Rosmarie Wunderlich

Bello, der Held des Tages

 

Bello, der Held des Tages.

 

 

Wau, wau, was für ein schöner Spätsommertag, denkt Bello, ein hellfarbiger Mischling.

Welches Ziel steuert mein Radfahrerrudel an? Sicherlich geht es zum kleinen Waldsee, der hier in der Nähe liegt.

Ich trabe flott inmitten der fröhlich dahin strampelten Gruppe. Bei diesem Tempo bleibt mir natürlich keine Zeit, ringsumher meine Markierungen für andere Artgenossen zu setzen. Die Menschen denken kaum an unsere Hundebedürfnisse. Sie sind viel zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.

Unter lustigen Zurufen erreichen wir den still daliegenden See.Unmittelbar an seinem Ufer steht eine alte Holzhütte. Dort schlägt meine Familie Ihre Zelte auf. Ich darf mich frei bewegen und eile sofort zum Uferrand. Hier stöbere ich mit größtem Vergnügen in der Sonne dösende Enten auf, die mit lautem Geschnatter in das Wasser flüchten.

„Bello, wirst du gefälligst deine Jagdgelüste bleiben lassen , du Hallodri!“ ruft streng mein Herrchen, als ich mich gerade ins nasse Element stürzen will.

Unterdessen hat man sich gemütlich auf Decken niedergelassen.

Ganz in unserer Nähe lagert eine Familie mit einem dreijährigen Mädchen, welches stracks auf mich zuläuft, um mich zu streicheln. Anfangs ließ ich mir ihre Liebkosungen gerne gefallen. Nach einer Weile will ich meine Ruhe, brumme und vertrolle mich ins nahe Gebüsch, um auszuruhen.

Laute Rufe wie „Mausilein, wo bist du? Habt ihr unser Mädchen gesehen?“ wecken mich. Da dringt auch schon der Befehl an mein Ohr, „Bello, Bello such, such die Kleine, sie ist verschwunden!“

Meiner Wichtigkeit bewußt, nehme ich die Spur der Vermißten auf. Bald habe ich das Kind spielenderweise am abschüßigen Uferrand entdeckt. Im selben Augenbblick rutscht die Kleine aus und stürtzt kopfüber in den See. Ihr rotes Rockerl bläht sich hoch auf. Laut bellend springe ich hinterher, schwimme zum regungslosen Wesen, packe den Rock und ziehe es zum rettenden Rand, wo mir schon der aufgeregte Vater entgegenkrault.

Nach einigen Wiederbelebungsversuchen erlangt das Mädchen sein Bewußtsein wieder.

Überglücklich hält die Mutter ihr schluchzendes Kind in den Armen. Dann endet sie sich zu mir, streichelt mein nasses fell und sagt :“Tausend Dank, mein Bello! Du bist der Held des Tages!“

 

Verlegen schüttle ich mir die Tropfen ab, bin insgeheim doch sehr froh.

.

 

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