Informative Vorbemerkung:
Das nachfolgend dargestellte
Geschehen mit seiner teuflischen Bedrohung und deren glücklicher Entschärfung
ist im Grunde ein allgemeines Problem, das für alle soziologischen Gruppen mit
einem gewissen oder bestimmten Werte-Kanon zutreffen kann, ob es sich also um
politische Parteien, weltanschaulich Vereine, religiöse Gruppen,
Jugendverbände, usw. handeln mag. Es ist hier nur exemplarisch an den
Bündischen dargestellt, weil sich das Grundproblem an diesem Beispiel besonders
anschaulich erkennen lässt. Aber es geht die ganze Gesellschaft an.
Das Wort „Kanon“ kann zwei
Bedeutungen haben. Einmal versteht man darunter ein mehrstimmig gesungenes
Lied und zum anderen eine Vorschriften-, eine Richtliniensammlung. Hier ist die
letztere Bedeutung gemeint.
Die Musen, erst drei dann
neun, waren die Hilfskräfte des Apoll, u.a. der altgriechische Schul- und Universitätsgott.
Hephaistos oder auch Hephäst
war der kunstfertige Schmiedegott der alten Griechen, der in den Vulkanen seine
großen Werkstätten hatte. Er hatte ein etwas deformiertes Bein und hinkte
deswegen. Dadurch konnte man ihn bei flüchtigem Hinsehen, wenn er schmutzig und
verrußt war, mit einem der späteren Hilfsteufel verwechseln. Das ist für das
nachfolgend dargestellte Geschehen von Bedeutung.
Aber nun zum Geschehen.
Mephisto auf dem Brocken:
Mephisto sitzt nach dem
misslungenen Versuch, Streit unter den Bündischen wegen rechter und linker
Einstellungen zu stiften, seit 3 Tagen auf dem Brocken und brütet dumpf vor
sich hin. Er fühlt sich als Teufel blamiert, peinlich unterlegen und in seiner
bösartigen Teufelsehre zutiefst verletzt. Und was werden seine Hilfsteufel
sagen? Denn die werden es bald erfahren, wenn sie es nicht bereits wissen. Die
werden sagen, dass ihr Chef alt und unfähig geworden ist und wichtige
teuflische Winkelzüge nicht mehr überblicken kann, denkt Mephisto, obwohl ein
Teufel ja gar nicht alt werde kann. Peinlich, peinlich, denkt er.
Zusätzlich schlimm für ihn
ist, dass einige untergeordnete Engel, die kleinere Aufträge in der Welt zu
erledigen und von seiner Blamage erfahren hatten, um ihn herum geflogen sind
und ihm eine Nase gedreht haben.
Er hat nervös seine langen
Fingernägeln fast abgekaut, hat schlimme Flüche gemurmelt und die ganze Zeit
überlegt, wie er diese Scharte wieder auswetzen kann. Er will, ja er muss sich
an den Bündischen rächen und zwar so, dass er ihnen in seiner phantasievollen Bosheit
mehr Schaden zufügt, als er ihnen vor 3 Tagen geschadet hätte. Aber wie könnte
er das tun? Er zergrübelt sein teuflisches Hirn, ohne dass ihm etwas
Vernünftiges einfällt.
Er muss den alten bündischen
Führer fürchten, das ist ihm klar. Dieser Mann kann ihm, wenn er es nicht geschickt
genug anfängt, wieder alles verderben. Er muss das nächste Vorhaben breiter
anlegen, so dass der alte bündische Führer keine Möglichkeit hat, durch seine
Worte und seine Persönlichkeit vor Ort die Bündischen zu beeinflussen, gegen
ihn, den Teufel, zu beeinflussen. Aber was und wie kann er diesmal etwas richtig
Böses einfädeln?
Mephisto grübelt und grübelt
und kommt zu keinem Ergebnis. Schließlich beschließt er, seine in Deutschland
tätigen Teufels-Gehilfen zusammen zu rufen. Viele Teufelsköpfe haben mehr böse
Iden als nur ich alleine, denkt er. Wir machen ein teuflisches Brainstorming,
vielleicht haben wir dann gemeinsam einen besseren Plan. Auch Teufel müssen
kooperativ denken und handeln, hierarchische Strukturen sind auch in der
Teufelswelt nicht immer das beste Erfolgsrezept, denkt er weiter. Also ruft er
seine mitteleuropäischen Hilfskräfte zusammen.
Und das macht er so: Er rührt
in einem Kessel eine bestimmte Schwefelmixtur an, das Geheimnis ist von ihm
gut gehütet, und bläst dann nach dem Prinzip von Seifenblasen, wie sie Kinder
gerne in die Luft pusten, viele tausende kleiner Schwefelbläschen in alle
Himmelsrichtungen. Die Winde werden diese kleinen gelben Bläschen gut
verteilen. Da die Winde aber nicht nach allen Seiten gleichmäßig wehen, werden
diese Schwefelbläschen zwar nur über einen Teil von Deutschland verbreitet,
aber für die Absichten Mephistos reicht das aus.
