Jessica Scharf

Miyu-a real Life 4

Wieder zuhause saß Miyu immer noch wach, alleine in der Küche, Angie hingegen schlief (beide waren zusammen schlafen gegangen, doch Miyu wachte irgendwann wieder auf)
Wie blauer Dunst zog sich der Rauch der Zigarette nach oben und ihre Augen waren schwer, dennoch konnte sie nicht schlafen, wobei sie wieder an das Gespräch von damals denken musste, was sie mit ihren Vater geführt hatte.
+
Miyu war gerade sechzehn Jahre gewesen und hatte wie immer wieder die Schule blau gemacht, es verpasste ihr nicht gerade einen guten Ruf, doch wenn man mit einer derartigen Angst vom Leben beschenkt wurde und selber nicht weiß woher sie kommt, oder was es ist, hat man keine andere Wahl als vor weg zu laufen! Was hätte sie den sagen sollen? Ich habe Angst? Ich will da nicht mehr hin? Hätte doch niemand verstanden wovor sie Angst hatte.
Miyu war gerade dabei ein neues Bild zu zeichnen, sie liebte es Menschen zu malen und mit den Bildern viel aussagende Moment zu erschaffen, ein Blick der nach Hilfe sucht, oder wütend ist.
"Miyu?" öffnete sich die Tür, überrascht sah das Mädchen von ihrem Schreibtisch auf.
Herr Dorien lächelte sanft, Miyu liebte ihren Vater, dennoch war es nie wirklich so zwischen ihnen gewesen, das sie hätte sagen können, einer würde mit den anderen wirklich über etwas wichtiges reden, doch das sollte sich nun von Grund auf ändern.
"Alles in Ordnung bei dir Miyu?" setzte er sich auf ihr Bett. Miyu sah ihren Vater überlegend an, es war ihre Chance, nun endlich wollte sie mal mit ihren Vater über etwas reden, etwas was so lange schon nötig war.
"Papa wieso ist Mama gegangen? Was ist damals passiert?" nun war es ausgesprochen und Miyu sah ihren Vater abwartend an. Auch wenn sie Angst vor der Antwort hatte.
Herr Dorien atmete tief durch, lange hatte er schon auf diesen Tag gewartet, denn er wusste das er irgendwann kommen würde.
"Miyu deine Mutter war schwer krank!"
"krank?", ihr Vater nickte, die Erinnerungen waren noch immer nicht verblasst und manchmal wenn er morgens aufwacht hatte er noch immer das Gefühl sie würde neben ihm liegen
"Deine Mutter Miyu, sie hatte einen Gehirntumor, doch zu jener Zeit waren die Krankenhäuser hier noch nicht so weit, sie musste nach Amerika!", einen Moment herrschte eine grausame Pause, bevor Miyu es endlich schaffte was zu sagen
"Und wieso sind wir nicht mit..."
"Ich hatte ihr angeboten mit zu kommen Miyu" schnitt er ihr bitterlich klingend das Wort ab
"Ich hatte ihr gesagt, dass wir für die Dauer ihrer Behandlung dort bleiben, das ich hinter ihr stehen werde"
"Aber?"
"Deine Mutter wollte nicht nur für die Zeit ihrer Behandlung dort hin, sie wollte dort bleiben Miyu!"
"Aber wieso hat sie sich nie wieder bei mir gemeldet?"
"Sie hatte sich einmal bei dir gemeldet Miyu, nach einem Jahr und das mit einer Postkarte auf English", Miyu konnte den Zorn darüber richtig in den Augen ihres Vaters wahrnehmen. Herr Dorien konnte es heute noch immer nicht nach vollziehen, wie man einem fünf jährigen Mädchen (nach einem Jahr) eine Postkarte auf English schicken konnte, er hatte Miyu zu jener Zeit die Postkarte zum Spielen gegeben, sich gedacht das sie beim nächsten Mal sicher schlauer sein würde und auf Deutsch schreiben würde, doch es gab kein nächstes Mal
+
"Ja, eine Postkarte auf English und nun ist sie tot" machte Miyu die Zigarette aus und konnte die Müdigkeit noch mehr auf ihre Augen spüren, doch schlafen gehen würde jetzt keinen Sinn machen, sie war zu durcheinander und ihre Gedanken lagen zu schwer, jedoch war die Müdigkeit irgendwann stärker als ihre verlorenen Gedanken, die nach so langer Zeit nun endlich anfingen nach Antworten zu suchen.

