Klaus Lutz

Lulu


Ich habe bis heute nicht die Sprache gefunden. Um das
zu schreiben was ich schreiben will. Ich habe bis Heute
nicht die Sprache gefunden für den einen Menschen der
mir etwas bedeutet hat. Ich sehe Sie nur immer wieder
vor mir. Morgens beim Frühstück. Oder bei Besuchen in
einem Cafe. Ich erinnere mich an die Gespräche. Ich
erinnere mich an jede Bewegung von Ihr. Ich erinnere
mich an die Augen von Ihr. Aber, ich habe noch nicht die
Sprache für das gefunden, was ich gefühlt habe. Ich
habe noch keine Worte für dieses Glück, das es gab.
Ich weiß noch nicht wie ich diese Monate beschreiben
soll. Wo ich wirklich gelebt habe. Wo ich es wußte. Das
ist das Glück. Das ist Es.

Ich bin nach Ihr weiter durch die Welt gereist. Habe viele
andere Frauen kennen gelernt. Und, habe viel gesehen.
Und viel erlebt. Und Menschen getroffen mit denen ich ge-
lebt habe. Und, mit denen alles Leben war. Mit denen mir
vieles klar wurde. Mit denen ich vieles anders gesehen habe.
Neu gesehen habe. Und, es einfach wußte. Das ist das Leben.
Irgendwo, an einem Strand liegen. Ohne einen Pfennig.
Aber es wissen, es geht weiter. Irgendwo ankommen, ohne
einen Pfennig. Aber es wissen, es geht weiter. Und es ging
immer weiter. Nicht das es damit weiter ging, das ich wieder
Geld hatte. Das hat immer funktioniert. In jedem Land. Ich
habe überlebt. Nein, es ging damit weiter das ich immer mehr
gesehen habe. Ich habe immer mehr gesehen was das Leben
ist. Das, was unbeschreiblich ist.

Und, ich finde aucn Worte für dieses unbeschreibliche. Für
Menschen mit denen es nie Probleme gab. Für Menschen
die immer ein Lachen hatten. Dieses Lachen, das einfach
nur sagt: Ich bin Da. Das Leben ist da. Alles ist da. Und
nichts fehlt. Es geht weiter. Ich kenne das Leben. Und, ich
kenne es immer besser. Das ist meine Sicherheit. Wo ich
auch bin: "Ich überlebe!"

Diese Menschen, für die es nur das eine Leben gibt: Sehen
was das Leben ist. Sehen was die Welt ist. Sehen was der
Mensch ist!" Um das Leben zu sein. Um die Welt zu sein.
Um der Mensch zu sein. Um hier zu Sein! Um lebendig zu
Sein. Wo ich auch bin! Wo auch immer. Weltenbummler!

Ich finde für alles eine Sprache. Wenn es mir nur um die
Sprache ginge. Aber, das ist es nicht. Es geht nicht nur um
die Sprache. Es geht nicht um die Reise auf Worten. Um
eine Sprache die nur Worte hat. Es geht um etwas anderes.
Es geht um die Sprache die Leben hat. Es geht um das
Leben. Um das Wissen: "Was ist das Leben? Und, dann geht
es um die Frage: "Gibt es dafür Worte!" Und, die gibt es
nicht immer. Hin und wieder gibt es nur die Erinnerung. An
das Glück. An den einen Menschen. Der da war. Der alles
war. Der es War. Der eine Mensch. Das, was auf dieser Welt
alles ist. Der eine Mensch der die Welt ist.

Eines Tages werde ich die Worte für ihn finden. Vielleicht
werde ich sie nie Schreiben. Ich werde irgendwo sitzen. In
einem Cafe. In einem Park. In einer stillen Ecke. Und,
die Worte werden da sein. Und, ich werde es Wissen. Das
war Es. Das hat mich beschäftigt. Und, es war unbe-
schreiblich. Und, es war Liebe. Das wird es Sein. Ich
werde irgendwo sitzen und es wird mir klar. Aber, es
wird mehr als das Sein. Ich werde irgendwo sitzen und es
wird mir klar. Und, ich werde alles in einem neuen Licht
sehen. Vielleicht werde ich zum erstenmal im meinem
Leben überhaupt etwas sehen. Aber, ich weiß Eins. Das, was
ich sehe wird mir das Leben neu geben. Es wir die Frei-
heit sein. Die Freiheit mit der ich es weiß. Das ist Liebe.
Dieser Augenblick wird mich retten. Ich werde aufstehen
und das Leben neu betreten. Mit der Sprache, mit der das
Leben alles ist.  

                                     

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.05.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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