Der BWL´er

"Kommen Sie doch rein Herr S., ich werde Ihnen sogleich alles zeigen", entgegnete mir der junge Herr.
"Vielen Dank. Hui ist das ein We-", wollte ich ihm entgegnen, als er mir schon das Wort abschnitt.
"Den Mantel können Sie gleich dort aufhängen. Folgen Sie mir nun Herr S., ich muss Ihnen nämlich leider mitteilen, dass ich heute sehr in Eile bin. Sie kennen das doch, wir sind alle geschäftige Leute."
"Sicher doch.", bemühte ich mich ihm höflich zu antworten.
"So Sie werden sogleich sehen, dass hier alles mit besten Dingen zugeht. Ich manage den Laden hier nun seit 3 Jahren und ich muss gestehen, dass nicht immer alles leicht zu handlen war, aber jetzt blicken mein Unternehmen und ich stolz auf die getane Arbeit zurück. Folgen Sie mir nur."
Wir gingen beide eine Treppe hinunter, er mit leicht angewinkelten Armen und ich gewohnt gemächlich. Er war ein junger Kerl, nicht mal 30, und machte einen sportlichen Eindruck. Er öffnete eine Tür und plötzlich befanden wir uns in einer großen Fabrikhalle.
"Unser Unternehmen hat dieses Jahr einen Umsatz von 30 Millionen Euro erwirtschaftet, eine stolze Summe, die vorallem auf das Produktionssystem zurückzuführen sind, das ich hier introduced habe. Ein sogenanntes Kanban-System."
"Gut, gut", entgegnete ich ihm.
"So und hier sehen Sie den Stolz unseres Unternehmens: Die V-Proof 2000, das neuste Modell in der Paket-Herstellung."
Nachdem ich die Maschine kurz angeschaut hatte, fragte ich ihn: "Dürfte ich Sie fragen, wer Ihre Hauptabnehmer sind Herr B. ?"
"Selbstverständlich dürfen Sie" und er lachte kurz ein wenig gekünstelt. "Es ist so, die Hauptabnehmer sind vorallem Firmen in England und Portugal, aber seit neustem auch Global Shipment, eine Firma aus China."
"Interessant" sagte ich und schaute mir all die großen Maschinen rings um mich an. Es hatte mich immerschon fasziniert, wie Menschen es zu Stande bringen können solch komplexe Maschinen zu entwickeln.
Ein wenig abwesend sagte ich: "Wissen Sie Herr B., ist es nicht komisch, dass wir all diese Dinge wie diese Maschinen hier zum Beispiel, Autos, Fernseher, Radios oder Computer tagtäglich benutzen. Ja wir benutzen sie und haben keinerlei Ahnung wie sie eigentlich funktionieren diese Dinger. Trotzdem ist es das selbstverständlichste auf der Welt für uns."
Er sah mich kurz fragend an, als suche er irgendwas in meinem Gesicht zu finden.
 "Ach wissen Sie Herr S., das ist eben das Prinzip der Arbeitsteilung. Jeder tut das, was er am besten kann.", antwortete er mir und blickte  kurz zur Seite und dann wieder zu mir mit einem Lächeln.

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