----
Irritiert öffnete Miyu die Augen und sah verdattert auf den Tisch vor dem sie saß, wo sie auf einen hölzernen Stuhl saß und sofort begriff das sie in ihrer ehemaligen Schule im Klassenzimmer saß, wo ein weißes bedrucktes Blatt Papier vor ihr lag.
Langsam führte sie ihre Hand zu dem Zettel und begann die schwarze Schrift zu lesen.
-Liebe ist etwas wertvolles, etwas was das Herz erwärmen kann, leider genau so gnadenlos zerfetzen. Tränen erfüllt waren oft deine Augen, dessen klares Braun sehnsüchtig in den Himmel blickten. Es gibt endlose Arten von Liebe, die zwischen einem Mann und einer Frau, oder die Art wie man einen Freund, einen Vertrauten lieben kann, aber auch die Liebe der Familie und genau die war es, die dir das Herz zerbrechen ließ, die Scherben dessen in deine Augen wiederspiegelten und der Seele keine Ruhe gaben.
Doch Zeit heilt nicht immer alle Wunden, lässt ein Lächeln nicht wieder entstehen wenn es einmal verschwunden ist.
Gleichgültigkeit ist keine Heilung und vergessen schlimmer als verdrängen, doch du hattest allen Grund hinzu
--------
Erschrocken von dem was sie las und erst recht von der Tatsache das es wie ihre eigene Handschrift zu wirken schien, ließ Miyu die Hände wieder sinken und somit die schwarz gedruckte Schrift aus ihren Blick verschwinden. Als ihr Herz plötzlich beinahe ausgesetzt hätte, als sie sah dass all die anderen auch da waren.
Still saß sie mit all den anderen in der Klasse auf ihren Plätzen, eine zwei Mann Bank mit zwei Holzstühlen, wo der linke Platz der ihre war und der daneben merkwürdiger Weise leer.
Erschrocken sah Miyu hoch, als die Klassenzimmertür wieder auf ging, ein junger Mann, ein weiter Schüler hatte die Klasse betreten, wobei sein Blick für den Moment kalt grinsend in ihre Augen ging, womit er sich auf seinen Platz setzte.
Verwundert Blickte Miyu ihn flüchtig an, es war komisch nach so langer Zeit ihn wieder zu sehen, wo man die Tatsache nicht vergessen durfte, das die beiden sich aus irgendeinen unerfindlichen Grund zu hassen schienen, runzelte sie ihre Stirn, als ihr klar wurde das sie träumte.
"Ist was?" giftete er sie auch direkt an, wobei eins seiner gewohnten Grinsen sein Gesicht zierte
"Du mich auch!" gab sie nur patzig als Antwort und sah niedergeschlagen weg.
"Hast du überhaupt einen Freund?", sauer verzog Miyu das Gesicht
"Geht dich das was an?" lagen nun ihre Augen direkt in seine, sie ging nun in die Zehnte Klasse, überlegte Miyu, aber das konnte doch gar nicht sein, sie war doch schon lange aus der Schule raus! Oder? Verschwand die Klarheit ihrer Gedanken fast wieder.
"Also nicht! Der müsste auch Nerven aus Stahl haben, bei so einer Kratzbürste wie dir was!" lachte er provozierend
"Nerven aus Stahl? Bei dir brauchen se Herzen aus Stahl, ach ich vergaß, einen Stein kann man ja nicht leiben und jemanden mit einem Herzen aus Stein ja auch nicht" war ihr Gesichtsausdruck voll tückischem Zorn.
