte Achmed erstaunt wissen. „Wir können doch heute Abend eine Zimmerparty bei uns veranstalten. Dann laden wir alle Klassenkameraden auf unser Zimmer ein, essen Chips und Knabberkram und erzählen uns gegenseitig Gruselgeschichten“, sagte Max. „Gute Idee!“, meinte Achmed erfreut. Wie wild rannten sie durch das Hotel und erzählten jedem ihrer Kameraden von ihren Plänen. Jeder stimmte bei der Einladung zu.

 

Kapitel 14

 

Abends war das Zimmer von Max und Achmed total voll. „Hier kann man sich ja kaum bewegen“, jammerte Bjön. „Wenn ihr mich nicht durchlasst, dann mache ich auf den Teppich“, kam es aus einer anderen Ecke. „Das war eine ganz schlechte Idee“, maulte Achmed. „Die Party? Oder alle neunzehn Klassenkameraden einzuladen?“, fragte Max. „Beides“, antwortete Achmed, der mittlerweile bei dem Knabberzeug stand. Da kam auf einmal der Hotelbesitzer herein. „Was ist denn das für ein Lärm?“, schimpfte er. „Wir feiern eine riesengroße Party“, meinte Maria. „Alle Mann raus hier!“, befahl der Hotelbesitzer, „Zimmerfeiern sind hier strengstens untersagt.“ Enttäuscht gingen alle wieder nach draußen. „Trotzdem war das eine tolle Party“, meinte Bjön. „Jetzt haben die uns hier mit dem ganzen Knabberzeug stehen gelassen“, sprach Max. „Ihr geht jetzt besser ins Bett“, meinte der Hotelbesitzer mit wütender Stimme. Max und Achmed nickten und machten sich gleich daran ihre Zähne zu putzen. „Das war heute ein super toller Tag“, meinte Max. „Richtig“, stimmte Achmed zu. „Morgen müssen wir aber nach weiteren Hinweisen suchen“, sagte Max. Nachdem sie nun Zähne geputzt hatten, legten sich beide ins Bett. Am nächsten Morgen kam Achmed nur sehr mühselig aus dem Bett. „Unfassbar!“, sprach er und sah auf seine Uhr, „es ist gerade elf Uhr und es ist immer noch total dunkel. So machte er sich auf den Weg, den Vorhang zur Seite zu schieben. „Oh nein, es regnet“, jammerte er so laut, dass auch Max davon wach wurde. „Was ist denn los?“, wollte Max wissen. „Es regnet“, meinte Achmed und deutete nach draußen. „Das wird uns aber bei den weiteren Ermittlungen nicht behindern. Außerdem ist das sogar fast ein Naturereignis“, sprach Max. Gleich nachdem sie sich wieder angezogen hatten, gingen sie mit Regenjacke, Gummistiefeln und einem Rucksack, in dem alles drin war, was sie brauchten, nach draußen. „Tolles Wetter“, freute sich Achmed. „War das jetzt ironisch gemeint?“, wollte Max wissen. „Nein wieso?“, antwortete Achmed, „genau wie in einem alten Krimi: Scheußlicher Regen, ein spannender Fall und der Gestank des Bösen, der wieder zu viel Knoblauch gegessen hat.“ Mühsam schleppten sich die beiden Fünftklässler auf den Vulkan und wollten wieder in die Grube gehen, doch die war nicht mehr da. „Was ist das denn?“, fragte Max verzweifelt, „die Grube wurde wieder repariert.“ Plötzlich hörten sie es im Gebüsch knacken. „Was war das?“, wollte Achmed wissen. „Sei leise“, flüsterte Max, „wir werden beobachtet.“ Leise schlich Max zum Busch und hob das Blätterdach hoch. „Was für eine Überraschung“, grinste Max erfreut, „Bjön und Mark, die beiden Superschnüffler aus unserer Klasse. Was wollt ihr denn?“ Mark antwortete verschwitzt: „Wir glauben jetzt auch an den Fluch des Kohalas und wollen euch helfen, ihn zu lösen.“ „Klasse“, meinte Achmed, „Hilfe können wir immer gebrauchen. Also los! Erst einmal müssen wir diese Grube wieder finden.“

 