In diesen Bläschen ist nun eine
kleine Botschaft, ähnlich wie bei PC-Chips, enthalten, und die Hilfsteufel können
diese kleine Botschaft mit ihrer Teufelsnase entziffern. Die Menschennasen dagegen
nehmen höchstens ein wenig Schwefelgeruch wahr und die Menschen denken, dass
wieder irgendeine Fabrik schlechte Abgase in die Luft geschickt habe. Die
Botschaft heißt nun:
Wir treffen uns alle in genau einer Woche um
Mitternacht in der Teufelsküche im westlichen Teil des Ith-Gebirges. Die dortige Teufelsküche ist ein enger Kessel in
einem Berghang, in den man kaum einsehen kann, so recht geeignet für ein
teuflisches nächtliches Meeting.
Das bringt Mephisto zwar
keine vergnügte Stimmung zurück, wie er sie stets nach gelungenen
Teufeleien hatte, aber er
wird etwas ruhiger. Und er beschließt, bereits jetzt die Teufelsküche im
Ith-Gebirge aufzusuchen, denn seine Hilfskräfte werden vermutlich bereits einzeln
und auch grüppchenweise vor dem Datum des offiziellen Treffens eintreffen und
dann kann er vielleicht bereits erste Ideen sammeln. Mephisto braucht für seine
Reise zur Teufelsküche nur mit seinen Fingern zu schnipsen und zu murmeln „Da
will ich hin“ und schon ist er in der Teufelsküche. Er kann sich also weg- und
hinbeamen, was wir Menschen bisher nur in Filmen können.
Was Mephisto aber nicht weiß ist das Folgende.
In der Wohnung des weisen alten bündischen Führers:
Dort sitzt der alte bündische
Führer, dieser bündische Gandalf, zusammen mit Sokrates vor dem Haus unter einem Baum und beide trinken ein gutes Glas
griechischen Wein. Sokrates hatte den alten bündischen Führer, einen guten
Freund von ihm, gerade besuchen wollen, als dieser spät abends von dem
überbündischen Kongress zurück kam, auf dem er so erfolgreich den
Spaltungsversuch der bündischen Bewegung durch Mephisto verhindern konnte. Und
beide trinken nun, bedächtig und in Maßen und genussvoll den griechischen Wein,
den Sokrates seinem Freund mitgebracht hat. Dieser hat ihm von seinem Einsatz
und dem Hintergrund des Geschehens erzählt und auch Sokrates ist froh darüber,
dass dem Mephisto ein Plan zunichte gemacht werden konnte. Denn auch Sokrates
ist ein erbitterter Gegner des Mephisto und hat ihm schon so manche Niederlage
beigebracht, indem er die Menschen zum kritischen Nach-denken brachte.
Jetzt sitzen also 2 für
Mephisto sehr gefährliche Gegner fröhlich zusammen und feiern seine Niederlage
und nehmen sich beide fest vor, noch manche künftigen Teufeleien zu verhindern.
Aber Sokrates kennt Mephisto länger und weiß um dessen empfindliche
Teufelspersönlichkeit. Er sagt deswegen zu dem alten Führer:
Sokrates:
Lieber bündischer Gandalf, wir sollten realistisch sein und klug bedenken, dass
die Teufels-Ehre des Mephisto nun schwer verletzt ist und er mit Sicherheit auf
Rache sinnt. Lasst uns ihn beobachten um heraus zu bekommen, was er Neues gegen
die Bündischen ausheckt.
Der alte Führer:
Ich denke genauso. Aber wie wollen wir ihn kontrollieren?
Sokrates: In
meiner vorchristlichen Zeit in Griechenland hatte Apollon neun Hilfskräfte, die
Musen, ursprünglich uneheliche Töchter des Zeus. Ich verstand mich mit ihnn gut
und oft hat die eine oder andere bei meinen Gesprächen im Hintergrund dabei
gesessen. Später bei der christlichen Umorganisation wurden diese Musen in die
Abteilung der Hilfsengel übernommen.
Der alte Führer:
Und ich könnte meine Wandervogelfreunde bitten, einmal abends an solchen
Teufelsstellen zu rekognoszieren. Am besten nehmen wir eine gute Karte und das
Internet und suchen solche Stellen mit Teufelsnamen heraus. Wir können dann
unsere Helfer gezielt auf die möglichen Teufels-Treffpunkte ansetzen.
Sokrates:
Und wenn sich ein konkreter Verdacht ergibt, dann begeben wir uns selber an Ort
und Stelle und hören versteckt mit, welche Teufelei da ausgeheckt wird. Ich
kann mit einer Wolke dorthin reisen, darf dich aber leider nicht mitnehmen,
weil das gegen meinen Vertrag ist. Du müsstest mit einem schnellen Wagen
nachkommen… So, und jetzt schnell unsere
Helfer informiert... Ich meine, eine der Musen erledigt gerade noch einen
Auftrag bei X in der Mitte Deutschlands, so hat sie mir jedenfalls vor einigen
Tagen berichtet… Die muss ich jetzt als Kontaktperson finden.