"Ich habe vielleicht ein Herz aus Stein, aber auch wenn es dem nicht so wäre, jemanden wie dich würde ich nie lieben!" lachte er fies
"Wäre auch eine echte Plage für mich" knirschte sie mit den Zähnen
"Würde ich jetzt auch sagen, von wegen Plage, du himmelst mich doch an" stocherte er weiterhin in der Wut von Miyu herum
"Oh nerve ich dich?"
"Ne ich tu nur so, jemand wie du würde doch niemals nerven, hast du nie gelernt die Klappe zu halten?
"Warum? Weißte nicht mehr was du sagen sollst?“, Miyu wollte gerade zum Antworten ansetzen, als plötzlich ein Handy anfing zu klingeln und Miyu aus ihrem Traum erwachte.
"Sebastian?" fragte Angie, die vom Klingeln auch wach wurde, Miyu nickte und sah dabei auf ihr Handy wie spät es war
-Halb elf!- seufzte sie und nahm das Gespräch entgegen (Die beiden waren diesmal viel ehr eingeschlafen als sonst)
"Ja?" brauchte Miyu viel Kraft um nicht hysterisch rein zu schreien das sie schlafen will
"Kommste mir entgegen?"
"Geh dir selbst entgegen..." gähnte sie, schloss die Augen und drückte halb schlafend das Gespräch wieder weg, doch fing es im gleichen Augenblick wieder an zu klingeln
"Miyu dein Handy!" stupste Angie sie an, die auch wieder dabei war ein zu schlafen
"Ja!..." gab Miyu mürrisch von sich und ging wieder an ihr Handy ran
"Kommste nun?" fragte er gleich wieder, wobei man von ausgehen konnte das er Miyus vorige Antwort gar nicht verstanden hatte, die genau deswegen gerade die Augen aufriss, als ihr bewusst wurde was sie gesagt hatte. Aber Sebastian war mal wieder so voll, das sie sich nur fragte ob es noch mal funktionieren würde, das sie es sagt, auflegt und er es nicht verstehen würde
-soll ich?- grinste sie innerlich, der Gedanke war so verlockend, aber wirklich als gut würde es sich wohl nicht heraus stellen.
"ja sicher, ich komme dir entgegen!" gab sie stattdessen nur von sich und legte wieder auf. Jetzt hieß es sich schnell an zu ziehen und sofort los zu gehen.
"Alles in Ordnung?" kam Angie ins Badezimmer hinein, wo Miyu sich gerade die Haare kämmen wollte.
"Ja sicher, alles klar!" lächelte sie gequält und griff nach der Bürste um das Haar durch kamen zu können.
Miyu kam dann auf die Glorreiche Idee, wieder zu Ela zu gehen und Angie mit zu schleifen, so musste sie nicht zu Sebastian und konnte ihm ne ausrede auftischen.
Im Bus auf dem Weg nach Ela und Uwe viel Angie plötzlich ein das Jens doch heute kommen wollte
"Du ich muss Jens anrufen!" wurden ihre Augen deswegen groß
"Ehm, Okay" lächelte Miyu. Die Nummer gewählt hoffte Angie das Jens nicht sauer sein würde
"Jens?"
"Ja?" erklang seine Stimme fröhlich, da könnte man meinen dem würde nie etwas sauer machen!
"Wir sind gerade auf dem Weg zu Ela, kommst du nach?" setzte Angie eine so liebliche Stimme auf, wie es ihr gelang.
"Aber klar, ich komm!"
"Danke" war Angie erleichtert und konnte beruhigt wieder auflegen.
Diesmal war es Angie die Sturm schellte und damit sofort erreichte das aufgemacht wurde
-Oh man, ich hoffe die isst zum Frühstück keine Menschen- grinste ihr Verstand, Miyu war einfach viel zu müde um wirklich real mit ihrem Verstand anwesend zu sein, da bekam alles immer irgendwie einen surrealen Tatsch von Absudigkeiten. Obwohl sie sich irgendwie auch für diesen Gedanken schämte, schließlich ging es hier um ihre Familie.