Kapitel 15

 

Also suchten und stampften die vier Freunde wie verrückt. Plötzlich krachte Bjön ein. „Aha!“, freute sich Max, „da ist ja das Loch, das wir gesucht haben.“ So kletterten sie herein und schalteten gleich die Taschenlampen ein. Bjön und Mark schauten sich mit großem Staunen die wertvollen Sachen an, die sich in der Höhle befanden. „Heute müssen wir tiefer rein gehen“, sprach Max obwohl ihm bei diesen Worten schon mulmig wurde. Der Gang zog sich immer weiter in die Länge. „Das ist öde“, sagte Bjön gelangweilt. „Dann geh doch wieder raus“, meinte Max. „Aber das geht nicht, ich finde den Ausgang nicht mehr“, jammerte Bjön. Dann begriffen die Schüler, dass sie sich in einem Labyrinth befanden. „Wir kommen hier nie wieder raus“, sprach Achmed. Tatsächlich gab es im Vulkan mehrere Wege. „Jetzt haben wir noch einen Hinweis“, meinte Max, „der Täter muss einen total guten Orientierungssinn besitzen.“ Sofort schrieb er es auf. Weiterhin irrten die Freunde nur im Gang herum. „Wir werden für den Rest unseres Lebens in dieser Höhle bleiben müssen“, schimpfte Bjön. Langsam verloren auch Max, Achmed und Mark den Mut. „Wenn wir Glück haben, dann sind wir heute Abend schon wieder draußen“, sagte Achmed. Der Weg schien mit der Zeit schmaler zu werden. Bjön lehnte sich zu Mark rüber und sprach mit ernster Miene: „Ich muss mal auf die Toilette.“ Mark schüttelte den Kopf und ging ohne ein Wort zu sagen weiter. Wieder wurde der Gang schmaler und nun mussten alle hintereinander gehen. „Irgendetwas stimmt hier nicht“, bemerkte Max, „warum wird der Weg schmaler?“ Nach wieder mehreren Metern konnten sich die Vier nur noch hintereinander durch den Gang quetschen. „Ich muss wirklich dringender als dringend“, jammerte Bjön. „Kannst du es keine fünf Minuten mehr aufhalten?“, wollte Mark wissen. „Höchstens drei“, quiekte Bjön und presste seine beiden Hände gegen seine Blase. Plötzlich war im Boden so ein großes Loch, dass sie in einen größeren Raum fielen, der zum Glück sehr viel größer als der schmale Gang war. Ein paar Minuten mussten sie sich von dem Sturz erholen, bis sie bemerkten, dass der Raum um sie herum brannte. Langsam kam das Feuer auf die Vier in der Mitte zu. „Bjön, musst du immer noch?“, fragte Max. „Na was denkst du denn? Ich mach mir gleich ein“, antwortete er. „Weißt du was du jetzt machen musst?“, fragte Mark. „Na Pipi!“, sprach Bjön, öffnete den Hosenstall und pinkelte mit einem gewaltigen Druck das Feuer aus. „Deine Blase hat uns gerettet!“, rief Max. Die Freunde bemerkten auf einmal, dass das Feuer erst vor wenigen Minuten gelegt wurde. „Den verbrannten Stellen nach zu Urteilen, muss der Feuerleger und damit der Besitzer der Höhle noch irgendwo hier sein“, sagte Max. Da sah Mark, dass aus dem Raum eine Tür heraus führte. Neugierig gingen die Fünftklässler durch die Tür nach Draußen. Eindeutig konnten sie ihr Hotel sehen. „Wo sind wir?“, fragte Achmed erstaunt. „Das muss so eine Art Hinterausgang zu unserem Hotel sein“, meinte Max. So gingen sie aus der miefigen Höhle an die frische Luft. Es regnete immer noch in Strömen.

