Jacqueline Brückner

Der Schwan

Er war auf den Weg in den Süden und war dabei schon spät dran. Die Tage waren oftmals schon kalt. Langsam wurde es Nacht und er landete auf einem kleinen Teich, irgendwo zwischen hier und da, nur um kurz auszuruhen, denn er hatte schon einen langen Weg hinter sich.

In der Morgendämmerung erwachte er dann auf einmal durch das Geschrei der Kinder, die vorbei liefen, auf ihrem Weg in die Schule und den Kindergarten. Dann wollte er losfliegen, doch es ging nicht! Der Teich war über Nacht zugefroren, als er durch seine Müdigkeit doch eingeschlafen war. Er schrie so laut, wie er nur konnte und schlug dabei heftig mit seinen Flügeln. Doch es half nichts! Das Eis brach nicht auf! Keine half ihm, obwohl viele Menschen an ihm vorbeigingen. Langsam wurden seine Schreie immer leiser und die Flügelschläge schwächer. Der Tag war kalt und so konnte das Eis des Teiches auch nicht auftauen. Der Schwan stack noch immer fest. Als ihn seine letzten Kräfte verlassen hatten, sank sich sein einst so stolz erhobenes Haupt zu Boden. Noch immer gingen vielen Leute an dem kleinen Teich vorbei und noch immer half ihm keiner.

Am späten Nachmittag jedoch kam ein kleines Mädchen mit ihrem Vater vorbei: "Schau mal Papi!" sagte das Mädchen, wobei es auf den Schwan zeigte. Er nahm seine Tochter zur Seite und erwiderte mit gedämpfter Stimme und einer Träne im Gesicht: "Komm mein Kind! Der Schwan ist tot!", "Er ist tot?", "Ja, er ist tot, weil ihm keiner geholfen hat!"

 

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