-Nein Miyu, die wird dich nicht fressen- konnte sie es aber nicht lassen, noch einen drauf zu setzen, als sie an der dicken Frau, welche ihre Tante war, vorbei in die Wohnung ging.
Miyus Verstand war wenn sie so übermüdet war, bessergesagt aus ihrem Schlaf gerissen wird und das Gefühl hatte nicht wirklich anwesend zu sein, immer äußerst grausam, dann wurden aus eigentlich harmlosen Mücken, riesen Elefanten in ihren Augen.
-Oh man, Schlachtfeld- bekam ihr Verstand den nächsten Grund um am liebsten Tot um zu fallen und wieder hier weg zu wollen. Egal wo sie hin sah, überall herrschte ein unübersehbares Chaos, der Tisch war voll mit allen möglichen Gegenständen, wo Bierpullen als erstes raus stachen, die beiden Sofas von komischen Wolldecken bedeckt und alten hässlichen Kissen, die wie aus dem letzten Jahrhundert wirkten.
"Setzt euch! lächelte die dicke Frau, dessen Haar dünn und strähnig waren, aber ordentlich zurück gekämmt.
"Uwe ist aber nicht hier, Er ist mit seiner Tochter und Noel raus" sprach eine Menge Eifersucht und unterdrückter Hass aus ihr, womit Miyus Verstand wieder seinen Normalen Tackt fand,
"Und Miyu, wie findest du Noel nun? Mal ehrlich der hat doch hammer Augen oder?" versuchte Ela es wieder. Miyu mit Noel zu verkuppeln. Irgendwie hatten sie und Ela sich darauf seltsamer Weise richtig versteift gehabt. Erzählten ihr nun schon seit fast zwei Monaten von ihm, wobei sie mittlerweile schon so viel über ihn wusste, dass sie der Meinung war ihn wirklich kennen zu müssen. Noel war vier Jahre älter als Miyu, arbeitete in irgend so einer Firma seines Vaters, wo Miyu allerdings keinen blassen Schimmer mehr hatte was für eine es war. Hatte Studiert und wusste sich zu benehmen. Eine Person die Miyus Meinung nach wirklich überhaupt nicht hier rein passte. Und die Frage in diesem Moment aufwarf, wie er dann ein ehemaliger Arbeitskollege von Uwe sein konnte, aber nachfragen wollte sie es auch nicht, dann würde es nur heißen, sie hätte Interesse. Vielleicht hatte sie sich auch einfach nur verhört gehabt, dass er in Wirklichkeit ein alter Kollege und nicht Arbeitskollege war.
"Ich habe Jenny extra erzählt das du die Freundin von Noel bist, die blöde Kuh tickt wirklich nicht mehr sauber, die meint das sie sich voll in Noel verliebt hätte, sie sollte mal ein bisschen Überlegen. Noel steht sicherlich nicht auf Kinder!" stand Ela auf, um sich aus der Küche ein neues Bier zu holen, die feinsäuberlich im Kühlschrank gestapelt waren- Halt Wochenende-
"Was hat sie? Und wie alt ist diese Jenny?" fragte Angie
"Ich glaube sie ist siebzehn!" antwortete Miyu, zu dem Rest konnte sie genau so wenig sagen.
"Was genau hast ihr erzählt Ela?" ging Miyu in die Küche
"Ich hab ihr erzählt dass sie die Pfoten von Noel lassen soll, weil du sonst ziemlich sauer werden kannst"
"Ela, ich habe einen Freund!" musste sie wieder an Sebastian denken, der mittlerweile sicherlich gemerkt haben musste das sie ihm nicht mehr entgegen kommen wird.
"Spiel einfach mit" sah Ela sie bittend an, wobei ein Funke von Hass dieser Jenny gegenüber zu sehen war. Miyu antwortete nichts, ging einfach nur zurück ins Wohnzimmer zu Angie hin.
"Ich ruf mal meinen Mann an und sage das ihr hier seid" kam Ela mit ner neuen Flasche Bier in der Hand zurück, wobei es für sie natürlich der perfekte Grund war Uwe zurück zu ordern.
