Rosmarie Wunderlich

verlassen

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Ich habe auch schon bessere Zeiten erlebt, dachte der dunkelweinrote Personenkraftwagenbeim heraufdämmernten Morgen. Als unnützes Wrack hat man mich hiereinfachstehen lassen, obgleich ich doch noch vollkommen funktionstüchtig bin.,wie ich glaube.

Huh, wie ist es heute kalt und ungemütlich. Jeder Windstoß kann durch meine geöffnete Tür blasen. Das kahle Gestrüpp um mich herum hat die früher so liebevoll und blitzblank polierte Lackoberfläche meiner Karosserie gründlich zerkratzt.

Ach, warum mußte auch mein angesäuselter Fahrermit seinen Freunden in der regnerischen Nacht so dahin rasen? Ein eben so schnelles entgegenkommendes Fahrzeug blendete uns ; Bremsen quietschten, und wir landeten in diesem Staßengraben.Mein Motor streikte. Die gottlob, unverletzten Männer suchten Hals über Kopf das Weite. Nun stehe ich mutterseelen allein da und warte ab.

Schnuppert nicht etwas kaltes an meinem Hinterreifen? Jetzt rinnt sogar etwas Warmes daran hinunter! „Was fällt dir Köter ein,“ protestiere ich empört.

„Ein sprechendes Auto?“ wundertsich der schwarze Hund ,der zufällig des Weges daher kam. „Verzeihe, ich wollte dich nicht kränken“.“Siehe ich bin allein und verlassen, hungrig und ausgefroren“ fuhr das Tier fort. Darf ich in deinem Fond Platz nehmen? Draußen ist es gar so unwirtlich. Wir könnten uns Gesellschaft leisten“ fügte er schüchtern hinzu.

„Komm nur herein, Vierbeiner“, sagte ich mitleidig zu ihm. „Zuzweit läßt sich Einsamkeit leichter ertragen. Erzähle mir, wie es dich in diese gottverlassene Gegend verschlagen hat“.

„Vor einigen Jahren kam ich als kleiner Welpe zu einer reizenden alten Dame. Sie behandelte mich stets liebevoll und gut. Leider erkrankte sie schwer und starb bald darauf.

Ihre Angehörigen hatten kein Plätzchen für mich. Die bösen Menschen setzten mich an einer Auto-bahnraststätte ab und fuhren davon. Erst hoffte ich, eine Spur von ihnen zu finden, nichts da, sie sind fort. Mein Spürsinn versagte kläglich“.

„Darum danke ich, bei dir Zuflucht gefunden zu haben“, sprach der Hund und streckte sich behaglich auf dem Rücksitz., seufzte und schlief augenblicklich ein.

Warum müssen Menschen so lieblos handeln, sinnierte ich vor mich hin. Hätte ich einen Wunsch frei, ich würde für uns beide um ein warmes Plätzchen bitten.

 

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Ich habe auch schon bessere Zeiten erlebt, dachte der dunkelweinrote Personenkraftwagenbeim heraufdämmernten Morgen. Als unnützes Wrack hat man mich hiereinfachstehen lassen, obgleich ich doch noch vollkommen funktionstüchtig bin.,wie ich glaube.

Huh, wie ist es heute kalt und ungemütlich. Jeder Windstoß kann durch meine geöffnete Tür blasen. Das kahle Gestrüpp um mich herum hat die früher so liebevoll und blitzblank polierte Lackoberfläche meiner Karosserie gründlich zerkratzt.

Ach, warum mußte auch mein angesäuselter Fahrermit seinen Freunden in der regnerischen Nacht so dahin rasen? Ein eben so schnelles entgegenkommendes Fahrzeug blendete uns ; Bremsen quietschten, und wir landeten in diesem Staßengraben.Mein Motor streikte. Die gottlob, unverletzten Männer suchten Hals über Kopf das Weite. Nun stehe ich mutterseelen allein da und warte ab.

Schnuppert nicht etwas kaltes an meinem Hinterreifen? Jetzt rinnt sogar etwas Warmes daran hinunter! „Was fällt dir Köter ein,“ protestiere ich empört.

„Ein sprechendes Auto?“ wundertsich der schwarze Hund ,der zufällig des Weges daher kam. „Verzeihe, ich wollte dich nicht kränken“.“Siehe ich bin allein und verlassen, hungrig und ausgefroren“ fuhr das Tier fort. Darf ich in deinem Fond Platz nehmen? Draußen ist es gar so unwirtlich. Wir könnten uns Gesellschaft leisten“ fügte er schüchtern hinzu.

„Komm nur herein, Vierbeiner“, sagte ich mitleidig zu ihm. „Zuzweit läßt sich Einsamkeit leichter ertragen. Erzähle mir, wie es dich in diese gottverlassene Gegend verschlagen hat“.

„Vor einigen Jahren kam ich als kleiner Welpe zu einer reizenden alten Dame. Sie behandelte mich stets liebevoll und gut. Leider erkrankte sie schwer und starb bald darauf.

Ihre Angehörigen hatten kein Plätzchen für mich. Die bösen Menschen setzten mich an einer Auto-bahnraststätte ab und fuhren davon. Erst hoffte ich, eine Spur von ihnen zu finden, nichts da, sie sind fort. Mein Spürsinn versagte kläglich“.

„Darum danke ich, bei dir Zuflucht gefunden zu haben“, sprach der Hund und streckte sich behaglich auf dem Rücksitz., seufzte und schlief augenblicklich ein.

Warum müssen Menschen so lieblos handeln, sinnierte ich vor mich hin. Hätte ich einen Wunsch frei, ich würde für uns beide um ein warmes Plätzchen bitten.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.03.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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