(Damit beenden beide ihr Treffen. Sokrates besteigt die nächste Wolke
und der alte Führer geht ans Telefon)
Einige Tag später:
Mephistos
Schwefelblasen-Aufruf hat mittlerweile eine größere Anzahl von Hilfsteufel
erreicht und grüppchenweise und einzeln sind bereits die ersten ab dem
folgenden Tag zum Treffpunkt „Teufelsküche“ gekommen. Das hat sich in den
folgenden Tagen fortgesetzt und am 7. Tag um Mitternacht ist eine größere Schar
von Hilfsteufeln in der Teufelsküche versammelt. Der Boden dieses Kessels ist
von Felsentrümmern übersät und Mephisto sitzt auf dem größten Stein und um ich
herum seine Hilfsteufel, soweit sie der Wind und die Schwefel-Bläschen über den
Aufruf informiert haben.
Mephisto beginnt mit einer
Ansprache:
Mephisto: Liebe
Freunde, liebe, hoffentlich böse Hilfsteufel. Ich eröffne hiermit unsere
teuflische Versammlung. Ich habe euch hierher gerufen, weil ich euere Hilfe in
Anspruch nehmen möchte, denn ich habe oft genug erlebt, welch hervorragend
bösartige Vorschläge ihr gemacht habt. Ich weiß also euere Qualitäten zu
schätzen. Nun hatte ich in der letzten Zeit einen sehr schweren Gegner und
durch ihn einen Misserfolg zu verzeichnen. Ihr sollt mir nun helfen, diese
Scharte wieder auszuwetzen.
(Mephisto bemerkt, wie bei diesen Worten einige Hilfsteufel spöttisch
grinsen. Aha, denkt er, meine Blamage
ist also bereits bekannt geworden. Dann fährt er fort)
Die Bündischen sind zwar bei
den meisten Menschen beliebt und, was mir völlig unverständlich ist, im Himmel
bei Perus und den meisten Engeln sogar überdurchschnittlich beliebt. Aber viele
Bündische sind gleichzeitig naiv, oberflächlich und damit verwundbar. Lasst uns
überlegen, ob wir diese Schwäche ausnutzen können, um ihnen langfristig zu
schaden und ihre Beliebtheit auf Erden und im Himmel zu mindern. Wir müssten
die Bündischen zu Handlungen, Werten und Zielen veranlassen, die vielen
Menschen und besonders dem Petrus und den Engeln nicht gefallen. Wenn Letzte
den Bündischen ihren Schutz entziehen und wenn die Bündischen auch hier auf
Erden bei den frommen und verantwortungsbewussten Menschen alles Ansehen verlieren,
dann haben wir für weitere Aktionen den Boden bereitet. Was habt ihr für Vorschläge.
(Die Teufelsversammlung schweigt eine Weile und denkt, Schwefel
ausdünstend, intensiv nach. Dann kommen die ersten Zwischenrufe)
Die Hilfsteufel
(durcheinander): Man müsste sie zu
Faulenzern machen, dann verlieren sie an Ansehen bei den Fleißigen... Man
müsste sie von der Wertschätzung der Familien und von einer Familiengründung
ablenken, denn das mögen die Verantwortungsbewussten nicht und auch viele Engel
im Himmel nicht... Man müsste sie aus Deutschland weitgehend fortlocken, damit
sie hier nicht mehr positiv durch ihre Lieder auffallen... Man sollte sie so
verträumt-romantisch machen, dass sie keiner mehr ernst nimmt... Man sollte sie
maßlos machen, dann würden sie bei den Frommen und bei Petrus den letzten Rest
an Wohlwollen verlieren... Man sollte sie dazu bringen, das schöne kunstvolle
Singen nicht weiter zu üben, sondern nur noch billige, wüste Gruppengesänge zu
grölen. Dann verlören sie ihre Bewunderer hier und im Himmel... Man sollte ihnen
kritisches Nachdenken als unnötig erscheinen lassen, dann würden sie in
Sokrates einen starken Freund verlieren...
Mephisto (winkt mit den Armen um Ruhe): Haltet
ein, ihr habt mir einige nachdenkenswerte Ideen geliefert... Lasst mich bitte
nachdenken.
(Bevor er damit beginnt, knirscht er allerdings noch mit den Zähnen, weil
er an den Namen Sokrates denkt, den einer der Hilfsteufel gerufen hat. Während alle nun erwartungsvoll still sind,
sitzt Mephisto sinnend auf einem Stein. Dann ruft er in den Kreis um ihn herum)
Ich habe einen möglichen Plan:
Wenn man den Werte-Kanon der Bündischen so verändern könnte, dass sie überall
an Ansehen verlören, dann hätten wir einen großen Erfolg errungen.
Man könnte z.B. folgenden
bündischen Werte-Kanon formulieren, der das zusammenfasst, was ihr mir
zugerufen habt:
1. Für einen echten Bündischen
bedeutet die bürgerliche Welt mit ihrer Realität und Arbeit eine lästige Angelegenheit,
die man meiden sollte, wo man kann. Bildung und Beruf sind für einen Bündischen
unwichtig. Hauptsache ist, er kann in der Natur frei leben, singen und Gitarre
spielen. (Das hätte zur Folge, dass immer mehr Bündische nicht in der
Realität, sondern neben der Realität lebten und als moderne Landstreicher und sozial-schmarotzende
Vaganten immer mehr Ansehen verlören)
2. Man soll Kinder so früh wie
möglich in bündische Gruppen werben und sie nichts weiter kennen lernen lassen
als Lagerfeuerromantik, ständige Ortswechsel, Leben in der Natur und Singen.
