Mathias Kaiser

Magrush der Oger

Es war der Hunger der Magrushs Bande immer tiefer in das Land der Halblinge fuehrte. Magrushs Vater, der ebenfalls Magrush hiess und diesen Namen von seinem schmatzendem Kaugeraeusch hatte, warnte ihn schon als kleines Kind vor ihnen.
Dabei waren die Halblinge viel schwaecher als ein uterernaehrter Ogerjunge und fast alle rannten bereits beim Anblick eines solchen schreiend in weite Ferne.
Und trotztdem waren sie gefaehrliche Gegner. Sie jagten die Staemme der Oger mit List und Tueck, toeteten aus der Ferne oder nutzten das Feuer zu ihren Gunsten. Oft trieben sie Oger in Fallen oder Bergengen aus dennen es keinen Ausweg gab. Wenn sie kaempften, dann in Ueberzahl und in ledrigen Ruestungen bewaffnet mit langen Speeren.
Aber fuer Magrush gab es keinen Grud zur Angst. Er hatte noch nie einen Halbling gesehen, noch wusste er was Angst ueberhaupt bedeutet. Er selber wusste am besten wovor er aufpassen musste und das es in seiner Gruppe nur zwei staerkere Oger ueber ihn gab. Das Beste war das es keinen mit niedriger Rangfolge unter ihm gab, den sie reissten in ihrer Gruppe nur zu dritt. Das machte Magrush sehr gluecklich.
Die drei stampften die felsigen Huegel entlang und kamen an einen breiten und gut begehbaren Weg der oft von den Halblingen benutzt werden sollte. Magrush schlug stolz vor “zu warten bis einer vorbeikommt”, ein Schlag auf seinen Schaedel verdeutlichte ihn seinen Platz in der Rangordnung.
Die drie folgten , mit etwas Abstand, dem Verlauf der Strasse bis sie, nach einigen Tagen, an saftige gruene Wiesen kammen die sich weit ueber die hueglige Landschaft streckten. Als sie naeher kammen rochen sie den saftigen Geruch von dicken sattgefressenen Schafen. Mit knurrenden Magen rannten sie in dessen Richtung, draengelten sich an einander vorbei. Die beiden Anfuehrer rissen sich gegenseitig zu Boden und waelzten sich pruegelnd im Dreck. Magrush sollte als erster ein fettes Schaf bekommen, der kleine Zaun des Farmers konnte ihn nicht aufhalten, er lief einfach hindurch. Die Schafherde lief panisch vor dem fast drei Meter grossem Oger davon. Magrush sprang auf das erste Schaf welches nicht schnellgenug vor ihm weglaufen konnte und drueckte es so fest er konnte. Stolz hob er es in die Luft, grunzte vor Freude und biss in die Flanke des lebendigen, zappelden Tieres. Blut lief ueber seinen gewaltigen Koerper. Mit grossen schmatzenden Happen verschlang er die Haelfte seiner Beute, den Rest musste er den anderen ueberlassen.
Als die naesten Tage war es schwierieger eines der Schafe zuerwischen. Irgendwie musste ein Loch im Zaun gewesen sein. Magrush und die anderen fanden jedenfalls nur noch einzelne Schafe vor. Sie fingen einige Tage lang ein bis zwei Schafe die sich immer wieder an den gleichen Stellen verirrten. Bis sie eines Tages keines der Tiere mehr finden konnten. Der Hunger trieb sie weiter ins Land der Halblinge. Aus einer Talsenke hoerten sie schon von weiten ein Schaf boeken. Sie fanden schnell wonach sie suchten. Sie fanden ein junges Lamm, angebuden an einem einsam stehenden Baum, hinter dem Baum ein paar niedriege Felsen.
Magrush sollte am Kamm des Huegels warten waehrend die beiden ranghoehrern Oger es holten um es im gemeinsam im Lager zu fressen. Magrush beobachte das Tal genaustens. Kurz bevor der Boss der Bande den Baum erreichte fiel er hin und schrie lauf auf, etwas funkelte silbern. Es schien als ob der Baum etwas auf den Boss warf. Magrush und der zweite Oger sahen den Baum nun als Gefahr und griffen ihn an. Magrush stuermte den Huegel herrunter. Die Erde bebte unter seinen gewaltigen Schritten. Der Boss lag mitterweile in einer Pfuetze aus seinem eigenen Blut. Eine extra grosse Baerenfalle steckte bis zum Knochel in seiner Huefte, sein Oberkoerper war ueberaeht mit kleinen Pfeilen die vom Baum aus immer wieder auf ihn geschossen wurden.