 

Kapitel 16

 

In der Zwischenzeit fand im großen Hotelsaal eine Versteigerung statt. Der Hotelbesitzer musste alten Plunder, der auf dem Dachboden lag versteigern um seine Schulden abzubezahlen. Er hob eine wirklich schöne Vase in die Höhe. „Wer bietet einen Dollar!?“, rief er. Eine alte Dame bot einen Doller. Doch später wurde sie von einem Mann überboten, der gleich zehn Dollar dafür zahlen wollte. Aber auch der wurde von Herrn Meyer überboten, der ganze fünfzig Dollar zahlte. „Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dr…“, versteigerte der Hotelbesitzer, bis Herr Meyer wieder von einer Frau überboten wurde. Es schien so eine Art Steigerungskampf auszubrechen und Herr Meyer und die Frau boten bis ins Unendliche. „Zehntausend!“, brüllte die Frau. „Zwanzigtausend!“, erhöhte Herr Meyer. Da gab die Frau nach. Letztendlich hatte Herr Meyer zwanzigtausend Dollar für eine Vase ausgegeben, die kaum fünfzig Dollar wert war. „Unser nächstes Angebot ist diese miefige Truhe“, rief der Hotelbesitzer weiter, „kein Mensch weiß, was sich darin befindet, weil ich den Schlüssel verloren habe.“ Achmed sah sich mit sehr großer Begeisterung die Truhe an. Glücklicher Weise schien keiner auf sie zu bieten. Dann schlug Achmed zu. Für einen schlappen Dollar konnte er die Truhe sein Eigen nennen. Froh schleppte er sie auf sein Zimmer während die Auktion weiter ging. Oben angekommen versuchte Achmed gleich die Truhe aufzubekommen. Das Schloss schien fester zu sitzen, als er erwartet hatte. „Da hilft nur eine Drahtzange“, dachte er sich. Also holte er eine Drahtzange aus seiner Wergzeugkiste, die er immer mit sich rumschleppte. Nur ein kurzes Klicken und die Kiste war offen. Erstaunt schaute er sich seine neueste Errungenschaft an. „Was für ein Plunder“, bemerkte er. Die Truhe war voll mit Puppen, Nadeln, Streichhölzern und einem Buch. Langsam nahm Achmed das Buch heraus und erhoffte sich mehr Informationen. „Der Voodoozauber“, las er vor, „der Voodoozauber ist eine alte Methode der Urvölker sich an anderen Menschen auf magische Weise zu rechen (oder so…). Nehmen Sie eine Puppe, die der Person ähnlich sieht, die Sie verfluchen wollen heraus und machen Sie genau das, was Sie ihr am Liebsten antun möchten. Die Nadeln werden Ihnen dabei behilflich sein.“ Achmed zögerte nicht lange und suchte wie wild nach einer bestimmten Puppe. Grinsend nahm er sich eine Puppe, die wie der Pudel, der ihn so oft geärgert hatte, heraus. Achmed schlich nach draußen und suchte nach dem Pudel. Da war er auch schon. Gleich als er Achmed sah, rannte er auf ihn zu, um ihm wieder etwas anzutun. Doch da nahm Achmed eine Nadel heraus und stach sie der Stoffpuppe in den Rücken. Gleich darauf jaulte der Hund, als wenn ihn jemand getreten hätte. „Es funktioniert!“, freute sich Achmed. Überfroh drehte er der Stoffpuppe mehrmals den Hals um, verknotete ihren Schwanz, steckte Nadeln in den Rücken und trat ihr in den Hintern. Nicht lange machte der Pudel da mit und suchte in der Truhe nach einer Achmedpuppe. Kaum hatte er sie gefunden, schon riss er an ihr herum. „Aua!“, schrie Achmed, „du blöder Mistköter!“ In diesem Moment kam Max. „Was ist denn hier los?“, wollte Max wissen. „Diese Kiste ist voll mit Voodookram und diese blöde Töle hat nun eine Voodoopuppe von mir!“, jammerte Achmed, „kannst du mal im Buch nachsehen, ob man das irgendwie rückgängig machen kann?“ Gleich stürzte Max zum Buch und las. „Aha, hier!“, lächelte er, als er die richtige Stelle gefunden hatte, „wenn derjenige Ihrer Meinung nach genug gelitten hatte, dann müssen sie seine Figur verbrennen.“ Also rannte Max zum Pudel, nahm ihm die Achmedpuppe aus dem Maul und verbrannte sie mit den Streichhölzern. „Dazu waren die also gut“, bemerkte Achmed erstaunt. Nun wollte er aber vom Pudel seine fünf Euro wieder und rannte ihm wieder wie vom Affen gebissen hinter her. Max konnte darüber nur den Kopf schütteln. Wieder einmal sprang der Hund in den Essenslift und entkam. Nur dieses Mal blieb er stecken. „Verrecken sollst du!“, brüllte Achmed ihm hinterher. Gleich darauf kam schon der Koch, trat kräftig gegen den Aufzug und holte den Hund heraus. „Igitt, wer isst denn so was?“, fragte er angeekelt und schmiss ihn nach Draußen in einen Müllcontainer. „Den sind wir erst mal los!“, grinste Achmed.