Denn erst dadurch werden sie zu echten Bündischen für ihr ganzes Leben geprägt.
(Das hätte zur Folge, dass in immer mehr jugendlichen Bündischen die Neugier an
ihrer Umgebung, das Interesse für Bildung und die Bereitschaft für Schule und
Beruf verkümmern. So würden sie zu nutzlosen, verträumten und versponnenen Mitmenschen)
3. Eigene Familie und Verantwortung
für eigene Kinder ist ein Haupthindernis für ein freies, lebenslanges,
ungebundenes bündisches Leben. Deswegen sollten an allen Wochenenden bündische Veranstaltungen
stattfinden und bündische Jungen keine Zeit für Kontakte mit Mädchen und
bündische Mädchen keine Zeit für Kontakte mit Jungen finden. So erlischt
langsam das störende Interesse an einer eigenen Familie. (Das hätte zur
Folge, dass noch mehr Bündische, als jetzt schon der Fall, keine Familien mehr
gründen und keine Kinder mehr haben wollen und so für die anderen Menschen zu
reinen romantischen Selbstverwirklichungs-Egoisten werden.
4. Deutschland ist als Fahrtenland
für einen echten Bündischen derart abgegrast und wertlos, dass als Fahrtenziele
hauptsächlich das Ausland gewählt werden sollte, und zwar je weiter entfernt,
desto besser. Wer noch innerhalb Deutschlands bleibt, ist ein veralteter
Bündischer. (Das hätte den Vorteil, dass Bündische in Deutschland kaum
noch gesehen und allmählich vergessen würden und als „deutsche Landstreicher“
das Ansehen der Deutschen im Ausland mindern würden)
5. Anspruchsvoller Einzelgesang ist
nur noch ein Bereich für einige alte, musisch besonders begabte Bündische. Die
normalen bündischen Gruppen sollten nur noch einfache Gruppenlieder singen,
denn diese schweißen eine Gruppe zusammen und entsprechen dem allgemeinen
modernen Trend in der verbreiteten Schlagermusik. (Das hätte den
Vorteil, dass die Bündischen eine ihrer Hauptattraktivitäten verlören und sich
selber nur noch zu lauten Schreihälsen mit Gitarrenbegleitung degradierten)
6. Das Leben zu genießen in all den
Möglichkeiten, die einem relativ armen, aber freien Bündischen möglich sind,
ist eine selbstverständliche Forderung. Gutes Essen, Wein, Bier und Tabak
gehören deswegen neben dem freien Singen an jedem Platz und zu jeder Stunde zu
den elementaren bündischen Ansprüchen an das Leben. Jugendlichen Bündischen ist
deswegen Alkohol und Tabakgenuss ab dem Zeitpunkt zu erlauben, wo sie
körperlich dafür erwachsen genug erscheinen. Jeder Versuch einer Mäßigung im
Lebensgenuss und einer Beschränkung für ältere Jugendliche ist deswegen als Eingriff
in die freie Persönlichkeitsentwicklung abzulehnen und zu bekämpfen.
(Das wird den Vorteil haben, dass die Bündischen in der öffentlichen Meinung
immer mehr als maßloser, undisziplinierter Haufe ohne Verantwortungsgefühl,
sich selbst und den Jugendlichen gegenüber, eingestuft werden und an allgemeinem
Ansehen verlieren)
7. Da wir Bündische als harmlose
Romantiker die reale Welt umgehen und verachten und ihr deswegen keinerlei
Schaden zufügen, lehnen wir jegliche Einflussnahmeversuche bezüglich
selbstkritischem Denken ab, denn was wir in unserer romantischen Welt tun, ist unser echter Wunsch
und unsere richtige Entscheidung. Selbstkritik ist ein Zeichen von Schwäche.
(Das wird den Vorteil haben, dass dem Sokrates und seinen gefährlichen
Einflussnahmen über das kritische Nachdenken immer mehr der Boden, d.h. die
Zuhörer und Gesprächspartner entzogen werden)
(Nachdem Mephisto mit seinem Vorschlag geendet hat, erschallt
allgemeiner Beifall. Aber dann fragt einer der Hilfsteufel)
Ein Hilfsteufel:
Aber wie wollen wir das umsetzen, wie kann man einen solchen teuflischen
destruktiven Werte-Kanon in die Gehirne der Bündischen einpflanzen?
(Alle überlegen wieder angespannt und Schwefel ausdünstend. Dann kommen
wieder einige Rufe)
Die Hilfsteufel
(durcheinander): Man müsste moderne
werbepsychologische Strategien verfolgen... Wenn die Bündischen nicht auf Fahrt
sind, hocken die meisten doch vor dem PC und träumen vor schönen
Landschaftsbildern und Folklore-Musikdateien. Kann man mit dem PC etwas
machen?... Der PC ist das modernste Mittel zur allmählichen Volksbeeinflussung
und Gehirnwäsche... Man müsste die PCs der Bündischen mit einem Virus
verseuchen, der unseren teuflischen Kanon enthält... Es müsste ein wirklich teuflischer
Virus sein, den die modernen Antivirenprogramme nicht entfernen können... Ein solches Schadprogramm wäre eine echte
teuflische Herausforderung... Wozu haben wir denn in der Hölle eine besondere
Internet-Abteilung und Schadprogramm-Schmiede?...
