Falsche Eingabe
Tag 5:
… und nun ein kleiner Bericht aus der Wirtschaft.
Durch die umfassende Rationalisierung der Fabriken mit den neuen kybernetischen Menschen, kurz Borg, konnte die Produktion aller Produkte innerhalb von nur einer Woche um 500% erhöht werden. Und Experten berichten davon, dass diese Zahlen bei weitem nicht das Maximum darstellen. „Der Wohlstand wird“, wie einer der Experten sich zitieren lässt, „durch die Decke unserer Kunden gehen“.
Zum Sport. In den meisten Sportarten haben Spitzensportler Protest eingelegt gegen den Einsatz der kybernetisch verbesserten Lebensformen. „Es ist wider der Natur alte Talente, die eigentlich im Ruhestand sein sollten, als Spitzensportler zu beschäftigen“, sagte einer der besten Korbwerfer der Korbwurfliga. Nebenbei sei zu erwähnen, dass er bereits drei Mal die Mannschaft wechseln musste weil kybernetisch verbesserte Sportler im Ruhestand zurückkehrten. Der Sportverband hat jedoch für die Sportler entschieden und bereitet nun die Gründung einer eigenen Borgliga für alle Sportevents vor.
Nun schalten wir live zu den Frontlinien in unserem Verteidigungskrieg gegen „Die Zähne des Drachen“, wie die Invasoren genannt werden. … Oder auch nicht. Die Transmissionen von der Front werden anscheinend vom Feind gestört. Doch wir können berichten, dass der Einsatz der Borg auch hier gute Resultate zeigt. Die von den Borg eigens für den Kampf entworfenen, gebauten und geflogenen Raumschiffe würden die Feinde nur so aus dem All fegen.
Nun zur Werbung.
(laut)
Haben
Sie schon einen Borg?
Leiden
Sie an unheilbaren Krankheiten? Oder müssen Sie für alte Leute sorgen?
Dann
bringen Sie sie doch einfach zur nächsten Assimilierungsstelle. Aus den alten
gebrechlichen Menschen werden agile Diener der Gesellschaft.
Garantiert
sicher, für Mann, Frau und Kind.
(leiser) Bei
Gefahren und Nebenwirkungen wenden Sie sich an die Regierung oder einen Anwalt.
(laut) Borg, die Innovation der Zukunft für die Zukunft!
Tag 50:
…worauf die Wirtschaftszahlen explodiert sind. Nahe gelegene Sternensysteme müssen vor der Effizienz der Borgindustrie kapitulieren und melden den Bankrott an – im wahrsten Sinne der Wortes. Die benachbarten Vindirzi haben eine Inflationsrate von einer Milliarde Prozent innerhalb von fünf Tagen gemeldet. Natürlich haben wir sofort Hilfsmittel produzieren und verschiffen lassen. Nur wegen unseres Erfolges sollen unsere zurückgeblieben Nachbarn nicht leiden.
Zum Sport. Immer mehr ehemalige Spitzensportler wechseln aus der normalen Liga in die Borgliga. Die Gagen in diesem Gewerbe sind viel geringer und so nehmen viele Talente die Beine unter die Arme bevor sie arbeitslos werden. Natürlich sind die Ergebnisse der Borg-Sportligen faszinierend. So unterlagen die Borg Raiders den Borg Capitals nach spannenden 90 Minuten knapp mit 1423:1424. Den entscheidenden Punkt erzielte in der letzten Nanosekunde Stürmerborg Mattheus Krane, nun bekannt als Triple Zero.
Und nun zu etwas sehr erfreulichem. Die Regierung hat die Produktion der sogenannten Hausborgs genehmigt. Wie bereits berichtet sind Hausfrauen auf die Barrikaden gegangen mit dem Argument die Borg würden nur Männern dienen, da die Borg in den Krieg ziehen, Sport betreiben, Raumschiffe und Sportwagen designen und bauen und Computer entwickeln. Doch Funktionen der Frauen würden die Borg nicht abdecken.
Tag 52:
…Ausnahmezustand. Die Regierung bestätigt, dass die aggressiven Ausschreitungen der Borg durch die Eingabe der sogenannten Hausfrauenorder entstanden ist. Durch die kollektive Vernetzung wären wichtige Systeme, unter anderem das Sicherungssystem, deaktiviert worden. Die Borg könnten nun nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden und würden einfach blind alles assimilieren, was sich ihnen in den Weg stellt. Schuld daran sei der durch die Hausfrauenorder eingepflanzte Drang zur Perfektion, der eigentlich für perfekte Sauberkeit hätte genutzt werden sollen.
Wir wiederholen erneut, obwohl wir annehmen, dass es noch niemanden gibt, der es noch nicht mitbekommen hat. Ab sofort herrscht der Ausnahmezustand. Jeder Bürger ist verpflichtet eine Waffe zu tragen und jeden Borg bei Sichtung zu zerstören.
Zurückzuführen ist der Ausnahmezustand auf die
sogenannte Hausfrauenorder, die einige Borg zu Putzdrohnen hätte modifizieren
sollen. Wie lange der Ausnahmezustand andauern wird, ist noch unklar. Es
herrscht zwischen
Tag 54:
Wir sind die Borg. Sie werden assimiliert werden. Widerstand ist zwecklos!
Vorheriger TitelNächster TitelDie letzte Geschichte aus der Borg-Kollektion, die insgesamt 8 Geschichten umfasst.
Diese Szenario umfasst auch einige Andeutungen, die in der Serie "Star Trek Voyager" fielen - das Volk der Vindrizi und die Invasoren des Drachenvolkes.Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.01.2009.
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Das Mädchen aus Oberschlesien
von Brigitte Hanisch
Das kleine Mädchen Brigitte wächst wohlbehütet in einer Großfamilie im katholischen Oberschlesien auf. 1938 siedeln die Eltern mit Brigitte nach Kiel um. Dort wird Ihre Schwester Eva-Maria geboren. 1939 beginnt der Krieg und Kiel wird besonders gebeutelt. Entsetzliche Jahre für das kleine Mädchen. Tag und Nacht Bombenangriffe. Hungersnot und immer die Angst um den Vater. Das Mädchen ist seelisch in einem so schlechtem Zustand, dass die Eltern Brigitte nach Oberschlesien zur Schwester der Mutter schicken. Dort wird sie eingeschult und geht auch in Schomberg zur ersten heiligen Kommunion. In den nächsten Jahren pendelt sie hin und her. Kinderlandverschickung nach Bayern, Kriegserlebnisse in Kiel, danach wieder zurück nach Oberschlesien zur Erholung. Dort aber hat sie große Sehnsucht nach ihrer Schwester und den Eltern und fährt deshalb Weihnachten 1944 nach Kiel zurück. Das ist ihr Glück, denn im Januar 1945 marschieren die Russen in Beuthen ein.
Die Nachkriegsjahre und der Aufbau der jungen Bundesrepublik prägen Brigitte. Sie lernt einen Flüchtling aus Pommern kennen und lieben. Sie heiratet ihn nach vielen Hindernissen 1954. Ein Jahr später ziehen sie nach Stuttgart. Dort endet das Buch.
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