 

Kapitel 17

 

Wenige Minuten später hörte es auf zu regnen und Bella trat in Max und Achmeds Zimmer. „Hallo Bella“, begrüßte er sie, „wollen wir ein Bisschen durch die Stadt gehen?“ Da konnte Bella nur zustimmen. Auf dem Weg zeigte sie Max noch weitere Statuen und Holzmasken. In dieser triefenden Nässe sahen die Skulpturen noch beeindruckender aus. „Kannst du mir mal dein Haus zeigen?“, fragte Max. Bella schüttelte entsetzt den Kopf. „Warum denn nicht?“, wollte Max misstrauisch wissen. „Wir haben heute keinen Besuch erwartet“, meinte Bella. Nach ungefähr einer Stunde verabschiedeten sie sich voneinander. Bella wollte nach Hause gehen. Unbemerkt folgte Max ihr. Endlich angekommen setzte sich Max hinter einen Busch und beobachtete, was Bella tat. Die innere Spannung von Max stieg, als er Bellas Vater sah, der einen großen Koffer mit sich herumschleppte. Bellas Vater stellte den Koffer vor die Eingangstür und ging herein. Max konnte seiner Neugier nicht standhalten, er musste wissen, was im Koffer war. Vorsichtig schlich er dort hin und wollte hineinschauen, da ging die Tür wieder auf. Schnell verkroch sich Max wieder im Busch. Er sah Bellas Vater mit einer Flinte herauskommen. Er schien auf den Busch zu zielen. Blitzschnell bemerkte Max was los war und rannte davon. Bellas Vater rannte wie besessen hinter ihm her und setzte ein paar Drohschüsse. „Lass dich bloß nicht wieder blicken, du Randalierer!“, brüllte er Max nach. Später im Hotel machte sich Max wirklich Gedanken darüber, was im Koffer war. „Ich muss es einfach wissen“, dachte er. Mittlerweile war es schon wieder Nacht und Max schlich aus dem Hotel bis zu Bellas Haus. Der Koffer stand immer noch vor der Tür. Ohne groß zu überlegen nahm Max den Koffer und schleppte ihn bis ins Hotel. Vorsichtig öffnete er ihn. Aufgeregt sah Max in den Koffer. Doch zu seiner Enttäuschung befand sich nur ein Hularock im Koffer. „Und dafür habe ich meine Freundin bestohlen!“, beschimpfte sich Max selber. Am nächsten Tag fand am Strand eine perfekt organisierte Liveshow statt. Da sollte auch Bella als Hulamädchen auftreten, doch leider fand sie ihr Kostüm nicht mehr. Max hatte ein total schlechtes Gewissen und legte den Koffer wieder dahin zurück, wo er ihn hergeholt hatte. Wenige Minuten später kam Bellas Mutter mit dem Koffer herbeigelaufen. „Du hast dein Kostüm vor unserer Haustür vergessen“, rief sie Bella zu. Als die Show losging, gesellten sich noch Lisa, Maria, Bjön, Mark und Achmed zu Max, der sich mit einem kühlen Getränk auf eine Bank gesetzt hatte. „Wir wollen alle den Auftritt deiner Freundin live miterleben“, sagte Maria und setzte sich direkt neben ihn. Ein paar Minuten schauten sich Max und die Anderen die Show an. Da kam Max die Idee. „Freunde!“, rief er, „wir müssen sofort auf den Vulkangipfel!“ Ohne zu zögern kamen seine Freunde hinter ihm her. Eigentlich dauert ein Aufstieg auf einen Berg dieser Größe mehrere Stunden, aber Max und seine Freunde nahmen eine Abkürzung, die um die meisten Wege herumführte.  

