Ceri Summers

In der Wüste

Ich wusste nicht wie ich hier her gekommmen war. Alles was ich wusste war...Freddy war Schuld. Es war eisklalt. Wer hätte gedacht, dass es nachts in der Wüste so kalt wird? Ein frostiger Wind peitschte mir kühlen Sand um die Beine. Wieso nur trug ich einen Minirock? Es war als...als wäre mein Gedächtnis ausgelöscht. Als wäre ich gerade eben noch auf Clara's alljährlicher Poolparty in Santa Barbara gewesen und dann...Wüste. Einfach so. Ich sah mich um. Ganz allein. Niemand sonst da. Nur weite, weite Berge voller Sand. Und über mir ein unendlich großer schwarzer Himmel übersäht von funkelnden Sternen. Ich konnte kaum meinen Blick von ihnen reißen. Das war wahre Schönheit. Wenn ich nicht so verwirrt und allein gewesen wäre, hätte ich ihn ehrlich bewundern können. Ich drehte mich im Kreis. Außer dem leichten "wuusch"en des Windes war es still. Eine Stille wie ich sie noch nie erlebt hatte. Ich war ganz allein. Doch ich hatte keine Angst. Ich fühlte mich eher.. irritiert. WAS machte ich hier? Meine Füße froren auch. Ich sah an mir herab. Ich stand barfuß auf dem kühlen, dunklen Sand. Wieso waren hier keine Kakteen? Steine? Kojoten? Irgendwas? Was war das hier für eine Wüste? Wie war ich hier hergekommen? Ich versuchte mein gelöschtes Gedächtnis zurückzuspulen. Die Gedächtnislücke übersprang ich. Flog darüber hinweg, als wäre ich schwerelos. Clara's Poolparty. Ja. Ich war an meiner letzten Erinnerung angelangt. Stirnrunzelnd ließ ich sie abspielen. Es war laut. Laut und heiß. Nicht so kalt wie hier. Die Sonne war gerade am Untergehen. Eine Party. Clara's Poolparty. Meine Freunde tanzten. Ich tanzte. Ich tanzte mit Freddy. Es ging weiter. Die Sonne war fort, nur noch die Lampions der Party erleuchteten Clara's Garten und den Pool. Das klare Wasser spiegelte das schwache Leuchten der Lampions. Gelächter. Ich schwitzte. Schwitzte vom Tanzen. Ich wollte mich abkühlen. Ich ließ meinen Arm in Clara's Pool hängen. ... Und dann wurde alles schwarz. Das nächste an das ich mich erinnern konnte war hier zu sein. Hier. In dieser Wüste. Allein. Unter dem unendlichen Sternenhimmel. Ich ließ mich auf dem kühlen Sandboden nieder und sah nach oben in das Weltall.

"Atmet sie noch?"
...
"Was ist passiert?"
..."Ich...ich...sie ist in den Pool gefallen. Wir haben es nicht bemerkt. Sie..."
Schluchzen.
"Sie kann nicht schwimmen."
"Wie lange lag sie dort unten? Wie lange war sie unter Wasser?"
Noch mehr Schluchzen.
"Atmet sie noch?"
.......................................................... "Nein."

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.04.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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