Mephisto (bittet mit Armbewegungen wieder um Ruhe,erleichtert und boshaft): Ich danke
euch für eure boshaften Vorschläge. Sie haben mich auf eine weitere teuflische
Idee gebracht. Wir werden diesen wirklich teuflischen bündischen Leitziel-Kanon
mit seiner langfristigen unabwendbar zersetzenden Wirkung in die höllische Schadprogramm-Schmiede
geben und dort in eine optisch gefällige Form bringen lassen. Dann lassen wir
diesen Kanon in einen unangreifbaren PC-Trojaner umformen, der von keinem der
bisher bestehenden Antivirenprogramme entdeckt bzw. entfernt werden kann. Dieser
Trojaner soll dann, immer wenn eine infizierte bündische Web-Seite angeklickt
wird, sofort auf den jeweiligen PC übergehen. Das Schad-Programm ruft dann künftig
selbstständig beim Hochfahren eines infizierten PCs zuerst einmal unseren
teuflischen bündischen Werte-Kanon auf und alles andere wird kurzzeitig
überblendet. Allmählich werden die bündischen PC-Benutzer unsere teuflischen
Leitziele auswendig können und dann werden diese allmählich über das
menschliche Unterbewusstsein wirken. Denn ein steter teuflischer Tropfen höhlt
auch den härtesten Tugendstein.
Ich denke, in unserer
teuflischen Schadstoffprogramm-Schmiede sitzen hochkarätige Fach-kräfte. Die
werden kaum länger als einige Tage brauchen, um dieses PC-Teufelsgebräu
herzustellen. Lass uns in einer Woche wieder um Mitternacht hier zusammen
kommen. Dann werde ich euch dieses teuflische Programm auf CDs und Stick
gespeichert austeilen und ihr habt dann die ‚Aufgabe, es über Teufels-PCs und Internetcafés
auf die bekannten bündischen Webseiten einzuschleusen. Das dürftet ihr wieder
in einer Woche erledigt haben. Bei Fragen und Schwierigkeiten wendet euch an
die höllische Schadstoff-Schmiede.
Und dann, in 2 Wochen,
treffen wir uns hier zum 3. Mal zu einer teuflischen Siegesfeier über diese
selbstsicheren Bündischen und ihre Beschützter. Aber jetzt erst einmal Schluss
für dieses Mal und ab in die Hölle zu unseren Spezialisten.
(Die teuflische Versammlung löst sich erfolgssicher und johlend und
Schwefel ausdünstend auf)
Was Mephisto und seine Hilfsteufel nicht
wussten ist das Folgende:
Sokrates hatte schnell die
gesuchte Muse gefunden, diese hatte die anderen benachrichtigt und alle neun
waren gerne bereit, Sokrates den Wusch zu erfüllen, zumal es sich ja auch darum
handelte, dem Teufel ein Vorhaben zunichte zu machen. Die Musen, ursprünglich
sensible junge Frauen, dann feinfühlige Musen und jetzt empfindsame Engel
hatten bald festgestellt, dass sich südlich von Hameln über dem Ith-Gebirge
Schwefelgerüche nachweisen ließen. Sokrates hatte das sofort dem alten
bündischen Führer mitgeteilt und dieser hatte einige zuverlässige Wandervögel
beauftragt, sich sehr unauffällig abends im Ith-Gebirge, besonders im westlichen
Teil, umzusehen, denn dort gebe es laut Karte eine Teufelsküche.
Diese Wandervogelfreunde
hatten, als Wanderer und Jäger getarnt, tatsächlich im Bereich dieser
Teufelsküche merkwürdige Schatten und Schwefelgeruch festgestellt, hatten
hinter einer Felsenkanzel oberhalb der Teufelsküche einen idealen
Beobachtungsplatz entdeckt und hatten weiter vermutet, dass nach der
kontinuierlichen täglichen Zunahme dieser abendlichen merkwürdigen Schatten eine
merkwürdige Versammlung kurz bevorstehe und hatten das alles dem alten
bündischen Führer per Handy mitgeteilt. Und
dieser hatte sich mit Sokrates, ebenfalls per Handy, am Abend vor dem
Teufels-Treffen an der Felsenkanzel verabredet.
Bei Dämmerungsbeginn hatten
sie sich an der Felsenkanzel getroffen. Sokrates war auf einer dunklen Wolke
angereist und der alte Führer hatte den Aufstieg über die flachere Ostseite
gemacht. Sokrates hatte eine veraltete
himmlische Webcam dabei, die ihm mal ein Engel geschenkt hatte, weil sie ja
doch weggeworfen würde, die aber für irdische Verhältnisse immer noch
hochmodern war und außerdem den Vorteil hatte, auch Geister und Teufel
aufzunehmen. Diese himmlische Webcam wurde von den Beiden an der Seite der
Felsenkanzel aufgestellt und dann warteten sie schweigend, bis die Mitternachtsstunde,
der übliche Termin für teuflische Treffen, anbrach. Nun hörten die Beiden
alles, was dort vorgetragen und was bereits weiter oben mitgeteilt worden ist,
und nahmen es auf.