"Es dauerte zwar einige Sekunden bis endlich jemand dran ging und zu Elas grauen auch noch Uwes Tochter, aber es ging jemand dran.
"Gib mir mal bitte meinen Mann"
"Er will nicht!" gab Jenny mit überspitzter Freundlichkeit von sich und doch höhnisch (Telefon war gut laut)
"Gibt mir jetzt den Uwe Jenny!" wurde Ela sauer, dieses Balg tanzte ihr richtig auf der Nase rum und das obwohl sie und Uwe sie aufgenommen hatten.
"Gibt mir jetzt meinen Mann" wurde Ela laut, als sie das Handy immer noch nicht weiter reichen wollte, daraufhin aber nur aufgelegt wurde.
"Hier versuch du mal bitte Miyu" reichte Ela das Handy Miyu über den Tisch, die geschockt kuckend es entgegen nahm
"Gewällt ist schon" grinste Ela und Miyu blieb nichts anderes übrig als dran zu gehen.
"Ja?" ging eine weiblich hohe Stimme dran
"Gib mir mal bitte den Uwe" sprach Miyu
"Mein Papa will nicht dran gehen" sprach Jenny wie ein klein Kind
"Sag ihm das Miyu dran ist" wusste Miyu nichts besseres und hoffte das er sie genug mögen würde um dran zu gehen.
"Ja?" ging nun tatsächlich Uwe dran und Miyu atmete erleichtert wieder durch
"Hey Uwe, was ist? Kommst du glich?" viel es Miyu schwer locker zu reden
"Aber sicher meine Maus, wir kommen gleich ja"
"Wo seid ihr denn?" lächelte Miyu warmherzig wegen dem Maus
"Wir sind gerade hier am Busbahnhof (Datteln) und warten auf dem Bus
"Wie lange braucht ihr noch?" wollte Miyu wissen wann sie ungefähr da sind, als plötzlich jemand anderes dran ging
"Hallo?"
"Hallo?" antwortete Miyu durcheinander, die Stimme war ebenfalls männlich und klang auf eigenartiger Weise angenehm
"Miyu?" fragte die Stimme
"Ja und wer ist da?"
"Hier ist Noel, der Uwe kommt gleich okay, er trinkt nur eben mit mir sein Bier aus"
"Ehm,,.. ja okay" Miyu wusste nicht wieso, doch sie konnte irgendwie nicht gegen reden, sondern nur einfach auf legen
"Und?" fragte Ela
"Warten auf dem Bus und trinken wohl in der Kneipe am Busbahnhof ein Bier, oder so!"
"Na toll.. man, man Uwe" regte Ela sich über ihren Mann auf
"Alles in Ordnung?" fragte Angie deswegen irritiert
"Ob alles in Ordnung ist? Seitdem dieses Mastvieh hier ist, dreht der voll am Rad"
"Wieso, was ist denn?" wollte Angie es näher wissen.
"na die hetzt ihn richtig gegen mich auf, hat große Klappe zu mir und wenn ich was sage, rennt sie zu ihrem Papa und dann bekomme ich wieder ärger. Seine ach so tolle Tochter macht ja nie was!" betonte sie das Papa höhnisch.
Es dauerte fast eine halbe Stunde bis es endlich an der Tür schellte und Ela auf machte
"Abend" kam erst Uwe rein und danach eine etwas kleinere Person mit kurzen Haaren und enorm viel Pony auf der Stirn, wo durch das Foto auch direkt klar war das dies Jenny war.
"Na Mausi, auch wieder im Lande" setzte Uwe sich gleich zu Miyu, wobei er sie im Arm nahm, wie Angie auch
"Schön euch beiden hier zu haben" lachte er vergnügt und ließ sich erst einmal zurück in die Lehne sinken.
"Ja" lachte Miyu und flüchtete in die Küche, wo Jenny in diesem Moment auch rein ging um sich was zu essen zu machen
"Hallo" lachte sie Miyu an, in diesem Moment wusste Miyu gar nicht was Ela so schlimmes an ihr fand, sie kam freundlich rüber.
