Mein Freund und ich waren vor drei Jahren in Dänemark
und wir hatten ziemlich durchwachsenes Wetter. Am letzten
Wochenende gab es endlich strahlenden Sonnenschein.
Schon am Mittag freute ich mich auf den Sonnenuntergang,
da ich so gerne einige Fotos machen wollte und zwar nicht
nur vom Sonnenuntergang, sondern auch von den vielen
Menschen, die sich auf den Dünen versammeln und bei denen
sich das Licht der untergehenden Sonne in den Gesichtern
spiegelt. Ich schwärmte meinem Freund vor, wie schön diese
Fotos werden könnten und fragte, ob er abends mit an den
Strand käme. Erst wollte er, doch, als es so weit war, hatte er
keine Lust mehr.
So ging ich alleine. Ich fotografierte erst und dann setzte ich
mich in die Dünen und ließ die Stimmung durch meinen Geist
rieseln: Die wunderschönen Farben von Himmel und Wasser,
keine Wolke am Himmel und diese reine Stille.-
Die Menschen wurden von einem warmen Licht angestrahlt,
sie hielten sich an den Händen, oder im Arm und strahlten ein
anderes Licht zurück, das Licht der Liebe.
Und ich? Ich saß einsam und traurig und verlassen am Strand.
Mein Licht war erloschen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.05.2009.
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Wenn der Fluss den Nebel trägt: Gedichte
von Bernd Herrde
Kurz sind die Gedichte von Bernd Herrde. Und doch steckt in jedem einzelnen der Stoff eines ganzen Romans. Er handelt die großen Themen des Lebens ab, aber auch die kleinen Momentaufnahmen fehlen nicht. Ein Mosaik all dessen entsteht, was die Seelen der Menschen bewegt, flirrend bunt und schillernd, mal poetisch, mal augenzwinkernd, mal kritisch. Manchmal ist er voller Träume und getrieben von Sehnsucht, dann wieder lebensklug und herzensweise.
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