 

Kapitel 18

 

„Und warum machen wir das jetzt?“, wollte Achmed erstaunt wissen. Gleich darauf antwortete Max: „Denkt doch mal nach, jetzt wo kein Mensch im Hotel ist, kann doch der Täter ungestört seine Tätigkeit aufnehmen.“ Zwar wusste keiner so richtig, was Max damit meinte, aber dennoch gingen sie ihm hinterher. Alle sechs kletterten in die Lücke herein. „Ruhe! Da ist jemand“, flüsterte Achmed, als er einen Schatten bemerkte. Es schien, als ob da noch mehr Leute als nur eine Person waren. Laut konnten die Sechs das Gelächter von mehreren Leuten hören. „Sind das alles unsere Täter?“, fragte Maria und strich sich über ihre Zöpfe. „Bestimmt“, meinte Mark. Eine der Gestalten trat ins Helle. Eindeutig konnten die Freunde das Gesicht des Dönerverkäufers erkennen. „Das hätte ich nie im Leben gedacht“, sagte Achmed. Nach wenigen Minuten verzogen sich die Leute wieder und die sechs Schnüffler konnten sich ungestört umsehen. Sie fanden mehrere Papiere, Sprengstoff und jede Menge Tikis. „Da fällt mir ein: Wo ist eigentlich der Tiki, der Feuer spuckt?“, fragte Max seinen Kumpel Achmed. Kurz schaute Achmed auf sein Kommunikationsgerät und antwortete dann: „Er steht direkt hinter uns.“ Deutlich konnten die Freunde mehrere Kabel an dem Tiki sehen. „Es war die ganze Zeit nicht echt?“, fragte sich Max. „Wir sind Zeugen eines Verbrechens geworden“, bemerkte Lisa entsetzt, „das kommt natürlich in die Schülerzeitung.“ Plötzlich sagte eine Stimme hinter ihr: „Währe schön, nur leider hast du keine Gelegenheit diesen Bericht zu verfassen!“ Erschrocken drehten sie sich um. Es war eindeutig Bellas Vater. „Du schon wieder“, schnauzte er Max an. Der Dönerverkäufer und eine andere dünne Gestalt kamen hinter Bellas Vater her gesprungen, fingen die Freunde ein, sperrten sie in einen Käfig und fingen an, dumm herumzulabern. „Wie konnten Sie so tief sinken?“, fragte Achmed den Dönerverkäufer. Zuerst antwortete er nicht, doch dann sprach er: „Wisst ihr; das hat vor ein paar Jahren angefangen, als Albert Knooh mit seinen dummen Theorien nervte. Doch ich bekam mit, dass er sich für diesen Tiki ganz besonders interessierte, somit verlegte ich diese Kabel, damit er Feuer spucken konnte. Albert bekam mit dieser Nummer den Schrecken seines Lebens und ließ sich hier nie wieder blicken. Später traf ich diese zwei Herren hier, Herr Minujackie (Bellas Vater) und den dünnen Hausmeister. Somit gründeten wir hier im Kohala diesen wunderbaren Verein der Leute, die einfach genervt von dem Tourismus waren. Jeder von uns verfolgte bestimmte Ziele, die wir nur gemeinsam erledigen konnten. Dieses Mal war der Plan des Hausmeisters an der Reihe, wir erfanden diese Geschichte mit dem Fluch, damit uns keiner auf die Schliche kam. Das ganze Unglück haben wir selber gemacht. Die Ratten haben wir in den Speisesaal gesetzt, wir haben eine kleine Explosion unter Wasser gemacht, damit eine riesige Welle den Pool zerstört und wir haben vom Inneren der Wand alle Nägel herausgeschlagen, damit die teueren Bilder herunterfielen.“ „Ja das Habe ich hautnah gespürt“, unterbrach ihn Bjön. Die Kinder schauten sich erstaunt an. „Unglaublich, was einige Menschen machen können“, bemerkte Achmed. Was allerdings keiner wusste war, dass Lisa das ganze Geständnis mit einem kleinen Kassettenrekorder aufgenommen hatte. In diesem Moment kam Bella in die Höhle hereingestürzt. „Papa!“, rief sie, „was machst du nur für Sachen?“ Da öffnete sie den Käfig und ließ die die Fünftklässler heraus. Ohne zu zögern verschwanden diese aus dem Loch. „Du dummes Ding!“, schimpfte Bellas Vater, „sie wissen alles und können damit zur Polizei gehen!“ „Hoppla“, schämte sich Bella und sah verlegen auf den Boden. „Warum hast du das überhaupt getan?“, fragte der Hausmeister. Bella zuckte nur mit den Schultern. „Ich mag es nicht, wenn Leute eingesperrt sind“, meinte sie. „Dank dir werden wir bald eingesperrt“, jammerte der Dönerverkäufer. Max, der das Gespräch von draußen hörte, stieg wieder in die Höhle und sagte: „Wenn Sie nicht wollen, dass wir Sie verpetzen, dann müssen Sie alles wieder rückgängig machen.“ „Dankeschön, ich weiß auch genau, wie ich das mache“, freute sich der Hausmeister.