"Ja hi" lächelte Miyu deswegen ebenso freundlich zurück
"Du bist?"
"Miyu" antwortete Miyu
"Die Freundin von Noel" wurden ihre Augen gleich groß und ihre Haltung erschrocken
"Ehm..." zuerst wusste Miyu gar nicht wie sie reagieren sollte, lehnte sich durcheinander gegen die Küchenzeile und suchte nach einer Antwort, wobei sie sich dann doch für die Wahrheit entschied
"Nein, ich habe einen Freund, das hatte Ela nur so gesagt"
"Oh man, dann bin ich aber beruhigt" erschlappte sich gleich wieder die Haltung von Jenny
"Sag mal stimmt es das du dich in Noel verliebt hast?" wusste Miyu eigentlich das die Frage überflüssig ist, doch ihr Verstand wollte es noch nicht ganz so kompensieren. Verlegen wurden Jennys Wangen etwas rot
"Boohr ehrlich, als ich den das erste Mal hier sitzen sah, da hatte es sofort gefunkt, der sieht einfach so geil aus. Schuldige wenn ich es so sage, aber ich bin echt froh das du nicht mit ihm zusammen bist!"
"Wieso ist er eigentlich nicht mehr mit gekommen?" zeigte sich die Neugier in Miyu
"Er meinte das er morgen früh raus muss, aber der sieht sooo gut aus ne!" schwärmte dieses Mädchen mit verträumten Augen. Einen Moment sah Miyu sie sich an, so in natura sah sie eigentlich überhaupt nicht mehr wie ein Junge aus, im Gegenteil, es war nur der hässliche Haarschnitt. Ihr Gesicht war wirklich hübsch.
"Du bist doch jetzt so etwas wie meine Cousine oder?" sah sie Miyu plötzlich so begeistert an, wo Angie im selben Moment auch rein kam,
"Ehm.. das ist Angie, auch eine Cousine" wusste Miyu nicht was sie anderes sagen sollte.
"Coool" platzte die Freude fast aus Jenny heraus, was Angie verwirrt blicken ließ.
"Schläft ihr heute auch hier?" fragte sie plötzlich naiv, wobei sie wie ein kleines Kind wirkte.
Fragend sah Miyu deswegen Angi an, der das Entsetzen groß im Gesicht geschrieben war
"Willst du heute hier schlafen Miyu?", Miyu war gleich klar, dass es ein Angebot von Angie war und sie selbst konnte diesen Rehaugen von Jenny einfach nicht wiederstehen und nickte zu.
"Weiß Noel schon das du..?" grinste Miyu Jenny an und Angies Augen wurden verdutzt
-Noel ist sechsundzwanzig- sprachen ihre Augen, als sie das Alter von Jenny in ihr Gedächtnis auf rief.
"Nein.. und sagt ihm bloß noch nichts ja"
"Wieso?" sah Miyu sie nicht verstehend an und doch war ein gemeines Grinsen irgendwie auf ihren Lippen
"Keine Ahnung!" zuckte Jenny mit den Schultern, sie kannte Noel gerademal seid Gestern! Und war schon total verknallt in ihm, sie wollte deswegen den richtigen Moment abpassen. Ihren Vater hatte sie das natürlich schon gesagt. Und dieser war extra deswegen heute mit ihr und Noel was trinken gegangen, wovon sich Jenny natürlich viel versprochen gehabt hatte.
Eine Zwickmühle! Dachte Angie sich belämmert, sie konnte nachvollziehen wie Miyu sich fühlen musste. In ihren Augen konnte sie deutlich sehen das sie in der Sache nicht viel Potenzial sah, doch es diesem Mädchen nicht so auf die Nase binden Konnte. Während Ela mittlerweile schon soweit mit ihrem Saufen war, das sie am liebsten versucht hätte in eine dieser Bierpullen rein zu krabbeln.
Was sich Bildhaft wahrscheinlich keiner erst vorstellen wollte.
Uwe hingegen war Happy, seine verlorene Tochter war wieder bei ihm und es gab eine zweite Chance für ihn, etwas wieder gut zu machen, was er als Vater eins vermasselte.