Nachdem Mephisto die
Versammlung aufgelöst hatte und alle teuflischen Teilnehmer wieder weggeflogen waren oder sich weggebeamt hatten,
warteten Sokrates und der alte bündische Führer noch, bis der Morgen graute, um
ganz sicher zu gehen, dass sich kein Teufel mehr in der Nähe befand, denn
dieses niedere Teufelszeug scheut normalerweise das Tageslicht, und sie kehrten
dann schnell in das Haus des alten Führers zurück. Dort besprachen die Beiden
das Erfahrene.
Der alte Führer (nachdenklich): Da sind wir
ja gerade noch einmal rechtzeitig einem wirklich teuflischen Anschlag auf die
Bündischen auf die Spur gekommen. Im Grunde hat Mephisto diesen Plan von den
Menschen übernommen. Die Forschungsergebnisse der Werbepsychologie werden
nämlich zunehmend zur Massenbeeinflussung allgemein und in der Politik eingesetzt.
Alles, was an Informationen immer wieder auf die Menschen einwirkt, setzt sich
über das Unterbewusstsein in den Anschauungen und Ideen fest und wirkt
meinungsbildend.
Aber Gefahr erkannt ist schon
halb Gefahr gebannt. Nur was können wir jetzt tun? Wir müssen schnell handeln. Wenn
dieses Schadstoffprogramm erst einmal ins Internet gelangt ist, ist es viel
schwerer, seinen Schaden zu begrenzen, als wenn man es gar nicht so weit kommen
lässt. Man müsste der ganzen teuflischen Planung zuvor kommen oder sie mit noch
größerer Raffinesse unschädlich machen. Aber wie?
Sokrates:
Ich habe da eine Idee und einen Plan. Bei unseren altgriechischen Generälen
versuchte man den Gegner, wenn möglich, mit den eigenen Waffen und zusätzlich
mit List zu überwinden. Das sollten wir auch hier machen... Aber zuerst sollten
wir einen Gegen-Kanon von bündischen Leitzielen aufstellen. Diesen unseren
Gegenkanon könnte man dann gegen den Teufels-Kanon auswechseln... Aber zuerst
der Gegen-Kanon. Wir gehen Schritt für Schritt vor.
Die Beiden (gehen Schritt für Schritt den teuflischen
7-Werte-Kanon durch und ersetzen ihn durch 7 wertvolle bündische Zielsetzungen):
1. Bündische leben nicht neben der
realen Welt oder im Gegensatz zur realen Welt, sondern innerhalb der realen
Welt. Bildung, Ausbildung und Beruf sind für jeden Bündischen wichtige Ziele,
bei denen er das Beste zu leisten und zu erreichen sich bemühen sollte.
2. Wenn man Jugendliche schon früh
in bündischen Gruppen aufnimmt, sollte sich die Gruppenführung bemühen, diese
Jugendlichen für ihre Umwelt und für Werte möglichst breit zu interessieren,
sie vielseitig zu fördern und sie zu wertvollen Mitmenschen zu erziehen. Jede
bündische Gruppe ist Lebenserziehung und Lebensschulung neben Familie und
Schule in anderer Form.
3. Die Familie ist die Grundzelle
einer Gesellschaft. Der Jugendwandervogel sollte deshalb für die erwachsenen
Bündischen in einen Familienwandervogel einmünden. Wandervogelleben und Familie
sind kein Gegensatz, sondern eine schöne, sinnvolle und erstrebenswerte Ergänzung.
4. Deutschland/Mitteleuropa ist das
abwechslungsreichste, vielfältigste und immer wieder neu bereichernde
Fahrtenland. Deswegen sollten möglichst viele Fahrten innerhalb Deutschlands/
Mitteleuropas stattfinden. Auslandsfahrten sollten als Ergänzungen zu Fahrten
in unserem schönen Heimatraum angesehen werden.
5. Eine besondere Qualität der
Bündischen war und ist ihr Singen. Sowohl anspruchsvoller bündischer
Gruppengesang als auch Einzelgesang sollen immer wieder geübt werden. Dabei
sollten die alten deutschen Balladen und Volkslieder ebenfalls nicht
vernachlässigt werden.
6. Die bündische Bewegung hat sich
seit ihren Anfängen auch als gesellschaftliches Vorbild in Essen, Trinken,
Kleidung und Gesundheiserziehung betrachtet. Sie hat sich deswegen bei
Jugendlichen für den völligen Verzicht auf Alkohol und Nikotin und bei
Erwachsenen für ein Maßhalten ausgesprochen. Diese Zielsetzungen sind dauerhaft
in jeder Generation weiter zu verfolgen.
7. Selbstkritik ist kein Zeichen von
Schwäche, sondern in jeder Generation neu notwendig, um beginnenden
Fehlentwicklungen rechtzeitig gegensteuern zu können. Das gilt auch für die
bündische Bewegung und die bündischen Gruppen. Selbstkritik sollte aber nicht
zur Kontrolle der anderen ausarten, sondern über das eigene Vorbild auf andere
wirken.