Verzweifelt robte er ueber den Boden, um sich in Deckung zu bringen. Auch seiner zweiten Hand erging es nicht besser. Aus dem Baum wurde ein mit Steinen beschwertes Netz auf ihn geworfen. Verdutzt stand er da, als kurz darauf ein zweites und dann ein drittes Netz ihn saemtliche Bewegungsfreiheit nahm.
Magrush rannte weiter, er musste den todbringenden Baum erreichen bevor er das Schicksal seiner Gefaherten teilte.
Als er kruz vor ihm war sprang ein Halbling aus dessen Aesten. Unter dessen offenen weissen Hemd sah man einen Lederpanzer, auf dem Kopf trug er einen blauen Hut mit roter Feder. Um den Hals hing eine Holzkette, seine Arme hingengen wurden mit runkvoll aussehenden Silberreifen geschmueckt. Seine hellblaue Hose ging bis zu den Knienen und hatte eine grosse Goldene Guertelschnalle, seine haarigen Beine waren ohne Schuhe.
Mit dem linken Fuss vorran stand er in fester Pose, in der rechten Hand hielt er einen goldenen Degen.
Er war nichteinmal sogross wie Magrushs Bein und doch versuchte der Halbling sich zwischen ihm und seinem Ziel zu stellen. Er rannte einfach weiter, der Halbling konnte gerade noch zur Seite springen und rammte den Baum mit seiner Schulter. Holz splitterte laut un drei weitere Halblinge fielen wie Fallobst aus dem Baum.
Magrush brachte sich wieder auf die Beine als ein leichtes picken in der Schlter in an den kleinen Mann hinter ihm erinnerte. Immerwieder hob er seine wuchtigen Faeuste und schmetterte se seinen kleinem Gegner endgegen. Dieser sprang jedesmal zur Seite und einmal rollte er sogar rueckwaerts ueber den Boden und stand kurz dannach wieder auf beiden Beinen. Magrush war so beschaeftigt das er nicht bemerkte wie hinter ihm erst ein, dann eine ganze Hand voll Halblinge den im Netz gefangen Ober mit Speeren erstachen. Ploetzlich ging auch der Halbling vor ihm zum Angriff ueber.
Als Magrush ein weiters mal beide Haende ueber den Kopf hob und auf den Halbling zurannte, warf dieser seinen Hut in die Luft und rannte durch die Beine des breitbeinig dastehenden Fleischkoloss. Magrush bestaunte den fliegenden blauen Hut mit seiner langen roten Feder wie er langsam zu Boden sank. Ein stechen wie er es noch nie zuvor im Leben wargenommen hatte zog sich durch seinen Unterleib. Magrush wirbelte herrum wuetend versuchte er seinen Gegner zu ergreifen, was ih nur immer mehr Schmerzhafte Stiche in der Seite einbrachte. Doch auch der Halbling wurde mueder und seine Bewegungen wurden langsamer, seine Ausweichspruenge immer knapper. Magrush gelang es ihn zu fassen, erst ein Bein von ihm, dann den ganzen Halbling. Totall erschoepft schlug er auf dessen Kopf ein. Doch noch bevor er zum zweiten Schlag ausholen konnte bohrte sich ein Speer durch seine Brust, ein weiterer durch sein Bein und Pfeile trafen seine Schulter. Der Krieger in seiner Hand stach mit seinem Degen in sein Handgelenk.
Das war zuviel fuer Magrush. Er war am Ende einer Kraefte, sein Koerper zerloechert, sein Fleisch durchbohrt.
Bevor er fuer immer die Augen schloss sah er um sich herrum acht Halblinge. Drei mit Speeren, drei mit Armbruesten, einen in langen Gewaendern, ohne Waffen dafuer wild herrum fuchtelnt und den Meisterfechter Moob Flinkstreich.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.04.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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