Helmut Greier

Bis zum bitterem Ende Teil 9

Bis zum bitterem Ende Teil 8

 

Hi Hannes,

Ich hoffe du bist noch nicht verfault in deiner Zelle, vielleicht leiste ich dir ja bald Gesellschaft, nachdem ich Karsten den Stümper umgelegt habe. Das Schwein hat mich angeschissen, ich muss noch mal 280 Stunden ehrenamtlich schaffen, das verdank ich nur diesen Stümper. Wir hätten von Anfang an die Finger von diesem Wichser lassen sollen, der beklaut seine eigene Großmutter, und gibt dann fröhlich ein aus. Und dein Bruder ist nicht besser, er hat sich mein Kontokärtchen geklaut, und damit 20 DM von meinem Konto ab gehoben. Als ich ihm zu Rede gestellt habe, stritt er natürlich alles ab, dann habe ich über Umwege doch die Wahrheit raus bekommen. Ich stellte ihn nun noch mal zu Rede aber er stritt alles ab. Ich schlug ihn dann ein  in die Fresse um sein Gedächtnis ein bisschen aufzufrischen, und siehe da, plötzlich funktionierte sein Gehirn wieder. Na ja es gibt auch was Positives zu berichten, ich saufe jetzt weniger, dafür kiff ich mir jeden Tag die Birne zu. Und was machst du so den lieben langen Tag? Du kannst mir ja mal wieder schreiben, und Wichs nicht so viel, sonst wird der Pipi rot. Ach ja, wenn ich mich nicht irre kommst du nächstes Jahr raus, dann machen wir erst mal eine Friedhofs Gartenfette!

Es grüßt dich Björn        

                     

Björn legte noch ein paar Fotos von sich und Hannes in den Brief, und schickte ihn noch am selben Tag ab. Eine Woche später bekam Björn Post von Hannes

 

Hallo Björn

 Ich habe den Brief und deine Fotos bekommen danke. Na ja mir geht es so einigermaßen, was hast du noch mit dem Stümper zu tun? Das ist doch ein Wichser, und Wichse spült man im Klo runter. Also, lass die Finger von ihm! Mein ein Jähriges hatte ich am 27. 03. 94, und Ende der ersten Strafe hatte ich im Dezember 94, meine gesamt Strafe habe ich genau am 27. 03. 97,  und nicht 96. du hast dich um 11 Monate Verrechnet! Wenn ich aber nach Regensburg komme, und wann ich dahin komme weis der Teufel, ich weis es nicht. Aber wenn ich nach Regensburg komme, dann bekomme ich meine zwei Drittel, dann komme ich im November `95 raus. Aber wenn ich in Stadelheim bleibe, muss ich die Endstrafe absitzen. Das heißt am 27. 03. 97. dann gnade mir Gott, dann geht’s rund mit dem Hund. Ich schreibe nur noch wenig, weil ich nicht weis was ich schreiben soll, ist einfach alles zum Kotzen. Egal! Also, ich mache jetzt Schluss, sage Kevin einen Gruß, Ok? Und halte die Ohren steif, und baue keine Scheiße! Wenn hier einer Scheiße baut dann bin ich das. Ha, ha, ha.

Na ja, Tschüs Hannes

PS: grüße wem du willst, Ok?    

 

Björn musste seine Strafstunden in der Lebenshilfe abarbeiten, dort kannte man ihn noch vom letzten Mal. Er war immer ein gern gesehner Gast dort, er musste jeden Tag über hundert Birnchen in Fassungen schrauben oder Plastikteile vernieten. Dort lernte er Aische kennen, sie sagte sie sei Betreuerin und würde in Regensburg wohnen. Björn saß jeden Tag mit ihr zusammen, und sie machte ihm schöne Augen. Bald verzogen sich die beiden während den Pausen und knutschten im Hinterhof, keiner konnte sie dort sehen, und Björn nutzte die Gunst der Stunde. Aische versüßte seinen Aufenthalt in der Lebenshilfe. Als er seine Stunden abgearbeitet hatte, trafen sie sich weiterhin in Regensburg.

 

Helmut Greier Fortsetzung folgt.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.05.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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