Zum Nachdenken

In allen Bereichen profitieren wir von anderen Ländern. Wir kaufen französische, italienische und japanische Autos. Unsere Pizza ist italienisch, unsere Tortillas mexikanisch und die Brownies amerikanisch. Unsere Schrift ist lateinisch und die Zahlen arabisch. Unseren Urlaub verbringen wir in der Türkei, in Südafrika und auf den Bahamas. Doch wenn es darum geht diese Menschen bei uns aufzunehmen, werden wir plötzlich fremdenfeindlich. Es entwickelt sich Hass gegen andere Religionen und Kulturen, dabei trinken wir jeden Morgen genüsslich unseren brasilianischen Kaffee, gönnen uns mittags einen türkischen Döner und zum Abendbrot gibt es griechischen Salat, während wir in den Nachrichten von Kriegen gegen diese Nationen hören. Warum akzeptieren wir die Lebensmittel, Autos und Technologien dieser Nationen, aber die Menschen selbst nicht? Wir essen Bananen aus Brasilien, obwohl wir genau wissen, dass die Arbeiter dort nur einen Bruchteil unseres Lohnes bekommen. Wir importieren Öl aus dem Iran, obwohl unschuldige Kinder leiden und sterben müssen. Und wir machen in Afrika Urlaub, während  Kinder hungern und als Sklaven missbraucht werden. Ständig klagen wir über Schule, Arbeit und Essen, während andere Kinder noch nie eine Schule besucht haben und sich über jede Art von Essen freuen würden. Wenn diese Menschen – Männer, Frauen und Kinder – bei uns ehrliche Arbeit und Sicherheit suchen, stoßen wir sie ab und schicken sie zurück. Dabei sprechen die Bananen, die Autos und  der Kaffee genauso wenig unsere Sprache, wie diese Menschen, die sogar die Arbeit machen würden, für die wir uns zu stolz zu fühlen. Wir machen Urlaub und erwarten, dass dort die Menschen unsere Sprache sprechen, dass wir dort freudig aufgenommen werden. Und hier machen wir ein Theater, wenn zu viele Ausländer in deutschen Schulklassen sind.   

Warum akzeptieren wir in allen Bereichen ausländische Produkte, aber nur die Menschen nicht? Wer sind wir, dass wir Sachen verlangen, die wir selbst nicht geben können?

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