Kalte Nacht, kein Mensch auf der Straße, verschlossene Fensterläden, Stille. Mit tränennassem Gesicht läuft sie langsam die Seitenstraße entlang. Die Laternen werfen ein warmes Licht auf den kahlen Asphaltboden. Es beginnt zu regnen. Langsam fließen die ersten, kalten Tropfen über ihre Wangen. Sie bemerkt es nicht. Sie bemerkt nur die Trauer, die Verzweiflung, die Wut. Was tun? Es gibt keinen Ausweg mehr. Kein Abschied, er ist einfach verschwunden. Er ist Schuld. Sie kann es nicht verzeihen. Niemand, der sie tröstet, der sie in den Arm nimmt. Niemand, der ihr sagt, dass alles gut wird. Sie ist allein. Der Regen malt Figuren unter die Laternen. Sie sieht ihn lachen. Sie kann ihn nicht vergessen. Wieso nicht? Er war es doch nicht wert. Zwischen endlos grauen Wolken, blitzt ein Stern hervor. „Warum?“ fragt sie sich zum fünften Mal. An einer Hauswand sinkt sie zusammen, alleine, verzweifelt, unschuldig. Sie hört den Zug. Es gibt keinen Ausweg, es gibt keine Lösung. Sie springt auf und rennt, rennt als hinge ihr Leben daran. Es gibt einen Ausweg, es gibt eine Lösung .... Ihr Schrei. Sie lässt ihr Leben los, lässt alles für immer hinter sich. Sie hat den einzigen und letzten Ausweg in Kauf genommen. Ihr Leben zieht wie ein Spielfilm an ihr vorbei, dann ist alles schwarz. Kalte Nacht, kein Mensch auf der Straße, verschlossene Fensterläden, Stille. Sie liegt tot auf den Schienen. Die Laternen werfen ein warmes Licht auf den kahlen Asphaltboden. Es hört auf zu regnen. Langsam fließen die letzten kalten Tropfen über ihre bleichen Wangen. Sie bemerkt es nicht mehr.
Vorheriger TitelNächster TitelIch finde es ein bisschen schade, dass sich viele hier in ihren Leserkommentaren über Kurzgeschichten und Gedichte zum Thema Selbstmord auslassen. Vor allem wenn es heißt, dass so etwas untersagt werden sollte oder "zum Nachmachen anregt". Wir befinden uns hier in einer fiktiven Welt, in die niemand eintreten muss, wenn er nicht will.
Ich wollte hiermit nur mal deutlich machen, dass ich mit dieser Story niemanden dazu auffordern will, sich vor einen Zug zu werfen und ich auch keinesfalls der Meinung bin, dass Selbstmord ein Ausweg ist. Aber wie gesagt, es gibt Romane über Missbrauch, Mord, Vergewaltigung und all die anderen schrecklichen Dinge, die leider zu unserer Welt gehören. Warum also hier nicht FIKTIVE Kurzgeschichten über Selbstmord??Anna Wacker, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.06.2009.
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