Die Beiden:
Damit kann man zufrieden sein. Darin ist eigentlich genau das Gegenteil des
Teufels-Kanon als bündische Richtschnur ausgedrückt. Jetzt müsste das nur an
Stelle des Mephisto-Programms in das Internet gelangen.
Sokrates:
Und dafür habe ich eine Idee. Im Himmel gibt es natürlich auch eine Internet-Abteilung,
gerade weil es in der Hölle eine solche hochkarätige teuflische Abteilung gibt.
Den Mitarbeitern in unserer Abeilung, ehemalige Internet-Spezialisten und technisch
interessierte Engel, werde ich unseren bündischen Werte-Kanon zukommen lassen
und ihnen den ganzen Fall schildern. Die werden, wie ich sie kenne, mit größter
Freude einen Weg finden, um dem Mephisto ein Schnippchen zu schlagen... Da wir
wenig Zeit haben, ab auf die nächste Wolke...
(Sokrates verabschiedet sich vom alten bündischen Führer und steigt
eilig auf die nächste Wolke)
Eine Woche nach der ersten
Teufelssitzung in der Teufelsküche im Ith-Gebirge, genau um Mitternacht.
Mephisto
hat seine Hilfsteufel um sich versammelt und eröffnet die Sitzung.
Mephisto (hält
triumphierend eine großen Karton hoch): Liebe böse Teufelsgefährten. Hier
der Karton ist voll von CDs und Sticks mit unserem anti-bündischen
Schadstoff-Programm. Es ist von der teuflischen Schadprogramm-Abteilung nach
den neusten Malware-Forschungen herge-stellt worden. Kein Antiviren-Programm und
kein Anti-Trojanerprogramm kann diesen Trojaner hier löschen oder blockieren,
wenn sie es überhaupt entdecken. Sobald jemand eine bündische Webseite
anklickt, läd er sich dieses Schadprogramm auf seinen PC und wird es nie mehr
los.
Jetzt
nimmt sich jeder von euch eine CD oder einen Stick und dann nichts wie in die
nächsten Internet-Cafes oder an die höllischen PCs und diesen Trojaner direkt
auf bündische Webseiten eingespeist. Eine Liste der bisher existierenden
bündischen Webseiten liegt für jeden hier aus. Wählt euch welche aus und
infiziert sie mit unserem bündischen Werte-Katalog. Der Erfolg wird sich zwar
erst in Jahren einstellen, aber dafür ist er umso größer. Und heute in 1 Woche
um dieselbe Zeit treffen wir uns wieder für unsere Erfolgsfeier. Auch Teufel
feiern gern...
(Alle Teufel stürzen sich auf den Karton und
auf die ausliegenden Listen und schweben und beamen sich davon)
Was
Mephisto und seine Hilfsteufel nicht wissen ist Folgendes:
Sokrates
hat sein Anliegen schnell in die Himmels-Internet-Abteilung bringen können.
Dort hat man zuerst den neuen, anspruchsvollen bündischen Werte-Katalog
gebührend gelobt und sich dann begeistert an die Arbeit gemacht. Das werden wir
doch mal sehen, wer besser ist, wir oder die da unten, hat ein erfahrener
PC-Engel gesagt. Bereits nach zwei Tagen hat Sokrates einen Karton ausgehändigt
bekommen, der den üblicherweise von der Hölle benutzten Kartons täuschend
ähnlich sieht, bis oben angefüllt mit CDs und Sticks, auf denen der andere,
wert-volle bündische Werte-Kanon gespeichert ist. Man hat sogar allen diesen
DCs und Sticks einen leichten Schwefelgeruch beigegeben, damit der Unterschied
zu den in der Hölle hergestellten auch für einen Teufel nicht erkennbar wird. Damit
solle Sokrates zu dem nun arbeitslos in den Himmel übernommenen ehemaligen
griechischen Gott Hephaistos, bei den Römern Vulkanus genannt, gehen. Der
langweilige sich sehr und sei über jede Aufgabe dankbar. Und der sei über
seinen Part in der ganzen Sache bereits informiert.
Sokrates
brachte sofort Hephaistos das Paket, der sehnsüchtig auf die Erde und besonders
auf dortige Vulkane schielend bereits am Himmelstor wartete. Endlich durfte er wieder
einmal zur Erde zurück und noch dazu zum Hölleneingang, der einem großen Vulkan
gleicht. Er hatte sich bereits alt und schmutzig angezogen, mit wirren und
versengten Haaren und sah gerade so wie ein Hilfsteufel aus. Er sollte am
Hölleneingang auf denjenigen Hilfsteufel warten, der aus der höllischen Internet-Abeilung
kommend dem Mephisto, der irgendwo auf der Erde zwischenzeitlich nach Möglichkeiten
zu weiteren Teufeleien ausspähte, das Paket mit dem bündischen Schad-Programm
bringen sollte.
