Paris,26.4.2009

Ganz Paris erwachte am frühen Morgen des 26.4.2009 vom ohrenbetäubenden Schnarchen des Juan Pinto, der in einem Hotel des Marais-Viertels seinen Falafelrausch ausschlief. Die Finkelstzayns hatten ihn im Hinterzimmer ihrer Boulangerie in der Rue des Rosiers mit dem leckeren Zeug vollgestopft, bis ihr Kunde nicht zuletzt auch wegen der nicht unbeträchtlichen Menge an Vin Rouge ermattet zu Boden ging. Heimlich, still und leise schafften sie ihn in sein Hotel, luden ihn dort auf seinem Bett ab, öffneten die Fenster und kehrten feixend nach Hause zurück. Dort angekommen, feierten sie bis zum Mittag bei Klezmermusik, erzählten Portugiesenwitze und gedachten derjenigen, die Juan Pinto 1944 im Range eines SS-Scharführers aus dem Leben gerissen hatte. J.P.wurde morgens um 8 Uhr von der Gendarmerie aus dem Bett gezerrt und in einen Flieger nach Lissabon gesetzt. Paris atmete auf und legte sich noch einmal schlafen.
Juan Pinto sah seine Heimat nicht wieder. Irgendwo über dem Atlantik öffnete eine Hand eine Luke und stieß den rülpsenden und furzenden Schlächter von Paris aus dem Flugzeug.
Die Finkelstzayns vergessen nicht.

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