Sabine u. Katrin Fellner

Schatten - Vollmond “Prolog“

Prolog
 
„Weiter.“
„Wohin?“, rief ich sofort.
Er zog mich weiter die dreckige, dunkle Gasse entlang. Ein Grinsen umspielte seine Lippen während sein Haar im Mondlicht dunkel leuchtete.
„Folg mir.“
Ich rannte hinter ihm her. Unsere Schritte hallten von den dunklen Wänden wieder. Noch schnellere Schritte, die über uns ertönten, ließen darauf schließen, dass Einheit 2 uns folgte.
„Derzeit läuft alles nach Plan“, meinte er, verlangsamte aber sein Tempo nicht.
Kein Wunder. Wir wurden noch immer von ihnen verfolgt. Ich konnte sie hören, wie sie über den Boden und die Wänden entlang krochen um mich zu kriegen.
„Ich kann nicht mehr“, rief ich.
Meine Lungen schmerzten und meine Füße brannten wie Feuer. Ich verfluchte mich, dass ich Stöckelschuhe trug.
Er zog mich jedoch ungerührt hinter sich her.
„Es ist nicht mehr weit, Ivy.“ Die schnellen Schritte am Dach waren verstummt. „Nach rechts.“
Wir rannten nach rechts in eine noch engere Gasse hinein. Sie folgten uns.
„Sie sind immer noch hinter uns her“, rief ich ihm zu.
„Keine Sorge.“
Obwohl wir uns in einer gefährlichen Situation befanden, war seine Stimme ruhig. Dagegen war meine schrill vor Panik.
Plötzlich blieb er stehen. Ich stolperte und er zog mich am Arm zurück, damit ich auf den Beinen blieb. Erst als ich mein Gleichgewicht gefunden hatte, nahm ich die Umgebung in mich auf.
Wir standen in der Mitte eines kleinen Innenhofes. Hohe Mauern, die von Efeuranken überwuchert waren, ragten in die dunkle Nacht und verdeckten das Mondlicht, sodass ich nur schwarze Konturen erkennen konnte.
Kein Ausweg!
Das war der einzige Gedanke, der mir in den Sinn kam, als ich meine Umgebung gänzlich inspiziert hatte.
„Das ist eine Sackgasse!“, rief ich panisch und blickte in sein Gesicht.
Auch er schien langsam nervös zu werden. Ungeduldig knabberte er an seiner Unterlippe herum und seine Hand glitt nervös zu seinem Gürtel hinunter, wo er den Griff seines Dolches umklammerte.
Tief atmete er durch und schenkte mir ein breites Grinsen. „Vertrau mir einfach.“
„Vertrauen?“ Meine Stimme hallte von den Wänden wieder. „Ich…“
Ich unterbrach mich, als ich sah, dass sie uns bereits erreicht hatten.
„Ich werde dich beschützen“, flüsterte er und zog seinen Dolch.
Wie eine Mauer stellte er sich vor mich, sodass ich die dunkle Gasse, durch die wir gekommen waren, nicht mehr sehen konnte.
„Lauf weg.“ Die Worte kamen wie von selbst über meine Lippen. „Sie werden mich sicherlich nicht gleich umbringen, sondern warten. Hol Hilfe und dann…“
„Wir schaffen das schon“, unterbrach er mich sofort. „Alles wird gut."
Alles wird gut … Diese Worte beruhigten mich keineswegs, sondern machten mir nur mehr Angst.
Denn ich wusste, dass es keinen Ausweg gab...

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