Als
dieser Hilfsteufel dann kam und gerade das Höllentor verlassen wollte, stellte
sich ihm der breit gebaute Hephaistos entgegen und sagte, er sei von Mephisto
geschickt, ihm das Paket schnellstmöglich zu bringen, er wüsste, wo er sich
gerade aufhielte. Der Hilfsteufel betrachtete zuerst misstrauisch den
Hephaistos, als er aber dessen teufelähnliches Äußere und auch einen leichten
Schwefelgeruch wahrnahm, Hephaistos hatte sich extra einen Schwefelklumpen in
die Tasche gesteckt, gab er ihm das
Paket.
Hephaistos
eilte damit zu Sokrates. Sie tauchen dann die beiden Pakete aus und Hephaistos
warf anschließend das teuflische Paket mit dem teuflischen Schadprogramm in
einen der nächsten echten Vulkanschlote, wo es schmolz und verdampfte. Dann eilte
er zur Teufelsküche im Ith-Gebirge, wo einige früher eingetroffenen Hilfsteufel
schon warteten und gab einem von ihnen das Paket mit dem strengen Auftrag, es
nicht zu öffnen, sondern es Mephisto ungeöffnet persönlich zu übergeben, sobald
der erschiene. Dann entfernte er sich schnell, denn er wollte Mephisto nicht
begegnen, denn es könnte ja sein, dass dieser ihn trotz seiner Verkleidung als
Hilfsteufel erkannte, denn der kannte ihn noch aus altgriechischer Zeit. So
gelangte das Paket um Mitternacht in die Hände von Mephisto, der seinen Inhalt
verteilte.
Eine
Woche später um Mitternacht in der Teufelsküche im Ith-Gebirge:
Alle
Hilfs-Teufel sind wieder versammelt, vielleicht noch ein paar mehr als bisher.
An einer Felswand hängt eine große Leinwand, für Menschen ist sie nur als
Nebelschwade zu erkennen,
in
der Mitte des Teufelskessels steht ein Teufels-PC mit Beamer, für Menschenaugen
nur als ein eckiger dunkler Steinblock zu erkennen, und Mephisto eröffnet
gerade die Versammlung.
Mephisto (sehr vergnügt):
Liebe bösartige Teufel, bevor wir mit dem Erfolgs-Fest beginnen, wollen wir erst
einmal life betrachten, wie es den Bündischen geht, wenn sie ihre PCs hoch
fahren und eine bündische Webseite anklicken. Macht den PC an und sucht eine
bündische Webseite.
(Das geschieht. Die Seite öffnet sich und
sofort überlagert ein Programm mit einem fröhlichen Wandervogellied als
Untermalung den Bildschirm und alle können – die Leitsätze des anderen, anspruchsvollen
bündischen Werte-Kanons lesen)
Zuerst
herrscht ein allgemeines stummes Entsetzen. Dann stößt Mephisto den teuflischen
PC mit Beamer um, ein Menschenauge würde nur wahrnehmen, dass ein eckiger Stein
offensichtlich durch einen tarken Windstoss umfällt, reißt die Leinwand von der
Felswand, ein Menschenauge könnte nur sehen, dass derselbe Windstoß auch den
Nebelfetzen an der hinteren Felswand wegweht, und brüllt:
Mephisto: Schluss, Schluss mit dem Test... Die Feier fällt
aus... Ich setze eine Untersuchung an...
Dann
löst sich die ganze teuflische Versammlung auf.
Was
Mephisto und seine Hilfsteufel nicht wissen:
Im
Haus des alten bündischen Führers sitzen neben diesem und Sokrates einige
eingeweihte bündische Freunde um einen runden Tisch. Gerade sind einige
Telefonanrufe von Bündischen aus verschiedenen Teilen Deutschlands angekommen,
die verwundert berichten, dass sich offensichtlich ein fremdes Programm beim
Öffnen ihrer PCs für kurze Zeit über ihren Bildschirm schiebt und für einige
Sekunden zu einem schönen Wanderlied 7 sehr vernünftige, wertvolle,
nachvollziehbare und anspruchsvolle bündische Leitziele zeigt. Zuerst sei man
etwas verärgert gewesen, aber dann sei man zu der Ansicht gekommen, dass diese
Leitziele so richtig seien, dass man hoffe, sie würden künftig immer wieder
regelmäßig für kurze Zeit auf dem Monitor erscheinen.
Das
ist der Zeitpunkt, wo Sokrates aus seiner Umhängetasche 2 Flaschen honiggelben
süßen Samos-Wein holt und zu der kleinen Runde schmunzelnd sagt:
Sokrates: Freudige Ereignisse und Erfolge soll man angemessen
und in Maßen feiern und dazu gehört für mich und den alten Führer, meinen
guten Freund, auch ein Glas guter Wein. Ihr könnt natürlich gerne mittrinken,
denn wir sind ja hier alle erwachsen und haben keine Jugendlichen in unserer
Runde, denen wir Vorbilder sein müssen...
Was
diese Runde zwar nicht weiß, aber mit Recht vermutet, ist, dass in der
Hölle gerade die Hölle los geht. Denn Mephisto tobt brüllend umher, er fordere eine Untersuchung...
(Verfasst
von discipulus socratei, der im Hinterrund bei der ganzen Aktion beteiligt war)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.06.2009.
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