"Wann bringt deine Mutter Miriam wieder?" sah Ela ihren Mann mit finsterem Blick an
"Ela, das weißt du ganz genau, sie will morgen mit der kleinen noch etwas auf den Spielplatz gehen und danach bringt sie die kleine wieder her" sah Uwe seine Frau ernst an. Es war von Anfang an schon so gewesen, das Ela mit seiner Mutter nicht klar kam und ein unausgesprochener Krieg zwischen den beiden stattfand, was nicht wenig darauf zurück zu führen war, das Uwe wirklich sehr beeinflusst von seiner Mutter war und diese ihren Sohn, wovon sie zwei hatte, nicht los lassen konnte. Wovon der andere sogar mit seinen vierzig noch zu Hause lebte, oder wieder!
"ja ist ja gut" blockte Ela und sah sauer zum Fernseher hin
"Und wann kommt Noel wieder?" versuchte Ela das Thema zu wechseln und blickte sofort zu Miyu, die natürlich erschrocken deswegen die Augenbrauen anhob.
"Morgen!" wurde Jennys Grinsen breit und ihre Haltung wibbelig
"Soll ich den Noel mal sagen das du verschossen in ihm bist?" erreichten Elas Lippen nun auch ein neckisches Grinsen, womit sie Jenny ein rein würgen wollte
"NEEINN!" schrie Jenny lachend auf und klammerte sich dabei um den Arm von Uwe, der nur lachte
"Wieso denn? Sag es ihm doch endlich!" , wenn Miyu nicht wissen würde, das Ela dieses Mädchen nicht mochte, würde sie nun annehmen das sie ihr tatsächlich versuchen würde Mut zu machen. Was genau so unwahrscheinlich war, wie eine Schlange die kuscheln ohne Hintergedanken mit einer Maus tätigt. Obwohl, es soll ja sogar das geben!
"Ich weiß nicht" konnte man eine Schüchternheit, die irgendwie nicht zu der kleinen passte, sehen
"Der ist einfach soo süß" Überkam es sie und ihre Hände wanderten zum Gesicht, als ob sie sich schämen würde, das sie es ausgesprochen hatte, dabei wirkte es aber mehr so, als ob sie schon sicher sei ihn zu haben!
Überlegend blickte Miyu deswegen sie an und ließ ihren Blick wieder in die andere Seite zu Angie gehen, die neben ihr saß.
"Wann willst du es ihm den sagen?" hatte Angie verstanden und ging in das Thema tiefer rein. Ja die Frage war ob sie es schon gesagt hatte und bloß nicht wollte das jemand ihn drauf ansprach, weil sie so jung war, oder sie wirklich nur den richtigen Moment abpassen wollte?
"Ich weiß nicht, du bist meine große Cousine, sag du mir wie du es machen würdest!"
"Ich?" sah Angie sie nachdenklich an, Angie war nie schüchtern, sie würde wahrscheinlich es noch hinbekommen zu den unpassendsten Momenten zu sagen! Doch war ihre Aufmerksamkeit in diesem Moment ehr der Begebenheit zu gewandt, das dieses Mädchen sie schon wieder so eigenwillig mit Cousine betitelte! War sie es denn? War diese Jenny ein Teil ihrer und Miyus Familie?
-Nein!- sprach die innere Stimme von Angie bestimmend
"Na ja, meinst du das er Interesse an dir hat?" die Frage war fies und das wusste Angie doch aus irgendeinen Grund wollte sie es auch so.
"Ich weiß nicht, immer wenn ich mich bei ihm anlehne oder des gleichen, hat er es sich gefallen lassen! Oh man sein Parfum ist der Hammer, das riecht end geil!" schwenkte die kleine wieder in ihrer Schwärmerei ab.
"Ist doch wahr oder Miyu? Der sieht doch wirklich geil aus oder?" fragte Jenny nun Miyu
"Na ja, Geschmackssache oder?" lächelte sie verlegen.
Das Klingeln der Tür ließ Angie erfreut aufspringen und öffnen, lächelnd sah Miyu zur Tür hon, als ein junger Mann rein kam.