 

Kapitel 19

 

Nur wenige Tage darauf war der Pool durch einen unbekannten Spender repariert worden, die Ratten alle eingefangen und die Bilder wieder aufgehängt. Der feuerspuckende Tiki wurde als Touristenattraktion verwendet. Lisa konnte ihre Aufnahme löschen, da alles wieder in Ordnung war. Jetzt am letzten Tag wollte Achmed es dem Pudel ein für alle Mal heimzahlen. Also nahm er sich alle faulen Muscheln vom Buffet und tat sie in eine mittelgroße Schale. Zur Verdünnung kippte er noch das alte Heringswasser dazu. Kräftig umrühren natürlich nicht vergessen. Fix stellte er die Pampe vor die Hundetür. Als nun der Hund herauskommen wollte, sprang er genau in das ekelhafte Gebräu. Gleich danach kam das Frauchen und trat mit voller Wucht in die Schale, sodass es nur so spritzte. Ihre ganzen Klamotten waren dreckig und rochen so, als ob sie sich Monate nicht gewaschen hatte. Schäbig grinste Achmed ihr hinterher, als sie nach draußen ging. Max und seine anderen Klassenkameraden gingen nach Draußen und fanden einen wunderschön geschmückten Strand vor. „Jetzt ist Party!“, brüllte ein Hawaiianer. So tanzten sie und hatten noch einen wunderbaren letzten Tag auf Hawaii. Lisa konnte Bella immer noch nicht verzeihen, dass sie ihr den Urlaub so verdorben hatte. Glücklicher Weise wusste sie, dass sie Bella nie wieder sehen musste. Der Dönermann hatte am Strand ebenfalls einen Stand aufgebaut, indem er sogar Döner zum halben Preis verkaufte. Bellas Vater führte eine Zaubershow auf einer Freilichtbühne auf und der Hausmeister bekam endlich mal frei. Der letzte Tag war schlicht perfekt. Alle wussten, dass das die letzte Feier auf Hawaii für sie war. Am Tag der Abreise konnte Bella kaum die Tränen zurückhalten, im Gegensatz zu Max, der sich wieder auf sein Alltagsleben in Winklerstadt freute. Bella kam noch einmal mit in den Flughafen, wo sie Max noch ein Geschenk gab. „Nur noch fünf Minuten bis zum Abflug!“, sprach eine Durchsage. Als sich Max ins Flugzeug setzte, stand Bella immer noch da und schaute ihm hinterher. Schon flogen sie ab. Achmed war nur froh, dass er diesen Pudel endlich vom Hals hatte. „Endlich ist dieser blöde Pudel und sein scheußlich aufgedunsenes Frauchen weg“, freute er sich. Doch das Glück hielt nicht lange an und er bemerkte, dass sich die Frau mit ihrem Hund direkt neben ihn setzte. Bjön freute sich genauso wenig, denn er wusste, dass er wieder zu Hause auf seine lästige kleine Schwester aufpassen musste. Er redete sich sogar ein, dass er eine Mädchenallergie habe. Dummerweise konnte das kein Arzt jemals bestätigen. Trotzdem konnte jeder Schüler der Klasse sagen, dass das die schönste Klassenfahrt aller Zeiten war.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.12.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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