Ein weißer Schleier, gewebt aus unzähligen Flocken durchdringt die Stadt wie Nebel ein stilles Meer. Neben den Häusern kann man Lichter erahnen die erfolglos versuchen die Straßen zu erhellen, aber im Schneetreiben ersticken. Die Sonne geht an solchen Tagen recht früh unter, ohne auch nur einen Versuch zu unternehmen die Tristesse der Häuserzüge zu schmelzen. Die Nacht ist ein Aasfresser im Winter, sie stürzt sich auf eine wehrlose Beute. Die Gedanken bleiben zu Hause, all die Träume und Wünsche. Sie werden von der Kälte umhüllt, eingeschlossen.
Der Tag verging ohne meine Beachtung, zu sehr ähneln sich die Tage nun, denn selbst die Raben fliehen all abendlich vor dem eintreffenden, all überziehenden Rotfilter der von den Lichtpunkten der Stadt Nachts erschaffen und genährt wird. Abend für Abend.
Nun laufe ich durch diesen Park und ich kenne die Wege, die Kreuzungen, die Bäume, die Zweige. Ich habe es alles schon gesehen, in diesem kalten Winter.Ich laufe jeden Abend für eine Hoffnung. Mein Heim ist ein Spiegelkabinett der Gedanken, sie geistern durch die Räume und Möbel, doch kommen sie immer wieder zu mir zurück. Wo sollen sie Hin? Es ist zu kalt für sie draußen. Sie kommen aus meinem Herzen, es ist zu kalt für sie draußen, ich atme sie aus, sie kommen zurück und ich atme sie wieder ein.
Ich sehe meinen Atem vor mir, es sieht erstaunlich aus. Mein Mantel hält die Wärme von meinem Körper und der Schal wärmt meinen Hals, mir frieren die Hände. Mein Atem verläuft sich im Schnee und teilt sich auf. Die Gedanken fliegen durch die Luft wie die Schneeflocken. Ich gehe sie ausführen, Abend für Abend.
Ich will sie nicht.
Immer finden sie mich, folgen mir zurück nach Hause, sammeln sich und schleichen sich an der zufallenden Tür vorbei ins Haus um von mir eingeatmet zu werden.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.02.2009.
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