Kunsthistoriker sind Geisteswissenschaftler, die sich mit der
Kunstgeschichte, der geschichtlichen Entwicklung der Kunst
verschiedener Zeiten und Völker beschäftigen. Sie analysieren z. B. die
Besonderheiten kunstgeschichtlicher Epochen und Kunststile oder das
Leben und das Werk einzelner Künstler. Sie betreiben dazu
Quellenstudien, dokumentieren die Entstehung von Kunstwerken und die
oft facettenreichen Lebensläufe von Künstlern, interpretieren formal
und inhaltlich ihre Werke. Kunsthistoriker veröffentlichen auch
Publikationen zu allgemeinen kunstgeschichtlichen,
kunstwissenschaftlichen und ästhetischen Fragestellungen.
Schwerpunktmäßig können Werke der Bildenden Kunst, wie Architektur,
Skulptur, Malerei und Grafik, des Kunstgewerbes, in jüngerer Zeit auch
der Fotografie, Film- und Videokunst sowie der verschiedensten
multimedialen Kunstrichtungen (Environment, Aktionskunst, Happening
usw.) betrachtet werden.
Berufsbild
Kunsthistoriker
lehren als Dozenten und Professoren an Hochschulen ihr Fachgebiet, die
Kunstgeschichte. Sie widmen sich im Rahmen der Museumsarbeit aber auch
der Ausstellung von Kunstwerken. Sie sammeln, pflegen und erhalten
überlieferte Werke der Bildenden Kunst, arbeiten also z. B. in Archiven
oder innerhalb der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes und beraten
Restauratoren. Für die Versicherungsbranche begutachten und bewerten
Kunsthistoriker/innen Antiquitäten und Kunstgegenstände. Als
freiberuflich tätige Kunstschriftsteller schreiben sie Bücher über
Kunst oder Aufsätze für Fachzeitschriften.
Der Beruf
„Kunsthistoriker“ erfordert ein wissenschaftliches Studium an einer
Universität. Das Hauptstudium wird in der Regel mit einem Magister
abgeschlossen. Einzelne Hochschulen bieten neuerdings auch den
Bachelor-Abschluss an. Anschließend erfolgt meistens die Promotion zum
„Dr. phil.“, indem der Kunsthistoriker ein spezielles Teilgebiet der
Kunstgeschichte in einer oft mehrjährigen Dissertation bearbeitet.
Jan
de Bruijn ist ein flämischer Maler des 17. Jahrhunderts. Er wurde am
23. Dezember 1645 in einem kleinen Dorf in der Nähe von Neuwen geboren.
Seine Eltern erkannten schon früh das Talent ihres Sprößlings. Denn
schon 1660 kam de Bruijn bei dem damals sehr beliebten Stillebenmaler
Willem van Bouwen in die Lehre. Jan lernte sowohl Malerei wie auch das
Zeichnen.
1672 konnte Jan dann den Ausbildungsbetrieb verlassen.
Er arbeitete zunächst für den niederländischen Adel, für den er
maritime Bilder und Stilleben, aber auch bäuerlich-derbe Gemälde
erstellte. An den Niederrhein kam er 1680. Freiherr Adolf von Goch war
auf Jan aufmerksam geworden, als er nach einem Porträtisten für sich
und seine Familie suchte. "Kühe und Trauerweiden? Nein, danke!" soll
Jan ausgerufen haben, als er von dem Stellenangebot hörte. Auf Befehl
seines Beichtvaters ging Jan aber.
"Die katholische Kirche am
Niederrhein ist sehr verlottert," läßt sich der Pater zitieren. "Die
Priester sind Wein, Weib und Gesang doch sehr angetan. Geh in deiner
Freizeit mal nach Kevelaer. So überladen wie die Kirchen dort sind,
sind sie eher Museen denn Kirche. Erinnere die Prieser doch mal an ihre
Aufgabe!"
Doch aus der innerkatholischen Erneuerung wurde
nichts. Da sich Jan schon nach kurzer Zeit mit Adolf überwarf (Vorwurf:
Jan soll mit Adolfs Frau Elisabeth geflirtet haben), wurde die
katholische Kirche zum wichtigsten Arbeitgeber Jans. Als dies ruchbar
wurde, rief ihn der Bischof nach Amsterdam in die Niederlande zurück.
"Ich werde dir bei deiner sittlichen und moralischen Erneuerung
helfen," begann der eher kleingewachsene Mann. "Du wirst unsere
Kaufleute ab sofort auf ihren Geschäftsreisen zu den Molukken und nach
Indien begleiten."
Woher ich das alles so genau weiß? Ich bin
Kunsthistoriker. Als Fan der flämisch-niederländischen Malerei
entdeckte ich irgendwann natürlich Jan de Bruijn. Normalerweise ist das
Exil das berufliche Todesurteil für den Künstler. Nicht so bei Jan. Bis
ins hohe Alter malte er sowohl indische wie auch molukkische Themen.
Sogar hinduistische und buddhistische Einflüsse sind in seiner Kunst zu
sehen. Bei den Buddha - Bildern ist aber noch nicht endgültig geklärt,
ob sie von Jan oder seinem Sohn Pieter stammen.
Ich selbst war
es, der die Bilder in der vergangenen Woche entdeckte. In einem lange
vergessenen unterirdischen Bunker nahe Den Haag lagen die Bilder. Zum
Glück waren die Bilder gut geschützt, so daß sie im Laufe der Zeit
keinen Schaden genommen haben.
Das Jan de Bruijn - Museum der
Stadt Differbach, zu dem Bruijns Geburtsort heute gehört, hat mir
500.000 Gulden geboten. In einem Jahr wird der Fund komplett
restauriert und wissenschaftlich aufbereitet sein. Dann gehen die
Kunstwerke vollständig in den Museums über.
(Amsterdamer Landesschau)
Den
größten Kunstfälscherskandal aller Zeiten konnte der
Versicherungsdetektiv Wim van de Wille aufdecken. "Einen Maler namens
de Bruijn gab es nie," berichtet van de Wille. "Der Kunstfälscher heißt
Alexander Geronimo. Sein Vater war ein leidenschaftlicher, wenn auch
Zeit seines Lebens erfolgloser Maler. Als Alexander die Bilder seines
Vaters erbte, wollte er sie zu Geld machen. Als erfand er den Maler Jan
de Bruijn. Als sich tatsächlich ein Museum meldete und die Bilder
kaufen wollte, hätte er schon stutzig werden müssen. Das Museum stellt
nämlich nur Fälschungen aus.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Andreas Rüdig).
Der Beitrag wurde von Andreas Rüdig auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.06.2009.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Andreas Rüdig als Lieblingsautor markieren
Spiele mir auf meiner Flöte: Minnepoesie aus dem 21. Jahrhundert (1001 Minne)
von Giovanni Vandani
Er, der sehnsuchtsvoll Begehrende - sie, die Klare, Nüchterne und vielfach Engagierte. Dazwischen viel Alltag, fast 30 Jahre Ehe, eingeschliffene Gewohnheiten. Beide haben mittlerweile die 50 überschritten. Die erotische Spannung ist aus dem Leben gewichen. Im Schreiben sucht Giovanni einen Weg, seine Liebe neu zu finden. In einer poetischen Sprache voll Sehnsucht und Erotik, die bei aller Deutlichkeit der Bilder nie ins Vulgäre abgleitet und streckenweise an mittelalterliche Minnelieder erinnert, spürt er seinen Gefühlen nach, singt von Lust und Ekstase, enttäuschten Erwartungen und unerfüllten Sehnsüchten...
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: