Ein fröhlicher Anfang, nicht war? Doch o Gott, wir haben ja keine Zeit. Eigentlich hätte ich jetzt schon ein ganzes Buch geschrieben haben müssen. Stimmt haben, hätten, müssen, sollen. Selbst das Lesen kostet einfach zu viel Zeit. Nichts geschrieben, kein Inhalt und der Uhrzeiger hat sich trotzdem weiterbewegt. Keine Zeit und das ist schlecht. Ich wundere mich ja immer wo die Zeit hin geht. Das ganze Tun und machen, ich habe gemacht klingt toll und ist schön Zeitsparend. Wenn es gemacht wäre. Nur merke ich, das ist ja immer noch der Anfang. Schon allein die Suche nach der Substanz – ich habe diese streichen müssen, weil es einfach zu viel Zeit kostet.
Jetzt sitze ich eben am Tisch und schreibe etwas ohne Inhalt. Ohne Inhalt das ist wenigstens schön leicht und entspricht auch genau den heutigen Maßstäben. Den unnötigen Ballast lasse ich weg und alles bleibt schön schlank. Auch wenn es wie mir gerade einfällt ganz und gar nicht das Problem löst, das ich keine Zeit habe. An dieser Stelle müsste nun endlich auch schon der Hauptteil anfangen. Ich kenne das ja schon genügend, der Punkt mit der unermesslichen Spannung und wo die Substanz an dem nötigen Gewicht gewinnt. Ich warte ja selber schon gespannt, das jetzt endlich der Inhalt kommt. Ich habe schließlich keine Zeit zu warten. Warten kostet Zeit und Nerven und jetzt wo ich auch noch bei dem Schreiben bin, da habe ich einfach keine Zeit für so etwas. Ich finde das einfach genial, etwas wegzulassen und schon habe ich eine Menge Zeit gewonnen.
Zeit ist Geld. Da ist doch bekannt, besonders in der Rezession. Wir können uns Verschwendung einfach nicht leisten. Damit kommen wir auch schon dem Punkt und dem tragischen Ende von dem Hauptteil. Einfach gestrichen. Das habe ich bei der Bild versucht ab zuschauen. Ich schreibe eine Überschrift, lasse den Inhalt weg und habe schon eine Geschichte. Zugegeben ich bin zu schlecht dafür. Ich habe einfach zu viel Zeit verbraucht.
Das ist doch so? Oder nicht? Eine Geschichte die Zeit verbraucht kann keine gute Geschichte sein. Wo kämen wir da hin. Da stelle ich mir vor im Urlaub einen Paperback am Strand zu lesen, der muss ausgelesen sein, bevor die nächste Welle kommt und der Eisverkäufer weiter gelaufen ist. Das versteht doch sicher Jeder, kein Eis bekommen zu haben nur weil die Geschichte zu lang war. Das ist tragisch. Das Buch kurz weglegen um das Eis zu kaufen? Dann kommt die Welle und weicht das Buch auf, das schon vorher geklaut worden ist. Oder mal bei der fahrt mit der Eisenbahn die Bild auf die Seite gelegt? So ein Pech jetzt gehört diese dem Mann gegenüber.
Somit wünsche ich zum Schluss, da mir gerade der Stift geklaut wird, viel Spaß mit keine Zeit.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.01.2009.
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