Das Haar war kurz geschnitten und trotzdem penibel ordentlich gestylt, zwei blaue Augen gingen durch die Runde und ein höffliches und genauso zurück haltendes Lächeln begleitete ein "hallo"
"Und wo warst du so lange Schatz?" Angies Blick war prüfend, er sagte eindeutig das eine Lüge nun keine Chance hatte
"Wie? Wo ich so lange war?"
"Na ich habe mit dir vor zwei Stunden telefoniert gehabt oder?", Jens zuckte mit den Schultern
"War noch zu Hause!"
"Ach so..." auch wenn Angies Stimme lieblich blieb, sah Miyu ihren Zweifel
"Ich hatte Sebastian auch gerade gesehen! Der ist wieder in ner Kneipe gegangen!
"Kneipe?" fragte Miyu verwirrt, wollte sich aber noch nichts drunter vorstellen, wobei Angi sich in diesem Moment nur dachte, dass es wirklich besser wäre wenn sie sich von Sebastian trennen würde, den seine Alkohol Karriere passte nicht zu Miyu.
"Angie ich möchte nach Hause!" sah Miyu Angie plötzlich an, die still einfach nur zu nickte
"Was ihr wollt jetzt schon ab hauen?" Elas Stimme trotzte nur so vor nicht wollen, doch Miyu und Angi war dies regelrecht egal, sie wollte nach Hause und genau das taten sie auch, mit dem nächsten Bus nach Hause fahren!
Wo drei Mal darf man raten! Genau, Sebastian Miyu vor der Tür abfing und so lange rum leierte bis sie freiwillig mit ging, damit Angie endlich hoch gehen konnte um zu schlafen. Doch war Miyu auch genauso heilfroh als ihr Handy kurz vor dem Haus von Sebastians Eltern anfing zu klingeln
"Ja?" ging sie dran, im Wissen das es Angi war
"Bitte kannst du wieder kommen?" zitterte es am anderen Ende
"Ja, bin sofort da!" legte Miyu direkt auf und sah Sebastian an, welcher torkelnd versuchte vor ihr gerade zu stehen, wie Itie auf Drogen, den Kopf unwirklich vor und zurück bewegend.
"Du willst mich jetzt verarschen oder?" zog sich seine Stimme wie eine Muntamonika auseinander, Miyu verzog das Gesicht zu einem spottendem Grinsen
"Wir sehen uns ne!" war sie ihn leis, womit sie auch schon wieder den Rückweg einschlug und sogar noch nach einigen Minuten sein hinter her rufendes Gefrage ob sie ihn verarschen wollen würde, hören konnte. Aber das spielte in diesem Moment keine Rolle mehr.

Fortsetzung folgt^^...

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Jessica Scharf).
Der Beitrag wurde von Jessica Scharf auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.05.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Jessica Scharf als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Der Wächter von Arno E. Corvis



Acht Geschichten, acht verschiedenartige Begebenheiten, so bunt und vielseitig wie das Leben selbst - kann man solche Vielfalt auf einen gemeinsamen Nenner bringen? Man kann! Immer wieder bricht das Ungewohnte, das Geheimnisvolle, das Unfaßbare, das Jenseitige, das Dämonische in unseren vertrauten Alltag ein, lenkt unser Schicksal abrupt in andere Bahnen, bringt uns in Grenzsituationen der Existenz. Mit elementarer Wucht kann eine plötzlich aufflammende Liebe uns überwältigen... Eine unerwartete Wende tritt ein. Ob zum Guten, ob zum Schlimmen, wird nicht verraten. Der Leser ist eingeladen, selber in den Strom des Abenteuers einzutauchen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Liebesgeschichten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Jessica Scharf

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Chen und Fica 3 von Jessica Scharf (Liebesgeschichten)
Das tizianrote Haar von Ingrid Drewing (Liebesgeschichten)
Das Schaf (Karlis Aufsatz aus meinem ersten Buch von Margit Kvarda (Humor)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen